JagBlack schrieb:Der Schmauchspurenverlauf am Patronenauswurf ist deutlich erkennbar in Richtung nach oben, also nicht in Richtung Feuerhand.
Mit Verlaub, Du irrst Dich. Schon im ersten Video ist bei 1:30 erkennbar, wie Pulverdampf nach vorn, zur Seite und nach hinten aus der Waffe austritt. Und das
nicht -wie Du sagst- ausschließlich nach oben. An dieser Hand wären
definitiv Schmauchspuren nachweisbar. Ich würde sogar wetten, dass sich das nichteinmal nach dem Händewaschen ändern würde...
Bei Minute 5:14 sieht man, wie ein Scharfschützengewehr abgefeuert wird. Auch da tritt Pulverdampf an allen Ecken und Enden aus und mitnichten ausschließlich nach oben. Der Schütze wird dabei sicher sogar im Gesicht, den Armen und großen Teilen der Bekleidung kontaminiert. Ich frage mich deshalb ernsthaft, warum Du diese Videos als überzeugend empfinden kannst, wo sie doch -aus meiner Sicht- klar das Gegenteil Deiner Annahme belegen...
Es gibt aber eine noch viel interessantere Tatsache. Eine Patrone ist kein Silvesterböller, dessen Schmauchspuren nicht zu übersehen sind. Pulverdampf und dessen Rückstände sind auf der Haut nicht zwingend sichtbar. Im Gegenteil. Wären Schmauchspuren per se sichtbar, müßte die Polizei keine chemischen/forensischen Nachweise erbringen, um sie z.B. an Verdächtigen erst nachzuweisen.
Als persönliches Fazit halte ich deshalb fest: Das erste Video belegt meine Sichtweise. Das zweite Video hat keinerlei für mich ersichtliche Aussagekraft, da die entscheidenden Waffenteile außerhalb des Bildes sind. Das dritte Video hat sich wegen der für gewöhnlich nicht sichtbaren Schmauchspuren erledigt.
JagBlack schrieb:In diesem Fall haben sie keine an den Händen gefunden, weil die Beschaffenheit des Browningverschlußes so gut geschlossen ist, dass seitlich kein Schmauch abgegeben wurde.
Die Beschaffenheit des Browningverschlusses ist genauso "gut geschlossen" wie bei Anderen, vergleichbaren Pistolen auch. Er unterscheidet sich nämlich konstruktiv nicht wesentlich. Die Waffe wurde 1922 entwickelt. Damals hat ihr Kontrukteur John Moses Browning sicher nicht darauf geachtet, dass sich Schützen nicht mit Schmauch kontaminieren können. Abgesehen davon ist es im sogar Sinne der Kontruktion, dass der Pulverdampf nach der Schussabgabe (Austritt des Projektils und Hülse aus der Waffe) austritt.
FF schrieb:.... oder es gibt an ihrer Hand keine Schmauchspuren, weil sie nicht geschossen hat.
Es gibt nach wie vor keinen Beweis, dass sie selbst geschossen hat.
Diese Erkärung halte ich für sehr naheliegend. Das Fehlen von Schmauchspuren ist zumindest ein klares Indiz -wenn auch nicht Beweis- das gegen einen Suizid spricht.