Ich habe versucht, den 1. Verhandlungstag sinnerfassend zu übersetzen. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich. Es entstammt alles folgendem Liveticker:
https://ekstrabladet.dk/112/live-nu-fortaeller-peter-madsen-om-ubaadsturen/7067187 @DEFacTo Da steht auch deine Antwort auf die Frage, ob die Festplatte schon thematisiert wurde, drin!
1. Verhandlungstag (grobe Zusammenfassung Liveticker)
Anklage verliest 3-seitige Anklageschrift (3 Anklagepunkte: Totschlag, schwere sexuelle Misshandlung außerhalb Geschlechtsverkehr, Schifffahrtsgefährdung)
Laut Anklage wurde Kim an Armen und Beine gefesselt und ihr wurden etliche Verletzungen zugefügt, unter anderem 14 Stiche (oder Schnitte) um den Genital-Bereich herum
andere Schiffe hätten den Kurs ändern müssen, um Kollision zu vermeiden
man plädiert auf lebenslänglich, zusätzlich Sicherungsverwahrung in Anstalt
Staatsanwalt verteilt Unterlagen an Richterin und Verteidigung
Er möchte einen Überblick über den Fall geben, Zeitrahmen usw. , dazu würden auch
Videos und Bilder vorkommen, die aus ethischer Rücksicht nur den Richtenden gezeigt werden
explizit weist er auf Kims Handgelenk hin, das besondere Spuren zeige, man solle diesem Bild besondere Aufmerksamkeit schenken
es wurden über 215 Personen angehört, etwa 1000 Hinweise habe man bekommen zu dem Fall
Vorgeschichte: Wohnort Täter und Opfer, wie es zu der u-Boot-Fahrt kam usw.
Es wird ein Video gezeigt: Ein Polizei-Techniker steigt nach der Bergung der Nautilus den Turm hinunter, man sieht Duschraum, Maschinenraum, Aufenthaltsraum: Hier weist die Anklage explizit auf 2 Rohre an der Decke hin
19.20 Uhr Abfahrt des U-Boots, mit Kim und Madsen auf dem Turm
letzte SMS von Kim um 20.16 Uhr
um 20.20 Uhr befindet sich das U-Boot auf problematischem Kurs aus Sicht des Reiseschiffes „Aida“
um 22.00 Uhr um meldet Kims Freund den Behörden, dass kein Kontakt zum U-Boot möglich sei, auch den Behörden nicht, erst am nächsten Morgen gelang erster Kontakt: Madsen meldet da auf Nachfrage technische Probleme und es sei niemand zu Schaden gekommen, er sei in etwa 2,5 Stunden im Hafen
kurz darauf erhalten sie die Meldung, das Boot sei gesunken, eine Person befinde sich im Wasser
auf Nachfrage, was mit seiner Begleitung sei, antwortet er, diese habe er auf Refshaleøen
abgesetzt
es werden Bilder von Madsens Rettung gezeigt
Madsen wird nach Dragor Havn gebracht und dort nimmt ihn um 11.35 Uhr die Polizei fest.
Erste Feststellungen der Polizei damals: Er wirkte ruhig und gefasst, Verletzungen an beiden Unterarmen, eingetrocknetes Blut an der Nase ( stellt sich später als Kims Blut heraus)
am 12. August erste Anhörung: Madsen erklärt, Kim sei bei einem Unfall ums Leben gekommen, er habe sie anschließend auf See bestattet. Er wird wegen begründeten Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft genommen
zwischen 12. und 13. August Bergung der Nautilus
am 15. August wird Kims Torso gefunden: An diesem befindet sich ein blauer Gurt mit, unter anderem, kleinen Metallrohren
Die Anklage zeigt nun eine Skizze vom Torso, worauf man die Läsionen, die man darauf fand, markiert hat. Da sind eine ganze Reihe von Messerstichen verteilt auf verschiedenen Plätzen am Torso. Besonders betont man den Stich in die Brust, die 14 Stiche im Genitalbereich und 2 lange, bogenförmige Schnitte
eine forensische Zeichnung der Vagina wird gezeigt, um die Verletzungen aufzuzeigen
Die Kritik der Verteidigung, man habe eine Rekonstruktion auf der Nautilus abgelehnt (das war am 03. Oktober) wird erklärt: Neue Erkenntnisse damals wären der Grund gewesen, man habe unheimlich viel für die Aufklärung des Falles unternommen, speziell die aufwendige Suche im Meer
am 06. Oktober wurde eine Plastiktüte mit Kims Kleidung, Schuhen, Messer und Kabelbinder-Stücken, außerdem eine Tüte mit Kims Kopf
keine biologischen Spuren an oder in Kim Wall, jedoch Sperma in Madsens Unterhose
Verletzungen an Kims Kopf: 11 Schnitte (zwischen?) den Ohren, Einrisse im Gesicht: die Art der Wunden lassen eine Fixierung des Kopfes während des Ausführens vermuten
im August letzten Jahres filmte ein Team, das eine Doku über Madsen machen wollte, seine Werkstatt. Darauf kann man eine orangene Holzsäge erkennen. Bei der Durchsuchung seiner Werkstatt fehlte diese, eine andere hing stattdessen dort. „Das könnte daran liegen, dass wir diese Säge auf dem Meeresgrund gefunden haben“, äußert Jepsen.
