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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
Palio ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.01.2021 um 21:27
Zitat von roberndrobernd schrieb:Die beiden Folgen von Schaltgeräuschen unterscheiden sich in ihrer Länge also um nur 0,08 Sekunden. Kein Mensch schafft es, sie mit dieser Genauigkeit herzustellen. Denjenigen, die es trotzdem für möglich halten, mögen einmal den folgenden Reaktionstest machen:
Es gibt nur einen Menschen, der dir erklären kann, wie er es gemacht hat und mit dem stehst du doch in Kontakt. Sag ihm, er soll es dir endlich verraten.


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16.01.2021 um 23:08
Das wurde mit einer für die damalige Zeit neuartigen Technik gemacht: einem Kassettendeck mit Microprozesosteuerung. Hattei Ich 1985 oder 86 auch, von SONY. Man konnte eine Stelle markieren (hier vor demJingle) dann abspielen und automatisch stop, rückspulen und wieder play. Daher diese superschnellen gleichen Zeitverhältnisse der Schaltgeräusche vor den beiden Jingels.


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16.01.2021 um 23:48
Zitat von PalioPalio schrieb:hatten eine gleiche niedrige Hemmschwelle in Bezug auf kriminelle Aktivitäten. Mazurek hat Pfaffinger als Mittäter rekrutiert.
Kannst du das mal bitte anschaulich belegen.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das wurde mit einer für die damalige Zeit neuartigen Technik gemacht: einem Kassettendeck mit Microprozesosteuerung. Hattei Ich 1985 oder 86 auch, von SONY. Man konnte eine Stelle markieren (hier vor demJingle) dann abspielen und automatisch stop, rückspulen und wieder play. Daher diese superschnellen gleichen Zeitverhältnisse der Schaltgeräusche vor den beiden Jingels.
Der Sinn dieses Postings erscheint mir nebulös.
Entweder du kannst belegen, dass zum Tatzeitpunkt eine solche Technik für Mazurek verfügbar war, oder du erzählst uns aus deiner späteren Vergangenheit in Suggestion es hätte schon vorher (1981) existiert, obwohl deine Recherchen ergeben haben, dass dem nicht so ist.
Deshalb auch kein Beleg, sondern ein Schwank aus deinem Leben, der nichts zum Fall beiträgt?!


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.01.2021 um 23:57
Zitat von julina32julina32 schrieb:Der Sinn dieses Postings erscheint mir nebulös.
Entweder du kannst belegen, dass zum Tatzeitpunkt eine solche Technik für Mazurek verfügbar war, oder du erzählst uns aus deiner späteren Vergangenheit in Suggestion es hätte schon vorher (1981) existiert, obwohl deine Recherchen ergeben haben, dass dem nicht so ist.
Deshalb auch kein Beleg, sondern ein Schwank aus deinem Leben, der nichts zum Fall beiträgt?!
Das hatte ich längst, aber Du Hirn hast es misachtet:
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 12.01.2021:robernd schrieb:
Und fertig ist die pefekte Tätertonfolge ohne Schaltgeräusche.

Genau.

Ich habe jetzt nachvollzogen, wie Du genau die Schaltgeräusche mit ihrem Zeitverhalten vor dem Jingle interpretierst. Ich hatte in den 80ern ein Sony Kasettedeck, ein Nachfolger vom https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-K_71.
Mit dem 1980er TC-K71 hätte man mNn. die Sequenz mit automatischem Rückspulen und Auto-Play etwa so hinbekommen können.



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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 01:11
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich habe jetzt nachvollzogen, wie Du genau die Schaltgeräusche mit ihrem Zeitverhalten vor dem Jingle interpretierst. Ich hatte in den 80ern ein Sony Kasettedeck, ein Nachfolger vom https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-K_71.
Mit dem 1980er TC-K71 hätte man mNn. die Sequenz mit automatischem Rückspulen und Auto-Play etwa so hinbekommen können.
Gut, du vermutest, dass dieses Tapedeck mit seinem mechanischem Bandzählwerk und der daran gekoppelten miktoprozessorgesteuerten Funktion
"Autoplay" die technischen Erfordernisse s.o. erfüllt, auch wenn die Markierung der Bandposition rein mechanisch (000) Position (recht ungenau, so ein Tapedeck hatte ich auch Mitte der 80er) erfolgte. Gehen wir also davon aus.

