Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Outback schrieb:In meinem Szenario versprach der Täter den Frauen am 1. April Hilfe zu holen, die aufgrund der Dunkelheit aber erst am 2. April morgens erfolgen würde (er ließ den Frauen auch die Handys bis 3. April morgens).

Wie sieht in deinem Szenrio der Beginn des Ablaufs aus? Das sehe ich noch nicht.

Tatsächlich ein Unfall? Es war aber ein Begleiter dabei, der die Frauen dann im Stich ließ? Warum tat er das?

Oder ein Verbrechen durch den Täter schon am 1.4.? Ein Täter, der dennoch versprach, Hilfe zu holen und dann von einem Mitwisser überzeugt wurde, die Frauen sterben zu lassen oder umzubringen?

In beiden Fällen müssten die sich selbst überlassenen Frauen bis 3.4. keine Möglichkeit mehr gehabt haben oder gefunden haben, selbst den Weg zurückzusuchen. Oder, natürlich, sie wurden wieder aufgestöbert. Sie müssten dann schon weit weg vom Trail gewesen sein, den sie zwei Tage selbständig nicht mehr finden. Oder sie waren beide so verletzt, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Oder gefesselt, eingesperrt, sowas.

Ihre Handys hatten sie noch. Aber der Täter wusste, sie würden nie ein Signal haben. Und obwohl die Frauen die Handys noch bedienen konnten, taten sie das kaum in ihrer in jedem Fall schlimmen bis fast ausweglosen Lage?

Ich stimme aber zu, dass ich mir ein Szenario in diese Richtung vorstellen könnte. Es ist für mich nur noch nicht ganz rund.

@Cyrus114

Der Beginn ist ein Unfall am Wasserfall, womit auch die Begleitung nicht rechnete, aber womöglich eine Teilschuld daran hatte. Außerdem hat er die Frauen durch seine Route abseits des Trails vorsätzlich gefährdet. Er blieb noch 1 Stunde bei den Frauen und dann verabredeten sie, dass Kris über Nacht bei der schwerverletzten Lisanne bleibt und er Hilfe holt.

Logisch, dass Kris dann gegen 18 Uhr die Telefone ausschaltet, um Akku zu sparen. Auch logisch, dass sie am 2. April bei Lisanne bleibt, weil Hilfe erwartet wird. Gegen 6 Uhr am 2. April dämmerte es, keine Hilfe da, daher eine Stunde später Notrufversuch und weitere am 2. April. Über Nacht das S3 an, um geortet werden zu können.

Am 2. April im Dunklen würde sich Kris nicht auf den Weg zum Mirador oder nach Boquete machen. Aber am 3. April morgens würde sie iwie versuchen den Wasserfall hochzuklettern und Hilfe holen. Mit Rucksack, mit Handy, mit Proviant, mit Kamera (weil Begleiter drauf und Weg zum Wasserfall). Doch sie trifft auf den Begleiter, der sie mit Machete im Rücken wieder Richtung Wasserfall zwingt.

Outback schrieb:Der Beginn ist ein Unfall am Wasserfall...

Das macht Sinn. Danke für die Erklärung.

Outback schrieb:In meinem Szenario versprach der Täter den Frauen am 1. April Hilfe zu holen, die aufgrund der Dunkelheit aber erst am 2. April morgens erfolgen würde (er ließ den Frauen auch die Handys bis 3. April morgens). Aus Angst vor einer Anzeige tat er das aber nicht, rief am Mirador nicht 911 an, sondern suchte einen Freund hinter dem Mirador auf, der gute Verbindungen hatte und ihm half, jedoch aus anderen Gründen keine Razzien gebrauchen konnte. Das zunächst schon für April geplante Wiederauftauchen des Rucksacks wurde dann aus "Verwesungsgründen" bis Juni verschoben, um ein paar Überreste verteilen zu können, anstatt der kompletten Leichen.

Natürlich wäre auch eine Entführung nach 18 Uhr direkt in das Haus eines Mittäters / Mitwissers denkbar. Oder eine Entführung nur einer der beiden Frauen.

