JagBlack schrieb:robernd schrieb:Das ist zwar eine riesige Blamage, sie belegt aber nicht Werner M.s Unschuld.... du meintest wohl Schuld?
Das Gutachten belegt nicht Werner M.s Schuld, weil es fehlerhaft ist (was weder die Gutachterin noch ein Gericht glauben). Die Telefonübertragung wurde auf andere Weise und aus einer anderen Jingle-Vorlage hergestellt. Das könnte Werner M. natürlich auch gemacht haben. Die Nichtverwendung des TK 248 belegt deshalb auch nicht seine Unschuld.
JagBlack schrieb:Inwiefern wurde von den Ermittlungsbehörden nachgewiesen, dass der Klingeldraht überhaupt zum Entführungsfall gehört? Gibt es dafür einen handfesten Beweis?
Er endete wohl an der Entführungsstelle. Sonst kein Nachweis.
2r2n schrieb:Das verwendete Klebeband bei der Isolierung bei einigen Verdrillungen war identisch mit dem an der Antennenverlängerung in der Kiste.
Ganz so einfach ist es nicht. Es gab Klebeband an zwei Stellen. Die erste war
innerhalb des Radios, also nicht von außen sichtbar. Die zweite war am Klingeldraht.
Die Antennenverlängerung zur Erdoberfläche war
nicht (anstelle der ausgebauten Antenne) im Radio verlötet. Das ist wieder ein wichtiger Punkt, den das Gericht ignoriert hat. Im Radio verlötet ist ein anderer, nur 45 cm langer Draht, der dort mit dem Klebeband isoliert ist. Der Ausführung ist zwar Professionalität bescheinigt (wegen der Ausführung der Lötstelle), ich (in der Rolle eines Radiotechnikers) hätte den Draht innerhalb des Radios aber anders angebracht.
Erst am Ende dieses zweiten Drahtes war die Antennenverlängerung zur Erdoberfläche befestigt (Verdrillung blanker Litzen ohne Isolation). Hätte das Radio zum Tatzeitpunkt noch seine Antenne gehabt, hätte jeder Radiotechniker die Verlängerung an der Antenne angebunden und nicht vorher das Radio umgebaut. Daraus schließe ich, dass die Antenne irgendwann abgebrochen ist und in einer unabhängigen Aktion durch den 45 cm langen Draht ersetzt wurde.
So hat es übrigens auch die Polizei gesehen. Die Leute wussten, dass derartige Umbauten (Antenne ab, Draht dran) gerne von Gefangenen in JVAs gemacht wurden. Mit einem Riesenaufwand wurde ermittelt, in welchen deutschen JVAs derartige Radios aufgefallen sind.
Es wurde auch nicht nachgewiesen, dass es sich um dasselbe Isolierband handelt. Es wurde lediglich festgestellt, dass sich die Isolierbandstücke durch eine Analyse (irgend etwas mit Isotopenverteilung - mir unverständlich) nicht unterscheiden lassen. Man sollte wissen, dass um die Zeit in den meisten Baumärkten die gleichen Klebebänder (in mehreren Farben) verkauft wurden. Es ist niemals ermittelt worden, um welche Sorte Klebeband es sich handelt.
SirMarvel schrieb:Mindestens 10 Briefe. Das war mir nicht bekannt. Der Inhalt könnte von einem Experten ggfls. auf Schuldgefühle analysiert werden.
Auch ich habe von Werner M. Briefe erhalten,
dieses ist der erste aus dem März 2017. Keine Schuldgefühle. Eher Unmut, noch immer zu sitzen.