Jetzt zur Verfügbarkeit für Mazurek (Plausibilisierung!):
- Das Teil kostete über 1000 DM und WM war verschuldet!?
- Das Teil kam 1980 auf den Markt und für den Fall, dass ein Kunde (Fernsehklinik) von WM so ein Gerät gehabt hätte, und dies nach einem Jahr Nutzung
kaputt gegangen wäre, hätte dieser Kunde, WM das Teil sicherlich nicht zur Reparatur hingestellt, sondern von seiner Garantie Gebrauch gemacht!
- Die Fernsehklinik war sicherlich kein lizensierter Sony- etc. Fachhändler für hochwertige Tapedecks!

Also erkläre mal nachviollziehbar wie WM 1981 an so eine technische Innovation hätte kommen können.

Das ist genauso wie die "Tatsachenfeststellung", was WM alles bekannt ist, da sein Vater Polizist war. Das ist doch irgendwie hirnlos.


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17.01.2021 um 08:26
Zitat von julina32julina32 schrieb:Gut, du vermutest, dass dieses Tapedeck mit seinem mechanischem Bandzählwerk und der daran gekoppelten miktoprozessorgesteuerten Funktion
"Autoplay" die technischen Erfordernisse s.o. erfüllt, auch wenn die Markierung der Bandposition rein mechanisch (000) Position (recht ungenau, so ein Tapedeck hatte ich auch Mitte der 80er) erfolgte. Gehen wir also davon aus.
Den Hinweis von @JosephConrad auf das T-CK 71 habe ich natürlich mitbekommen (ab 1980). Ein Konkurrenzgerät hieß Sharp Optonica RT 3838. Bei WM wurde so eins ebenfalls beschlagnahmt. Das hatte die Gutachterin lautLKA-Gutachten (S. 15) sogar repariert und wegen nicht passender Schaltgeräusche ausgeschlossen. Natürlich hatte auch ich mich darum gekümmert. Der Serviceanleitung habe ich entnommen, dass es für die Anfertigung der Tätertonfolge zu langsam ist. Damit ist das T-CK 71 um so interessanter. Um technische Details habe ich mich bisher nicht gekümmert. Ebenso wie das Sharp wird es kaum ein mechanisches Bandzählwerk dafür verwenden haben sondern ein elektronisches.
@JosephConrad Weiß du, auf welche Weise der Bandbereich markiert wird?
Zitat von julina32julina32 schrieb:Also erkläre mal nachviollziehbar wie WM 1981 an so eine technische Innovation hätte kommen können.
Die Verwendung eines vergleichbaren Gerätes ist Fakt und schließt ein TK 248 aus. Wenn WM das 1981 noch nicht haben konnte, spricht es gegen ihn als Täter.


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Palio ehemaliges Mitglied

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17.01.2021 um 08:44
Es geht im Urteil übrigens um verschiedene Stoffe, die zur Tat gehörten. Einer als Abdeckung über der Kistenhaube und einer, der um die Lüftungsrohre gewickelt war.

Der Stoff über der Haube war ein zusammengenähter Dekostoff, der auf den Besitz einer Nähmaschine (Mazureks Frau war Schneiderin) und auf Elektroschweißarbeiten (hat Mazurek gemacht) hinwies.

Der Stoff, der um die Rohre gewickelt wurde, war mal ein Bettlaken und stammte aus der Halle, bei der Pfaffinger wohnte. Hierbei ist noch interessant, dass es sich nicht um eine Halle handelte, die irgendwo im Nirgendwo steht und zu der viele x-beliebige vorbeikommende Leute Zugang haben, wie das robernd suggerieren möchte:
Zitat von roberndrobernd schrieb am 18.05.2018:Außerdem bestand der Zugang zur Halle, allein weil sie nicht verschlossen war. Jeder hätte Zugang gehabt.

