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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:14
Die Spektralanalyse einer Stimme ist eine gängige Methode, um eine bestimmte Person zu identifizieren. Das muss dem LKA bekannt sein. Wendet man diese Methode auf die Tätertonfolge und die Rekonstruktion anhand der B3 Vorlage an, so muss eigentlich auch die Gutachterin zugeben, dass der Ursprung der Tonfolgen nicht identisch ist.

Außerdem muss die Senkung von Tempo und damit verbunden der Tonhöhe zwangsläufig nach der Überspielung erfolgt sein, sonst platzt die Theorie mit der Fehlstellung des Tonkopfes. Das TK248 nimmt ein Monosignal auch nicht auf zwei Spuren gleichzeitig auf, da braucht man ein spezielles Kabel oder man muss die Auslösemechanik der Bedienknöpfe überlisten.

Da ist rein objektiv so viel Pippi Langstrumpf im Spiel, dass man das Gutachten seitens der Anklage lieber zurückgehalten hätte. Aber den Laien beeindruckt es natürlich sehr.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:19
Zitat von 245HCT74245HCT74 schrieb:Das bezweifel ich, denn selbst diese ist durch den blöden Zirkus der StA bzgl. des TK248 beeinflusst worden. Richter sind auch keine Hellseher!
Klar. Sie kann sich irren.

Oder eben meinen, "genau solche Sachen hatten wir auch zu Hause", ohne den Anschein zu erwecken, die Hefte und Bücher stammten aus dem Haushalt. Auch da kommt es auf Nuancen und Nachfragen an. Schade, dass keine Wortprotokolle von Strafprozessen erstellt werden.

Das Urteil bleibt da seltsam diffus. Im Zweifel meint sie das: "Wir hatten auch solche Bücher und Hefte zu Hause." Was natürlich nicht nur auf den Haushalt Mazurek zutreffen dürfte, solche Belletristik und solche Comics waren im Zeitalter von drei TV-Programmen und Testbild bis 17 Uhr extrem weit verbreitet.

Belastend ist die Aussage trotzdem, aber eben nicht mehr als ein Beweisanzeichen, wie es in der Art nicht wenige gibt. Es ist auch nicht so konträr interpretierbar wie andere.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Sondern ein ganz großer Pechvogel
Der einzige Aspekt in Deinem ansonsten völlig inhaltsleeren, aber vor Hohn und Spott nur so triefenden und deshalb grob unsachlichen Post. Mazurek als Pechvogel. Kann das überhaut sein? Nein nie. Er wäre der größte der Welt usw.

Das hätte man auch bei der Verurteilung von Harry Wörz oder Horst Arnold oder allen anderen später aufgehobenen Verurteilungen sagen können, wo sich später die Unschuld eines Verurteilten herausgestellt hat. "So viel Pechvogel kann nicht sein." Und Du, @Ram13 , hättest es da sicher auch lauthals behauptet.

Ja, in Deutschland wird man nicht so leicht verurteilt. Da muss schon was zusammen kommen. Aber das ist eben keine Garantie, dass es nicht doch zu Fehlurteilen kommen kann.

Insofern ein Zirkelschluss: Aus der Verurteilung die Richtigkeit des Urteils zu folgern spätestens dann substanzlos, wenn es substantiierte Kritik daran gibt.


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Palio ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:19
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Zu konstruiert. Ich sehe das eher als konsequente Fortsetzung des Stils im Erpresserbrief, wo die Täter eine ausländische Diktion vortäuschten (vermutlich italienisch), was aber nicht ganz gelang. Da wäre ein so komplexes Wort wie "Kaaganger" richtig geschrieben auffallend gewesen.
Ablenken war deren Motto, da sind wir uns einig. Das erklärt aber nicht den Lehrer.
Das ist a) keine Hilfe für die Post und b) auch gerade kein Ablenken, sondern eine Botschaft.

Diese lautet nicht wie die Ausdrucksweise im Brief "ich bin Ausländer". Sie lautet: "Ich kenne deinen Beruf, aber nicht die PLZ und auch nicht die richtige Schreibweise deiner Straße." Ich bin auch zu doof, die Postleitzahl herauszufinden. Ich bin voll auf Ursula und ihre Angaben angewiesen."

