musikengel schrieb:theoretisch könnte es trotzdem sein. Theoretisch !
Nun, in der Theorie ist ja (fast) alles möglich. Ist es deshalb aber auch ansatzweise wahrscheinlich ? MMn eher nicht. Wenn sie eine so professionelle Ausweisfälschung bei sich gehabt hätte, dass sie sich im Notfall als JF hätte ausweisen können, wäre die Legendierung dann so schlampig ausgefallen, dass schon eine halbherzige Überprüfung die offensichtliche Fälschung ans Licht gebracht hätte ? Und warum hätte sie den gefälschten Ausweis nicht auch vorlegen sollen ? Dafür war er ja schließlich vorgesehen.
musikengel schrieb:ja gut kann gut sein, dann hätte sie allerdings zu so später Uhrzeit als junge Frau in Oslo auf der Straße gestanden und ob sie dann ein anderes Hotelzimmer bekommen hätte, wäre auch evtl. fraglich gewesen. Das Risiko wird sie nicht eingegangen sein.
Natürlich ist es unangenehm, des Nachts allein mit Koffer(n) und ohne Zimmer dazustehen. Aber das Plaza ist in einer Metropole wie Oslo nicht gerade alternativlos. Ich persönlich gehe davon aus, sie hätte sicher zügig irgendwo in der Nähe ein Zimmer bekommen. Auch ohne Ausweis.
Du solltest aber auch bedenken: Das Risiko tatsächlich den Ausweis im Plaza vorlegen zu MÜSSEN, obwohl es eine Reservierung gibt, der Gast seriös daherkommt, eine plausible Ausrede leicht zu finden ist und man (scheinbar betuchte) Gäste sicher nicht bloßstellen möchte, tendierte mMn gen "null". Ich vermute, sie nahm das Minimalrisko einfach in Kauf und kam damit folgerichtig auch durch.
musikengel schrieb:Sie ist noch ein Risiko eingegangen, ..bei der Verlängerung des Aufenthaltes. Sie musste ja an die Rezeption um neue Zimmerkarten zu bekommen und hat eigentlich damit die Aufmerksamkeit des Personals auf sich gezogen. Die dann den Gast "checken", und dann sehen, hat sich nicht ausgewiesen noch nichts bezahlt usw.
für einen Profi - sehr dumm !
Das ist schon eher ein neuralgischer Punkt in diesem Fall. Ich bin mit Dir da einer Meinung, dass sie besser jeden unnötigen Kontakt zum Personal vermieden hätte, wenn es da bei ihr noch etwas zu verbergen gab. Andererseits denke ich nicht, dass die Verlängerung so ganz freiwillig erfolgte oder gar geplant war. Meiner Vermutung nach, waren es die Umstände, die sie zu diesem Schritt zwangen. Irgendetwas lief gewissermaßen schief, zwang zur Improvisation bzw. dem Eingehen von Risiken. Z.B. zu dieser Verlängerung. Die schlechte Tarnung spricht in meinen Augen klar für einen Kurzaufenthalt. Deshalb wird es nicht Teil eines Planes oder auch nur Option gewesen sein, zu verlängern. Es wurde aus der "Not" geboren.
Hathora schrieb:Da fällt mir ein --- ihr wurden doch zweimal Nachrichten geschickt, dass sie sich unten melden sollte. Ist denn sicher, dass sie sich melden sollte, weil sie ihr Finanz. Limit überschritten hatte? Das schliesse ich eigentlich völlig aus. Denn davon habe ich noch nie gehört. Und ich war in schon vielen Hotels in ganz Europa. Die Hotels sind doch darauf aus, dass ein Gast möglichst viel im Haus konsumiert und nicht auswärts isst usw. Da ist ein Limit für Gäste doch nur geschäftsschädigend.
Meinem Kenntnisstand nach ging es zwar um die Regelung der finanziellen Dinge und sicher auch den vorzulegenden Ausweis, aber mir ist jetzt ad hoc keine Quelle bekannt, die explizit die Überschreitung eines (PayTV) Limits als Grund anführt. Ich kann mich da aber jetzt auch irren, also gerne berichtigen, sollte ich falsch liegen. Die Nachrichten forderten JF jedenfalls dazu auf, sich an den "Cashier" zu wenden. Dies ist mMn kein gängiger, englischer Begriff für einen allgemeinen Rezeptionisten, sondern verweist auf den mit dem Zahlungsverkehr beschäftigten Mitarbeiter hin. In sofern ist das schon ein Hinweis darauf, dass man zumindest mal mit JF über die Zahlung/finanzielle Regelung sprechen wollte. Eine sofortige (Teil-)Zahlung war damit aber mMn nicht zwingend verbunden. Dennoch konnte JF in ihrer Situation da nicht einfach auflaufen. Irgendwann hätte sie es sicher müssen. Oder eben Zeche prellen und verschwinden. Meine Vermutung ist, sie reizte es einfach maximal aus, weil sie dachte, eine Lösung stünde unmittelbar bevor. Nun, leider sollte sie Recht behalten...
Hathora schrieb:Weil sie nicht von der Rezeption gesehen wurde, und weil das Zimmermädchen am Donnerstag Mittag berichtete, dass das Zimmer unbenutzt aussah, wurde ihr am Nachmittag eine Nachricht geschickt, dass sie sich beim Cashier melden sollte. (Um sich auszuweisen). Das ist für mich viel plausibler als eine Überschreitung eines "Finanz. Limits".
Wie geschrieben, wäre es "nur" um den Ausweis gegangen, hätte man dann den Begriff "Cashier" verwendet ? Ich vermute, es ging schon um Geld. Aber nicht zwingend um ein bestimmtes Limit oder sofortige Zahlung. Aus Sicht des Hotels gab mMn einfach "zu" viele ungeregelte und mysteriöse Umstände, als das man JF weiterhin frei hätte gewähren lassen können.