Es war eine Halle, die sich direkt bei Pfaffingers Wohnung befand und die dieser bis Herbst 81 regelmäßig nutzte (Seite 0012 der Vernehmungsprotokolle). Wer hat da wohl eher das alte Bettlaken unauffällig mitgehen lassen: Pfaffinger, der dort ein und aus ging und ohnehin alles mitnahm, was nicht niet-und nagelfest war, oder die Landheimschüler von auswärts, die sich ausgerechnet in den Jubiläumsweg des 7 km entfernten Oberwindachs verirrten?

Diese Indizien mit Bezug zu den Tätern Mazurek/Pfaffinger sind Indizien, die nur ergänzenden Charakter haben. Sie müssten mit einem Wiederaufnahmeantrag nicht angegriffen werden. Sie passen aber genauso wie das Gürtelstück, die beschnippelten Zeitungen/ Zeitschriften, der Lesestoff in der Kiste, das verleugnete Fernglas sowie der professionelle Radioumbau perfekt zu Mazurek.

Ich frage mich ernsthaft: Wie kann man das nicht erkennen (wollen)?


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17.01.2021 um 10:34
Zitat von julina32julina32 schrieb:Also erkläre mal nachviollziehbar wie WM 1981 an so eine technische Innovation hätte kommen können.

Das ist genauso wie die "Tatsachenfeststellung", was WM alles bekannt ist, da sein Vater Polizist war. Das ist doch irgendwie hirnlos.
1. Mag unfair sein, aber ab einer gewissen Menge an Mauscheleien und Betrügereien (verurteilt wegen Betruges in über 100 Fällen...) frage ich mich solche Details nicht mehr. Wer ein bisschen pfiffig und ein bisschen gewissensarm ist, kann das schaffen. Auch ohne Geld. Also das können wir, wie so vieles, nicht wissen. Aber auch nicht ausschließen.

2. Hirnlos? Du meinst unschlüssig? Nicht unbedingt. Ich z.B. bin ziemlich gut informiert über den Beruf meiner Eltern!!


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 10:50
Zitat von julina32julina32 schrieb:Jetzt zur Verfügbarkeit für Mazurek (Plausibilisierung!):
- Das Teil kostete über 1000 DM und WM war verschuldet!?
Na, er schreibt doch selber in seiner „Erwiderung zur Anklageschrift“, dass er gar kein finanzielles Motiv für die Tat gehabt und dass sich „arm gerechnet“ habe, u.a. um seiner Ex weniger Unterhalt zahlen zu müssen. Wenn er also in Wirklichkeit gar nicht so arm war, wird er sich so ein Teil schon geleistet haben haben können. Oder er war verschuldet und hatte damit ein Tatmotiv. Wenn aber bei dieser Verschuldung ein Boot drin war, wird so ein Teil auch dringewesen sein.
Zitat von PalioPalio schrieb:Diese Indizien mit Bezug zu den Tätern Mazurek/Pfaffinger sind Indizien, die nur ergänzenden Charakter haben. Sie müssten mit einem Wiederaufnahmeantrag nicht angegriffen werden. Sie passen aber genauso wie das Gürtelstück, die beschnippelten Zeitungen/ Zeitschriften, der Lesestoff in der Kiste, das verleugnete Fernglas sowie der professionelle Radioumbau perfekt zu Mazurek.

Ich frage mich ernsthaft: Wie kann man das nicht erkennen (wollen)?
Weil jeder zwar verständnisinnig nickt, wenn man sagt, dass erst die Gesamtwürdigung aller Indizien zur Überzeugung von der Schuld eines Angeklagten führen kann. Weil aber dann kaum jemand tatsächlich eine Gesamtwürdigung macht, sondern sich doch bloß wieder nur Stück für Stück jedes Indiz einzeln herausgreift und es mit einem zufälligen Zusammentreffen zu erklären versucht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 11:28
Zitat von PalioPalio schrieb:Hast du Interesse an einer etwas fundierteren Einschätzung zu den Gesprächen? Dann stell zumindest alles, was zu dem Spur-Spur-Treffer, zu DNA-Untersuchungen und zum Fall Böhringer besprochen wurde, hier ein. Dann kann man sich ein besseres Bild machen.
Mit deinen Phantasie-fundierten Einschätzungen kann ich nichts anfangen. Wie kommst du sonst darauf, dass ich euch ständig Wesentliches vorenthalte. Also die Folgeseite zum DNA-Gespräch. Viel Spaß beim Lesen ;)

