musikengel schrieb:weil die nicht danach gefragt / verlangt haben.??
Möglich, jedoch recht unwahrscheinlich, da es sich um eine Routine im Tagesgeschäft handelt.
musikengel schrieb:und Gegenfrage - grins - was spricht dagegen , dass sie gefälschte Papiere dabei gehabt hätte ?
Die Legendierung. Sie war nur auf den ersten Blick glaubhaft, hätte aber bereits einer oberflächlichen Überprüfung nicht standgehalten. Wenn nun jemand auf eine Tarnidentität falsche Papiere ausstellt, bedeutet das ein hohes Maß an Professionalität. Wer so einen Aufwand betreibt, fertigt keine so oberflächliche Legendierung an, die den Pass und die damit verbundene Sicherheit gleich wieder zunichte macht. Das passt nicht zusammen. Außerdem hätte sie den Pass problemlos vorlegen können. Es hätte ihr mehr Ruhe verschafft und eine tatsächliche Überprüfung hätte entweder nicht stattgefunden oder wäre (eine gute Fälschung vorausgesetzt) ohne Probleme verlaufen.
Hathora schrieb:Nachdem sie in der Lobby nicht gesichtet wurde, um sie persönlich anzusprechen und das Zimmermädchen berichtete, dass das Zimmer sauber und unbenutzt war, versuchte man halt, sie über eine Benachrichtigung über den Fernsehbildschirm zu erreichen. Nachdem dort keine Nachricht wie "legen sie ihren Ausweis vor" eingespeichert war, schickte man eben eine Nachricht, die eingespeichert war. (...)
Das kann sein, doch ich kenne das vorhandene Benachrichtigungssystem nicht genau genug. Es könnte genausogut sein, dass es auch die Möglichkeit eines (begrenzten) "Freitextes" gab und nicht nur 2-5 vorgefertigte Nachrichten zur Auswahl standen. Letzteres wäre auch sinnvoll, da es -technisch gesehen- keinen Unterschied macht und es sicher nicht nur jene 2-5 Fälle gibt, bei denen das System eingesetzt werden kann.
Hathora schrieb:(...) Diese Nachricht wurde, nachdem J.F. Die Nachricht offenbar gelesen hat und sich trotzdem nicht meldete, abermals am Freitag Abend gesendet und wieder umgehend mit ok als gelesen bestätigt. Und wieder meldete sie sich nicht an der Rezeption. Daraufhin kam ein Securitymitarbeiter.
Offensichtlich häuften sich bei dem Gast "JF" die "Alarmzeichen" für das Hotel. Das sehe ich auch so. Zunächst die unbesicherte Zahlungsmodalität und fehlende Legitimierung, dann lange Abwesenheitszeiten und Nichtnutzung des Zimmers (ungewöhnliches Verhalten), das dauerhafte Aushängen des "Do not disturb" Schildes, Ignoranz gegenüber den gesendeten Nachrichten (bestätigt jedoch nicht Folge geleistet).... Da kommt beim Personal natürlich Argwohn auf. Wahrscheinlich wollte man einfach nur wissen, ob hier alles i.O. ist, Zahlung und Legitimierung geregelt wird. Verständlich und nachvollziehbar.
Hathora schrieb:(...) Sie war nach der ersten Nachricht an der Rezeption. Diese Nachricht kam am Donnerstag. Am Freitag muss sie offensichtlich ihre Buchung verlängert haben. Dazu war sie offensichtlich persönlich an der Rezeption. Nirgends wird berichtet, dass sie telefonisch verlängerte. Doch auch dann muss sie mit der Rezeption gesprochen haben. Das Problem, weswegen sie per Bildschirm kontaktiert wurde, wurde offenbar dabei nicht aus dem Weg geräumt. Denn sie wurde am selben Tag noch einmal aufgefordert, sich zu melden. Und am Samstag Abend kam sogar Security an die Zimmertür.
Richtig, merkwürdigerweise gibt es auch keine mir bekannte, öffentliche Zeugenaussage bzgl. dieser Verlängerung. Kein MA hat sich öffentlich dazu geäußert wie sie auftrat, wie sie gekleidet war, was besprochen wurde, wie mit ihr verblieben wurde. Nur vom Check-in gibt es eine detailierte, öffentliche Aussage. Mag sein, dass es dazu etwas in den Ermittlungsakten gibt. Aber es ist mir schleierhaft, warum diese -eigentlich noch wichtigere- Aussage nie den Weg in die Berichterstattung gefunden hat. Schließlich gehörte diese "Verlängerung" zu den letzten Lebenszeichen der JF und geschah nach dem Check-in. Du hast Recht, dass der Sachverhalt bei dieser Gelegenheit scheinbar nicht abschließend geklärt wurde. Das kann verschiedene -auch nachvollziehbare- Gründe haben. Gerade deswegen wäre ja auch eine detaillierte Aussage dazu sehr wichtig.
Hathora schrieb:Es glaubt doch wirklich nicht allen Ernstes jemand, dass Security kommt, weil man im Plaza das Limit des Pay-TV überschritten hat. Ich denke, diese These können wir abhaken.
Das sehe ich auch so. Es war die Kombination von mehreren Problemen.
Hathora schrieb:Ich glaube auch nicht daran, dass das Plaza wegen der Zimmerrechnung so einen Aufstand veranstaltete. Denn wenn es deswegen gewesen wäre, hätte man sie doch am Freitag, als sie verlängerte, darauf angesprochen oder sie gleich gar nicht verlängern lassen. (...)
