Lichtenberg schrieb:Ich halte die Aussage einer Person gegenüber der Polizei tatsächlich für glaubhafter, als irgendwelche Annahmen 23 Jahre später allein Aufgrund von Infos aus dem Internet.
Das ist selbstverständlich Dir überlassen.
Lichtenberg schrieb:Ehrlich jetzt: Gibt es irgendeinen nachvollziehbaren Grund, warum jemand (mutmaßlich sogar von der Sicherheit des Hotels) eine falsche Aussage macht? Oder sich bei einer so simplen Feststellung täuschen könnte?
Ich unterstelle dem Zeugen keine absichtliche Falschaussage, sondern räume lediglich die Möglichkeit für einen Irrtum oder auch falschen Eindruck ein. Zeugen können sich auch bei vermeintlich "einfachen" Feststellungen täuschen. Das kommt immer wieder mal vor, ist quasi "Tagesgeschäft" bei der Kripo. Warum sonst werden Beamte für gewöhnlich dazu angehalten, Zeugenaussagen keineswegs blind zu vertrauen, sondern vielmehr zu versuchen, die Aussagen -wenn möglich- zu überprüfen ?
Lichtenberg schrieb:Du machst hier sogar nicht nur erhebliche Vorwürfe, Du unterstellst den Beamten auch (und zwar gleichzeitig) Inkompetenz, Ignoranz und sogar Strafvereitelung im Amt.
Ich unterstelle hier keinen Vorsatz oder bewusste -wie auch immer geartete- Einflussnahme/Manipulation, sondern sehe eine Verkettung von Umständen, die möglicherweise (!) begünstigte, vorschnell ein spezifisches Endergebnis zu forcieren. Das bedeutet nicht das es auch so war.
Lichtenberg schrieb:Wie wahrscheinlich ein Kapitalverbrechen in diesem Fall ist, lässt sich kaum, eher gar nicht allein über Informationen ermitteln, die man über das Internet bekommen kann.
Das liegt ausschließlich im Auge des Betrachters. Sofern für Dich ein Suizid ohne Fremdbeteiligung die subjektiv wahrscheinlichste Annahme ist, akzeptiere ich das selbstverständlich. Es geht mir hier im Thread nicht darum, andere User zu bekehren. Es geht mir vielmehr um die Diskussion mit an diesem Fall interessierten Teilnehmern.
Lichtenberg schrieb: Du warst nicht vor Ort, Du kennst nicht die exakte Auffindeposition, den Obduktionsbericht, die genauen Aussagen der Zeugen usw.
Das ist korrekt, auch wenn Du das vorher nicht wissen konntest.
;) Aber ernsthaft: Wenn es nur das Recht der damals vor Ort Anwesenden bzw. mit der Bearbeitung des Falles betrauten Kräfte wäre, über diesen Kriminalfall zu diskutieren oder bestimmte Ergebnisse/Schlussfolgerungen in Frage zu stellen /andere Theorien zu durchdenken, hätte ein Forum wie Allmy keine Existenzberechtigung. Es geht hier am Ende des Tages lediglich um den Austausch unter Gleichgesinnten. Wenn Du das in dieser Form generell ablehnen solltest, ist das Deine freie Entscheidung.
Lichtenberg schrieb:Nunmehr (wenn auch nur indirekt) zu behaupten, man sei schlauer als die Beamten vor Ort, ist mit dem Wort "selbstgefällig" wohl nur unzureichend beschrieben.
Nur soviel: Ich bin nicht aufgrund der Folgen einer unbehandelten Profilneurose meinerseits bei Allmy. Ich suche hier lediglich die Diskussion mit gleichgesinnten, am Fall interessierten Personen. Und nein, ich möchte niemandem hier irgendein Versagen oder sonstwas beweisen. Das ist alles dazu. Wenn Du da anderer Meinung bist, bleibt das Dir überlassen. Damit habe ich kein Problem. Ich werde mich aber nicht für eine OT-Diskussion zu persönlichen Motiven und Befindlichkeiten zur Verfügung stellen.
Lichtenberg schrieb:Abgesehen davon, dass es sich keineswegs um ein Totschlagargument handelt, gibt es keine "offizielle" Berichterstattung zu dem Fall. Oder habe ich Pressemitteilungen der Polizei Oslo übersehen?