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17.01.2021 um 11:43
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ebenso wie das Sharp wird es kaum ein mechanisches Bandzählwerk dafür verwenden haben sondern ein elektronisches.
@JosephConrad Weiß du, auf welche Weise der Bandbereich markiert wird?
Für mich ist ein mechanisches Bandzählwärk eines mit 3 oder 4 Plastikwalzen (T-CK 71) mit Nasen zur Indentifizierung der 000(0)-Stellung. Elektronische Zählwerke mit digitaler Segementdarstellung, und elektronischer Makierung (optisch/Impuls?) gab es erst Mitte der 80er. Oder verstehe ich das falsch?
Zitat von PalioPalio schrieb:Es war eine Halle, die sich direkt bei Pfaffingers Wohnung befand und die dieser bis Herbst 81 regelmäßig nutzte (Seite 0012 der Vernehmungsprotokolle). Wer hat da wohl eher das alte Bettlaken unauffällig mitgehen lassen: Pfaffinger, der dort ein und aus ging und ohnehin alles mitnahm, was nicht niet-und nagelfest war, oder die Landheimschüler von auswärts, die sich ausgerechnet in den Jubiläumsweg des 7 km entfernten Oberwindachs verirrten?

Diese Indizien mit Bezug zu den Tätern Mazurek/Pfaffinger sind Indizien, die nur ergänzenden Charakter haben. Sie müssten mit einem Wiederaufnahmeantrag nicht angegriffen werden. Sie passen aber genauso wie das Gürtelstück, die beschnippelten Zeitungen/ Zeitschriften, der Lesestoff in der Kiste, das verleugnete Fernglas sowie der professionelle Radioumbau perfekt zu Mazurek.

Ich frage mich ernsthaft: Wie kann man das nicht erkennen (wollen)?
@robernd:
Wie ist deine Erklärung zum
-identifiziertem Laken?
-Gürtelstück?

Die restlichen...
Zitat von PalioPalio schrieb:die beschnippelten Zeitungen/ Zeitschriften, der Lesestoff in der Kiste, das verleugnete Fernglas sowie der professionelle Radioumbau perfekt zu Mazurek.
..wie zu tausenden in und um Eching auch. Das Fernglas wurde übrigens von Mazurek erklärt warum es dort, wie der Zeuge es gesehen haben könnte, gestanden hat. Pfaffinger hatte ja gleich 2. In den 80ern war der Besitz eines Fernglases nahezu Standard im Sinne von Männerspielzeug.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 12:15
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na, er schreibt doch selber in seiner „Erwiderung zur Anklageschrift“, dass er gar kein finanzielles Motiv für die Tat gehabt und dass sich „arm gerechnet“ habe, u.a. um seiner Ex weniger Unterhalt zahlen zu müssen. Wenn er also in Wirklichkeit gar nicht so arm war, wird er sich so ein Teil schon geleistet haben haben können. Oder er war verschuldet und hatte damit ein Tatmotiv. Wenn aber bei dieser Verschuldung ein Boot drin war, wird s
Es ist schon amüsant wie du wie ein Fähnlein im Wind versuchst zu argumentieren.
Du redest dich grade um Kopf und Kragen, weil die Verschuldung, bzw. Mittellosigkeit ist das Motiv. Du kannst dir also argumentativ nicht zwei Hintertüren offenhalten und immer die richtige bereitstellen.

Entweder Mazurek war lauf Konteneinsicht mittellos, oder du präsentierst eine Kontobewegung oder Augenzeugen, die nachvollziehbar macht, dass Mazurek im Jahr 1981 eine solche Technik besaß.
Zitat von max63max63 schrieb:. Mag unfair sein, aber ab einer gewissen Menge an Mauscheleien und Betrügereien (verurteilt wegen Betruges in über 100 Fällen...) frage ich mich solche Details nicht mehr. Wer ein bisschen pfiffig und ein bisschen gewissensarm ist, kann das schaffen. Auch ohne Geld. Also das können wir, wie so vieles, nicht wissen. Aber auch nicht ausschließen.

