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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 11:40
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Entscheidend ist dann aber immer noch 1) das Motiv 2) die Gelegenheit 3) die Ortskundigkeit 4) Die Aussagen über Entführungsideen des Werner M. 5) Die Aussagen Pfaffingers 6) das nicht nur elektronische, sondern auch zimmermännische Wissen von M. etc.
Das ist vollkommen richtig, aber für eine Verurteilung ist es vor allem wichtig , dass kein anderer bez. Täterschaft in frage kommt.

Für mich bedeutet ´´ mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit´´ nahezu 100 %.

Für mich waere ein ´´ im Zweifel für den Angeklagten´´ korrekt gewesen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 11:59
Zitat von Mr.Crime68Mr.Crime68 schrieb:Aber für eine Verurteilung ist es vor allem wichtig , dass kein anderer bez. Täterschaft in frage kommt.
Auch andere, mögliche Verdächtige wurden aufwändig untersucht und beschattet. Doch nur bei M. hat sich der Verdacht erhärtet und die Indizien reichten ja auch für eine Verurteilung aus.

Ich könnte mir vorstellen, dass man mit neuen Untersuchungsmethoden, u.a. der Untersuchung von Ursulas Kleidung auf DNA/Schweiß-Spuren, man die Täter/Mittäter heutzutage ermitteln könnte. Beim Tragen eines Kindes durch den Wald kommt man normalerweise ganz zwangsläufig mit der Haut an die Kleidung/Jacke. Wurden das im Rahmen des Zivilprozesses nochmal untersucht? Damals in den 80ern gab es die Analysemethoden ja noch nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 12:01
@SirMarvel

Ich hatte eine Modelleisenbahn, und habe somit schon frueh gelernt, wie man ein Geraet an einen Stromkreis anschliesst. Richtiges Verdrillen hat mir mein Vater beigebracht, als ich noch nicht einmal in der Schule war. Bei uns war immer etwas zu basteln im Haushalt, neue Lampen anschliessen usw. Schwierig ist das nicht. Seit der Grundschule hatte ich dann Fischer Technik, und habe mit Widerstaenden und Kondensatoren gespielt.

Wer mit der elektrischen Eisenbahn klarkommt, hat auch keine Probleme mit der Lampe oder dem Klingeldraht.

Loeten ist etwas weiter fortgeschritten, das duerfen kleine Kinder normalerweise nicht. Behelfsantennen einfach so anbringen schon. Das haetten zu meiner Zeit sicherlich die meisten hinbekommen, und aus dem Radio mitschneiden auch.

Fuer die Kiste braucht man am besten eine zweite Person, sonst wird es unhandlich. Ich habe uebrigens mal mit 19 eine Kiste mit aehnlichen Ausmassen gebaut, nur liegend sozusagen, es war ein Karnickelstall mit Zwischenboden und Verbindungsrampe. Planung und der groesste Teil der Durchfuehrung ging von mir aus (Kaninchen war zugelaufen) und ging ganz schnell, und die Sperrholzplatten kann man sich in jeden Baumarkt kaufen. An der Ausgabestelle stehen eigentlich immer Leute, die sich fuer irgendwelche Heimwerkeraktivitaeten Bretter oder Platten zuschneiden lassen. Fuer die Planung braucht man nicht mehr Faehigkeiten als zum Basteln in der Grundschule. Ansonsten muss man mit einer Bohrmaschine umgehen koennen, und dazu braucht man sowohl Kraft wie auch eine gewissen Eigenmasse. Ein junger Erwachsener sollte das hinbekommen, und Jungs sowieso.

Ungewoehnlich ist das alles nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 12:35
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ungewoehnlich ist das alles nicht.
Ich wollte jetzt nicht Deinen ganzen Beitrag zitieren, aber ich finde es höchst bedenklich wie die einzelnen Indizien der Gesamtschau der Ereignisse zerkrümelt, relativiert und zerredet werden und man den Blick aufs Ganze dadurch verliert.

Ich habe hier noch immer keinen Beweis gefunden, der GANZ KONKRET GEGEN Mazurek als einer der Täter bzw. den Planer spricht. Es sind alles nur Spekulationen, Gegen-Indizien und diverse Anzweiflungen unterschiedlicher Art.