Das offizielle Ergebnis der Ermittlungen ist doch bekannt oder nicht ? Du hattest impleziert, dass Überlegungen in Richtung eines Kapitaldeliktes (also abweichend vom offiziellen Ermittlungsergebnis) mutmaßlich deshalb zustande kämen, weil ein Mord "spannender" als ein Suizid ist. Dem wollte ich für den hier vorliegenden Fall widersprechen. Der indirekte Vorwurf, nur aus Interesse an spektakulären Räuberpistolen hier ein Kapitaldelikt heraufbeschwören zu wollen, ist in meinen Augen haltlos. Nochmal, es gibt Anhaltspunkte für ein Kapitalverbrechen. Das es deshalb auch ein Kapitalverbrechen sein muß, habe ich nicht behauptet. Ich bin auch mit dem offiziellen Ergebnis absolut einverstanden, wenn es eindeutig bewiesen ist.
Lichtenberg schrieb:Das finde ich sehr interessant: Was sind das für "klare Anhaltspunkte für ein Kapitalverbrechen"? Weiter oben hast Du geschrieben, dass die Art wie die Waffe gehalten wurde, "skurril" sei. Aber was ist daran skurill und warum weißt(!) Du, dass es "skuriel" ist?
Alle wichtigen Anhaltspunkte/Aspekte wurden hier im Thread bereits mehrfach dargelegt und teilw. auch umfassend erläutert. Das betrifft auch den von Dir angeführten Punkt.
Lichtenberg schrieb:Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht, daher gehe ich davon aus, dass auch hier Fehler gemacht wurden und deswegen darf man davon ausgehen, dass das Ermittlungsergebnis zumindest nicht richtig ist. Und zack: Schon hast Du dich jeder Begründung entledigt, wo genau denn Ermittlungsfehler gemacht wurden.
Das entspricht nicht meiner Intention, auch wenn Du es so missverstanden haben magst. Menschliches Versagen oder Fehler kommen vor. Ob es in diesem Fall welche gibt, kann man sicherlich erst nach dem kompletten Studium aller offiziellen Ermittlungsakten, sowie Befragung aller Ermittler mit einiger Sicherheit beurteilen. Diese Möglichkeit steht uns natürlich nicht offen. Leider lässt sich das Ermittlungsergebnis "Suizid" aber anhand der begrenzt zur Verfügung stehenden Informationen in diesem speziellen Fall für mich nicht eindeutig genug nachvollziehen. Für mich gibt es besagte Gesichtspunkte, die Fragen aufwerfen und an jenem Ergebnis zweifeln lassen. Das muß natürlich keineswegs bedeuten, dass jenes Endergebnis falsch ist. Diesen Punkt mit interessierten Personen zu diskutieren, finde ich ganz persönlich sehr interessant. Deshalb bin ich hier aktiv.
Lichtenberg schrieb:Dieses Ergebnis hat sich am Ende der Ermittlungen als Ergebnis herausgestellt. Von welchem Ende redest Du jetzt? Das Ende der Diskussion hier im Forum? Oder das Ende Deiner Überlegungen? Was soll denn das Ende sein, wenn nicht die Einstellung der Ermittlungen? Etwa wenn jeder Interessierte keine Zweifel mehr hat? Im Ernst: Ich verstehe es nicht.
Ich verstehe gerade nicht, worauf Du hinaus willst ?! Wenn kein Zweifel mehr daran besteht, wer hier warum und wie in diesem Hotel verblichen ist, gibt es nichts mehr zu hinterfragen und demzufolge auch keinen Diskussionsbedarf mehr. Aber das sollte eigentlich klar und nachvollziehbar sein. Worum genau geht es Dir denn jetzt ? Die Diskussion über (vermeintlich) fragliche Kriminalfälle in Internetforen generell zu torpedieren oder festzustellen, dass Du in diesem hier vorliegenden Fall explizit keinen Diskussionsbedarf siehst ? Was ist Deine Intention ?
Lichtenberg schrieb:Bist Du ein solcher "mit dem Fall" Beschäftigter?
Was ich damit meine, habe ich deutlich gemacht.