Bilder vom linken Arm (gefunden bei der Suche am 21. November) werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt.
Am 29. November wird auch der rechte Arm gefunden, der so wie die anderen Teile beschwert war. In einem Film wird die Suche und das Auffinden dieses Armes gezeigt, um die schwierigen Bedingungen unter Wasser aufzuzeigen. An einer Schnur entlang gelangt ein Taucher auf den sandigen Meeresgrund hin zum Arm, die Sicht ist sehr vernebelt
Madsen sitzt ruhig da, sein Blick ist auf die ihm ausgehändigten Unterlagen gerichtet. An dem Arm befinden sich 2 Plastikstreifen, auch dieselben Rohrstücke, die an den anderen Leichenteilen befestigt waren. Solche Rohrstücke wurden in Madsens Werksatt gefunden, ergänzt Jepsen
Jepsen zeigt nun wieder Bilder aus dem Inneren der Nautilus. Es wird eine Reihe von Bildern gezeigt, auf denen man Gurte sieht, die sich im Boot befinden: Einige Gurte sind blau, so wie an den Leichenteilen, andere sind gelb. Dann zeigt Jepsen einige Bilder von Gurten, die auf dem Grund der Köge-Bucht gefunden wurden: Blaue, gelbe und orange Gurte. „Beachten sie besonders die blauen und gelben Gurte“, betont Jepsen. Besonders die Enden der Gurte solle man beachten, die Schnittstellen der Gurte ähneln stark den Schnittstellen der Gurte an den Leichenteilen. Teile eines orangen Gurtes, die zusammen mit Kims Kleidung gefunden wurden, wurden ebenso auf der Nautilus gefunden. Auch diese scheinen zusammenzupassen.
Jepsen warnt jetzt vor den nun folgenden Bildern, es sind Bilder von Kims Handgelenk.
Man solle die Abdrücke am Handgelenk beachten, diese mit der Gurtschnalle vergleichen, beides ähnle sich
Jepsen zeigt nun Bilder von eingetrocknetem Blut im U-Boot. Besonders in einer Nut im Boden hat es sich gesammelt. Es gab auch Blut in der Toilette, laut Befund war die blutende oder gestorbene Kim da drin.
Unter einer Bodenplatte wurde schwarze Unterwäsche gefunden, sie gehört Kim. Diese weist einige Beschädigungen auf. Auch eine umgedrehte Strumpfhose wurde gefunden, die Kim zugeordnet werden kann. Dazu abgeschnittene oder so erscheinende Haare von Kim.
Der Staatsanwalt geht weiter zu Peter Madsens Kleidung. Blutspritzer und Blutgerinnsel wurden an Madsens Anzug gefunden.
Madsens Computer kommt an die Reihe: Peter Madsen weigerte sich, ihn zu übergeben, weil es "Geschäftsgeheimnisse" darauf gäbe.
Bei polizeilichen Ermittlungen wird jedoch unter anderem festgestellt, dass Spuk, Folter und Ähnliches gesucht wurde.
Bei den Ermittlungen wurden auch Videos gefunden, die laut Staatsanwaltschaft echtes Töten von Frauen zeigen.
Darüber hinaus wurden eine Reihe von englischen Texten gefunden, die sich mit vaginalen Verstauchungen (?) von Frauen befassen. Das gleiche Thema geht in einer Reihe von Animationen weiter, die auch auf dem Computer zu finden sind.
Walls Freund ist übrigens nicht anwesend, er wird als Zeuge aussagen, darf also erst nach seiner Zeugenaussage der Verhandlung beiwohnen
Mentale Untersuchungsergebnisse: Insgesamt scheint Peter Madsen sexuell sehr freizügig zu sein. „Er erscheint unter anderem in der Untersuchung polymorph pervers und stark sexuell abweichend“, verliest Jepsen
Es wurde kein Hinweis auf eine Psychose oder Pathologie gefunden. Er hat narzisstische Züge. Er hat oberflächlichen Charme und ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Er ist emotional beeinträchtigt und hat unter anderem einen starken Mangel an Empathie und neigt zu Wut.Wieder in Freiheit, stelle er eine Gefahr für die Gesellschaft dar
Der Staatsanwalt erklärt auch, dass kein Beweis für den Tod von Kim Wall durch Kohlenmonoxidvergiftung gefunden wurde, wie Peter Madsen erklärt hat.