Elektroinstallationen Das kann doch jeder und die Durchführung war schlampig. Waren wohl Schüler!?
Geständnis Pfaffinger Widersprüchliche Aussagen eines Alkis. Unglaubwürdig. Täterwissen nur aus Zeitung.
Tonband Gutachten wird angezweifelt. B3 Melodien hat auch jeder auf Kassetten.
Tonbandkauf Verkäufer hatten Angst sich zu äußern weil sie nicht in Verdacht geraten wollten.
Kistenbau Kann doch jeder. Schnell gemacht. Bretter ausm Baumarkt. Kein Problem, wie beim Hasenstall.
Ortskenntnis Keiner hat M im Wald gesehen. Er war eh so schwer das er kaum laufen/tragen konnte.
Buchstaben Bildzeitung liest doch eh jeder. Mazurek halt auch
Abhörungen Die haben halt neutral über den Fall geredet und sich ausgetauscht.
Polizeifunk Lol, sowas macht doch jeder.

- Motiv?
- Zitate M's über Entführungen und Lösegeldzahlungen?
- Führende Ermittler hielten P's Aussage für sehr glaubhaft inkl. Täterwissen!

"Von 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr habe Pfaffinger "trotz eindringlicher Ermahnungen" diese Aussage aufrechterhalten, heißt es im Vernehmungsprotokoll. Die Protokollführerin erinnert sich: "Er hat es beim Leben seiner Mutter geschworen, dass es so war."
Der Ex-Kommissar Solon ist 27 Jahre später als Zeuge vor Gericht immer noch sicher, dass Pfaffingers Geständnis echt war. Die Angaben über die Form des Lochs, die Bodenbeschaffenheit, die Tatsache, dass der obere Rand der Kiste etwa zehn Zentimeter tief im Boden war - das entsprach alles den Tatsachen. "Da hatte er wirklich Täterwissen", sagt Solon heute.


Ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr, was für M. sprechen sollte. Bei mir persönlich liegt die Wahrscheinlichkeit, das er mindestens in Teile des Plans involviert war, bei 99%.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 12:47
@SirMarvel: Ist es im deutschen Recht so, dass man seine Unschuld beweisen muss, oder muss dir deine Schuld bewiesen werden?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 13:23
Zitat von franki2k3franki2k3 schrieb:Ist es im deutschen Recht so, dass man seine Unschuld beweisen muss, oder muss dir deine Schuld bewiesen werden?
Ist es nicht so, ...
- das ein erfahrener Richter seine Schuld für bewiesen hält?
- das ein erfahrener Polizist P's Geständnis für glaubwürdig hält?
- das eine erfahrende Sachverständige das Grundiggerät für involviert hält?
- das Motiv, Möglichkeit und Kenntnisse vorhanden waren und die Tat Mazureks zynische, empathielose Handschrift trägt?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 13:26
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Das ist pure Spekulation. Vielleicht war es einfach nicht erforderlich die Arbeit "sauber" zu machen. Es musste eher schnell über die Bühne gehen und dann hat man halt unsauberer gearbeitet. Im übrigen hatte ich über die Jahre mehrere Profi-Elektriker hier, die allesamt schlechte, unsaubere Arbeit ablieferten.
Ich gebe Dir Recht, manchmal schludern Handwerker aus Zeitgründen, aber sie wissen es in der Regel besser.

Aber es ist auch nur eine Spekulation und deutlich weiter hergeholt. Vom Zeitaufwand hätte es nicht länger gedauert. Ob man die Adern verdrillt oder zwei Ösen formt ist so gut wie der gleiche Zeitaufwand.

Ein Fachmann weiß aber, bei der verwendeten Lösung handelt man sich Wackelkontakte ein, die die Funktion bei der Tatausführung stark in Frage gestellt hätte. Daher wäre ein Profi für den vorliegenden Zweck mit hoher Sicherheit nicht so vorgegangen. Hier hatte die Funktionssicherheit höchste Priorität.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Nun, ein bestätigtes Alibi. Er behauptet aber nur auf dem Flomarkt und beim Generator gewesen zu sein - aber es bestätigt niemand. Kein Gast, kein Verkäufer... und auch nicht der Besitzer.
Naja, bestätigt hat es seine Frau. Ihre Aussage wurde aber mit zweifelhafter Begründung als Falschbehauptung zurückgewiesen. So hatte seine Frau behauptet, dass er den Kaufpreis von 100€ auf 50€ runtergegangen haben soll, statt von 50€ auf 20. Als ich das gelesen hatte, hatte ich gleich mal meine Frau bzgl. meiner letzten E-Bay Ersteigerung gefragt, die ich ihr recht genau geschildert hatte und nur ein paar Tage zurück lag. Im Vergleich dazu war die Schätzung von Ms Frau schon genauer, immerhin hatte sie einen der Preise noch im Kopf aber nicht mehr zuordnen können, ob es der ausgehandelte oder ursprüngliche war, ein recht typischer Erinnerungsfehler

