Maria L. in Freiburg ermordet

mimimia schrieb:Wenn er Maria bewusstlos in die Dreisam geworfen hat kann man ihm durchaus unterstellen dass er den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen hat. Dann wären wir bei Totschlag.

Dann wäre es ein Eventualvorsatz, da man den im Kontext des niedrigen Beweggrunds der Verdeckung der vorausgegangenen Sexualstraftat einordnen kann und des niedrigen Beweggrunds des Tötens zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, dann wären wir schon 2x bei Mord. Der schwarze Schal des Täters scheint eine Rolle dabei gespielt zu haben dass Maria im Fluss lag und keine Luft mehr bekam. Das wäre dann vermutlich kein Eventualvorsatz mehr, sondern eine Handlung mit dem Ziel des Mädchen umzubringen, ergo "Dolus directus" ersten oder zweiten Grades.

radimon schrieb: Da es die Endhaltestelle ist und er auch in Littenweiler geschnappt wurde, liegt es nahe, anzunehmen, dass er dort auch wohnte

Sehe ich auch so. Wenn das stimmt war das Fahrrad auch bei sich zu Hause abgestellt. Was anderes macht nM keinen Sinn.

In diversen Zeitungsberichten wurde geschrieben, dass der tatverdächtige im Freiburger OSten wohnte. Littenweiler liegt doch eher im Südwesten von Freiburg

@mimimia

mimimia schrieb:In diversen Zeitungsberichten wurde geschrieben, dass der tatverdächtige im Freiburger OSten wohnte. Littenweiler liegt doch eher im Südwesten von Freiburg

In Freiburgs Osten geht in den südwestlichen Schwarzwald hoch ;)
Aber Freiburg-Ost das sind: Ebnet, Kappel, Littenweiler und Waldsee.
Man sieht das auf Landkarten, dass Littenweiler östlich der Innenstadt liegt.

Er kam also mit der Strassenbahn an. Wie passt dann das Fahrrad in diese Geschichte? Ich wollte dazu mal einen alten Beitrag hervorkramen.

Beitrag von Bandini (Seite 118)

@JamesRockford es gab mehrjährige Haftstrafen:mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da man ungefähr nachvollziehen könnte um wen es sich handelt.Das möchte ich nicht.Nur hätte man sie in der Jugend nicht so hart erzogen wären sie nicht so hart geworden.Das kann man auch auf diesen Fall beziehen, da ich immer bei jedem vermute das einem Täter auch Gewalt in der Vergangenheit angetan wurde.

Aber wollen wir doch besser abwarten, bis wir Genaueres dazu erfahren, wie der Tatablauf tatsächlich war.

Sie wurde vergewaltigt
Sie wurde vermutlich mit dem Schal gewürgt

Ich sehe drei mögliche Szenarien:
Wurde sie bewusst ins Wasser geworfen,
wurde sie bewusst unter Wasser gedrückt
rutschte sie ins Wasser und er ließ sie ohnmächtig ertrinken.

Ein guter Verteidiger wird alle nicht bewiesenen Umstände dahin deuten, dass sie seinem Mandaten nicht zum Nachteil gereicht werden können. Ich bin mir sicher, das wird der Knackpunkt in der Verhandlung werden.

Ja klar.
Aber man kann es gerichtsmedizinisch unterscheiden, ob jemand bewusstlos ertrank oder ertränkt wurde.
Und die Formulierungen sind eben eindeutig in Richtung "aktiv Herbeiführen des Ertrinkens".
Das heißt, dass ein Ertränken letztlich belegt sein dürfte, sonst würde es nicht so ausgedrückt.
Es wurde auch von einem brutalen Überfall gesprochen, nicht von Anquatschen auf dem Weg.
Also ich bin mir da eigentlich sich dass es am Ende eine Verurteilung wegen Mord geben wird.
Gedenke meiner Worte. Ich hab auch vermutet dass der Täter jünger als Maria ist, und umschreiben
wir es mal so: erst seit einem Jahr in D lebt. Hat auch gestimmt.
Mal schauen.

Am Fahrrad findet man an mehreren Stellen DNS , da sollte es auch von Fingerabdrücken wimmelt.

Warum hat man den TV nicht über seine Fingerabdrücke in der Datenbank Eurodac gefunden? Der war doch schon 1 Jahr hier und sogar an eine Familie verteilt.

@SLOGEEK: zu Befriedigung des geschlechtstriebes meint, dass der Täter die Tat aus sexuellen Motiven verübt, er tötet und hat dadurch einen sexuellen lustgewinn. Auch niedrige Beweggründe kommen augenscheinlich - wir kennen die Ermittlungen hierzu nicht - nicht in Betracht. Niedrige Beweggründe sind solche, die sittlich auf tiefster Stufe stehen und das ist in der Regel immer dann gegeben, wenn zwischen tatanlass und tatbegehung ein krasses Missverhältnis besteht. Es ist davon auszugehen (augenscheinlich), dass der Täter hier sein Opfer ertrinken ließ, um die vorausgegangene sexualstraftat zu verdecken, zumindest nahm er ihren Tod billigend in Kauf, als er sie im Fluss ablegte. Ich bin selbst Jurist und habe lange im Bereich Strafrecht gearbeitet.

