Kriminalfall Kim Wall

Melm schrieb:kann auch sein, aber wurde nicht gesagt, dass er eine große Anzahl an Videos etc. Hatte? Dieses Sammelverhalten, genauso wie die, ich nenne es mal Trickserei, sind häufig Verhaltensweisen von Suchtkranken Menschen. Ich kann in ihn nicht rein sehen, kenne das Gutachten nicht, aber auf mich persönlich wirkt es, als hätte er den Drang gehabt, dass was er sich lange angesehen hat, in die Tat umzusetzen, einen extremen Kick zu erlangen.

es wäre schön, wenn dazu jemand mit Einblick etwas sagen könnte.

Dass sich der Körper an Substanze gewöhnt und nach Steigerung schreit, ist klar.

Aber bei Pornografie? Dass der Konsum erhöht wird ist ebenfalls klar. Also immer mehr Filme.
Aber ob ein Sprung in eine andere Kategorie gemacht werden muss, um Befriedigung zu erlangen?
Das Zeug spricht den Menschen-oder nicht.
Ich weiss nicht.
Ich würde nicht einfach davon ausgehen, dass er vom Filme gucken schließlich in die Realität springen musste.
Das klingt ein bisschen nach Rechtfertigung: Die Pornoindustrie ist Schuld.
Für mich wäre das nachvollziehbar, wenn er den Wunsch das zu tun schon sehr lange in sich hatte.
Dann würden die Filme nicht zeigen, was er als Film sehen - sondern was er erleben wollte.

die von @sterntaucher angesprochenen 50 minuten stillstandzeit werden sicher eine rolle spielen, auch in der argumentationskette der StA.
es muss ja einen grund haben plötzlich zwischen auftauchen 1. tauchgang und 2. tauchgang, womöglich in der fahrrinne? 50 minuten einfach mal rumzustehen.
nicht zu tauchen, sondern einfach stillstehen.

frauZimt schrieb:Das klingt ein bisschen nach Rechtfertigung: Die Pornoindustrie ist Schuld

Nee, dass möchte ich nicht sagen damit.

Erwiesen ist es, dass bei Pornosüchtigen eine Abstumpfung der Gefühle stattfindet. Oft befinden sich betroffene wie in einem Wahn. Ich habe mich mit diesem Thema auseinander setzen müssen, da mein Expartner davon betroffen war. Er wurde tlw. Aggressiv durch den Konsum.

Melm schrieb:Erwiesen ist es, dass bei Pornosüchtigen eine Abstumpfung der Gefühle stattfindet. Oft befinden sich betroffene wie in einem Wahn. Ich habe mich mit diesem Thema auseinander setzen müssen, da mein Expartner davon betroffen war. Er wurde tlw. Aggressiv durch den Konsum.

Ja, das stimmt sicher. Im Gehirn wird sich auch etwas abspielen.
Mir sind nur einfache Antworten auf komplizierte Fragen verdächtig.

Ich meine die Reihenfolge: Erst waren die Filme da, die immer brutaler wurden (werden mussten) und dann kam der Gedanke selber zu töten.
Wahrscheinlich war dieser Gedanke schon viel älter.

frauZimt schrieb:Ich meine die Reihenfolge: Erst waren die Filme da, die immer brutaler wurden (werden mussten) und dann kam der Gedanke selber zu töten.Wahrscheinlich war dieser Gedanke schon viel älter.

Ich glaube das ist im letztendlich eine Henne und Ei Frage, da laesst sich Ursache und Wirkung schwer auseinanderhalten, im Endeffekt wird es sich gegenseitig immer weiter aufgeschaukelt haben.

Die Porno anschauen Diskussion bringt gar nichts, da man nicht von einem Film-Konsum Verhalten auf ein Täterprofil Querverbindungen herstellen kann, zumindest nicht mit dem jetzigen Stand der Wissenschaft.

Das ist genauso wie mit Ballerspielen. 1.000.000 Menschen schauen sich diese an und einer tickt durch.

Genauso ist es mit abartigen Sachen, nicht normalen Pornos, welche die schon in den sadistischen Bereich gehen.

Würde mal behaupten, dass Millionen Menschen sich so was ansehen, aber um es in die Realität umzusetzen muss ein anderer Prozess stattfinden, was bis dato noch nicht wissenschaftliche geklärt ist was der Auslöser ist.

Ich meine damit nicht, dass das anschauen von PM vor der Tat nicht relevant ist, ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, das der größte Teil der Konsumenten niemals jemanden Foltern würden oder töten etc.

DEFacTo schrieb:die von @sterntaucher angesprochenen 50 minuten stillstandzeit werden sicher eine rolle spielen, auch in der argumentationskette der StA.
es muss ja einen grund haben plötzlich zwischen auftauchen 1. tauchgang und 2. tauchgang, womöglich in der fahrrinne? 50 minuten einfach mal rumzustehen.
nicht zu tauchen, sondern einfach stillstehen.