Als zweiter Punkt war, dass sie den Ort auf dem Flohmarkt falsch in Erinnerung hatte. Auch verständlich, denn für Frauen ist dieser technische Spielerei meist uninteressant, beide sind auf dem Flohmarkt sicher getrennte Wege gegangen.


Dagegen waren die Verkäufer des Flohmarktes auch untereinander verbandelt und könnten sich kaum leisten, in den Zusammenhang gebracht zu werden, etwas verkauft zu haben, was mit einem schweren Kapitaldelikt im Zusammenhang gebracht wurde.

In Wirklichkeit spricht vieles für die Schilderung MS. Ich persönlich kann nach einem Flohmarktbesuch nicht mehr sagen, wo da ein Stromaggregat stand, obgleich ich an technischen Dingen interessiert bin.

Auch die Schilderung, die Tonbänder und dass es ausgerechnet nach genau diesem Urlaub im Büro das erste Mal gesehen wurde, obgleich VEs im Einsatz waren, spricht eigentlich Bände.

Und hinzu kommt, dass es das TK248 kaum gewesen sein konnte, jedenfalls hätte man mit jedem anderen Gerät den 6. Ton abschwächen können, so die NEUE Aussage der Gutachterin. Bei den von ihr über 20 Jahre untersuchten Geräten, hatte sie in erster Linie auf den abgeschwächten 6. Ton geachtet, offenbar war ihr ursprünglich nicht klar, dass eine akustische Überspülung bei einer entsprechenden Mikroaufstellung diesen Effekt haben kann.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr, was für M. sprechen sollte. Bei mir persönlich liegt die Wahrscheinlichkeit, das er mindestens in Teile des Plans involviert war, bei 99%.
Es ist eher so, dass Du die entlastende Dinge als nicht entlastendend sehen willst, Du legst es immer zum Nachteil Ms aus, obgleich es wahrscheinlichere Alternativen gibt (s.o.).


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16.08.2018 um 13:45
@SirMarvel
Offenbar hat du noch nie eine Lampe angeschlossen.
Offenbar hast du noch nie ein Loch gegraben (mindestens 1 m tief).
Offenbar hat du noch nie etwas von einem Tonband auf ein zweites überspielt.
Offenbar hast du noch nie ein Tonband geschnitten.
Offenbar hast du noch nie eine Radioantenne installiert.
Offenbar hast du noch nie einen Generator betrieben.
Offenbar hast du noch nie einen Schrank oder eine Kiste gebaut.
Offenbar hast du noch nie mit Freunden über Dinge geredet, die dich nur indirekt betreffen.
Aber du spekulierst hier aber alle solche Dinge auf Teufel komm raus.

Jetzt nimm bitte einmal zur Kenntnis, dass hier Leute diskutieren, die vieles davon bereits in jungen Jahren absolviert und entsprechende Erfahrungen dabei erworben haben. Und wenn diese feststellen, dass Einiges so nicht zusammenpasst, solltest du nicht nur über die Blödheit der anderen nachdenken. Wie wäre es, wenn du vielleicht einmal das eine oder andere, das wir dir zu erklären versuchen, nicht als Schwachsinn abtust.


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16.08.2018 um 14:19
Zitat von roberndrobernd schrieb:Wie wäre es, wenn du vielleicht einmal das eine oder andere, das wir dir zu erklären versuchen, nicht als Schwachsinn abtust.
Robernd, jetzt langt's aber. Ich habe das Wort "Schwachsinn" nicht einmal in meinen Postings verwendet. Und stell es bitte nicht so dar als wäre ich der Einzige, der hier die Opposition zu Euren Argumentationen bildet. Wie wir erst in den letzten 2 Seiten gesehen haben, gibt es offenbar so Einige hier, die Mazurek für schuldig halten. Ich will im Übrigen mal darauf hinweisen das ich mir erst langsam, ruhig und möglichst genau ein Bild des Ganzen gemacht habe. Wie Du an meinen ersten Beiträgen sehen wirst, habe ich zunächst nach einem alternativen Täger (W.M) und anderen Möglichkeiten überlegt. Vor allem hat mich der Spur-Spur Treffer interessiert, denn ich bin über den Böhringer Thread erst hier reingerutscht.

