Denjenigen von euch, die noch immer im LKA-Gutachten zum Tonbandgerät TK 248 einen Schimmer von Realität sehen, möchte ich ein Experiment empfehlen.
Als Techniker/Wissenschaftler würde ich mit einer Zusammenfassung beginnen (dort obligatorisch und Abstract genannt). Um Leute wie
@Ram13 nicht in der Seele zu verletzten, verzichte ich darauf
;) Ich hatte mich ausführlich über die
Schaltgeräusche der Tätertonfolge ausgelassen. Diese enthält zwei Folgen von Schaltgeräuschen, deren Zeitdauer sich um weniger als 1/10 Sekunde unterscheiden. Meine Behauptung lautet, dass es keinem Menschen möglich ist, diese beiden Folgen händisch mit einem beliebigen Tonbandgerät oder Kassettenrecorder während des Überspielvorgangs mit der nötigen Genauigkeit zu erzeugen (also auch nicht mit einem TK 248).
Hier ein Bildchen (Oszillogramm) der beiden zeitlichen Folgen von Schaltgeräuschen aus einem Polizeimitschnitt. Sie sind übereinander gezeichnet, um sie besser vergleichen zu können. Der Vorgang läuft von links nach rechts. Die Zeit ist ganz unten eingetragen. Zwei horizontale Kästchen entsprechen 1/10 Sekunde. Den einzelnen Zacken (Klickgeräuschen) habe ich Funktionstasten zugeordnet. Diese Einträge brauchen aber nicht der Realität zu entsprechen, sie dienen nur der Orientierung.
Der erste Tastendruck einer manuellen Gerätebedienung muss dem ersten Zacken ganz links entsprechen (unverbindlich bezeichnet mit Rücklauf). Die B3-Jingles beginnen jeweils mit dem ersten der beiden großen Zacken am rechten Bildrand.
Original anzeigen (0,5 MB)Vom Beginn der Geräuschfolge bis zum Beginn des B3-Jingles (Der beginnt mit zwei lauten Knacksern, bevor die Töne einsetzten.) vergehen im Oberen Fall 2,28 Sekunden. Im unteren Fall sind es 2,20 Sekunden (weiße Pfeile).
Die beiden Folgen von Schaltgeräuschen unterscheiden sich in ihrer Länge also um nur 0,08 Sekunden. Kein Mensch schafft es, sie mit dieser Genauigkeit herzustellen. Denjenigen, die es trotzdem für möglich halten, mögen einmal den folgenden Reaktionstest machen:
www.topster.de/reaktionszeitDafür braucht ihr nur mit der Maustaste auf den breiten Balken zu klicken, wenn der rot wird (das lässt sich beliebig oft wiederholen).
Falls ihr das in 0,2 Sekunden schafft, seid ihr bereits sehr gut. Um die Zeitbedingung für die Tonbandbedienung zu erfüllen, müsstet ihr es in 0,07 Sekunden schaffen. Der Täter müsste also ungefähr 3x so schnell reagieren. Nun überzeugt, dass dort kein Weg hinführt?
Die Maustaste lässt sich noch recht schnell betätigen. Denkt daran, dass es mit den massiven Tasten eines Tonbandgerätes noch schwieriger ist.
Anmerkung: In der Tätertonfolge wären es 0,08 Sekunden. Die Bearbeitung mit dem TK 248 muss um 14% schneller erfolgen, weil dafür die kürzere/schnellere Vorlage des Bayerischen Rundfunks mit höheren Tönen verwendet wird.