Kriminalfall Kim Wall
17.03.2018 um 21:15sterntaucher schrieb:: Am ersten Verhandlungstag wurde zum ersten Mal öffentlich bekannt gegeben, dass das U-Boot 50 Minuten stand.
sterntaucher schrieb:Warum hätten wir über einen Unfall informiert werden sollen?Weil das ein entscheidender Teil des Ablaufes an dem Abend gewesen wäre. Darum hätte man einen Unfall am ersten Verhandlungstag erwähnt.
Wie kommst Du eigentlich auf die Idee? Wegen einem abgeknickten Ruder? Womit sollte das U-Boot denn bitte auf dem offenen Meer an der Heckseite kollidieren? Und warum sollte Madsen das verschweigen, aber einen tödlichen Abgas-Unfall erfinden?
Warum sollten die Ermittler das verschweigen und es nicht vor Gericht zur Sprache kommen?
Das ist doch komplett unlogisch.
Natürlich ist das Ruder beim Versenken oder bei der Bergung abgeknickt, warum sollte man damit zimperlich sein? Es ist starr angebaut und sagt nichts über die Ursache des Absaufens der Nautilus oder über den Tod von Kim Wall aus.
GermanMerlin schrieb:Baut er jetzt noch die Stiche und Schnitte mit Unterstützuzng des Stellvertretenden Polizeileiters "als zu Endlüftungszwecken gesetzt" ein - hat er eine durchgehende Erklärung seiner jeweiligen Motivationen geliefert. Bzw eine Verteidigungstrategie.Das wird er nicht tun, weil es für jeden erkennbar Unfug wäre. Denn dann hätte er, kaum dass er die Frau für tot hält, schonmal 31 Entlüftungsstiche gesetzt, bevor er sich Stunden später entscheidet, sie zu zerteilen, um sie aus dem Boot zu bekommen. Das würde überhaupt keinen Sinn machen, denn "Entlüftungsstiche" hätte er erst außen auf dem Boot ausgeführt, um nicht das ganze Blut in der Messe zu haben.
GermanMerlin schrieb:Sector7 hat recht: Er häte die Bugruder nicht unbedingt wieder nach dem tauchen hochklappen müßen. Offensichtlich sind sie Sturmfest. Er hätte sie genauso gut auch erst kurz vor dem Anlegemanöver im Hafen in Ruhe und ohne Kollisonsgefahr einziehen können. Bzw sogar müßen.Danke. Das bestätigt meine Vermutung, dass das ganze Aussteigen aus der vorderen Luke Unfug war. Wir sind also wieder zurück zu der Tatsache gelangt, dass Madsen eine Notwendigkeit, zur vorderen Luke auszusteigen, herbei fabuliert hat.
Ich denke, dass er den Fall schon längst mal im Kopf durchgespielt hatte: Was passiert, wenn die Motoren laufen und Unterdruck entsteht? Was, wenn man auf See rausklettert um die Höhenruder hochzuklappen, und sich aussperrt?
Und wie bekommt man eine verletzte/bewusstlose Person aus dem Boot? Schafft man das überhaupt alleine?
Daraus lässt sich ein Unfallgeschehen konstruieren, zur Not sogar herstellen.
Angenommen, er baut genau den Unfall nach, nachdem er die Tote ins Meer versenkt hat, beim letzten Auftauchen vor der "Rettung"? Gäbe es dafür in der Zeitleiste Platz?
Das Bergsteigerlatein hier in Ehren, aber Bergsteiger arbeiten auch mit Seilzügen und wenn jemand bewusstlos wird, ist er immer noch fest angeschirrt. Eine leblose Person auch nur hochzuheben ist schwierig, sie mit ein paar Gurten (unbekannter Länge) 2m hoch zu hieven (zur vorderen Luke) oder noch höher (zur Turmluke) .... für einen Einzelnen sehr schwierig. Und Madsens Hände oder Unterarme zeigten keine Spuren von solchen Belastungen. Schnitte, ja... aber es hätte auch Blutergüsse geben müssen.
Wie dem auch sei: Wenn´s möglich gewesen wäre, hätte er das sicher bevorzugt. Außer, die Zerteilung war Teil des Plans, wie @Interested vermutet. Dann hätte er es auch gar nicht erst versucht, den Körper ganz aus dem Boot zu bekommen.
(Das kann ich aber noch nicht so ganz nachvollziehen, denn Gewalt an einer Lebenden Person auszuüben ist etwas ganz anderes, als Gewalt gegen eine Tote. Dass jemand aus beidem Lustgewinn zieht und das beim ersten Mord, scheint mir irgendwie "too much" (bei aller sowieso schon Unvorstellbarkeit). )
Kann aber auch sein, dass er genau wusste, dass er das nicht schaffen kann, und es erst gar nicht versuchte.
Die Stiche gehören ziemlich eindeutig zur Gewalt gegen eine Lebende, das lässt sich nicht wegleugnen.