Ich kann das was Du da im Zitat sagst nur zurückweisen. Ganz im Gegenteil halten hier einige offenbar die Aussage Pfaffingers für schwachsinnig... oder das Urteil des Richters... oder das Urteil der Gutachterin... oder die Vorgehensweise der Ermittler. Die sind natürlich alle schwachsinnig. Und was Du da oben schreibst (Noch nie Lampe "angeschlossen", Loch gegraben, etc) ist so vereinfacht und zynisch dargestellt, das man sich wirklich fragt was das Du damit sagen willst. Das ist in jedem Fall nicht hilfreich - auch nicht für die Emotionalität der Diskussion. In der Tat habe ich einige Dinge der Liste schon getan - andere nicht. Ich habe im Übrigen meinen ganzen Garten komplett selbst angelegt und dabei 10 Baumwurzeln ausgegraben und einen Wassergraben ausgeschachtet - mit einem Spaten... und einer Spitzhacke... und einer alten Schaufel!
Zitat von roberndrobernd schrieb:Und wenn diese feststellen, dass Einiges so nicht zusammenpasst, solltest du nicht nur über die Blödheit der anderen nachdenken.
Und wenn ich feststelle das einige Sachen an Eurer Denkweise nicht zusammenpassen oder ihr den Blick auf das Ganze verliert, solltest Du mich hier nicht meine Meinung absprechen oder mir irgendwas unterstellen. Offenbar sehe ich es momentan wie der Richter und einige der führenden Ermittler. Für mich ist das ok.


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16.08.2018 um 14:45
@SirMarvel

Es gibt wirklich eine Menge Menschen, die das auch hinbekommen haetten, ich wuerde mal schaetzen in dem laendlichen Gebiet zumindest mal die Haelfte aller Maenner.

Bestimmt hatte der eine oder andere davon Geldsorgen oder haette zumindest gerne mehr Geld gehabt. Aber das macht sie noch lange nicht zum Taeter.

Bei dem Loch in Deinem Garten sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Du hast einen Spaten, eine Schaufel und einen Pickel verwendet. Nun wissen wir aber, dass bei der Tatausfuehrung nur ein Pickel und eine Schaufel verwendet wurden. Der Boden war nicht rundherum mit einem Spaten angestochen worden. Weshalb haette P nun denn einen Spaten mit herumschleifen sollen?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 14:58
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
heute um 13:23
franki2k3 schrieb:
Ist es im deutschen Recht so, dass man seine Unschuld beweisen muss, oder muss dir deine Schuld bewiesen werden?
Ist es nicht so, ...
- das ein erfahrener Richter seine Schuld für bewiesen hält?
- das ein erfahrener Polizist P's Geständnis für glaubwürdig hält?
- das eine erfahrende Sachverständige das Grundiggerät für involviert hält?
- das Motiv, Möglichkeit und Kenntnisse vorhanden waren und die Tat Mazureks zynische, empathielose Handschrift t
Halten kannst du was du möchtest.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Robernd, jetzt langt's aber. Ich habe das Wort "Schwachsinn" nicht einmal in meinen Postings verwendet
Aber "lächerlich" und "lol" um dich über andere Meinungen lustig zu machen. Gut, dass es noch nie Fehlurteile in Deutschland gab und Richter bei uns unfehlbar sind.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 15:15
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Ein mehrfach vorbestrafter, empathieloser Bürger mit Tendenzen zu Betrügereien, Lügen und Gewalt div. Art, der seinen Hund im Suff umbrachte, nachweislich hohe Schulden hatte, von Frau und Kind verlassen wurde, über "das große Geschäft" und Entführungen philosophierte, ortskundig war, Bastler war und Fachmann in Elektronikthemen...
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:95% dieses Threats wird hier versucht, Ungereimtheiten zu finden, das Urteil in Zweifel zu ziehen und andere Tätergruppen zu ermitteln. Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, das es jemand anderes war, aber die oben genannten Fakten und Indizien sind ziemlich erdrückend!!
@SirMarvel
Danke für Deinen überfälligen Beitrag, ich habe auch schon länger versucht, mit der Logik der höchsten Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren, aber damit kommt man hier offenbar nicht weit.