2. Hirnlos? Du meinst unschlüssig? Nicht unbedingt. Ich z.B. bin ziemlich gut informiert über den Beruf meiner Eltern!!
Bleib mal konkret bei dem Fall und nicht bei dem Beruf deiner Eltern. Sonst verliere ich wirklich den Glauben an das deutsche Rechtssystem.

Es gibt das Profil des Berufsbetrügers. Diejenigen haben realisiert, dass Betrug und Nutzen größer sind, als Restrisiko zu Überführung Schadensregulierung und Sanktion. Zu deren "Berufsethos" gehört die eine ungesunde Dosis Soziopathie, die das eigene Handeln in Bezug auf Schädigung Dritter komplett ausblenden. Der andere hat sich darauf eingelassen. Arglistige Täuschung passiert juristisch mehrere Grauzonen. Dieses Wissen haben Betrüger (eigene Erfahrung) auch.

Das alles passt nicht auf Mazurek mit 25. Der verkloppt Autos und bereitet sie auf, lötet an Fernsehern rum, fummelt seine Küche und schustert an einem Kutter rum.

Rede mal mit deinen Eltern um den Punkt der Differenzierung von Profilen und nicht Schublade "Pappenheimer", die es sehr wohl überwiegend gibt. Sozialbetrug ist auch ein ganz großes Thema.


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17.01.2021 um 12:19
Zitat von julina32julina32 schrieb:..wie zu tausenden in und um Eching auch. Das Fernglas wurde übrigens von Mazurek erklärt warum es dort, wie der Zeuge es gesehen haben könnte, gestanden hat. Pfaffinger hatte ja gleich 2. In den 80ern war der Besitz eines Fernglases nahezu Standard im Sinne von Männerspielzeug.
Genau, sagˋ ich doch. Zufall: dass am Tatort ein Fernglas gefunden wurde, wie WM eines hatte, dass am Muffenstopfen ein Gürtelstück gefunden wurde, wie es zur Statur von WM passte, dass ein Bettlaken um die Lüftungsrohre aus einer Halle verwendet wurde, zu der KP und WM Zugang hatten, dass die Zeitungen, aus der die Schnipsel für die Erpresserbriefe stammten, alle im Hause Mazurek gelesen wurden, dass der Lesestoff in der Kiste ebenfalls sämtlich im Hause Mazurek vorhanden war, dass WM kein Alibi für die Tatzeit hat, dass er ein Motiv für die Tat hat, dass er Zugang zu insgesamt 10 (!) Räumen hatte, wo er in einem davon die Kiste unbemerkt hätte bauen können, dass er, obwohl er über viel eigene Lagerkapazität verfügte, bestimmte Bretterstapel ausgelagert hatte, dass er über ein Transportfahrzeug für die Kiste verfügte, dass er das entsprechende handwerkliche Geschick zum Kistenbau hatte, dass er nach der Tat mit einem manipulierten Radio laufend den Polizeifunk abhörte und vorhet nie beim Abhören des Polizeifunks angetroffen worden war, dass er sich - für einen Unschuldigen - alllzusehr für Verjährungsfragen interessierte und Ursulas Tod als „Betriebsunfall“ bezeichnete, dass er ein Motiv für eine Lösegelderpressung hatte, dass er im Bekanntenkreis davon gesprochen hatte, dass man einen Coup landen müsse, um an Geld zu kommen, dass der behauptete Kauf des TK 248 auf dem Flohmarkt sich nicht belegen ließ, dass er zur Tatzeit ein Spulentonbandgerät besaß, dass nach Zeugenaussagen einem TK 248 zumindest sehr ähnlich war.

Zufall, alles Zufall. Da spricht sehr viel mehr für die LEH-Schüler, aber klar doch :Y:
Zitat von julina32julina32 schrieb:Entweder Mazurek war lauf Konteneinsicht mittellos, oder du präsentierst eine Kontobewegung oder Augenzeugen, die nachvollziehbar macht, dass Mazurek im Jahr 1981 eine solche Technik besaß.
Wieso ich? Frag Mazurek, der war es, der gesagt hat, dass er sich „arm gerechnet“ hat.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 12:20
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Stoff über der Haube war ein zusammengenähter Dekostoff, der auf den Besitz einer Nähmaschine (Mazureks Frau war Schneiderin) und auf Elektroschweißarbeiten (hat Mazurek gemacht) hinwies.