Die Autopsie unterstützt diese frühere Erklärung nicht, aber die endgültige Todesursache wurde nicht gefunden. Es wurde jedoch eine Fremdeinwirkung des Körpers gefunden.
„Auf dieser Grundlage haben wir die Anklagepunkte für das Töten durch Ersticken oder Kehlschnitt formuliert", sagt Jakob Buch-Jepsen.
Peter Madsens iPhone wurde nicht im Zusammenhang mit dem Fall gefunden. Die Polizei schaffte es jedoch, den Inhalt und die Daten des Telefons über iCloud bis zum 10. August wiederherzustellen.
Ca. 16 Stunden vor der Tat googelte Peter Madsen nach 'Beheaded Girl Argony' .Es ist wahrscheinlich ein R zu viel in der Suche. Das Wort, das man gesucht hat, ist wahrscheinlich Agony, was Schmerz bedeutet, sagt der Verteidiger.Die Suche ergibt ein Video, das laut Staatsanwalt eine Frau zeigt, der die Kehle durchtrennt wird.
Es ist die Theorie der Anklage, dass Peter Madsen an der Folterung von Frauen interessiert gewesen sei, sagt der Staatsanwalt.
Im Zusammenhang mit der Suche nach Peter Madsens Computer und Festplatten wurden auch private Sexvideos von Peter Madsen gefunden, sowie ein 'Ordner' namens 'staff' - das englische Wort für Plugging.
Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen nähert sich nun dem Ende seiner Einführung.
Der Staatsanwalt diskutiert jetzt die Fragen, die das Gericht berücksichtigen sollte.
Es geht um:
1. Hat Peter Madsen Kim Wall getötet oder ist ein Unfall passiert?
2. Wenn ja, gibt es Hinweise darauf, dass dies geplant ist?
3. Ist ein sexueller Übergriff auf Kim Wall begangen worden, und wenn ja, ist dies geschehen, während sie am Leben war oder nach dem Tod?
4. Trägt Peter Madsen die Verantwortung für die Nautilus , so hat er das Leben und die Gesundheit anderer gefährdet.
Das Programm für heute ist weiter, dass Peter Madsen, wenn er will, nach dem Mittagessen eine Erklärung für das Gericht abgeben kann.
Die nächsten 11 Gerichtstagetage basieren auf insgesamt 37 Zeugen. Unter anderem werden Zeugen bis zum 10. August letzten Jahres von Peter Madsens Verhalten und Meinungen berichten. Eine Reihe von Zeugen, die persönliche Beziehungen zu Peter Madsen hatten, die unter anderem über seine Sexualität berichten sollen.
Außerdem wurden vier Zeugen geladen, die sich in den Tagen bis zum 10. August auch mit Peter Madsen auf einer Kreuzfahrt mit dem UC3 Nautilus unterhalten haben.
Der Staatsanwalt hat 29 Zeugen angerufen, während acht Zeugen von der Verteidigung vorgeladen wurden.
Schließlich gab Jakob Buch-Jepsen bekannt, dass kurz vor dem Fall ein Zeuge, der in einer dänischen Presse erschienen war, eine Reihe von SMS und Gesprächen mit Peter Madsen besäße. Die Polizei befragte daraufhin den Zeugen, der seine Erklärung in einem Zusammenhang zurückgezogen hat.
"Ich muss die Presse drängen, vorsichtig zu sein, mit Zeugen während des Falles zu sprechen", stellt der Staatsanwalt fest, der auch erklärt, dass dieser Zeuge, der in den Medien erschien, wegen der unterschiedlichen Erklärung nicht Teil des Falles ist.
Verteidigerin Betina Hald Engmark hat nun die Möglichkeit zu sprechen. Es ist ihr wichtig, darauf hinzuweisen und zu betonen, dass der Gerichtshof allein über die Dinge entscheiden kann und muss, die hier vor Gericht erscheinen.
"Sie müssen alles vergessen, was in der Presse war, was postpostiert und verschoben wurde, sie müssen es vergessen", sagte sie, sie bezog sich auch auf die Aussage, die letzte Woche in einer anderen dänischen Presse erschienen war und sich als nicht wahr herausstellte.
Betina Hald Engmark spricht jetzt die wechselnden Aussagen ihres Mandanten an.
Es ist richtig, dass er seine Erklärungen geändert hat. Aber es ist wichtig zu beachten, dass er um Anhörungen gebeten wurde und dabei Erklärungen abgegeben hat, wenn die Polizei danach gefragt hat, sagt sie.