Wahrscheinlich dachte er einfach das er alle Zeit der Welt hat und nicht tauchen muss um die Leiche von KW zu zerteilen und über Bord zu werfen. Aber gegen 2:51 kontaktierte Lyngby Radio die Nautilus. Die JRCC meldete 03:39 einen Seenotfall und informiert die Polizei. PM wurde also klar das er sich noch weiter zurückziehen und tauchen muss, da man ihn sonst findet bevor er die Leiche loswerden kann.

Ahmose schrieb: DeFacto schrieb:
die von @sterntaucher angesprochenen 50 minuten stillstandzeit werden sicher eine rolle spielen, auch in der argumentationskette der StA.
es muss ja einen grund haben plötzlich zwischen auftauchen 1. tauchgang und 2. tauchgang, womöglich in der fahrrinne? 50 minuten einfach mal rumzustehen.
nicht zu tauchen, sondern einfach stillstehen.

Wahrscheinlich dachte er einfach das er alle Zeit der Welt hat und nicht tauchen muss um die Leiche von KW zu zerteilen und über Bord zu werfen. Aber gegen 2:51 kontaktierte Lyngby Radio die Nautilus. Die JRCC meldete 03:39 einen Seenotfall und informiert die Polizei. PM wurde also klar das er sich noch weiter zurückziehen und tauchen muss, da man ihn sonst findet bevor er die Leiche loswerden kann.

das kann gut sein.

wie lange hat man eigentlich einigermaßen sauerstoffreiche luft bei einem tauchgang?
sind 2 stunden tauchen nicht sehr lange?

Ich denke, was @Melm in den Raum gestellt hat, ist gar nicht so abwegig.

Melm schrieb:Nein, eben das ist das was ich meine. Das es eine Sucht nach Pornos gibt. Das hier vielleicht genau der Effekt eingetreten ist, dass er bereits alles gesehen, ausprobiert und getestet hat. Er bekam vielleicht von seinen sexuellen Aktivitäten und den Snuff-Videos keine oder nicht mehr ausreichende Kicks... Das könnte mir auch erklären, wenn es denn so war, dass er "recht dringend" eine Frau auf sein UBoot einladen wollte (mir widerstrebt es, von einladen zu schreiben, finde jedoch kein anderes Wort).

Melm schrieb:Erwiesen ist es, dass bei Pornosüchtigen eine Abstumpfung der Gefühle stattfindet. Oft befinden sich betroffene wie in einem Wahn.

Das ist durchaus nachvollziehbar und derartig gepolte Personen setzen oftmals, wie jeder Süchtige, alles auf eine Karte.

Der Moment zählt, der Kick und die Ausführungen rund um eine geplante Aktion, um letztendlich zum Ziel zu gelangen.

@Trimalchio und @GermanMerlin ihr habt recht, es wirkt so, als hätte ich die Bilder und Grafiken erstellt. Habe ich natürlich nicht. Ich wollte mich sicher nicht mit fremden Federn schmücken.
Ich hab die Bilder aus der Bildersammlung oben gezogen.
Zumindest das hätte ich erwähnen können. Am besten wäre es natürlich gewesen, die betreffenden User direkt zu benennen. Es tut mir leid, war sicher kein böse Absicht.
Es wird nicht wieder vorkommen.

Danke @Sunrise76
Genau das ist die Kurzform von dem, was ich sagen wollte. Ich könnte mir ohne diese Komponenten keinen Reim auf diese ganze, merkwürdige Situation machen.
Natürlich möchte ich damit nicht behaupten, dass jeder Konsument zu derartigen Dingen greift.

Allerdings gibt es zu der Pornosucht einige wirklich gut begründete Erforschungen. Und die Dunkelziffer der, meist männlichen Betroffenen, ist schon höher, wenn man nach NoFap googlet sieht man das. Bestes Beispiel ist Japan, aber ich werde langsam OT.

DEFacTo schrieb:die 15 stiche und auch der kehlschnitt/ bzw das strangulieren, sind dem sadismus und der folter zuzuordnen , und die 'entlüftungsstüche' zeitlich mit gutem abstand dazu eher dem entsorgen zuzuordnen, weil er annahm, dass das hilft und den auftrieb verhindert, dann ist das ja noch eindeutiger.

Als Entlüftungsstiche waren diese Stiche und Schnitte aus doppelter Hinsicht nicht logisch. Nicht nur das Stiche nichts gegen den Auftrieb von Leichenteilen ausrichten könnten. Sie waren auch nicht tief genug, um als solche intendiert zu sein.

@GermanMerlin

Es sei den.. er wollte unter Wasser mit Ihr fahren. Wollte er?