Nachtrag: Und hier haben wir auch noch die Brücke zum mysteriösen Bitumen, das angeblich nicht von dieser Welt ist und daher aus einem geheimen Straßenbelagslabor stammen sollte ;) :
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 20.10.2019:Für die Übereinstimmung des Bitumens auf Dekostoff und Kiste habe ich aber keine Erklärung. Eventuell lag der Stoff zum Schutz auf dem Boden, als das Bitumen auf der Spanplatte aufgetragen wurde.
Ja, klar lag der von Mazureks Frau zusammengenähte Dekostoff herum, als Mazurek schweißte und auch, als er den Bitumenanstrich bei der Haube für die Kiste machte, sonst wäre das Zeug ja nicht dran gekommen.

Und hier noch die Brücke vom Klebeband (der bekanntlich Klingeldraht und Radiolötstelle verbindet) zum Schweißen:
Zitat von roberndrobernd schrieb am 06.12.2018:Der oft erwähnte Fingerabdruck am Klebeband der Belüftungseinrichtung zeigt keine DNA. Das Abdruckmuster enthält mikroskopisch kleine Eisenpartikel. Teils sind es Spanpartikel, teils Schmelzperlen vom Schweißen oder Trennschleifen.
Alles passt perfekt zu Werner Mazurek.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Weil jeder zwar verständnisinnig nickt, wenn man sagt, dass erst die Gesamtwürdigung aller Indizien zur Überzeugung von der Schuld eines Angeklagten führen kann. Weil aber dann kaum jemand tatsächlich eine Gesamtwürdigung macht, sondern sich doch bloß wieder nur Stück für Stück jedes Indiz einzeln herausgreift und es mit einem zufälligen Zusammentreffen zu erklären versucht.
Aber warum macht man das? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Meine Theorie ist, dass Juristen (ich bin übrigens keiner) eher Gesamtzusammenhänge, das große Ganze sehen und die Details darin problemlos einordnen können, während zum Beispiel Techniker eher auf Details fixiert sind, sich immer mehr und akribischer diesen zuwenden und sich gleichzeitig vom übergeordneten Ganzen, jedenfalls soweit es Lebenssachverhalte betrifft, entfernen. Da scheinen, vielleicht berufsbedingt, vielleicht auch persönlichkeitsbedingt, grundsätzlich verschiedene mentale Abläufe vorzuherrschen.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Wie kommst du sonst darauf, dass ich euch ständig Wesentliches vorenthalte. Also die Folgeseite zum DNA-Gespräch. Viel Spaß beim Lesen

Ich meinte, dass du per Suchfunktion alles zum Thema Böhringer, DNA und Spur-Spur-Treffer heraussuchst und einstellst.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Mit deinen Phantasie-fundierten Einschätzungen kann ich nichts anfangen

Das glaube ich dir. Wir denken vollkommen unterschiedlich.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Wie kommst du sonst darauf, dass ich euch ständig Wesentliches vorenthalte.
Ich vermute mittlerweile, dass du das gar nicht bewusst machst. Du nimmst anders wahr und denkst ganz anders. In deinen oszillierenden Mikrokosmos kann ich dir nicht folgen und du mir nicht, wenn ich Pfaffingers Aussagen interpretiere oder es logisch finde, dass die Kiste komplett von den Tätern hergestellt worden sein muss.

Diese Unterschiede in der Denkweise sind wohl unüberwindbar.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.01.2021 um 12:20
Zitat von roberndrobernd schrieb:Weißt du, auf welche Weise der Bandbereich markiert wird?
Ich hatte ja nicht dieses Gerät, sondern ein späteres, aber auch das weiß ich es nicht mehr genau, da das ja schon ewig und drei Tage her ist.

was ich gefunden habe, ist das Servicemanual des TC-K71, vielleicht hilft das schon etwas?