Hier gibt es einige Mitschreiber, die halten sich für schlauer als Staatsanwalt, Richter, Sachverständige und Ermittler zusammen.

Sicherlich kann es streng genommen auch jemand anders gewesen sein als WM, aber gegen ihn spricht m. E. schon viel, z. B. auch die schon länger bekannt gemachte Absicht, demnächst mit seinem alten Fischkutter ans Meer wegzuziehen, meiner Ansicht nach eine passende Legende, um im Erfolgsfall das Lösegeld unauffällig ausgeben zu können.

Jede andere hier zumindest bisher ins Spiel gebrachte Hypothese wie Schüler (das muss man sich mal vorstellen!) oder Wehrsportgruppen sind, zumindest nach jetzigem Stand, noch viel unwahrscheinlicher und abstruser als die Täterschaft WMs.

Vielleicht haben ja einige der "Verteidiger" von WM Informationen über mögliche andere Täter in der Hinterhand, die wir bisher öffentlich noch nicht kennen und die ein anderes Bild ergeben würden, aber ich kann natürlich nur von den öffentlich zugänglichen Informationen ausgehen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 18:31
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Vor allem hat mich der Spur-Spur Treffer interessiert, denn ich bin über den Böhringer Thread erst hier reingerutscht.
Und was sagst du zum Spur-Spur Treffer? Glaubst du wirklich, dass ein gedungener Böhringer-Mörder 25 Jahre vorher auch die Kiste gebaut hat? Ich habe dazu schon vor längerer Zeit eine zugegeben spekulative Möglichkeit beschrieben. Und zwar unter der Voraussetzung, dass es den Treffer tatsächlich gibt. Die Idee stammt übrigens von einem anderen Forenmitglied, wurde von diesem aber hier nicht veröffentlicht.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:... oder die Vorgehensweise der Ermittler
Ich habe noch nie die Vorgehensweise der Ermittler kritisiert. Die haben schwierige und saubere Arbeit geleistet, die mich sehr beeindruckt.
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Hier gibt es einige Mitschreiber, die halten sich für schlauer als Staatsanwalt, Richter, Sachverständige und Ermittler zusammen.
Ich habe deine Meinungen immer respektiert, weil du sie wohlüberlegt begründest. Auch ich habe meine Ansicht stets begründet. In der Regel mit so ausführlichen Details, dass sie nicht jeder verstehen kann.
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Vielleicht haben ja einige der "Verteidiger" von WM Informationen über mögliche andere Täter in der Hinterhand, die wir bisher öffentlich noch nicht kennen und die ein anderes Bild ergeben würden, aber ich kann natürlich nur von den öffentlich zugänglichen Informationen ausgehen.
Ich habe keine Infos über andere Täter. Obwohl ich mir ein Motiv vorstellen kann, halte ich inzwischen auch Harald W. nicht für den Täter. Wer die Täterschaft der beiden für unwahrscheinlich hält, kommt kaum darum herum, sich auch für andere Täterkreise zu interessieren.

Ich habe in den Fall Ursula Herrmann über ein Jahr harte (ehrenamtliche) Arbeit investiert und das Ergebnis auch allgemein zugänglich gemacht. Im Moment sieht es so aus, dass diese Arbeit nutzlos war. Habt bitte Verständnis dafür, dass ich mich nicht auf die Tätersuche mache. Allerdings werde ich dabei behilflich sein, wenn es meine Möglichkeiten erlauben.

