Der rätselhafte Fall der Jamison Familie 2009

@ostsog
Auf Basis der uns bekannten Fakten ist das zwar spekulativ, aber nachvollziehbar, ohne viele neue Annahmen treffen zu müssen.

Auch wenn da nicht unbedingt Drogen im Spiel gewesen sein müssen, an Medikamente kommt man in den USA wohl deutlich leichter als bei uns.

Mich erinnert der Fall an das Zahnarztehepaar, das aus finanziellen Gründen einen erweiterten Suizid ausführte. Unfassbar, zu was Menschen in solchen Situationen fähig sind.

@ostsog
Ich stimme Dir zu, ich glaube auch an einen erweiterten Suizid. Verursacht durch die reelle triste finanzielle Situation gepaart mit eingebildeten psychotischen Problemen. Das mit dem Vater und dem Untermieter scheint mir zu weit hergeholt, wie hätten die wissen sollen, dass sie in dieser Gegend sind? Und die Drogendealer - auch unwahrscheinlich, da sie ja nur zufällig durch das Verfahren in der Gegend waren. Mit dem Geld wollten sie vielleicht das Grundstück oder die Hütte bezahlen, aber als sie nicht mal den Weg dahin fanden, verloren sie vollends den Mut.
Das letzte Rätsel wäre noch die Todesart, denn Waffe hat man ja keine gefunden und Kugeln auch nicht. Deshalb denke ich, der Mann hat die beiden erschlagen und sich dann selbst irgendwie tödlich verletzt. Nachdem die Geschichte mit dem nebeneinander liegen mit dem Gesicht nach unten wohl umstritten ist, kommt alles mögliche in Frage außer eine Waffe, die man gefunden hätte.

@FritzPhantom
Wir sind in mehrfacher Hinsicht aber auch nicht gut informiert. Wie fast immer, haben wir keinen Zugriff auf den Kenntnisstand der Polizei. Zudem sind Teile der kursierenden Begebenheiten nicht restlos geklärt.
Mein Kenntnisstand ist nämlich z.B., dass sie das Grundstück bereits gekauft haben, weswegen die 32k$ merkwürdiger wären, als wenn sie es noch kaufen müssten (für vielleicht etwa 30k$?). Genauso wie genau das "face down" zu interpretieren ist.

Ja die Waffe der Mutter ist auch so ein Mysterium. Sie muss sie definitiv noch kurz vor dem verschwinden gehabt haben, da sie damit den Mieter/Handwerker/Rassisten vertrieben hat (angeblich sogar in den Boden schoss). Sie wurde aber nirgendwo gefunden, was dafür spräche, dass sie sie zum erweiterten Suizid benutzt hat. Aber auch dort wurde sie halt nicht gefunden. Zudem fehlt nach unserer Kenntnis jeder Hinweis auf Schusswunden an den Opfern.

So oder so ist es doch sehr merkwürdig, dass diese Waffe nicht gefunden wurde. Entweder muss sie wirklich jemand vom Suizid-Tatort entwendet haben oder aus dem Haus/Auto?. Letzteres wäre auch ein interessanter "Zufall".

Vielleicht hat einer der beiden die Waffe auch auf dem Weg vom Auto zum Tatort verloren. Wobei das in dem Kontext, dass zumindest eine Person von den bevorstehenden Tötungsdelikten weiß, wieder unlogisch ist.

Bezüglich des Hundes, fällt mir nur eine plausible Erklärung ein, warum er im Auto blieb. Er hätte zu den Leichen führen können, das sollte nicht passieren. Vielleicht dachten sie, derjenige, wer unseren Hund rettet, soll das Geld bekommen. Die Tatwaffe könnte von jemanden von dort entwendet worden sein.

@Winterwunder
Das mit dem Hund find ich einigermaßen plausibel. Wer sich umbringen will, würde ihn eher nicht mittöten. Und schon gar nicht alleine neben seiner eigenen Leiche alleine lassen oder? Das würde aber auch bedeuten, dass beide Erwachsenen beteiligt sein müssten. Weil mir fällt keine gute "Ausrede" ein, die der eine dem anderen für das zurücklassen des Hundes hätte vorbringen können.

Irgendwie hab ich mittlerweile so ein Bild im Kopf von den beiden, die verzweifelt sind, keinen Ausweg sehen und ihrer Tochter kein Leben in Armut "zumuten" wollen. Daher gehen sie in den Wald um dort friedlich zu sterben. Sie nehmen alle zusammen Gift und schlafen friedlich ein. Kein gewaltsamen Erschießen, keine Waffe, kein Vergraben der Leichen.

ostsog schrieb:Irgendwie hab ich mittlerweile so ein Bild im Kopf von den beiden, die verzweifelt sind, keinen Ausweg sehen und ihrer Tochter kein Leben in Armut "zumuten" wollen. Daher gehen sie in den Wald um dort friedlich zu sterben. Sie nehmen alle zusammen Gift und schlafen friedlich ein. Kein gewaltsamen Erschießen, keine Waffe, kein Vergraben der Leichen.