Spannend, deckt sich ziemlich mit unseren Überlegungen, wenn wir uns ein FP Szenario vorstellen. Wir tendieren zur zweiten Variante, mit Entführung am ersten Abend nach Ausschalten der Handys und dann möglicherweise zurück auf Boquete-Seite des Miradors. Inzwischen halte ich es aber auch für gut möglich, vor allem nach dem nun die Logs nicht mehr anzeigen, dass sie zurück zum Mirador gewandert sind, dass Kris und Lisane in die andere Richtung entführt worden sein könnten. Es gäbe genug Hütten und andere Verstecke. Möglicherweise war zunächst gar kein Verbrechen geplant, sondern eben ein "kleines Abenteuer", von dem er sich mehr erhofft hat als Kris und Lisanne. Vielleicht ist es zu Handgreiflichkeiten und Verletzungen gekommen - oder auch zu einem Unfall. Die Frauen bitten um Hilfe, der Täter verspricht sie, hat Angst vpr Strafverfolgung. Er beweist hnen, dass es keinen Empfang gibt, lässt sie vieleicht selbst probieren. Er sagt, dass er woanders hingehen müsse, , lässt sich die PIN geben, lässt sich die Nummer von Miriam zeigen, die er kontaktieren soll, verschwindet damit, überlässt sie dem Schicksal oder kehrt zurück, um Schlimmeres zu tun. Beide Versionen involvieren mehr als einen Täter. Er hätte Helfer gehabt und haben müssen, um die Tat zu verschleiern.

Die drei "klaren Fotos" erschienen mir immer inszeniert und von anderer Hand und/oder Kamera. Passen überhaupt nicht zu der "Finger-Himmel-Serie".

Doctective schrieb:Inzwischen halte ich es aber auch für gut möglich, vor allem nach dem nun die Logs nicht mehr anzeigen, dass sie zurück zum Mirador gewandert sind, dass Kris und Lisane in die andere Richtung entführt worden sein könnten. Es gäbe genug Hütten und andere Verstecke. Möglicherweise war zunächst gar kein Verbrechen geplant, sondern eben ein "kleines Abenteuer", von dem er sich mehr erhofft hat als Kris und Lisanne.

Diese Variante ist ebenfalls recht logisch, aber das Versuchen der Notrufe bis 3. April morgens deutet nicht auf Täterhand hin, außer er hätte das Telefonverhalten dann ab 4. April geändert. Aber sind auch bei der Variante Szenarien denkbar, wo sie eben noch bis 3. April morgens Zugriff auf die Handys hatten. Oder der Täter hat halt ab 4. April seinen eigenen Standort geändert.

Doctective schrieb:Die drei "klaren Fotos" erschienen mir immer inszeniert und von anderer Hand und/oder Kamera. Passen überhaupt nicht zu der "Finger-Himmel-Serie".

Bei nahezu 100 Fotos vom V-Tree und Umgebung muss es einen ja stutzig machen, dass vom Tütenfelsen und SOS-Felsen nur jeweils ein einziges Foto existiert und dann auch noch perfekt ausgerichtet. Auch das Haar-Foto sieht absolut inszeniert aus und nicht, als wäre da Kris innerhalb 1 Sekunde zufällig vor die Linse gekommen.

Folgendes möchte ich noch mal für die Bildexperten zur Diskussion stellen. Die Bilder zeigen Ausschnitte vom Tisch, der zwischen den Betten von Kris und Lisanne in Miriams Haus steht. Daraus können wir zumindest darauf schließen, dass Gastmutter Miriam Recht gehabt hat, dass Lisanne ziemlich erkältet gewesen ist. Wir sehen meines Erachtens Hustenbonbons. Wick ist als Marke auf jeden Fall darunter. Möglicherweise aber auch noch anderes (Vivil?). Unter Lisannes Tisch ist genau damit eine ganze Einkaufstüte voll mit diesen grün/blau/weißen Bonbons.

Ich frage mich, ob das Papier auf dem Felsen ein Bonbonpapier dieser Sorte sein könnte. Wäre dem so könnten wir die Größenverhältnisse besser abschätzen. Zum Größenvergleich liegt dort passenderweise auch Kris Ipod, der wie das Meiste im Inventar der Spurensicherung aufgeführt ist. Die Einzeichnungen der Größe habe ich nicht gemacht, das Bild habe ich gerade in einem russischen Forum gefunden.





Auf dem zweiten Bild sieht man eine Art Honigfläschchen, das mit auf dem Tisch steht, aber nicht im Protokoll aufgeführt wird. Man erkennt darauf eine Biene. Es handelt sich möglicherweise um ein "Allheilmittel", das um diese Zeit von einem Scharlatan aus Boquete gegen alles Mögliche verkauft worden ist. Möglicherweise hatten auch Apotheken dieses Zeug im Angebot. Mir ist der Name des Mittel schon mal untergekommen, kann es aber gerade nicht wieder finden. Vielleicht stößt jemand da drauf. Irgendwer muss den Beiden das ja verkauft haben.

@Doctective

Outback schrieb:Ich vermute noch viele weitere Fotos auf dem IPhone und der Kamera, nämlich von einer ab dem Mirador begleiteten Abenteuerwanderung zu einem Wasserfall flussabwärts Q1 [...]
oder dem vermuteten in der Nähe von Q2. Diese Fotos wurden in meinem Szenario gelöscht, um nicht den Weg und den Ort zu den Überresten zu dokumentieren und weil da Begleitung X drauf ist.