Ursula hat aber mit überwiegender Wahrscheinlichkeit keine Plauderei mit den Tätern geführt und keine Auskünfte gegeben über die Straße und den Lehrerberuf ihres Vaters, da sie direkt nach dem Überfall vor der Verbringung betäubt wurde und davon nicht mehr erwachte. So wie ich das sehe, geht auch keiner davon aus, dass Ursula Auskünfte gab, denn die zeitliche Verzögerung wurde ja immer damit erklärt, dass die Täter auf die Informationen im Radio angewiesen waren. Im Radio wurde aber nicht die Adresse durchgegeben und die Adresse stand auch nicht im Telefonbuch.

Vorwissen ist also einmal aus diesem Umstand herzuleiten und einmal aus dem Umstand, dass über eben dieses Vorwissen gezielt hinweggetäuscht werden sollte.

Die Gesamtgestaltung der Adresse, der Zusatz" Lehrer" bei gleichzeitigem Nichtnutzen von Wissen über die korrekte Anschrift ist definitiv ein (gescheitertes) Ablenkungsmanöver zu Vorwissen.

Vorwissen bedeutet, dass es sich bei Ursula nicht um ein Zufallsopfer handelte.

Für eine gezielte Auswahl von Ursula Herrmann spricht:

Das oben Gesagte zur Adresse und was diese impliziert.

Die zeitnah zur Wiederaufnahme des Trainings nach den Ferien vollendeten, sehr aufwendigen und zeitintensiven Vorbereitungen: Briefe, Versteck mit Kiste, Weg zum Versteck, Beobachtungsposten am Seeweg, Auflauern, Verbringung, Versorgung, Planung von Erpressung und Geldübergabe, Postieren mit mehreren Leuten im Wald mit Maske und Betäubungsmittel am 15.09. abends.

Ursulas Rückfahrt vom Turnstundentermin zu genau dieser Zeit.

Andere Kinder, die zu der Zeit auf dem Seeweg unterwegs waren, konnten nicht ermittelt werden.

Anfang September wurde lt. Sachverständigem noch am Loch gegraben und danach logischerweise erst die Kiste eingesetzt, also war das Zeitfenster auch dadurch begrenzt. Den Sommer mit seinen sich bietenden Gelegenheiten nutzte man also nicht zum Abgreifen eines Zufallsopfers beim See, obwohl der grundsätzliche Plan evtl. schon im Frühjahr feststand.

Die Kiste passte zu Ursulas Statur und Größe.

Hinzu kommt die gute Gelegenheit zum Beobachten. Werner Mazureks Weg von der Werkstatt nach Hause führte an der Turnhalle vorbei. Vielleicht war er schon länger dabei, ein passendes Mädchen auf dem Heimweg auszukundschaften und fuhr regelmäßig zum Ende der Turnstunde dort entlang und entdeckte so Ursula und plante in den Ferien für den ersten Termin nach den Ferien.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:22
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Entschuldige bitte, dass ich auf Deinen Hinweis auf "Unvollständigkeit" immer noch nicht reagiert habe. Das liegt daran, dass ich den Vorwurf für Unsinn halte. Im Gutachten wird dargelegt, wie die Vergleichsaufnahme zustande kam (mittig vor den Lautsprechern). Bereits bei dieser Position ergab sich das Bild, dass der fünfte Ton leiser ist, als die anderen Töne. @robernd musste bei seiner "Gegendarstellung" das Mikro weit nach rechts platzieren, um ein ähnliches(!) Bild mit seinem nicht näher beschriebenen TK248 zu bekommen. Gleichwohl war in seiner Versuchsanordnung der fünfte Ton nicht leiser, sondern wurde in etwa (und allenfalls) gleich laut, wie die anderen Töne. Ich finde das nicht überzeugend. Insofern halte ich auch Deinen darauf bezogenen Einwand nicht für überzeugend.
Sorry, das hatte ich überlesen. Diesen Fakt kennst Du eben ERST durch die Gegendarstellung von @robernd. Vorher hast Du es überhaupt nicht gewusst. Du wusstest nicht, dass man durch einen andere Mikrophonaufstellung andere Effekte erzielt. Du zeigt hier ganz deutlich, dass Gutachten war unvollständig und erst @robernd hat es ergänzt. Zum Zeitpunkt des Verfahrens war es unvollständig. Was Du überzeugend findest oder nicht, spielt dann nicht mehr die geringste Rolle.