Und fallen alle nach vorne mit dem Kopf?

ostsog schrieb:Irgendwie hab ich mittlerweile so ein Bild im Kopf von den beiden, die verzweifelt sind, keinen Ausweg sehen und ihrer Tochter kein Leben in Armut "zumuten" wollen. Daher gehen sie in den Wald um dort friedlich zu sterben. Sie nehmen alle zusammen Gift und schlafen friedlich ein. Kein gewaltsamen Erschießen, keine Waffe, kein Vergraben der Leichen.

Kann gut sein, allerdings habe ich den Eindruck, das Motiv war verworrener. Gezeichnet von Verfolgungswahn und Drogenabhängigkeit. Sicherlich waren sie verzweifelt, noch dazu das Verfahren in der Gegend.

Yingyang86 schrieb:Und fallen alle nach vorne mit dem Kopf?

Wieso, ich dachte das ist nicht belegt, die Knochen waren verstreut? Was stimmt jetzt?

Das halte ich für eine kurze Aussage des Leichenentdeckers, was in den Zeitungen breitgetreten wurde. Andersherum gedacht: Wenn sie wirklich face down starben und Tiere später ihre Körper anfraßen und die Knochen verteilten, dann hätte sich in irgendeiner Form der Kopf auch bewegt und wäre z.B. auf die Seite gefallen.

ich bin durch eine top-10-liste von watchmojo auf youtube auf den fall aufmerksam geworden. in der liste geht es um die 10 seltsamsten mysterien der
2000er.
auf platz 1: mh 370
platz 2: madeleine mccann
genau diese beiden sind auch bei mir ganz oben.

und gleich auf platz 3 ist dort die jamison familie.
ich hab mich mal kurz eingelesen und einerseits ist es eher klar in welche richtung es geht (psychische probleme, übernatürliches, …) andererseits sprechen einige sachen doch gegen eine überschnelle lösung.
32.000 dollar einfach mal im auto mitnehmen und dann zurücklassen?
2 dinge fehlen bis heute: ihre waffe und ein aktenkoffer.

gibt es irgendwo das video vom beladen des auto vor ihrem verschwinden? ich habe bisher nur kurze ausschnitte davon gesehen.

Ich möchte noch kurz etwas zu den vermeintlichen Geistern und Dämonen sagen: Ein Verwandter von mir war mit einer Frau verheiratet, die an einer bipolaren Störung litt. Obwohl sie medikamentös immer wieder eingestellt worden war, sah auch sie Dämonen, Geister etc; Insbesondere die Waschmaschine erachtete die bedauernswerte Frau als Hort von Monstern und Dämonen. Waren diese Halluzinationen anfangs zeitweise auftretend, manifestierten sich die Wahnvorstellungen mit der Zeit (trotz Aufenthalten in der Psychiatrie und neuen Medikamenten). Mein Verwandter zog schliesslich wg des gemeinsamen Sohnes die Reissleine, trennte sich und zog den Kleinen alleine gross. Die bedauernswerte Frau war übrigens zuvor eine blitzgescheite Universitätsprofessorin, danach arbeitsunfähig und zuletzt fremdbetreut. Ein schreckliches Schicksal.

Mir erscheint die erweiterte Suizid Variante am wahrscheinlichsten. Wichtig wäre zu wissen, ob bei einem der erwachsenen Skelette vllt ein Arm fehlte (mgw samt Waffe von Tieren verschleppt).

Habe kürzlich ein YouTube - Video / einen Podcast zu diesem Fall gesehen, bis dahin war er mir eher unbekannt.

ostsog schrieb am 17.10.2021:Es gibt genügend Fälle, bei denen Kinder von Drogensüchtigen verhungert sind oder für Drogen verkauft wurden. Also man sollte von dieser Klientel nicht besondere Rücksicht auf die eigenen Kinder erwarten will ich sagen.

Das ist schon sehr verallgemeinernd und trifft längst nicht in allen Fällen zu.

Winterwunder schrieb am 18.10.2021:Vielleicht dachten sie, derjenige, wer unseren Hund rettet, soll das Geld bekommen.

Theoretisch möglich, aber wenn ihnen die Rettung des Hundes wichtig gewesen wäre, hätten sie dann das Fahrzeug mit dem Hund darin nicht eher an einer anderen Stelle / Örtlichkeit abgestellt / zurück gelassen, wo mit einer früheren Entdeckung zu rechnen gewesen wäre?

osttimor schrieb am 29.01.2022:2 dinge fehlen bis heute: ihre waffe und ein aktenkoffer.

Interessant finde ich auch den Aktenkoffer:
Ist Näheres über dessen Inhalt bekannt?