1. Direkte Absicht. Es geht um das Handeln mit Wissen und Willen, oder wer hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Elemente des Verbrechens vorhanden sind.
2. Wahrscheinliche Absicht, bei der der Täter als nahe liegende Wahrscheinlichkeit betrachtet wird, einer Person Schaden zuzufügen.
3. Der letzte Grad der Absicht, der niedrigste, ist "dolus eventualis":
Es geht um die Notwendigkeit zu erkennen und zu akzeptieren, dass es eine Chance für den Tod gibt.
Sie kommt auch zu dem Schluss, dass die Polizei in allen Fällen keine 100 Prozent sichere Todesursache vorbringen konnte.
Eine Autopsie erklärt, dass der Tod durch Erstickung oder Rachenverletzung verursacht worden sein kann, aber nach Ansicht des Anwalts ist eines der Evidenz-Themen auch, ob es die richtige Todesursache ist, oder ob Peter Madsens Erklärung der Kohlenmonoxid-Vergiftung zutreffend sein kann.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Dinge, die sich in den Anschuldigungen von Jakob Buch-Jepsens Präsentation am Donnerstagmorgen ergeben haben:
1. Kim Walls Reise auf Nautilus am 10. August war offenbar das Ergebnis einer spontanen Verabredung am selben Tag. Kim Wall hat mehrere Monate vor der Reise versucht, ein Interview mit Peter Madsen zu führen. Aber früh am Nachmittag reagierte Peter Madsen auf die Anfrage und lud Kim an Bord ein.
2. Das letzte Lebenszeichen von Kim Wall ist ein Text an ihren Freund am Abend des 10. August um 20.16 Uhr. Hier schreibt sie unter anderem an ihren Freund: "Ich lebe noch."
3. Es wurden keine biologischen Spuren von Peter Madsen an oder in Kim Wall gefunden. Spermien wurden jedoch in Madsens Unterhosen gefunden.
4. Nach Angaben der Polizei suchte Peter Madsen Stunden vor dem Treffen mit Kim Wall nach Enthauptungen. Er sah auch ein Video von einem Kehlschnitt bei einer Frau.
5. Während der Suche nach Nautilus fand die Polizei Kim Walls Unterhose und Strumpfhose.
6. Eine mentale Untersuchung von Peter Madsen stellte fest, dass er psychopathische Züge hat
Peter Madsen sitzt entspannt in der Mitte des Raumes und sieht den Staatsanwalt ruhig an.
"Peter, Sie hatten jetzt die Gelegenheit, die Beweise zu hören und darüber nachzudenken, die in diesem Fall gegen Sie sind. Wie gehen Sie mit der Anklage um?" Fragt Jakob.
"Nicht schuldig am Mord von Kim Wall", antwortet Peter.
Der Staatsanwalt fragt nun, warum Peter Madsen die Erklärung so oft geändert hat.
"Es gibt nichts Schlimmeres, was einem Menschen wie mir passieren kann, der mit Nautilus mit zwei an Bord segelt und nicht mit seiner ganzen Crew nach Hause kommt.
"Wir haben gesehen, wie ich lande und zu einem wartenden Polizeiauto komme. Es ist alles schrecklich für mich. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß nur, dass Kim auf Nautilus gestorben ist, sagt Peter.
Ich dachte nur an Kim Walls Verwandte. Es ist eine sehr sehr schreckliche Geschichte. Ich wusste, dass sie tot war und sie kam nicht zurück. Es diente nur einem Zweck und der war, den Verwandten so viel wie möglich zu ersparen.
"Es sagte eins, zwei, drei, und - peng - war sie nicht mehr da", sagte Peter Madsen.
Peter antwortet ruhig auf alle Fragen.
"In dem Moment, in dem Kim Wall zugrunde geht, muss ich nicht mehr kämpfen. Ich habe in Raket-Madsens Laboratory gearbeitet, sehr hart mit fantastischen Projekten.
Aber in dem Moment, in dem jemand in einem meiner Experimente stirbt, bin ich so fertig. Der Peter, den du heute siehst, ist ein Peter ohne Träume oder Ambitionen, sagt Peter Madsen.
Aber warum hast du wieder und wieder gelogen, beklagt Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen, der Peter Madsen unterbrechen muss.
Sie haben jetzt schon oft danach gefragt. Ich habe das getan, weil ich nicht der Welt mittteilen wollte, dass Kim Wall gestorben ist, sagt Peter Madsen.
Verteidigerin Betina Hald Engmark unterbricht nun die Fragen des Staatsanwalts.
Fragen müssen nicht permanent wiederholt werden, sagt sie.
Der Staatsanwalt lehnt das ab und setzt seine Fragen fort.
Passen Sie Ihre Erklärung an die Untersuchung an?