Tatmotive/-hergänge sind da sicher diverse möglich. Jedenfalls die 100 Nachtfotos zum Überschreiben und falsche Fährte in die Nähe der geplanten Fundstellen zu legen + natürlich Unfall nahelegen. Das scheint mir inzwischen sehr wahrscheinlich.

Bloß glaube ich, dass tatsächlich alle Fotos dort gemacht wurden (bis auf das Haarfoto vielleicht). Denn die meisten haben Überlappungen und lassen sich eindeutig zu einem großen Panorama zusammenpuzzeln, inkl. "SOS" und Tütenfoto). Aber die drei Fotos "SOS", Tüten und Haare sind dennoch auffällig, so als hätte es einen Auftrag gegeben, dass diese Sachen einmal abgelichtet werden sollten, der penibel umgesetzt wurde (wie ich auch die exakt 100 Fotos für nicht zufällig, sondern auftragsgemäß halte).

Irgendjemand musste in den Urwald und diese Fotos schießen, ausgestattet mit einer wasserdichten Kamera, wie ich annehme. Und hinterher hat man dann feststellen müssen, dass man die Bilder auch im eigenen Garten hätte machen können, weil den Ort nie jmd. gefunden hat - und zwar evtl. weil man den Ort viel zu weit weg vom letzten Tagfoto gewählt hat (obwohl die Frauen den entspr. ihres vorhergehenden Marschtempos wahrscheinlich sogar hätten erreichen können). (Ja, da denke ich immer noch an den Ort 100m nördlich der 2. Cable-Bridge)

Outback schrieb:wo sie eben noch bis 3. April morgens Zugriff auf die Handys hatten

Ja, in dieser Variante "Entführung hinter den Mirador" ist das Beibehalten der Handys in den Händen der Mädchen denkbar. Eben dann, wenn "noch" ein Vertrauensverhältnis zum Täter bestanden hat oder bestehen sollte, nach und nach aber Misstrauen geweckt worden ist. Um diesem Misstrauen entgegen zu wirken bzw. es von Anfang an aufrecht erhalten zu wollen, dass man ihnen nichts Böses will, könnte er ihnen die Handys überlassen haben. Natürlich wissend, dass dort, wo sie sind, kein Empfang besteht. Ab 3. April, Signalchecks usw.: ganz eindeutig dann Besitzerwechsel. Bin allerdings bis jetzt immer noch überzeugt davon, dass die Handys mit dem erstmaligen Ausschalten "abgegeben" worden sind.

@Doctective:

Die Flasche ist tatsächlich eine Honigflasche.
Da steht drauf (obere Zeile): Miel de Abejas (=Bienenhonig).

Ich hab mal Panama miel de Abejas gegoogelt in Bildersuche, da sieht man dann die "gängigen Marken".
Leider ist dieses Fläschchen nicht dabei.
Evtl.haben sich in der Zeit auch Designs verändert, vom Markt genommen...
Ich such nochmal.

hallo,
es läßt mich nicht los. Ich bin der ansicht, ohne die handys/fotos wäre der fall wesentlich unauffälliger gewesen. Die eltern weit weg. Man hätte nur die leichenteile gefunden. Eine aussage kann man kaufen oder manipulieren. Ey, du hast doch die 2 frauen drogen kaufen sehen. Doch, doch erinnere dich doch mal. Das würde uns sehr helfen. Du weißt, wir helfen ja auch immer. Oder noch besser der dealer ist bereits verstorben. Dann wären zwei leichtsinnige frauen im drogenrausch halt verschwunden. Es wäre gesucht worden. Ein "gschmackerl" wäre evt. geblieben. Aber es verschwinden leider ständig menschen, ohne dass der fall was besonderes hat ist es ein tragischer vermisstenfall. Und mal ehrlich. Seit jahren fahren menschen wieder da hin, ihr ermittelt technische daten. Bei 2 frauen beim wandern verschwunden, hätte es nicht mal hier einen eintrag gegeben.
Ich unterstelle hiermit aber nicht, daß die frauen drogen nahmen. Es wäre nur eine plausible erklärung. Noch ein bißchen stoff im zimmer hinterlassen.Schon wird aus einem opfer ein drogensüchtiger, der halt nciht aufgepasst hat.

NemeanLion schrieb:Die Flasche ist tatsächlich eine Honigflasche.
Da steht drauf (obere Zeile): Miel de Abejas (=Bienenhonig).

