Hallo, ich bin neu hier, lese aber schon eine Weile mit, da ich den Fall auch sehr rätselhaft finde. Mir gefällt eure scharfsinnige und sachliche Diskussion, die mir viele Fragen/Überlegungen beantwortet hat, die ich vorher selber hatte, und die viele neue Denkanstöße gibt. Deshalb möchte ich gerne eine Fragestellung beitragen, auf die vorher noch nicht eingegangen wurde, die mir aber auffällt, da ich selber als freie Journalistin arbeite.
Von wem ging die Initiative für den Artikel aus, den Kim Wall über PM schreiben wollte und welche thematische Grundlage sollte dieser Artikel haben? Eine "banale" Reportage über PM passt nicht zu ihr und die hätte ihr außer einer kleinen Lokalzeitung wohl niemand abgekauft bzw. in Auftrag gegeben. Solche Artikel und Filmreportagen über PM gibt es ja schon zur genüge. Selbst wenn PM mit einem völlig neuen Projekt oder Unterfangen an die Presse treten wollte, wäre das für Kim Wall meiner Einschätzung nach noch kein reizvolles Thema, für das sie von NYC oder Peking einfliegen würde. Für mich gibt es nur ein paar Gründe, warum sie sich trotzdem mit PM zu einem Gespräch getroffen hat.
-PM hatte sie mit einer Anfrage kontaktiert, sie war sowieso schon aus anderen beruflichen oder privaten Gründen "vor Ort" oder in der Nähe und hat gedacht, OK, ich check das mal, ob es sich für eine Story eignet. Für eine richtige Reportage hätte sie einen Fotografen oder zumindest eine Kamera dabei haben müssen und hätte mehr Zeit gebraucht, auch an Land, in der Werkstatt etc
-es gibt irgendeine persönliche Sache in PMs Leben, die sie herausgefunden hat oder die er ihr gesteckt hat, die ihn im Zusammenhang mit seiner Eigenschaft als Uboot- und Raketenbauer, als Sonderling, besonders interessant macht und die ein besonderes Thema hergibt. (Fetish, S/M-Szene?)
Beischreibung über Kim Wall als Journalistin:
"Kim Wall is a Swedish multimedia journalist based in New York. She writes about environment, politics and society in Asia-Pacific and elsewhere, with a particular interest in the nexus of popular culture and policy. With a background in foreign affairs and diplomacy, Kim has reported from destinations including North Korea, China, Sri Lanka, Haiti, Myanmar, Hong Kong, India and the Marshall Islands. Her work has appeared in New York Times, Foreign Policy, The Guardian, The Atlantic, Al Jazeera, and South China Morning Post, among others."
Einige ihrer Artikel:
https://www.theguardian.com/society/2015/aug/15/real-life-vampires-interviewhttps://harpers.org/blog/2016/12/ghost-stories/https://www.theguardian.com/us-news/2015/feb/26/welcome-to-gibtown-the-last-freakshow-town-in-america