@tuctuctuc

Hat denn die Kripo überhaupt Zugriff auf diese daktyloskopische Datenbank oder dient sie nur zur Überprüfung, ob der Asylwerber schon in einem anderen Land registriert ist (Dublin-Regel)?

@nephilimfield
Keine Ahnung. Darum frage ich ja.

Wenn die Polizei jemanden aufgreift der sich nicht ausweisen kann, kein deutsch spricht fände ich es eigentlich logisch das die Polizei zwecks Identitätsprüfung auf die Datenbank zugreifen kann. Wie soll man sonst jemand fremdes identifizieren?

@vonLottenstein
Mit dem Mordmerkmale des Tötens zur Befriedigung des Geschlechtstriebs magst Du richtig liegen. Dafür spricht erstmal nichts. Dass der Tod zur Verdeckung der Vergewaltigung herbei geführt wurde, ist dagegen ziemlich plausibel, das ist das häufigste Motiv zum Töten bei Sexualmorden. Das Motiv kann evtl nicht herausgearbeit werden, aber der Ablauf schon.
Und dem BGH zufolge ist die "Verdeckungsabsicht ein Sonderfall der niedrigen Beweggründe" und natürlich eine Qualifizierung hinsichtlich Mord.

@SLOGEEK: Und dem BGH zufolge ist die "Verdeckungsabsicht ein Sonderfall der niedrigen Beweggründe" und natürlich eine Qualifizierung hinsichtlich Mord.

Bitte erkläre es auf deutsch. Der Mord ist nach hM eine Qualifizierung des Totschlags, was aber hier völlig unbedeutend ist.

Du klingst nach Jurastudent, der die Gerichtspraxis noch nicht richtig kennt (soll nicht böse gemeint sein, aber du haust hier Sachen raus, woran ich merke, dass du juristische Zusammenhänge noch nicht ganz verstehst). Es kann eine Qualifizierung laut BGH sein, der gesetzgeber hat es klar geregelt. Beide MM sind im Gesetz separat geregelt. Und sobald ein MM erfüllt ist, ist der straftatbestand des mordes erfüllt. Alles weitere spielt evtl. für die Frage der besonderen Schwere der Schuld eine Rolle. Ein gutes Beispiel für niedrige Beweggründe sind in der Regel Delikte, die aus Rache begangen werden. Jemand fühlt sich gekränkt und greift zur Waffe.

@tuctuctuc

tuctuctuc schrieb:Warum hat man den TV nicht über seine Fingerabdrücke in der Datenbank Eurodac gefunden? Der war doch schon 1 Jahr hier und sogar an eine Familie verteilt.

Irgendwo habe ich mal gelesen, daß der Abgleich aus technischen Gründen
nicht möglich sei, weil die Systeme nicht harmonierten, bzw. der Datenaustausch
zu Eurodac generell nicht funktioniere. Ob das nur für Deutschland gilt, weiß
ich nicht.

@vonLottenstein
Nach allem was man weiß, wird es doch schwierig werden, Mord nachzuweisen - oder? Der Täter wird doch einwenden, dass ML noch gelebt habe, als er den Tatort verließ. Könnte es da nicht sogar schwierig werden, Totschlag nachzuweisen?

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Polizeilicher-Datenaustausch-in-der-EU-bereits-in-der-Vorbereitungsphase-3180472.html

Die europäische Fingerabdruckdatenbank EURODAC wird von der deutschen Polizei kaum genutzt. Im vergangenen Jahr führte sie gerade einmal 11 Recherchen durch, im laufenden Jahr 31.

Also die deutsche Polzei hat Zugriff, man kann auch Fingerabdrücke von Tatorten abfragen. Praktisch wird es aber nicht viel genutzt. Muss man jetzt erst mal nicht verstehen. Theoretisch hätten sie damit einen Treffer landen müssen.

Ich bin gespannt ob der Täter wirklich erst 17 Jahre alt ist.
Viele die hier einreisen geben ein falsches alter an.
Wäre schön er wäre älter das das volle Strafrecht greift.
Die Familie wird alles tun damit er die Höchststrafe bekommt da der Vater wohl sehr angesehen ist und in der Regierung arbeitet .
Was ich sehr traurig finde ist das Maria und ihre Familie diesen Menschen hilft und sie genau durch so einen Menschen sterben musste.

@Leonberger: nein, wenn er erkennen konnte, dass sie sterben wird und er den Tatort verließ, dann nahm er ihren Tod billigend in Kauf und das reicht für die verdeckungsabsicht. Er hätte sie ja nach der Tat irgendwo - nicht gerade im Wasser - verletzt liegen lassen können. Dann wäre es kein Mord, evtl. Totschlag durch unterlassen.

@vonLottenstein
Meines Wissens hatte die Dreisam sehr niedriges Wasser. - Man muß beweisen, dass ein 17jähriger da billigend in Kauf nahm, dass sein Opfer ertrinkt. Ich glaube, dass das schwierig wird. Am Ende könnte "nur" nachgewiesen werden: Vergewaltigung und fahrlässige Tötung?