@alle: Ich würde mir wünschen dass sachlicher und mit mehr Respekt diskutiert wird, deswegen kann man trotzdem abweichende Meinungen mit Vehemenz vertreten.
Mal ein (wie fast alles) rein spekulatives Verbrechensszenario, inspiriert durch die vorhin aufgestellte Spekulation von
@JayneSabbath und den von
@GigiNazionale beigetragenen Juliane Koepcke-Fall:
Sie kehren am Bach (letztes Taglichtfoto) um, weil sie denselben, leicht zu findenden Weg zurück ins Tal gehen wollen, alles keinerlei Problem, um 17 Uhr werden sie in der Unterkunft sein. Aber bevor sie den Mirador erreichen, kommt es zu einer Begegnung mit einer oder (eher)mehreren entgegenkommenden (oder auch in selber Richtung rascher wandernden) Person(en), die spontan Böses im Schild führen, weil sie zwei allein wandernde ausländische Touristinnen für leichte Opfer eines Sexualdelikts halten. K. und L. versuchen, die Situation unter Kontrolle zu halten, indem sie vorgeblich freiwillig mitkommen, deshalb wird ihnen zunächst auch nichts abgenommen. Jede kann unbemerkt und unabhängig voneinander die SOS-Taste am Handy drücken, wo 112 und nicht 911 hinterlegt ist. Dann werden sie zu einer abgelegenen Hütte gebracht, ihre Sachen werden ihnen abgenommen, die Handys ausgeschaltet. Sie müssen eine Nacht mit ihren Peinigern verbringen, die aber vor einem sofortigen Verdeckungsmord an zwei weißen westlichen Ausländerinnen zurückschrecken, zumal das Spuren erzeugen könnte und Leichen irgendwie beseitigt werden müssten. Deshalb führen die Täter sie die beiden Frauen mit verbundenen Augen am nächsten Morgen weiter in den Dschungel, weit weg vom Hauptpfad. An einer völlig entlegenen Stelle werden die beiden samt ihren ganzen Habseligkeiten ausgesetzt. Die Täter, die sich hier gut auskennen, wissen, dass es weit und breit keinen Empfang gibt und dass der Hauptpfad weit weg ist. Sie gehen als sicher davon aus, dass die beiden es nicht zurück in die Zivilisation schaffen werden und auch nicht auf Passanten, Wanderer, Hütten usw treffen werden, weil es all das hier weit und breit nicht gibt. Auf Handys, Kameras, Bargeld legen die Täter keinerlei Wert, es nützt den beiden hier eh nichts, sollen sie den Rucksack ruhig behalten. K und L wählen, als sie allein sind, sofort den Notruf, stellen aber fest, dass sie keinen Empfang haben, und mobile Daten haben sie ohnehin nicht, auch die heruntergeladene Karte ist hier nutzlos. Sie beschließen, möglichst sparsam mit den Handys umzugehen, nur in der ersten Nacht lässt Lisanne ihr Handy versuchsweise an, ohne Erfolg.
Sie versuchen, sich durchzuschlagen, indem sie einem Rinnsal folgen (ähnlich Juliane Koepcke in dem vorhin verlinkten Bericht). Das Rinnsal wird tatsächlich zum Bach und zu einem kleinen Fluss. Sie stoßen nirgends auf einen Weg, sondern sind wegen der dichten Ufervegetation gezwungen, im Bachbett zu bleiben. Der Bach wird größer, damit steigt die Hoffnung, aber es wird auch mit dem Vorankommen und Waten immer schwerer. Ob vielleicht doch Empfang ist, wird von ihnen regelmäßig und erfolglos gecheckt. Sie machen keine Fotos und verfassen keine Botschaften, weil sie schwer traumatisiert und im absoluten Überlebensmodus sind. Bei einem relativ hohen Wasserfall, den sie mangels Alternative hinunterklettern müssen, stürzen sie ab, verletzen sich erheblich und sind am Ort der Nachtfotos gefangen, sie können weder vor noch zurück. Dort versterben letztlich beide. Der Rucksack, die Hose von Kris und die sterblichen Überreste, über die sich Tiere hergemacht hatten, werden in Richtung Alto Romero gespült. Der Rucksack samt Inhalt wird von ehrlichen Indigenen gefunden und abgegeben.
Wie gesagt, rein spekulativ, und was passt nicht rein?