Wenn Du das Bild der "Gutachterin" im Gerichtssaal vor Augen hast, so steht das Gerät normalerweise, wenn man es bedienen will. Genauso dürfte es damals die Gutachterin auch im Gericht vorgeführt haben, Wo war da Platz für ein Mikrofon?

Und Du versuchst hier nun Arbeit der Gutachterin zu übernehmen, ohne ausreichende physikalische Kenntnisse zu besitzen. Lachhaft.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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18.02.2021 um 21:24
Zitat von 245HCT74245HCT74 schrieb:Eh Du persönlich wirst, ich warte immer noch auf einen Nachweis der Vollständigkeit des Gutachtens. Also nun komm mal endlich rüber damit!
Du musst auch mal ein bisschen lesen, was so geschrieben wird. Deine Frage hinsichtlich des "Nachweis(es) der Vollständigkeit des Gutachtens" habe ich beantwortet.

Aber, ok, ich wiederhole mich gerne: Deinen Einwand halte ich für Unsinn. Warum, kannst Du weiter oben nachlesen. Musst Du aber nicht. Klar.


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18.02.2021 um 21:26
Zitat von PalioPalio schrieb:Ursulas Rückfahrt vom Turnstundentermin zu genau dieser Zeit.
Nein Ursula hatte sich verspätet. Und die Verschleierung von Vorwissen ist ein gutes Argument, aber kein zwingendes. Denn wir wissen nicht, ob die Entführer mit Ursula gesprochen haben oder eines der damals käuflich erwerbbaren Adressbücher zu Rate gezogen haben.
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Da ist rein objektiv so viel Pippi Langstrumpf im Spiel, dass man das Gutachten seitens der Anklage lieber zurückgehalten hätte.
Hast Du da eine Quelle für, dass die StA das Gutachten lieber zurückgehalten hätte?


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18.02.2021 um 21:31
@Ram13
Zitat von 245HCT74245HCT74 schrieb:Sorry, das hatte ich überlesen. Diesen Fakt kennst Du eben ERST durch die Gegendarstellung von @robernd. Vorher hast Du es überhaupt nicht gewusst. Du wusstest nicht, dass man durch einen andere Mikrophonaufstellung andere Effekte erzielt. Du zeigt hier ganz deutlich, dass Gutachten war unvollständig und erst @robernd hat es ergänzt. Zum Zeitpunkt des Verfahrens war es unvollständig. Was Du überzeugend findest oder nicht, spielt dann nicht mehr die geringste Rolle.
Nochmal als Ergänzung, das hatte ich schon früher geschrieben. Das Gutachten wäre erst dann vollständig, wenn die Effekte an den unendlich vielen anderen Positionen beschrieben worden wären oder eine Abhandlung darüber, warum genau die Mikrofon-Position und keine andere in Frage kommt. Nichts dergleichen findet man.

Du selber versuchst nun als Laie so etwas nachzuliefern, was Du aber nicht kannst und auch nicht die wissenschaftlichen Kenntnisse besitzt und daher auch scheitern musst. In Wirklichkeit hast Du nun die Unvollständigkeit bestätigt, was zu zeigen war.


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Palio ehemaliges Mitglied

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18.02.2021 um 21:32
Zitat von monstramonstra schrieb:Denn wir wissen nicht, ob die Entführer mit Ursula gesprochen haben oder eines der damals käuflich erwerbbaren Adressbücher zu Rate gezogen haben.
Es ging hier keiner davon aus, dass die Täter mit Ursula sprachen, denn das einzige Argument für ein Zufallsopfer war bisher, dass die Informationen aus dem Radio abgewartet werden mussten und daher der Brief verspätet eingesteckt und die Telefonnummer nachträglich eingeklebt wurde.