Das sage ich nicht. Ich sage, wenn die Erkenntnis kommt, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wenn du es nicht geschafft hättest – mein Pech - ganz erstaunliche Untersuchung, hätte ich meine erste Erklärung behalten.
"Ich wollte nur die Welt vor dem Schrecklichen, was Kim Wall passiert ist, bewahren", sagt Peter Madsen
Der Staatsanwalt fragt nun nach dem Samen, der in Peter Madsens Unterhose gefunden wurde. Es bringt Peter Madsen ein wenig zum Lachen.
"Es ist eine sehr private Frage. Aber so ein Promiskuierter wie ich - es ist kein Wunder, dass man Sperma in meiner Unterhose finden kann, sagt Peter Madsen, der sagt, es habe wahrscheinlich Sperma im Zusammenhang mit einer erotischen Googelsuche gegeben, die er zum Segeln gemacht hat am 10.August
Der Staatsanwalt bittet um Bestätigung, dass Peter angeblich einem Freund erzählt hat, dass er das perfekte Verbrechen begehen würde. Peter kann sich nicht erinnern, dass er so etwas gesagt hat.
Der Staatsanwalt sagt nun, dass Peter Madsen in einem Brief, den er während seiner Haft aus dem Gefängnis geschickt hat, erwähnt, dass er irgendwann im Gefängnis gelandet wäre.
"Ich kann mich erinnern, dass ich das tat", sagt Peter Madsen, der jetzt über seine vielen Experimente spricht. Er wiederholt eine ganze Reihe von Dingen, die aus dem Zusammenhang gerissen scheinen.
Der Staatsanwalt liest aus diesem Brief an einen Freund von Peter Madsen.
"Ich habe über 100 Raketen abgefeuert und bin über 1200 Mal mit selbstgebauten U-Booten getaucht. Früher oder später kann man damit rechnen, dass Peter im Gefängnis endet ", heißt es in dem Brief an den Freund.
Der Brief bezieht sich auch auf eine zuvor gefährliche Situation, in der Peter eine Frau an Bord eines seiner anderen selbst gebauten U-Boote hat.
Bezieht es sich auf die unzähligen Sexspiele, die gewesen sind ?, fragt der Staatsanwalt.
Ich werde versuchen, es kurz zu machen. Manche Menschen haben Lust, viele sexuelle Kontakte zu haben. Ich habe kein weiteres Interesse an SM, aber jetzt ist es einmal so, dass die Konzentration von promisken Frauen in einer SM-Umgebung höher ist. Und wenn Sie Interesse an Promiskuität haben, suchen Sie genau dort danach. Aber das (SM) ist nicht mein Interesse, sagt Peter Madsen
Der Staatsanwalt erklärt nun einen anderen Brief, den Peter Madsen während seiner Haft an einen Freund geschickt hat. Hier schreibt er unter anderem über Kim Wall.
"Können Sie sich daran erinnern, dass Sie etwas darüber geschrieben haben, wie Kim Wall die Reise mit dem U-Boot erlebt hat?", Fragt der Staatsanwalt.
"Wenn Sie in meiner Situation sind und erlebt haben, was ich erlebt habe, werden Sie auch spirituell", sagt Peter Madsen, der jetzt von Jepsen unterbrochen wird, der aus dem Brief liest:"Ich kann ihre Seele fühlen." (Kim Wall ed.) Sie ist nicht wütend. Sie erzählte mir die schicksalhafte Nacht, dass dies das Beste war, was sie gemacht hatte. ', steht im Brief.
Verteidigerin Betina Hald Engmark bittet nun um einen kurzen Stop für eine Besprechung mit ihrem Mandanten. "Ich würde gerne mit ihm reden", sagte sagt sie.
Richterin Anette Burkø erteilt die Erlaubnis für die 10 Minuten dauernde Pause. Es ist unklar, worüber die Verteidigerin mit ihrem Mandanten sprechen möchte.
Peter Madsen und Engmark haben den Raum verlassen. Seine Antwort auf die Fragen war bisher ruhig, wirken aber ein wenig unsortiert. Peter Madsen scheint verärgert zu sein, über manche Fragen. Er redet laut und manchmal an den Fragen des Staatsanwalts vorbei. Er hat sich wiederholt auf seine Geschäfte bezogen.
Betina Hald Engmark ergreift jetzt das Wort. Sie ist jetzt gegen die Verwendung von Dokumentationen durch die Staatsanwaltschaft bei ihrer Vernehmung durch Peter Madsen.
Mein Klient muss zuerst erklären können, sagt der Anwalt.
Dem stimmt Jepsen zu, und er entscheidet sich daher, seine Fragen fortzusetzen, ohne zu dokumentieren, was Peter Madsen in früheren Aufzeichnungen erzählt hat.