Nicht allein deshalb. Ich vermute wie gesagt die Kombination/Häufung von "Problemen" mit dem Gast, die in der Gesamtheit nach Klärung verlangten.
musikengel schrieb:jetzt wird Slaterator schimpfen (-smiley) , es leuchtet mir immer noch nicht ein, warum man bei einer offensichtlichen beruflichen Reise, BARZAHLUNG angibt. Entweder sitze ich hier unglaublich auf der Leitung..wie hätte das denn funktionieren sollen..Barzahlung ?
echt Geld hinblättern ? ..bei einer dienstlichen Reise..
Ich werde keinesfalles schimpfen, sondern -ganz konstruktiv *smile*- eine mögliche Erklärung dazu abgeben: Werden auf einer Dienstreise Rechnungen ausgestellt, so müssen diese einzeln verbucht d.h. buchhalterisch erfasst und angewiesen werden. Das bedeutet einen gewissen Aufwand. Sofern z.B. die Zimmerpreise etc. bekannt sind, kann man sich diesen Aufwand sparen, in dem man diese Posten pauschal über die in bar an den MA ausgegebenen "Spesen" quasi "en bloc" verbucht/abrechnet. Das spart Zeit, Aufwand, Geld und Resourcen. Einfach weniger Papierkram und keine Überweisungen.
musikengel schrieb:gut also der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin dieses Unternehmens bezahlen bar und lassen es sich nachher vom Unternehmen zurückzahlen...
war das gängige Praxis ? habe ich noch nie gehört....
Spesen werden -für gewöhnlich- vor Reiseantritt grob überschlagen und dem MA in bar komplett ausgehändigt. Er kann dann vor Ort bar bezahlen und muß nicht zwingend für jede "Currywurst" eine einzelne Rechnung aufmachen. Je nach Vereinbarung mit dem MA kann natürlich ein Einzelnachweis über jede Ausgabe eingefordert werden, diese müssen dann aber nicht zwingend einzeln verbucht werden. Sie dienen vielmehr der Kontrolle des MAs, damit dieser nicht "eingespartes" Budget in die eigene Tasche steckt. Anders läuft es z.B. in der Transportbranche. Dort werden Spesen oft als Pauschalbetrag festgelegt und sind Teil des Lohns. Was z.B. der Fernfahrer auf seinen LKW-Touren einspart, kann er behalten. Deshalb sieht man so viele Fernfahrer auf dem Rastplatz mit Campingkochern brutzeln. Jeder gesparte Speseneuro bedeutet in dem Fall mehr Lohn.
musikengel schrieb:da sie dann so viel Bargeld wahrscheinlich gar nicht dabei gehabt haben dürfen...müssten sie mit Karte bezahlen...gab es da schon EC-Karten ? oder nur Kreditkarten ?
Die ersten Scheckkarten wurden im Januar 1968 ausgegeben. Damals dienten sie aber nur als Zahlungsgarantie zusammen mit einem Scheck und nur innerhalb der BRD. Eine elektronische Bezahlung wie heute, war damals noch nicht möglich. 1972 wurde dann das Eurocheque-System eingeführt. Ab da wurden die ersten Euroscheque (EC)-Karten und Euroscheques ausgegeben. Damit gab es nun auch eine Zahlungsgarantie außerhalb der BRD in ganz Europa. Ende der 70´er Jahre kamen dann die ersten Geldautomaten. Die EC-Karten bekamen erstmals einen Magnetstreifen für entsprechende Abhebungen an besagten Automaten. Ab 1991 schließlich wurden jene Möglichkeiten auch für das elektronische Bezahlen genutzt und flächendeckend eingeführt. Die Antwort auf Deine Frage lautet also: Ja, es gab bereits bargeldloses Zahlen mit der EC-Karte, als JF im Plaza weilte.
musikengel schrieb:es blättert doch keiner 1995 jede Menge Bargeld auf den Tresen...
Warum nicht ? Kennst Du den Ausspruch "nur bares ist wahres" ? Damals war die Barzahlung alles Andere als ungewöhnlich. Geldklammern und Brieftaschen mit Scheinfächern waren zusätzlich zum Portemonnaie weit verbreitet. Wer eine Kreditkarte besaß, gehörte in der Anfangszeit der bargeldlosen Zahlung zu den Besserverdienern. "Otto Normal" hätte schließlich bei seiner Bank kein adäquates Kreditlimit für so eine Karte bekommen können. Außerdem waren die Gebühren damals noch horrend hoch. Ferner war auch die Einfärbung der Karte ein Zeichen für deren Limit. Kreditkarten in Gold wiesen damals ein hohes Limit und damit auch einen gut betuchten Besitzer aus. Es war ein eine Zeit lang ein Statussymbol. Heute gibt es vereinzelt noch Platin- oder schwarze Kreditkarten, die auf eine besonders hohe Solvenz des Eigentümers hinweisen. Eine goldene Kreditkarte hingegen ist kein Zeichen mehr für ein hohes Limit, sondern nur mit zusätzlichen Versicherungen ausgestattet. Ganz aktuell gibt es sogar schon "pre-paid-Kreditkarten" ganz ohne Kreditlimit.
VanDusen schrieb:Weil es ein ziemlich schwachsinniger Fälscher hätte gewesen sein müssen, der einer Frau, die nur gebrochen Englisch sprach, einen angelsächsischen Namen und einen belgischen Wohnsitz in die falsche Fleppe zauberte. Kein Fälscher mit einem Fünkchen Selbstachtung würde so etwas tun.
Ja das kommt noch hinzu. Absolut richtig.