Das von dir nun erfundene, von den Tätern angeblich gekaufte Adressbuch ist eine bemühte Hilfskonstruktion ohne jegliche Grundlage. Kann man außen vor lassen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:38
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:anwesend
WMs Tochter hat bestätigt, dass sie und ihr Stiefbruder einzelne Titel aus dieser Sammlung ebenfalls gelesen haben. Sie hat nicht gesagt, dass es ihre eigenen Bücher waren.
Ich denke, dass an gebrauchten Büchern /Heften auch Spuren zu finden gewesen wären. Gerade an den Hochglanz-Covern haften fettige Fingerabdrücke ziemlich gut. Solche Fehler scheint der oder die Täter nicht gemacht zu haben.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:45
Zitat von monstramonstra schrieb:Nein Ursula hatte sich verspätet. Und die Verschleierung von Vorwissen ist ein gutes Argument, aber kein zwingendes. Denn wir wissen nicht, ob die Entführer mit Ursula gesprochen haben oder eines der damals käuflich erwerbbaren Adressbücher zu Rate gezogen haben.
Puh! Ehrlich?

Am 15. wird Ursula entführt. Sie wurde bei der Entführung betäubt (sind wir uns da einig?). Am 16. wird der erste Erpresserbrief zur Post aufgegeben und zwar mit der Anschrift der Eltern von Ursula und mit Angabe des Berufs des Vaters.

Was festgestellt wurde: Ursula wurde betätubt. Dies ergibt sich aus der Feststellung, dass an ihrem Körper keine Abwehrspuren ihrer Entführung festgestellt werden konnten. Sie fand einen tragischen Tod innerhalb von einer halben Stunde bis fünf Stunden. Die Entführer konnten also mit ihr gar nicht sprechen, um so ihre Identität zu erfahren und die Adresse ihrer Eltern.

Und jetzt sagst Du, dass es nicht "zwingend" sei, dass es Vorwissen hinsichtlich ihrer Identität gegeben habe?

Damals gab es käuflich zu erwerbende Adressbücher? Wusste ich noch gar nicht. Wer stand in diesen "Adressbüchern"? Stand da von den Herrmanns mehr drin, als im Telefonbuch? Denn im Telefonbuch stand jedenfalls nicht die Adresse und auch nicht deren Beruf.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:49
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Dein Hinweis mit dem Fernglas ist wirklich albern: Als würde ein Jäger ein billiges Fernglas wie ein Porst benutzen, wenn er (durch Zeugenaussagen bestätigt) ein Swarovski hatte.

Auch seine mangelnden handwerklichen Fähigkeiten zum Bau einer solchen Kiste wurden durch Zeugen bestätigt.

Hier dem Gericht zu unterstellen, dass es praktisch beliebig Indizien interpretiert, ist nicht nur anmaßend: es unterstellt den Richtern auch eine gewisse kriminelle Energie.
Ein Jäger muss nicht nur ein Fernglas besitzen und das Handwerkliche mag der Mittäter übernommen haben, der auch in diesem Szenario zwingend ist.

Willkür habe ich zu keiner Zeit unterstellt. Die Richter werden schon so objektiv an die Sache rangegangen sein, wie es bei einem abscheulichen Verbrechen, das kurz vor der Verjährung steht und wo ein tendenziell vielleicht doch nicht immer extrem sympathischer Mann auf der Anklagebank sitzt, wie es halt möglich ist. Und WM hat ja nur wenig Gelegenheiten ausgelassen, sich zu belasten.