Der Staatsanwalt fragt nun, ob es stimmt, dass Peter Madsen bereits im März 2017 mit Kim Wall über die Möglichkeit eines Interviews in Kontakt gestanden hat.
"Das stimmt, aber ich weiß nicht, ob es dieselbe Kim von Wired ist, mit der ich schon einmal gesprochen habe, als wir im August wieder miteinander sprachen", sagte Peter Madsen."Wie Sie wissen, spreche ich mit vielen Journalisten, daher glaube ich nicht, dass ich vorher mit ihr gesprochen habe", sagt Peter Madsen.
Der Staatsanwalt erzählt nun von der Annulierung eines Raketenstarts einige Tage vor dem Tod von Kim Wall. Raket Madsens Laboratory sollte im September eine Rakete starten, aber einen Tag vor dem 10. August veröffentlicht Peter Madsen einen Blogeintrag, in dem er schreibt, dass alles abgesagt wird.
"Stimmt es, dass es daran lag, dass Sie es finanziell nicht schaffen konnten?", Fragt der Staatsanwalt.
"Nein, nicht richtig", sagt Peter Madsen, der jetzt erklärt, wie er durch Vorträge und Sponsoring kontinuierlich Geld für das Labor und seine Experimente verdiente.
"Ich habe auch Vorträge für den Premierminister gehalten", sagt Peter Madsen. "Haben Sie die Absage als persönliche Niederlage betrachtet?", Fragt der Staatsanwalt.
Ich nahm es als Erleichterung. Es ist schwer, eine solches Projekt zu stemmen. Ich hatte ein Team, das sehr engagiert war, aber es war sehr harte Arbeit. Aber als es abgesagt wurde, gab es ein Gefühl der Erleichterung, dass jetzt Zeit für Kaffee wäre, sagt Peter Madsen.
Hatten Sie das Gefühl, dass Sie gegen Copenhagen Suborbitals verloren haben? ", fragt der Staatsanwalt und bezieht sich dabei auf den rivalisierenden Raketenclub, der im September ebenfalls eine Rakete schickte.
Nein, habe ich nicht.
"Aber du wusstest nicht, dass sie diese Reise auch absagen würden, fragt Jespen.
"Nein, aber dann wusste ich ein paar andere Dinge, Jakob", sagt Peter Madsen und benutzt den Vornamen des Anklägers.
Peter Madsen fährt fort:
Ich denke, du fragst nach: Wie gehts, Peter? Und die Antwort ist, ich war erleichtert, sagt Peter Madsen.
Der Staatsanwalt fragt sich nun, ob Peter Madsen erklären kann, dass er in der Zeit bis zum 10. August versucht hatte, drei weitere Frauen an Bord von Nautilus einzuladen.
Peter Madsen antwortet nun, dass man "Nautilus Touren" kennen müsse, um diese Frage zu beantworten.
Es ist nicht ungewöhnlich. Ich glaube, ich habe 250 Reisen mit Frauen auf dem U-Boot gemacht, sagt Peter Madsen und erklärt, dass es wichtig sei, Frauen einzuladen, weil es sonst vorwiegend eine „Männer“-Welt um das U-Boot und das Labor gebe.
"Die männlichen Passagiere sind sehr an der Technik interessiert, aber die Frauen, die sind mehr daran interessiert, was außerhalb des U-Bootes und in der Umgebung passiert", sagt Peter Madsen.
Peter erklärt auch, dass er seine Passagiere sorgfältig danach ausgewählt hat, wie aufregend sie waren. Sie sollten etwas zu bieten haben, sagt Peter Madsen.
Jepsen erwähnt wieder das in seiner Unterhose gefundene Sperma.
Das sei für einen sexuell sehr aktiven Menschen nicht ungewöhnlich, Madsens Antwort.
Da sie erklärt haben, dass SM Sie nicht wirklich antörnt, kann ich die Suche im Internet nicht nachvollziehen, die Sie am 10. August machen, fragt der Staatsanwalt und bezieht sich auf eine Anzahl von Suchen von Peter Madsen - einschließlich das Suchergebnis-Video einer Frau, der die Kehle durchtrennt wird.
Sie müssen verstehen, dass SM speziell ist. Das fragliche Video ist kein SM, es ist eine völlig andere Situation. Es hat etwas mit starken Emotionen zu tun. Ich weiß nicht, ob wir jetzt da weitermachen sollen", fragt Peter Madsen.
Fahren Sie fort, sagt der Staatsanwalt.
Wenn ich etwas sehe, wo einer wehrlose Person etwas ausgesetzt ist, dann werde ich emotional betroffen. Es ist völlig asexuell für mich, sagt Peter Madesen und bezieht sich auf das Video, das die Durchtrennung der Kehle einer Frau zeigt.
