@lenNOÜbersetzung:
Die Sache ist, und das ist, wo ich und
@Lighthouse60 scheinen, stark anderer Meinung zu sein, dass in meinem Verstand, der ein DNA-Profil von einem Opfer (nicht ein Verdächtiger) mit einer allgemeinen Datenbank der DNA der Leute zusammenbringt, die sie freiwillig hochluden, zulässig und nicht umstritten ist.
Ob Kripos solche Daten von dem nicht identifizierten Opfer freigeben kann oder soll (sei es Zahnaufzeichnungen, DNA), ist eine interessante Frage. Wenn Kripos alle Arten von persönlichen Daten veröffentlicht, die es Menschen in der Öffentlichkeit ermöglichen, mit dem Matching zu beginnen, wie z.B. Fotos (!!! vor allem), Gewicht, Größe, Alter, Augenfarbe, Tattoos usw., stellt sich die Frage, wo die Grenze zwischen einem DNA-Profil und solchen Daten liegt. Ich kann keine Grenze sehen, aber
@Lighthouse60 scheint viele zu sehen. Eine Zahnaufzeichnung ist die gleiche, außer dass die Öffentlichkeit nichts mit einer Zahnaufzeichnung machen kann und auch kein Zahnarzt nach freiem Ermessen, weil die Zahnaufzeichnungen nicht öffentlich sind. Aber bei der zivilen öffentlichen DNA ist der Fall ganz anders. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen dieser Datenbanken besagen nicht, dass öffentliche Recherchen verboten sind, sie empfehlen es sogar!
Ob Kripos nun solche (DNA-)Daten öffentlich machen will oder nicht, ist eine andere Sache. Aber wenn sie Fotos öffentlich machen (und die anderen Attribute der nicht identifizierten Person), dann ist die DNA wirklich in der gleichen Kategorie. Das ist mein Punkt. Trotz meines Arguments, dass §81g StPO nicht gilt und für diesen Fall irrelevant ist, kehrt
@Lighthouse60 das Argument um und verwendet dieses Gesetz für etwas anderes.
Was gegen das Gesetz verstößt (aber ein anderes), ist die Veröffentlichung einer solchen Übereinstimmung. Deshalb verbietet dieses Forum z.B. die Veröffentlichung von bestimmten identifizierenden Fotos, wenn diese nicht vollständig begründet sind. Aber hier in diesem Forum gab es verschiedene (Diskussionen über)'Foto-Matches' und Spekulationen. Aber auch das ist noch etwas anderes als §81g StPO.
Aber zurück zu JF
:)Übersetzung Ende.
Uns allen dürfte bewusst sein, dass die öffentliche Fahndung im Fall JF auf gefilterte Informationen beruhen, die nach Auffassung der Kripos ausreichen sollten, eine unbekannte Person zu identifizieren. Selbstverständlich bin ich deiner Meinung, dass jede weitere Information dazu beitragen könnte, diesen Fall zu lösen. Wir wissen aber auch, dass der Staat und seine Juristen Gesetze aufgestellt haben, die den Datenschutz und die persönlichen Rechte seiner Bürger gewährleisten sollen. Ob das in der Realität immer so funktioniert, ist ein anderes Thema. Insofern müssen wir uns damit abfinden, dass die Polizei auch in einem Mordfall immer sehr genau abwägen muss, was für die Öffentlichkeit geeignet ist.