Aber dennoch liest sich die Wertung der Indizien gegen den Alternativtäter zumindest für mich sehr einseitig. Als ob das nur aus Revisionsgründen gcg irgendwie abgehandelt werden musste und in der Gesamtschau ein kinder- und tierlieber Onkel doch nicht der Täter sein kann.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:54
Zitat von PalioPalio schrieb:Es ging hier keiner davon aus, dass die Täter mit Ursula sprachen, denn das einzige Argument für ein Zufallsopfer war bisher, dass die Informationen aus dem Radio abgewartet werden mussten und daher der Brief verspätet eingesteckt und die Telefonnummer nachträglich eingeklebt wurde.
Wer hier bisher von was ausging, ist für mich irrelevant.

a) Kann mit Ursula gesprochen worden sein.
b) Kann aufgrund der Radiomeldungen die Adresse - ggf. mit Hilfsmitteln - herausgefunden werden.
c) Können die Täter mit der falschen Schreibweise alles Mögliche verschleiern wollen.

Falsche Schreibweise und fehlende PLZ ist kein zwingendes Argument für Ursula als Ziel.
Zitat von PalioPalio schrieb:Das von dir nun erfundene, von den Tätern angeblich gekaufte Adressbuch ist eine bemühte Hilfskonstruktion ohne jegliche Grundlage. Kann man außen vor lassen.
Eine abstrakte aber real existierende Möglichkeit.

Zudem wäre ja interessant, ob Ursula Dinge bei sich trug, in denen ihr Name vermerkt war. Das war früher bei Turnbeuteln, Schultaschen oder Heften nicht unüblich, dass dort Name und Adresse drin standen. Auch ohne konkrete Grundlage, müsste aber in den Ermittlungen Gegenstand gewesen sein.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Die Entführer konnten also mit ihr gar nicht sprechen, um so ihre Identität zu erfahren und die Adresse ihrer Eltern.
Das schlussfolgerst Du aus:
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Ursula wurde betätubt. Dies ergibt sich aus der Feststellung, dass an ihrem Körper keine Abwehrspuren ihrer Entführung festgestellt werden konnten. Sie fand einen tragischen Tod innerhalb von einer halben Stunde bis fünf Stunden.
Da gestehe ich Deiner These maximal 50:50 zu, dass die Entführer keine Gelegenheit hatten, mit Ursula zu reden. Vielleicht hat ihr Onkel Mazurek noch alles entlockt, bevor er sie vom Fahrrad riss. Mit hinreichender Sicherheit kann man das jedenfalls nicht sagen, wir wissen es nicht. Das belegt aber Deine Behauptung nicht.
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Wer stand in diesen "Adressbüchern"? Stand da von den Herrmanns mehr drin, als im Telefonbuch? Denn im Telefonbuch stand jedenfalls nicht die Adresse und auch nicht deren Beruf.
Hatten wir schon. In den 1970er/80er Jahren war es nicht unüblich, Adresse, Ortsteil oder Beruf anzugeben. Adressbücher wurden mit den Daten der Meldeämter herausgegeben. Man konnte der Datenweitergabe bei der Anmeldung widersprechen.

Und bitte mäßige etwas Deinen Ton, sonst hat man hier kaum noch Lust mit Dir zu spielen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 21:56
Zitat von PhischPhisch schrieb:Ich denke, dass an gebrauchten Büchern /Heften auch Spuren zu finden gewesen wären. Gerade an den Hochglanz-Covern haften fettige Fingerabdrücke ziemlich gut. Solche Fehler scheint der oder die Täter nicht gemacht zu haben.
Dazu nochmal @robernds interessante Auflistung. Bemerkenswert, dass da auch weibliche Fremd-DNA gefunden wurde. Nach so langer Zeit können das aber alles Spuren von irgendwelchen Leuten sein, die die Sachen in den 25 Jahren angefasst haben.
Zitat von roberndrobernd schrieb am 06.12.2018:Ein Nachtrag zu den Romanen:
18 der Hefte wurden Seite für Seite auf Schriftzüge, Eindruckspuren und Fremdkörper durchsucht (1984/85). Hier fehlen drei Hefte (welche?).
Es wurde nichts gefunden außer einer Textilfaser im Heft
03. Arabella Band 15, Frauenroman, "Gekettet an die Schuld des Bruders", Kelter-Verlag

Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:
Bemerkenswert, dass die (neuen) Hefte auf DNA untersucht wurde, nicht aber das stark benutzte Radio inkl Staubinhalt... und auch nicht die 7 Riegel. Das ist sehr merkwürdig.