Nun, warum siehst du ein Video mit "Enthauptung" und verbindest es dann mit deiner Ejakulation ?, fragt der Staatsanwalt.
"Nun, vielleicht kannst du mich bereichern, wenn ich das Video sehe?", Sagt Peter Madsen, der jetzt betont, dass er wahrscheinlich Sperma hatte, bevor er das Video gesehen hat. Wahrscheinlich, weil er seine Frau am selben Abend gesehen hat.
Das Video ist für mich nichts Erotisches. Ich habe das Video geschaut und geweint und gefühlt, sagt Peter Madsen.
Der Staatsanwalt fragt nun, ob Peter Madsen von dem Fall betroffen ist.
"Die Nacht dort war eine Katastrophe, deren schlimmstes Ergebnis ist, dass wir Kim Wall heute nicht bei uns haben. Ein bisschen davon ist, dass es vorbei ist, das Leben zu leben, das ich mit meiner Frau und meinen Freundinnen gelebt habe, sagt Peter Madsen.
"Es wäre seltsam, wenn es mich nicht betrifft", sagt Peter Madsen.
(Kim Walls Eltern sitzen im Gericht. Auch der Manager Jens Møller.
Für Peter Madsen sind auch einige Plätze im Gericht reserviert. Ein Freund und einige Bekannte sind anwesend.
Aber es fällt nur auf, dass Ihre Erklärung bisher nicht so sehr Kim berücksichtigt hat, sondern Sie selbst, sagt der Staatsanwalt.
"Ich verstehe, dass Sie ein anderes Verhalten erwarten, aber ich kann es nicht immer allen recht machen", sagt Peter Madsen.
Kim machte einen guten Job, sie stellte viele Fragen. Die mentale Untersuchung bescheinigt, mir, dass ich gerne rede. Ich hatte auch viel zu erzählen über alles, dafür war ja die Ausfahrt. Eigentlich war eine Rückkehr vor Dunkelheit geplant
"Es war alles andere als einfach, die Nautilus im Dunkeln zu fahren, da das Boot keine Laternen oder Begrenzungslichter hatte, die mir im Dunkeln helfen könnten", sagte Peter Madsen.
Um 23.05 Uhr kommt das U-Boot an die Oberfläche. Laut Peter Madsen lebt Kim Wall zu dieser Zeit noch.
Es ist jetzt meine Chance, umfangreich vor Gericht auszusagen, oder wollen Sie es kurz, fragt Peter Madsen jetzt.
Peter fährt fort. Es ist spät geworden und Nautilus muss nach Hause. Wichtig für einen guten Bootsfahrer ist, dass man Druckspeicher füllen muss, sagt Peter Madsen und erwähnt viele andere technische Dinge.
Ich gehe in den Maschinenraum, um die Motoren zu starten. Zu dieser Zeit ist Kim Wall im Wohnraum. Wenn das U-Boot unter Wasser ist, ist der äußere Teil mit Meerwasser gefüllt, sagt Peter Madsen, dem nun gebeten wird, langsamer zu sprechen. Der Grund dafür ist, dass das Gericht selbst versucht, seine sehr technische Erklärung aufzuschreiben.
Peter Madsen erzählt nun von Ventilen und einer Reihe anderer Dinge, die helfen, Wasser aus Nautilus abzulassen und das U-Boot zu starten.
Ich mache einen Fehler. Und es wäre nicht kritisch gewesen, wenn nicht das nächste hinzugekommen wäre, sagt Peter Madsen, der jetzt über die Abgase berichtet, die beim Start in das U-Boot eindringen können.
Es gibt einen ziemlich hohen Lärmpegel und deshalb schließe ich die Tür des Maschinenraums. Und dann gehe ich zu Kim Wall und an ihr vorbei, sagt Peter Madsen leise.
Ich öffne die erste (vordere?) Luke im U-Boot und steige an Deck. Eine mühsame und anwidernde Sache. Es ist nicht einfach, aber es ist zu schaffen.
"Wenn ich an Deck bin, bedeutet gute Seemannschaft, dass du die Luke nicht offen lässt. Die Luke muss geschlossen sein, und darum schließe ich sie. Dies dient nur der Sicherheit, sagt Peter Madsen.
Was passiert dann, fragt der Staatsanwalt?
"Es klingt, als ob du meine Erklärung schon kennst", sagt Peter Madsen und fährt fort.
Als ich versuche, die Luke zu öffnen, beginnen die schlimmsten Minuten meines Lebens. Ich kann die Luke nicht öffnen. Im U-Boot gibt es einen Unterdruck. Der Druck ist gefallen.
