Slaterator
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Die Plaza Frau
03.08.2019 um 04:13RomainLorrain schrieb:Damals nutzte man häufiger noch das Format 0032. Das erklärt sich meiner Meinung nach damit, dass 1995 fast alle internationalen Gespräche per Festnetztelefon getätigt wurdenWer in den 80-90´ern schon etwas älter war, kennt dieses Format nur zu gut. Auch heute noch vergesse ich manchmal beim Abspeichern von Auslandsnummern das "+" und verwende das alte Format, nur um es ein paar Sekunden später zu bemerken und wieder zu korrigieren. ;) Und die Begründung mit dem Festnetz ist ebenfalls logisch und mMn korrekt.
RomainLorrain schrieb:Grundsätzlich anzumerken bleibt, dass die falschen Angaben nicht sehr professionnel gefälscht wurden. In der heutigen Zeit würde so etwas dank google in 5 Minuten überprüfbar sein und der Schwindel würde ganz schnell auffallen. Aber auch schon vor knapp 25 Jahren musste man damit rechnen, dass eine derartig auffällige Fälschung schnell bemerkt werden würde.In meinen Beiträgen habe ich mehrfach versucht, diese Tatsache damit zu erklären, dass JF ursprünglich womöglich nur eine Nacht bleiben wollte und durch unbekannte Umstände zu einem längeren Aufenthalt genötigt wurde. Sie reiste abends an und konnte davon ausgehen, dass ihre Angaben deshalb nicht mehr unmittelbar überprüft würden. Auch ohne KK und mutmaßlich ohne Bargeldzahlung kam sie davon und den Ausweis legte sie auch nicht vor. Das Plaza schien ihr in seiner scheinbar etwas nachlässigen Arbeitsweise dabei gut entgegenzukommen. Fraglich, ob sie das gewusst und sich deshalb bewusst für dieses Haus entscheiden haben könnte. Ich nehme darüber hinaus auch an, dass sie im Moment des Checkins sehr glaubhaft und seriös gewirkt haben muß. Hätte sie Anzeichen von Unsicherheit/ Nervosität gezeigt oder einen unseriösen, nicht dem "typischen" Gast eines solch gehobenen Hauses entsprechenden Eindruck vermittelt, vlt. hätte man eher auf die Regelung der Zahlungsmodalitäten bestanden. Leider ist das alles spekulativ. Doch für mich persönlich ist es unstrittig, dass dieser Tarnung keine professionelle Planung vorausging.
RomainLorrain schrieb:Meiner Meinung nach hat J.F. Belgien deshalb gewählt, da in Belgien mehrere Sprachen gesprochen werden. Viele Belgier, insbesondere in Flandern, beherrschen neben Niederländisch und Französisch auch Englisch und Deutsch. Sie sprach Deutsch (vermutlich Muttersprache) und relativ schlecht Englisch, vielleicht auch Französisch (??). Damit wäre sie wohl, zumindest in Norwegen, als Belgierin durchgegangen.Ja, so könnte es natürlich gewesen sein. Die Frage ist nur, ob es überhaupt nötig war, wie eine Belgierin zu wirken. Genausogut hätte sie eine Adresse aus einem anderen Land (z.B. Frankreich/Niederlande) angeben können. Es war in meinen Augen nicht wichtig für sie wie eine Staatsbürgerin Belgiens zu wirken, weil nur die angebliche Firma dort ihren Sitz hatte. Sie gab keine Privatadresse/Wohnadresse an. Wenn man im Ausland arbeitet aber eigentlich aus einem anderen Land stammt, kann man wirken wie man will, die Glaubhaftigkeit wird nicht sehr darunter leiden.
RomainLorrain schrieb:Ein weiterer Ansatz den man damals hätte machen können ist die Überprüfung von Bankkameras in der Umgebung des Hotels. Schon damals hatten fast alle Bankautomaten Videokameras.Die Ermittler haben schon am Geschehnisort ein mMn ziemlich verschärftes Arbeitstempo an den Tag gelegt. Schon am folgenden Morgen wurde der Raum wieder für das Hotel zur Nutzung freigegeben. Die Ermittlungsarbeit wirkt auf mich persönlich insgesamt sehr forciert und auf ein bestimmtes Ergebnis hin focussiert. Wenn für die Ermittler schon sehr bald nach dem Eintreffen im Zimmer feststand, dass JF sehr wahrscheinlich einen Suizid begangen hat und daran -warum auch immer- nie große Zweifel aufkamen, war die Überprüfung von Bankkameras seitens der Ermittler obsolet. Erst als man irgendwann mit der Identifizierung der JF in einer Sackgasse steckte, mag so eine Idee aufgekommen sein. Da war es aber wahrscheinlich schon zu spät, da solche Aufnahmen sicher nicht sehr lange gespeichert wurden. Ob das natürlich tatsächlich so war, ließe sich nur anhand der Ermittlungsakten überprüfen, die uns bekanntermaßen nicht zur Verfügung stehen. Deshalb ist das alles natürlich rein spekulativ.
RomainLorrain schrieb:Natürlich hätte das alles viel Arbeit bedeutet, aber irgendwo MUSS der richtige Name von J.F. aufgetaucht sein, da sie wohl keine Norwegerin war und irgendwo und irgendwie nach Norwegen eingereist sein muss.Wie ich schon schrieb, hätte man sicher auch solch arbeitsintensiven Ermittlungen geführt, wenn dieser Fall schon früh als mögliches Kapitaldelikt erkannt worden wäre. Das aber scheint mir eben nicht der Fall zu sein. Die Ermittler sind sich ihres Ergebnisses sicher und ließen deshalb auch die persönlichen Gegenstände der JF (Ring, Tasche usw.) versteigern bzw. vernichten. Sogar die mutmaßliche Tatwaffe wäre ja dabei gewesen, wäre sie nicht durch einen Zufall davor bewahrt geblieben.