Ich beneide alle, die bedingungslos von Werner M.s Schuld überzeugt sind. Das damit verbundene ruhige Leben habe ich längst nicht mehr. Solange ich nur mit dem Tonbandgerät beschäftigt war, habe ich kaum über die Schuldfrage nachgedacht sondern nur über die Stichhaltigkeit des Gutachtens. Die Zweifel an seiner Schuld wurden immer größer, nachdem ich mich auch mit anderen Indizien beschäftigt habe.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 18:49
Zitat von roberndrobernd schrieb:Und was sagst du zum Spur-Spur Treffer? Glaubst du wirklich, dass ein gedungener Böhringer-Mörder 25 Jahre vorher auch die Kiste gebaut hat? Ich habe dazu schon vor längerer Zeit eine zugegeben spekulative Möglichkeit beschrieben. Und zwar unter der Voraussetzung, dass es den Treffer tatsächlich gibt. Die Idee stammt übrigens von einem anderen Forenmitglied, wurde von diesem aber hier nicht veröffentlicht
Der Spur-Spur-Treffer wird aber von den genetischen Forensikern nicht mit dem Fall Herrmann in Verbindung gebracht oder zumindest wird gesagt, dass dies unwahrscheinlich sei.
Die Unwahrscheinlichkeit steigt m.E. noch, wenn viele andere Indizien angeschaut werden, die nun mal nicht passen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 21:44
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Der Spur-Spur-Treffer wird aber von den genetischen Forensikern nicht mit dem Fall Herrmann in Verbindung gebracht oder zumindest wird gesagt, dass dies unwahrscheinlich sei.
Das ist eins unserer Probleme. Die DNA-Analytiker schwören, keinen Fehler gemacht zu haben, und sie schließen Verwechslungen aus. Weil sich aber niemand einen Reim darauf machen kann, wird der angeblich analytisch einwandfreie Treffer als unwahrscheinlich angesehen und praktisch ausgeschlossen.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder gibt es den Treffer oder es gibt ihn nicht. Wenn wir voraussetzen, dass es ihn gibt, erzwingt dies wundersame aber nicht extrem unwahrscheinliche Zusammenhänge. Die Theorie Böhringer-Mörder = Kistenbauer stammt nicht von mir sondern von @SirMarvel. Ich neige eher zu Böhringer-Mörder = Böhringer-ExLiebhaber = Entführer. Natürlich ist das abstrus. Aber unter der Voraussetzung, dass es den Treffer tatsächlich gibt, haben wir nicht viele Möglichkeiten.

Wenn es den Treffer nicht gibt (das glaube ich schon eher), ist die Welt zunächst einmal in Ordnung. Dann aber gibt es irgendwo eine vertuschte Schlamperei. Wenn die aber kategorisch ausgeschlossen wird, bedeutet es, dass es doch eine genügend große Wahrscheinlichkeit gibt für gleiche DNA-Spuren unterschiedlicher Menschen. Dann gute Nacht, DNA-Forensik!

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 21:50
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Ich weiß nicht wer ErwinKöster ist, was er beruflich tut und was ihn zu der Annahme verleitet das rechtlich einschätzen zu können. Frage 1000 Juristen und Du erhältst 1000 unterschiedliche Einschätzungen.
Umgekehrt weisst du - da du dich ja eigenen Angaben zufolge bereits umfassend in den Fall eingelesen hast - wer robernd ist, was er beruflich tat und was ihn zu der Annahme verleitet gewisse Dinge einschätzen zu können. Was ich da lesen musste legt aber den Schluss nahe dass es keine Auswirkung hatte. Na wenn du mir nicht vertraust dann servier uns doch die 1001. rechtliche Einschätzung. Ich bin mal gespannt. 😄
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Hier gibt es einige Mitschreiber, die halten sich für schlauer als Staatsanwalt, Richter, Sachverständige und Ermittler zusammen.
Sicher nicht. Die hatten im Unterschied zu uns umfassenden Zugang zu allen Informationen, also einen gewissen Wettbewerbsvorteil, allerdings gibt es darunter welche die es ua ernsthaft für möglich halten dass Ursula von selbst in die Kiste gestiegen ist. Da ist es nicht schwer schlauer zu sein. ;-)
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb: der seinen Hund im Suff umbrachte,
Das ist im übrigen für den Fall rechtlich irrelevant.