Ich weiß nicht, wie lange ich versuche. Da das nicht möglich ist, versuche ich die andere Luke. Als ich herunterkomme, kann ich Kim von dort rufen hören«, sagte Peter Madsen
Das ist nicht verwunderlich. Was ich denke, ist, dass der Druck weiter sinkt und nicht aufhört, bis er sehr niedrig ist.
"Es ist unangenehm für mich, dass es einige Zeit davor eine ähnlichen Situation gab, als das U-Boot am Dock war. Dort hatte ich auch eine Tafel und wir übten, wie man herauskommen kann. "Ich wusste also, dass das passieren könnte", sagte Peter Madsen.
Es ist jedoch, dass es in diesem Fall verschärft wird. Dass ich mit Kim segle, mit dem Wissen, dass das passieren könnte - das macht es dramatisch, wenn der Motor läuft, sagt Peter Madsen.
Aber kannst du nicht sehen, dass es auffällig ist, dass du die Erklärung änderst, am 6. Oktober und du es am 13. Oktober noch einmal erklärst? Plötzlich kommst du mit dieser 3. Erklärung über Kohlenmonoxidvergiftung ?, fragt der Staatsanwalt und verweist dabei auf die verschiedenen Erklärungen, die Madsen in den Fall eingebracht hat.
"Ich wusste, dass dies auf der Nautilus gefährlich war. Ich wusste das seit Monaten. Und dann gibt es ein Treffen - und deine fortschreitenden Untersuchungserfolge, dass ich mit der Wahrheit herausrücken musste. Ich kann die Informationen, von denen ich wusste, dass sie auf der Nautilus gefährlich waren, nicht länger verschweigen ", erklärt Peter Madsen.
Können wir jetzt den Grund erfahren, wie ist es Ihnen gelungen, in das U-Boot zu gelangen?
Ja, der Alptraum hört auf, wenn die Motoren aufhören. Darum habe ich versucht, Kim zuzurufen, dass sie versuchen sollte, die Motoren auszuschalten. Es ist nicht gerade simpel, wie das gemacht wird, aber wenn man ein wenig auf Zack ist, kann man das. Ich weiß nicht, ob es Kim gelungen ist, aber die Motoren haben aufgehört, sagt Peter Madsen.
Noch etwas ist passiert. Im System befindet sich ein Sicherheitsventil, so dass eine Luftmenge in zwei Tanks als Sicherheitspuffer dient. Deshalb öffnen und blasen sie plötzlich Luft in das U-Boot, sagt Peter Madsen.
Das ermöglicht mir, die Luke zu öffnen. Wie ich schon vorher erklärt habe, ist das erste, was passiert, dass ich eine warme Luftwelle an meinen Kopf bekomme. Die Luft in der Nautilus unterstützt das Leben in dieser Zeit nicht, sagt Peter Madsen.
Es ist wie wenn man eine Limonade öffnet und es in die Nase geht, sagt Peter Madsen.
Als ich Kim Wall regungslos am Boden finde, knie ich mich neben sie. Ich versuche sie aufzuwecken. Ich gebe ihr Klapse. Die Luft dort unten ist wirklich schlecht, sagt Peter Madsen, seine Erklärung in einem ruhigen Ton fortsetzend.
Laut Peter Madsen klettert er wieder aus dem U-Boot. Vorher hat er Kim Walls Puls überprüft, erklärt er.
Versuchst du, Kim an die frische Luft zu bringen?
Ich kann doch nicht. Die Luft ist viel zu schlecht. Wenn ich es versucht hätte, hätten Sie ein U-Boot mit zwei Toten an Bord gefunden, sagt Peter Madsen.
"Wenn Sie eine bewusstlose Person aus dem Boot holen wollen, haben Sie ein sehr großes Problem", sagt Peter Madsen.
Aber Sie versuchen es nicht einmal?, fragt der Staatsanwalt.
Nein.
"Aber du kannst zu ihr hin und ihr Klapse geben?", Fragt der Staatsanwalt.
"Jacob, ich verstehe, dass Sie Staatsanwalt sind und Sie eine Anklage haben, nach der sie sich orientieren müssen. Aber Sie sollten versuchen, sich diese Situation vorzustellen. Ich hatte nicht die Möglichkeit, sie rauszuschaffen, sagt Peter Madsen.
Wenn nicht einmal die Gerichtsmedizin völlig sicher ist und es bewiesen hat, weiß ich es auch nicht, aber zu der Zeit war ich überzeugt, dass Kim Wall tot ist.
Es entspricht einem Feuer. Es gibt keine Luft im U-Boot. Ich war überzeugt, dass Kim Wall tot ist. Sie ist aufgestanden und es ist meine Vermutung, dass sie versucht hat, die Motoren zu stoppen und dann ist sie zusammengebrochen, sagt Peter Madsen.