Die Suche eines DNA Profils auf einer öffentlichen Datenbank für Ahnenforschung halte ich grundsätzlich für eine gute Idee, wenn die Mitglieder damit einverstanden sind. Im „Golden State Killer“ Fall war die Methode erfolgreich. Insofern sind wir nicht unbedingt unterschiedlicher Meinung. Ich habe nur meine Zweifel, ob das funktionieren wird – und zwar aus folgenden Gründen:
1. Die DNA wird von der norwegischen Polizei nicht veröffentlicht werden. Die Daten unterliegen dem Datenschutz und die Verwertung ist auch in Norwegen nur den Behörden vorbehalten. Der Europäische Menschengerichtshof hat selbst den Sicherheitsbehörden mit seinem Urteil vom 2008 klare Grenzen gesetzt.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Britische-DNA-Datenbanken-verstossen-gegen-die-Europaeische-Menschenrechtskonvention-219537.htmlhttps://hudoc.echr.coe.int/eng#{%22itemid%22:[%22001-90051%22]}
2. Der Erfolg einer DNA Suche in öffentlichen Datenbanken ist maßgeblich von der Anzahl der Teilnehmer abhängig, die bereit sind, ihr DNA Profil zu veröffentlichen. Nur so lässt sich ein Stammbaum rekonstruieren, der eventuell zum Täter führt. In den USA ist die DNA-Ahnenforschung ein großes Thema - in Europa nicht. Das liegt sicherlich daran, dass wir Europäer mit dem Thema Datenschutz sensibler umgehen. Fairerweise muss man sagen, dass vielen Mitgliedern der Datenbank erst nach dem „Golden State Killer“ Fall bewusst geworden ist, dass die Daten von der Polizei für Fahndungszwecke benutzt wurden. Nachfolgend wurde der Schutz der Daten angepasst.
Ich kann diesen lockeren Umgang mit persönlichen Daten nicht verstehen. Ich stelle mir beispielsweise einen qualifizierten Bewerber vor, der von seinem möglichen zukünftigen Arbeitgeber auf Facebook, Ancestry usw. heimlich geprüft wird und eventuell keinen Arbeitsvertrag bekommt, weil seine DNA auf eine erhöhte Anfällig für Krankheiten hinweist. George Orwell 1984 lässt grüßen.
Aber zurück zum Zahnstatus. Diesen zu veröffentlichen scheint rechtlich unbedenklich zu sein.
https://resource-cms.springernature.com/springer-cms/rest/v1/content/11078488/data/v3Warum die norwegische Polizei die Möglichkeit noch nicht genutzt hat, ist mir unverständlich.
We are all aware that the public search in the JF case is based on filtered information that the Kripos believe should be sufficient to identify an unknown person. Of course, I agree that any further information could help to solve this case. We also know, however, that the State and its lawyers have enacted laws designed to protect the privacy and personal rights of every citizen. Whether this always works in reality is another topic. In this respect, we have to come to terms with the fact that even in a murder case, the police always have to weigh very carefully what is suitable for the public.
The search of a DNA profile on a public database for genealogy is in my opinion a good idea, if the members agree. In the "Golden State Killer" case, the method was successful. In this respect, we do not necessarily disagree. I only have my doubts whether this will work - for the following reasons:
1) The DNA will not be published by the Norwegian police. The data is subject to data protection and also in Norway only the authorities reserve the right to use it. The European Court of Human Rights itself set clear limits for the security authorities in its 2008 ruling.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Britische-DNA-Datenbanken-verstossen-gegen-die-Europaeische-Menschenrechtskonvention-219537.htmlhttps://hudoc.echr.coe.int/eng#{%22itemid%22:[%22001-90051%22]}
2) The success of a DNA search in public databases depends largely on the number of participants who are willing to publish their DNA profile. This is the only way to reconstruct a family tree that might lead to the perpetrator. DNA genealogy is a major topic in the USA, but not in Europe. This is certainly due to the fact that we Europeans are more sensitive to the issue of data protection. To be fair, many members of the database only became aware that the data was used by the police for investigative purposes after the "Golden State Killer" case. The protection of data has been adapted below.
I cannot understand this casual handling of personal data. For example, I imagine a qualified applicant being screened by his potential future workplace on Facebook, Ancestry, etc. and not getting a contract of employment because his DNA indicates an increased susceptibility to disease. George Orwell 1984 sends his regards.
But back to tooth status. To publish this seems to be legally harmless.
https://resource-cms.springernature.com/springer-cms/rest/v1/content/11078488/data/v3Why the Norwegian police have not yet taken the opportunity is incomprehensible to me.
Gruß
Lighthouse60