@franki2k3

Die Beweiswürdigung ist “ureigene Domäne” des Tatrichters, in die das Revisionsgericht nur bei Widersprüchen, Lücken und Verstößen gegen Denkgesetze eingreift. Das ist beim Urteil des LG Augsburg nicht passiert. Die Revision beim BGH wurde ohne Begründung abgewiesen. Hier die Erläuterung einer Anwaltskanzlei:

http://amelung-albrecht.de/bgh-bestatigt-lebenslange-freiheitsstrafe-im-fall-ursula-herrmann-fur-den-erpresser/

Gruss EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 21:54
Zitat von roberndrobernd schrieb:Das ist eins unserer Probleme. Die DNA-Analytiker schwören, keinen Fehler gemacht zu haben, und sie schließen Verwechslungen aus. Weil sich aber niemand einen Reim darauf machen kann, wird der angeblich analytisch einwandfreie Treffer als unwahrscheinlich angesehen und praktisch ausgeschlossen.
Den Spur-Spur-Treffer gibt es schon. Aber die genetischen Forensiker sind der Auffassung, dass die DNA an der Schraube, die in der Holzkiste war, nichts mit den Tätern zu tun hat. Das heisst: Sie sagen, es sei unwahrscheinlich, dass eine DNA aus dem Jahre 1981, wenn wir alle Umstände betrachten, der die DNA ausgesetzt war, bis ins Jahre 2005 hätte überleben können.
Das sind sich die genetischen Forensiker einig.
Ich sage nun: Es gibt beim Fall Böhringer Umstände, die es zusätzlich extrem unwahrscheinlich machen, dass wir es mit einem Täter zu tun haben, der nicht gross in die Parkgarage involviert war. Die Wahrscheinlichkeit ist m.E. viel grösser, dass der Täter einen starken Bezug zur Parkgarage hatte.

Ich würde also behaupten: Eine DNA-Sekundärübertragung ist m.E. viel wahrscheinlicher.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

16.08.2018 um 22:34
Das Hauptproblem in juristischer Hinsicht: Das Rechtsmittel der Berufung inklusive neuer Beweisaufnahme ist nur gegen Entscheidungen der Amtsgerichte zulässig. Gegen Urteile der LG wie bei Mazurek ist nur die Revision zulässig, wo ausschliesslich geprüft wurde, ob das materielle Recht oder das Verfahrensrecht richtig angewendet wurde. Es ist fraglich, ob das Urteil bei einer "umfassenden" Überprüfung Bestand gehabt hätte.


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16.08.2018 um 22:49
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ich beneide alle, die bedingungslos von Werner M.s Schuld überzeugt sind. Das damit verbundene ruhige Leben habe ich längst nicht mehr.
Weder ich noch einige andere sind "bedingungslos von WMs Schuld überzeugt" wie Du uns bewusst falsch unterstellst:
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb: Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, das es jemand anderes war, aber die oben genannten Fakten und Indizien sind ziemlich erdrückend!!!
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Sicherlich kann es streng genommen auch jemand anders gewesen sein als WM...
Wir sehen nur, dass zumindest in der Summe die bisher bekannten Indizien eher gegen WM sprechen (bzw. für ihn als Täter oder zumindest Tatbeteiligten) als gegen eine andere Person oder Gruppierung.

Ich habe eher den Eindruck, dass manche hier vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen, sofern sie ihn überhaupt sehen wollen...


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

17.08.2018 um 09:26
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Wir sehen nur, dass zumindest in der Summe die bisher bekannten Indizien eher gegen WM sprechen (bzw. für ihn als Täter oder zumindest Tatbeteiligten) als gegen eine andere Person oder Gruppierung.
Das ist richtig. Die Summe der Indizien, die gegen Mazurek gesammelt wurden, ist beachtlich. Und es wäre fahrlässig gewesen, in den 80ern keine Ermittlungen gegen ihn einzuleiten. Sie haben dann zu keinem Ergebnis geführt.
Das Problem der Leute, die hier an der Tatschuld zweifeln, ist die Wiederaufnahme der Ermittlungen 2007. Die Umstände, wie es dazu kam, die Art wie sie geführt wurden, die Bewertung des TK 248, die Rehabilitierung der Geschehnisse um P., all diese Dinge werfen weitreichende Fragen auf.
Und dann kommt die Prozessführung der Zivilkammer dazu. Sie trägt die gleiche Handschrift wie das Strafverfahren, zumindest was das Ziel betrifft: Mazurek muss dringend im Gefängnis bleiben. Der Fall darf auf keinen Fall neu betrachtet werden. Hierbei fanden höchst eigenwillige Interpretationen der ZPO statt. Die Kammer hat das Verfahren nach allen Regeln der Kunst verzögert.

Die Gesamtschau dieser Indizien werfen aus meiner Sicht ein sehr dubioses Licht auf die Justizbehörden.


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