Wäre das ohne Schwimmerventil nicht etwas riskant, unter Wasser mit Diesel zu fahren? Ausserdem musste er doch noch Druckluft erzeugen. Oder hätte er bei vollen Drucklufttanks dann den Diesel für die Unterwasserfahrt ausgemacht und wäre nur mit E-Motor gefahren?
Oder ist er direkt nach dem Tauchen auf Schnorchelfahrt geblieben und erst dann ganz aufgetaucht? Wollte er deshalb die Tiefenruder zur Heimfahrt einklappen?

marisa2 schrieb: DeFacto schrieb:
die 15 stiche und auch der kehlschnitt/ bzw das strangulieren, sind dem sadismus und der folter zuzuordnen , und die 'entlüftungsstüche' zeitlich mit gutem abstand dazu eher dem entsorgen zuzuordnen, weil er annahm, dass das hilft und den auftrieb verhindert, dann ist das ja noch eindeutiger.

Als Entlüftungsstiche waren diese Stiche und Schnitte aus doppelter Hinsicht nicht logisch. Nicht nur das Stiche nichts gegen den Auftrieb von Leichenteilen ausrichten könnten. Sie waren auch nicht tief genug, um als solche intendiert zu sein.

kennst du die tiefe der zusätzlichen stiche außer den bekannten 15?

sterntaucher schrieb:Weiterer Weg, Luke weitaus schwerer zu öffnen (da keine Gegengewichte).
Keinen so guten Weitblick, da niedriger als im Turm.
Kein uneingeschränkter Rundblick, der Turm versperrt teilweise die Sicht nach hinten.
In einem akuten Gefahrenfall hätte er die Luke nicht so einfach und schnell schließen können wie die Turmluke.
Auch in einem nicht so akuten Fall hätte er ein Problem: Ich denke nicht, dass diese Luke von innen aus leicht zu schließen ist, auch halb aus der Luke schauend und mit beiden Armen dürfte es einige Schwierigkeiten bereiten, diese Luke halbwegs problemlos zu schließen.

Das waren ja auch meine Gedanken dazu: Warum geht er überhaupt zur vorderen Luke raus?
Das Hochklappen der Ruder wäre die einzige plausible Erklärung, daher wird @GermanMerlin darauf gekommen sein.

DEFacTo schrieb:es muss ja einen grund haben plötzlich zwischen auftauchen 1. tauchgang und 2. tauchgang, womöglich in der fahrrinne? 50 minuten einfach mal rumzustehen.

Ich würde anders herum denken: Vielleicht ist er nur aufgetaucht, um mal durchzulüften und die Batterien aufzuladen. Dann wieder abgetaucht, damit er nicht mit der Toten erwischt wird:

Ahmose schrieb:Wahrscheinlich dachte er einfach das er alle Zeit der Welt hat und nicht tauchen muss um die Leiche von KW zu zerteilen und über Bord zu werfen. Aber gegen 2:51 kontaktierte Lyngby Radio die Nautilus. Die JRCC meldete 03:39 einen Seenotfall und informiert die Polizei. PM wurde also klar das er sich noch weiter zurückziehen und tauchen muss, da man ihn sonst findet bevor er die Leiche loswerden kann.

DEFacTo schrieb:sind 2 stunden tauchen nicht sehr lange?

Stand das nicht schon irgendwo, für wie lange die Nautlius Luft und Batterie genug hatte?

@FF

FF schrieb:Ich würde anders herum denken: Vielleicht ist er nur aufgetaucht, um mal durchzulüften und die Batterien aufzuladen. Dann wieder abgetaucht, damit er nicht mit der Toten erwischt wird:

Dann hätte man ja einen 3. Tauchgang erwähnt. Diese 50 Minuten beziehen sich auf die Fahrt zum 2. Tauchort in die Kogebucht. Also auf dem Weg dorthin soll er gestanden haben. So zumindest verstehe ich das.

@Interested
Stimmt. Dann musste er noch irgendwas im Boot tun (ca. 50 Minuten lang will er versucht haben, die Tote ganz aus dem Boot zu bekommen), wollte aber die Luke nicht schließen.
Oder erstmal nachdenken, ob er sich nicht besser auch noch selbst umbringt.

@FF

Wobei, wenn das in der Karte annähernd zwischen Punkt G und H war (eine Seite vorher) dann wäre er ziemlich nah an der Küste, um dort ne Leiche im Ganzen rauszubefördern - mit und ohne "Entlüftungsstiche".

@Interested
Sinn macht das ja alles noch nicht richtig.
Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass es für die ganze Nacht ab dem ersten Abtauchen noch keinen plausiblen Ablauf gibt, was Madsen angibt stimmt vermutlich sowieso nicht.

@sterntaucher
+Hexenmond danke für die wichtigen Informationen
ich glaube nicht an die Selbstmordtheorie, er ist ein Getriebener und hat nicht vorrausschauend und langfristig gedacht. Nach seinen Überlegungen hatte er ja durch das angebliche Absetzen von Kim Wall ein in seinen Augen Wasserdichtes nicht überprüfbares Alibi.
Auch das Versenken war bestimmt schon vorher eine Idee die er genau überlegt hat.
Die Selbstmordtheorie kam eher später aus taktischen Gründen oder Selbstmitleid, zu Mitleid mit seinem Opfer ist er dem Gutachten ja nicht fähig.Seine Rede was er den Angehörigen alles erspaten wollte ist unerträglich und dient nur ihm.