Infos darüber sind in fast unendlich langen Listen versteckt.
Sämtliche Bestandteile der Kiste (Schrauben, Riegel, Schließkloben, Scharniere, Holzplatten, Rohre, Tücher, Klebebänder) wurden auf DNA-Spuren untersucht. Zusätzlich der Kisteninhalt und Ursulas Kleidung.

Übersicht über gefundene DNA-Spuren (von 2008). Demnach wurden 38 verwertbare Spuren gefunden.
6 Spuren von Ursula, 4 davon mit Beimischungen
19 Spuren von Berechtigten
8 Spuren Misch-DNA, davon 4 von Berechtigten, 4 von unbekannten Verursachern nur für Direktvergleich
1 männliche Fremd-DNA von Schraube an Kistendeckel
1 männliche Fremd-DNA von Klemme an der Belüftungseinrichtung
1 weibliche Fremd-DNA von (Kisten?-)Deckel
1 weibliche Fremd-DNA von Jogging-Hose
1 weibliche Fremd-DNA von Radio (Antennendraht)

Hinzu kommen 33 mt-DNA Spuren (was ist das?)
5 wahrscheinlich von Ursula
15 von Berechtigten
13 offene mt-DNA Spuren

Der oft erwähnte Fingerabdruck am Klebeband der Belüftungseinrichtung zeigt keine DNA. Das Abdruckmuster enthält mikroskopisch kleine Eisenpartikel. Teils sind es Spanpartikel, teils Schmelzperlen vom Schweißen oder Trennschleifen.

Speziell zum Transistorradio:
Es wurden insgesamt 13 Bereiche auf DNA-Anhaftungen untersucht. Dazu gehören (jeweils mehrere Stellen)
- Gehäuse-Vorderteil
- Gehäuse-Rückteil
- Gehäuse-Vorderteil, innen
- Gehäuse-Rückteil, innen
- Leiterplatte
- Lautsprecher
- angelöteter Antennendraht, am Drahtende wurde eine weibliche Fremd-DNA gefunden



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Ram13 ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 22:00
Zitat von PhischPhisch schrieb:Aber dennoch liest sich die Wertung der Indizien gegen den Alternativtäter zumindest für mich sehr einseitig. Als ob das nur aus Revisionsgründen gcg irgendwie abgehandelt werden musste und in der Gesamtschau ein kinder- und tierlieber Onkel doch nicht der Täter sein kann.
Die Anklage bezog sich auf Mazurek und dessen (damaliger) Ehefrau. Nicht angeklagt war der ehemalige Polizist und Jäger. Gleichwohl hat sich das Gericht mit einer potentiellen (alleinigen) Tatbeteiligung des Jägers auseinandergesetzt. Für eine "Revisionsfestigkeit" hätte das Gericht das nicht machen müssen, weil dieser nicht angeklagt war.

Dass, was Du als "einseitig" kritisierst, war nicht einseitig, sondern dem Bemühen des Gerichts auf Vollständigkeit geschuldet. Insofern musste das Gericht auch keinen vollständigen Urteilstext zur "Freisprechung" des ehemaligen Polizisten und Jägers formulieren. Es durfte sich vergleichsweise kurz halten.


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18.02.2021 um 22:02
DNA-Spuren Nachtrag:
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 27.09.2018:Es wurde eine weibliche DNA unter einer Briefmarke entdeckt. Und es gibt weitere, männliche DNA, die bisher nicht zugeordnet werden konnte. Genauso wie die Fingerspur an einem Klebeband, das beim Rohrsystem verwendet wurde.