Dateianhang: sony_tc-k71.pdf (2741 KB)


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17.01.2021 um 12:21
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wieso ich? Frag Mazurek, der war es, der gesagt hat, dass er sich „arm gerechnet“ hat.
Also fällt das Motiv komplett raus. Danke für deine Zustimmung. :)


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17.01.2021 um 12:33
Zitat von julina32julina32 schrieb:Für mich ist ein mechanisches Bandzählwärk eines mit 3 oder 4 Plastikwalzen (T-CK 71) mit Nasen zur Indentifizierung der 000(0)-Stellung. Elektronische Zählwerke mit digitaler Segementdarstellung, und elektronischer Makierung (optisch/Impuls?) gab es erst Mitte der 80er. Oder verstehe ich das falsch?
Du könntest Recht haben.

Hier das Users Manual vom TC-K81, das hat wohl die gleiche Funktion gehabt (gab es auch 1980).

Dateianhang: Sony-TC-K81-Owners-Manual.pdf (1077 KB)

Hier findet man übrigens gut viele Geräte, die es in bestimmten Jahren so gab:

(hier z.B. das tc-k71)

https://www.cassettedeck.org/sony/tc-k71


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17.01.2021 um 12:33
Zitat von julina32julina32 schrieb:Bleib mal konkret bei dem Fall und nicht bei dem Beruf deiner Eltern. Sonst verliere ich wirklich den Glauben an das deutsche Rechtssystem.
Ich bin gar nicht das deutsche Rechtssystem, sondern nur ein dir völlig unterlegener Mitleser. Ich dachte, dass das auch erlaub sei. Sorry!


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17.01.2021 um 12:38
Zitat von PalioPalio schrieb:Aber warum macht man das? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Meine Theorie ist, dass Juristen (ich bin übrigens keiner) eher Gesamtzusammenhänge, das große Ganze sehen und die Details darin problemlos einordnen können, während zum Beispiel Techniker eher auf Details fixiert sind, sich immer mehr und akribischer diesen zuwenden und sich gleichzeitig vom übergeordneten Ganzen, jedenfalls soweit es Lebenssachverhalte betrifft, entfernen. Da scheinen, vielleicht berufsbedingt, vielleicht auch persönlichkeitsbedingt, grundsätzlich verschiedene mentale Abläufe vorzuherrschen.
Ich denke auch, dass Techniker eher detailversessen sind. Die entdecken irgendwo etwas, das nach ihrer Meinung nicht stimmen kann (siehe Verwendung des bei Mazurek beschlagnahmten TK) und denken dann, dass evtl. andere Details auch nicht stimmen. Und dann entdecken sie prompt auch was wie etwa die Fichte am Beobachtungsposten, obwohl nichts dagegen spricht, dass eine zweite Fichte eingesteckt worden sein könnte, nachdem die erste vertrocknet war und evtl. auffallen musste. . Aber nein, da im Urteil nur von einer Fichte die Rede ist, die auf Tatortbildern nicht vertrocknet aussieht, ist natürlich schon wieder ein Detail im Urteil falsch. Und je mehr Unklarheiten am Ende bei - gar nicht entscheidungserheblichen - Sachen entdeckt werden (was bei Indizienurteilen nicht ausbleibt), ist das ganze Urteil falsch. All das viele Richtige, worauf das Gericht sei Urteil stützt, zählt dann nicht mehr und wird nicht mehr weiter beachtet.


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17.01.2021 um 12:43
Zitat von max63max63 schrieb:ch bin gar nicht das deutsche Rechtssystem, sondern nur ein dir völlig unterlegener Mitleser. Ich dachte, dass das auch erlaub sei. Sorry!
Es ging nicht um deine Meinung, die ist völlig OK. Aber das Momentum hier kippt jeder alles (Pauschalbelastung) über das Profil eines Verurteilten, ohne den Aspekt einer Wahrheitsanäherung zu verfolgen, nervt irgendwie. An der Argumentation von @Andante merkt man ja sogar eine Motivation bzw. Bereitschaft zur doppelten Belastung bzw. Pauschalbelastung. Wenn Juristen nicht in der Lage sind, Gedanken in Richtung Entlastung zu formulieren nur weil 300 Seiten Urteilstext vorliegen, in denen Entlastendes Mangelware ist, verliere ich an Respekt.


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