Sehr gut. 1000 Dank. Dann könnte es auch tatsächlich "reiner Honig" sein. Vielleicht auch um den Hals zu kurieren?

Diese Biene als Logo ist ja recht prägnant.

Ich wühle mich weiter durch Panamas Honigangebot.

@Outback
In welcher Sprache kommunizieren der Täter und in die Frauen in diesem Szenario?
Ist ja doch recht viel zu klären.

Emsig schrieb:In welcher Sprache kommunizieren der Täter und in die Frauen in diesem Szenario?
Ist ja doch recht viel zu klären.

Englisch, Holländisch, Spanisch - oder eine Mischung.

Doctective schrieb:Auf dem zweiten Bild sieht man eine Art Honigfläschchen, das mit auf dem Tisch steht, aber nicht im Protokoll aufgeführt wird

Es sieht sehr nach einer Art Fenchel Honig aus.
In dem Sinne kein „reiner“ Honig sondern mir Zugabe von anderen Dingen, wie zb. Fenchel, Kamille oder sonstigem. Die Konsistenz ist anders.

Ok hat sich wohl erledigt.

TheGardensTale schrieb:In dem Sinne kein „reiner“ Honig sondern mir Zugabe von anderen Dingen, wie zb. Fenchel, Kamille oder sonstigem. Die Konsistenz ist anders.

Das dachte ich mir auch. Nach Feinkost sieht das nicht aus. Vielleicht zum Schlucken/Gurgeln, möglicherweise wird eine Honigtinktur auch zum Einschmieren bei Entzündungen empfohlen? Mal sehen, was @NemeanLion noch findet.

@Doctective
Ich geh mal davon aus, dass der Täter Einheimischer ist. Wie verbreitet sind Kenntnisse in Holländisch oder Englisch? Da muss soviel kommuniziert werden, dass Vertrauen aufgebaut wird und sich sogar verabredet wird fürn nächsten Tag.

Emsig schrieb:Ich geh mal davon aus, dass der Täter Einheimischer ist. Wie verbreitet sind Kenntnisse in Holländisch oder Englisch? Da muss soviel kommuniziert werden, dass Vertrauen aufgebaut wird und sich sogar verabredet wird fürn nächsten Tag.

In Boquete leben sehr viele Holländer, es ist die größte Expat-Gruppe neben Amerikanern. Auch Spanish by the River ist "niederländisch": Gebildete Panamaer sprechen natürlich auch Englisch. Ich denke, sonst würde auf den Führungen und Ausflügen für Touristen ja niemand etwas verstehen.

Emsig schrieb:Ich geh mal davon aus, dass der Täter Einheimischer ist.

Da stellt sich mir eher wieder die Frage der Flip Flop Riemen.
Tragen einheimische nicht auch oft so Schuhe? Wäre ja prinzipiell ein Indiz wenn K&R sowas nie getragen haben und solche nicht in Ihrem Besitz hatten.

Outback schrieb:Der Beginn ist ein Unfall am Wasserfall

.....

Das ist auch für mich die erste Theorie, die mich erreicht, die den Ablauf bis dahin (3.4.) stimmig macht.
Auch wenn deine Beträge zu den Logs oder Nicht-Logs spannend sind, verstehe ich nur Bahnhof davon.
Daher die Bitte um Aufklärung für Laie: verstehe ich es richtig in deinem Szenario, dass der Täter (oder mehrere) gar nicht mal so einen Aufwand nach dem 3.4. betrieben hat? Denn wenn die Frauen bis dahin die Telefone hatten, so dass sie den Notruf selbst gewählt haben, dann hat der Täter danach nicht viel manipuliert oder seh ich es falsch?

Wie ging es weiter?
Frauen tot.
Samsung hin, also erledigt.
Fotos löschen, die einen verraten könnten.
IPhone immer wieder ein und aus, um was? Um zu schauen, wie viel Akku noch, also wann geht es endlich aus? Und schnell wieder ausschalten, um was? Um kein Risiko einzugehen, geortet zu werden?
Wozu Wetterapp aufrufen? Wer hat es getan?
Dann am 8.04. die Kamera in Augenschein nehmen, wild Bilder zu schießen, um was? Um etwas vorzutäschen oder würdest du nicht ausschließen, dass die Fotos unkontrolliert geknipst wurden, um andere Fotos zunichte zu machen?
Dann am 11.04. ein letztes Mal das Iphone "bearbeiten" und anlassen, weil Akku immer noch nicht alle?
Dann Rucksack packen, alle Beweise weg, Rucksack wegwerfen.

Mir fällt die Shorts von Kris ein, wenn ich an deine Theorie denke.
Wurde sie vom Täter ausgezogen?
Oder ist sie, wie von vielen vermutet, vom Körper abgefallen?