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18.02.2021 um 22:08
Kommissar S. ist derjenige, der uns das mit "Täterwissen" garnierte "Gedächtnisprotokoll" präsentiert hat, was nichts Anderes heißt als dass es für eine wesentliche Aussage im Prozess keinen vollwertigen schriftlichen Beleg gibt. Das, wie sich aus dem Vernehmungsprotokoll entnehmen lässt, in seinem Kontext ausnimmt wie ein eingefügter Fremdkörper. Und er ist vor der Spurensicherung in die Kiste gesprungen, was ganz einfach unfassbar fahrlässig war. Das sind zwei Anomalitäten der Ermittlungen, wo ich mich frage: warum.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also lassen wir es dabei: Du hältst den Zeugen nicht für glaubwürdig. Leute, die im Gegensatz zu dir beim Prozess dabei waren, sahen es nicht so. Ende.
Da zählt ja wohl in erster Linie der materielle Gehalt einer Aussage und nicht nur der aus dem Unmittelbarkeitsprinzip erfließende Eindruck eines Zeugen. Was nicht schlüsdig ist kann auch durch Eindrücke nicht aufbereitet werden.

Ich war auch in der Schlacht um Stalingrad nicht selbst dabei, kann mir aber aufgrund der vorliegenden Informationen durchaus ein Bild machen. So etwas nennt man Primärquellen.

@Palio

MH ist mit deinen hier geposteten Unterstellungen hinsichtlich seiner Person alles andere als glücklich. Hast du dir da schon etwas überlegt?


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 22:10
Zitat von PhischPhisch schrieb:Ein Jäger muss nicht nur ein Fernglas besitzen und das Handwerkliche mag der Mittäter übernommen haben, der auch in diesem Szenario zwingend ist.
Jepp. Und damit unterstellst Du eine Mittäterschaft gegenüber jemanden, gegen den nie ermittelt, sondern der ausschließlich als Zeuge befragt wurde.


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18.02.2021 um 22:17
Zitat von Ram13Ram13 schrieb:Jepp. Und damit unterstellst Du eine Mittäterschaft gegenüber jemanden, gegen den nie ermittelt, sondern der ausschließlich als Zeuge befragt wurde.
Unfug. Ich sage, dass die handwerklichen Arbeiten in diesem Szenario ggf. durch einen Mittäter übernommen worden sein könnte. Wer auch immer. Begrenzte Fähigkeiten schließen eine Tatbeteiligung nunmal nicht aus, wenn noch eine weitere Person im Spiel gewesen sein muss. DIE Gleichung schlechter Handwerker + tierlieb = zwingend unbeteiligt trifft nunmal nicht zu.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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18.02.2021 um 22:20
Zitat von monstramonstra schrieb:a) Kann mit Ursula gesprochen worden sein.
b) Kann aufgrund der Radiomeldungen die Adresse - ggf. mit Hilfsmitteln - herausgefunden werden.
c) Können die Täter mit der falschen Schreibweise alles Mögliche verschleiern wollen.
Man muss sich schon sehr weit verrenken, um Deine Vermutungen anzunehmen. Aber Deine Vermutungen unterschlagen vollständig die gerichtlichen Feststellungen.

Nehmen wir mal a) an: Mit Ursula könnte gesprochen worden sein? Kannst Du das bitte erklären?

Was b) angeht: Die ersten Radiomeldungen haben einen falschen Ort angegeben. Und gleichwohl konnten die Entführer darauf die richtige Adresse ermitteln? Kannst Du das bitte erklären?

Was c) angeht: Was ist denn "alles Mögliche" was verschleiert werden sollte?

Erstaunlich @monstra: Dein Post wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet.


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Ram13 ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.02.2021 um 22:24
Zitat von PhischPhisch schrieb:Unfug. Ich sage, dass die handwerklichen Arbeiten in diesem Szenario ggf. durch einen Mittäter übernommen worden sein könnte. Wer auch immer. Begrenzte Fähigkeiten schließen eine Tatbeteiligung nunmal nicht aus, wenn noch eine weitere Person im Spiel gewesen sein muss. DIE Gleichung schlechter Handwerker + tierlieb = zwingend unbeteiligt trifft nunmal nicht zu.
Und damit machst Du weiter, was ich kritisiert habe: Du unterstellst Tatbeteilungen von Menschen, gegen die nicht ermittelt wurde.

Hinsichtlich Deines "Tatverdachts" habe ich weiter oben etwas geschrieben: Der ehemalige Polizeibeamte und Jäger wurde nicht angeklagt.

Machst Du das jetzt? Inklusive weiterer Tatbeteiligter?


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