watnu schrieb:Um vom genauen Zeitpunkt einer Gewalttat abzulenken, hätte es gereicht, noch am Folgetag erfolglose Notrufe abzusetzen. So hätte man simuliert, dass L. u. K. länger lebten, aber dann zu schwach waren, um weitere Notrufe abzusetzen.
augustine schrieb:Zum Beispiel einfach nur die ersten 1-2 Tage den Notrufe betätigen und die Handys dann leer gehen lassen
Genau das ist doch die Realität. Zwischen erstem und letztem Notruf liegen anderthalb Tage. Es gibt überhaupt nur 5 Zeitpunkte, wo Notrufe versucht wurden, 4x in den ersten 24 Stunden und 1x einen halben Tag später. Der Akku des S3 mini war zum letzten Notrufzeitpunkt bereits leer, da S3 über Nacht an.
Bei allen Notrufversuchen wurde nach einem einzigen Versuch / Doppelversuch aufgegeben und das Handy ausgeschaltet.
Selbst als die Lage todernst war, also die tote Freundin neben einem lag, gab es kein Bestreben mal 10 Minuten lang oder 10x den Notruf zu versuchen. Im Gegenteil wurde das Handy 1 Woche lang nur noch ein- und ausgeschaltet, null Notruf-Versuche in den letzten 8 Tagen, trotz intakten feinmotorischen und intellektuellen Fähigkeiten, wie die Handy-Bedienungen am 6. und 11. April sowie die Kamera-Aktion am 8. April zeigen.
Wenn ich Leute nicht erreiche, selbst bei unwichtigem Kram, probiere ich es öfter als K+L angeblich in 11 Tagen, obwohl deren Leben davon abhing.
#
Bei auffällig vielen erklärungsbedürftigen Sachverhalten sollte man auch mal Occam's razor in Betracht ziehen, nämlich dass die Frauen von ihrem Tagesziel Mirador aus entführt oder zum Weitergehen animiert wurden, um sie in einer Hütte auf Privatgelände zB in der Nähe der Paddocks mehrere Tage gefangen zu halten und zu missbrauchen. Den Tätern war klar, dass Mobilfunkdaten und Kontaktpersonen irgendwann auf den Pianista-Trail hindeuten würden. Somit später womöglich auch auf den echten Tat- und Ablageort.
Die Idee einer Inszenierung eines Unfalls an den Affenbrücken des Culebras ist da nicht weit hergeholt. Ein paar Fotos hinter dem Mirador, die ein verirrtes Weiterlaufen in den Dschungel Richtung Culebra dokumentieren, ein paar vom Täter kontrollierte Handy-Bedienungen durch K+L und Nachtfotos direkt am Culebra oder aus mehreren Orten zusammengesetzt (wie beim Haarfoto, Tütenfoto und SOS-Foto zu vermuten).
Diese Täter standen ab 3. April unter Zeit-, Beobachtungs- und Ermittlungsdruck. Also Kalk o.ä. zur Verwesungsbeschleunigung, wie der Gerichtsmediziner öffentlich vermutete plus nach Möglichkeit Suchmaßnahmen hinter dem Mirador unterbinden / verzögern, beeinflussen. Dann 2 kritische Monate abwarten und zum Schluss die Ermittlungen mit einer ausreichend glaubhaft "erzählten" Lost/Unfall Geschichte vom wahren Tat-/Ablageort und der Tat ablenken und bestenfalls beenden.
Für mich mit Abstand das plausibelste Grund-Szenario. Insofern man 2 smarten Niederländerinnen, die sich im Vorfeld über den Trail informierten und Google Maps aktiv hatten, genügend Verstand zutraut, zu wissen, wo sie sind und hinter dem Mirador nicht weiterzugehen, zumindest keine unklare und weite Strecke, wo kein Handyempfang mehr besteht.
Da um 13:40 Uhr beide Handys aktiv waren, war ihnen der fehlende Empfang ab dieser Stelle bewusst. Scheinbar haben sie den Empfang in den folgenden 3 Stunden bis zum Notruf nicht mehr gecheckt, was äußerst merkwürdig wäre, falls sie sich stundenlang bis zur Affenbrücke oder sonst wo hin verirrten.