Barrique schrieb:(Und auch wenn das hässlich ist und einem in der Seele wehtut: Sexuelle Übergriffe auf junge attraktive Frauen in schwächeren/wehrlosen Situationen sind (leider!) auf dieser Welt ein nichtwegzudiskutierendes Naturprinzip, und damit immer potentiell einfach mitzudenken. Das ist auch in der Tierwelt so. Toll ist diese Gewalt gewiss nicht, schließlich hat man Töchter, eine Frau, Freundinnen, eine Mutter...)
Der Fall selbst hat schon etwas schmerzhaft Ernüchterndes. Nichts wünschte ich den beiden Frauen mehr, als daß sie gesund und wohlbehalten zu ihren Angehörigen zurückkehren könnten. Einen tödlichen Unfall geliebter Angehöriger zu erfahren, muß grauenhaft sein, alles was darüber hinausgeht, unfaßbar unerträglich.
Barrique schrieb:Aus der Sicht eines (rationaleren) Täters können jedoch alle diese Dinge leicht Sinn machen. Ob das nun real ist oder nicht. Einfach aus der inneren Logik heraus. Dann lohnt es sich auch mal rational aus dieser Perspektive zu denken.
Wenn jedes Indiz für sich allein betrachtet wird, gibt es sicher gute Erklärungen für ein Unfallgeschehen. Im Gesamtzusammenhang gesehen, kann ich diese Verdichtung von "Zufällen" nur einem Verbrechen zuordnen, bei dem den Tätern einfach einige Fehler in ihrer Planung zur Vertuschung unterlaufen sind. Das ist meine Meinung.
Photographer73 schrieb: lilleby schrieb:
Die Opferfamilien in Holland sehnen sich verständlicherweise immer noch nach Antworten oder neuen Hinweisen.
Diese Aussage, die DB hier bringt, wird einem "Kontakt" der Familie zugeschrieben. Sie widerspricht aber natürlich dem offiziellen Statement der Eltern, für die das Ganze abgeschlossen ist, weil sie sich dem Unfallbericht angeschlossen haben. Die Aussagen der Eltern, die hier auch schon oft genug verlinkt wurden, haben für mich mehr Aussagekraft als eine nicht genannte Person aus dem angeblichen Umfeld.
Ja, da gebe ich dir völlig recht,
@Photographer73, die Eltern haben abgeschlossen und sich dem offiziellen Abschlußbericht, der einen höchstwahrscheinlichen Unfall propagiert, angeschlossen. Das war vor drei Jahren. Die Welt ist nicht statisch, sondern verändert sich tagtäglich. Wenn sich die Eltern zur damaligen Zeit in ihrer inneren Not mit ihrem Statement nach außen verschlossen, um sich in Ruhe ihrer Trauer hinzugeben, muß das nicht bedeuten, daß sie für immer an ihrem Entschluß festhalten. Es steht ihnen frei, jederzeit ihre Meinung zu ändern. Das muß nicht zwingend öffentlich geschehen. Es kostet sicher ungemein Kraft, erneut eine Wiederaufnahme der Untersuchungen zu veranlassen.
Wenn du heute die Meinung vertrittst, daß der Tod von Lisanne und Kris durch ein Unfallgeschehen ausgelöst wurde, dann ist das für mich in Ordnung. Mit meiner Meinung vertrete ich einen Tod durch ein Verbrechen. Auch das erlaube ich mir. Wenn wir beide morgen unsere Meinung um 180° drehen sollten, darf auch das sein.
Photographer73 schrieb: Es gibt viele zusätzliche Opfer, aber natürlich hört man darüber auch nur bei DB und sonst nirgends. Wir wissen was Sache ist... bla bla. Das ist mir alles zu schwammig.
Zusätzliche Opfer selbst zu recherchieren, ist kein Problem. Letztes Jahr hatte ich stundenlang die Suchmaschine für spanischsprachige Seiten aus den Regionen um Boquete, Bocas del Toro und Chiriqui strapaziert. Berichte über Leichen, Schädelfunde, Vermißte, Schießereien, Schlägereien, Messerstechereien etc., sind dort reichlich zu finden, überwiegend Einheimische betreffend. Wenn Dir Quellen wichtig sind, hatte ich einige kopiert.
Erfreulich, daß Du wieder an den neuesten Link gedacht hast,
@nodoc, und danke dafür.
nodoc schrieb:...es würde sehr viel Geld und Mittel benötigen um das alles noch mal von vorne aufzurollen.
Wer müßte eigentlich im Falle einer Wiederaufnahme die nötigen finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stellen? Die Frage vielleicht auch an @AndySipowicz...
nodoc schrieb:Ob es dann noch irgendetwas bringt, steht in den Sternen und wer will das Risiko schon eingehen?
Genau das dürfte wohl eines der größten Probleme sein. Wenn bereits die obersten Behörden einknicken, wie bei DB beschrieben, wer wollte ins Visier eines eventuellen Kartells geraten?
nodoc schrieb:Will thedailybeast das Risiko eingehen und wirklich mal investigativen Journalismus betreiben oder reicht es doch nur für Spekulationen in alle Richtungen?
Für uns als zivilisierte, westliche Bevölkerung, die es gewohnt ist, vom heimischen Sessel aus auf Knöpfe zu drücken, ist es einfach, mehr investigativen Journalismus zu fordern.
In diesem Thread wurde immer wieder gefordert, daß jemand zur exakt selben Jahreszeit nochmals den Trail abwandert. Dies hat der Journalist und Fotograf Jeremy Kryt mit seinem Team bewältigt. Er nahm zudem die Mühen auf sich, erforderliche Recherchen direkt vor Ort aufzunehmen, viele wichtige, von ihm benannte Personen ausfindig zu machen, zu befragen und sich dabei selbst einem gewissen Risiko auszusetzen. Ihm mit seinen umfang- und detailreichen Berichten "miesen" Journalismus vorzuwerfen, finde ich respektlos. Wer meint, objektiver und gründlicher berichten zu können, kann sich doch gerne auf den Weg über den großen Teich machen. Ich zolle Jeremy Kryt jedenfalls meine hohe Anerkennung für seine Arbeit zu.