Kronprinzessin
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Wolters schrieb am 07.01.2016:Naja, dein Nachsatz über die marode psychiatrische Unterbringung zeigt, dass wir da schon ähnlich denken: Egal, welcher menschenfreundliche Gedanke ("Therapie statt Strafe" oder irgendwas in der Art) dahinter ursprünglich stehen oder irgendwann mal gestanden haben mag - faktisch IST psychiatrische Unterbringung doch Entzug von Freiheit, von Rechten (z.B. dem Recht auf körperliche Unversehrtheit) und ich behaupte mal auch von Menschenwürde. Ich nenne das nicht "Therapie" oder "Hilfe" und sehe darin auch keine Chance - sondern einfach Strafe. Insofern hat die Gmünder Journalistin das vielleicht intuitiv doch ganz richtig dargestellt...
Was ich allerdings am Artikel des Gmünder Reporters kritisieren möchte, ist die Darstellung der psychiatrischen Unterbringung als Strafe, impliziert in der Aussage er könne nach 2 Jahren schon wieder auf freiem Fuß sein. Selbst wenn die Unterbringung gegen den Willen des Täters erfolgt, sollte man diese Maßnahme keinesfalls als Strafe, sondern als Chance begreifen. Jeder mit einem klitzekleinen Sinn für Gerechtigkeit wünscht sich eine Sühne für solch ungeheuerliches Verhalten, aber wenn wir uns bemühen, sehen wir in der Maßnahme den Versuch des Beitrags einer gewaltlosen Gesellschaft. Und erst wenn wir als Bürger das auch als solches anerkennen, wird die Umsetzung des Rechtssystems auch als das funktionieren, was für uns und unsere Gesellschaft sinnvoll ist.
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Acht Brände in Bettringen
Sieben Autos und ein Wohnwagen brennen im Bereich Lindenfeld – Polizei sucht Zeugen
In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte sieben Autos und einen Wohnwagen in den Bereichen Hagenäcker, Hornbergstraße und Anton-Günther-Straße angezündet. Beim Brand des Wohnwagens gingen die Flammen auch aufs Haus über. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Betroffene stünden aber unter Schock.
MARIE ENSSLE
Schwäbisch Gmünd-Bettringen. Um 2.38 Uhr am frühen Sonntag geht der erste Alarm bei Polizei und Feuerwehr ein. Ein Zeuge, der sich auf dem Nachhauseweg befindet, meldet in der Straße In den Hagenäckern auf dem Lindenfeld ein brennendes Auto. Insgesamt brennen dort vier Autos, die im Umkreis von 70 Metern parken. Die Feuerwehren aus Bettringen und aus der Innenstadt kommen zum Löschen. Verletzt wird dabei niemand. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 95 000 Euro.Ich sage jetzt mal nur Schrotflinte und Feuerlöscher her und dann Nachwache im Nachthemd auf dem Balkon...
Kurze Zeit später – um 4.09 Uhr – geht der zweite Alarm ein. Drei weitere Autos und ein Wohnwagen in der angrenzenden Anton-Günther-Straße, Ecke Hornbergweg brennen. Polizei und Feuerwehr eilen dort hin. Weil der Wohnwagen unter einem Carport steht, der direkt ans Haus grenzt, greifen die Flammen auch auf den Carport und die Fassade des Hauses über. „Wir räumten sicherheitshalber das Haus“, erklärt Gmünds Feuerwehrkommandant Ralf Schamberger. Ein Fenster sei kurz vor dem Zerbersten gewesen.
Bewohnerin erleidet Schock
Die Feuerwehrmänner, die mit insgesamt 35 Mann ausrücken, zwei Fahrzeuge aus Bettringen und drei aus Gmünd, können das Feuer aber rechtzeitig löschen, sodass die Familie später wieder ins Haus zurück kann. Der Carport und der Wohnwagen sind nicht mehr zu retten. Eine Bewohnerin erleidet einen Schock. Die Rettungskräfte kümmern sich um sie. Der Schaden an den Autos und am Wohnwagen beläuft sich insgesamt auf rund 40 000 Euro. Der Gesamtschaden liegt bei etwa 135 000 Euro, wobei der Sachschaden an der Hausfassade noch nicht eingerechnet ist.
Die Kriminalpolizei ist am Sonntag vor Ort in Bettringen. Die Ermittlungen laufen. Noch gibt es aber laut Polizeisprecher Bernhard Kohn keinen konkreten Tatverdacht.
Besonders brisant in Bettringen: Eine Serie von Brandstiftungen hatte im vergangenen April und Mai viele Bürger in Angst und Schrecken versetzt (siehe Infokasten). Der Brandstifter wurde damals gefasst. „Es ist aber ganz klar, dass sich die Leute hier große Sorgen machen und Angst haben, dass so etwas wieder passieren könnte“, sagt Bettringens Ortsvorsteherin Brigitte Weiß am Sonntag. Dennoch plädiert sie dafür, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht zu spekulieren, sondern zu warten, was die Polizei herausfindet. „Wir werden alles tun, um diese Brandstiftungsserie so schnell wie möglich aufzuklären“, verspricht der Leiter der Kriminalpolizei Aalen, Reiner Möller. Die Spurensicherung habe inzwischen ergeben, dass alle Fahrzeuge auf dieselbe Weise angezündet worden seien. Nähere Angaben werde die Polizei vorläufig nicht machen.
Auffällig seien zwei Umstände: Erstens wurden zeitlich getrennte Tatserien verübt. Zweitens wurde dabei im selben, recht eng eingrenzbaren Raum agiert. Gerade daran knüpft die Polizei ihre Fragen an die Bevölkerung des Wohngebiets südlich der Weiler Straße: Wer hat dort in der Nacht zum Sonntag Personen beobachtet? Dabei sei zwar die Zeit kurz vor der Entdeckung des ersten Brandes die wichtigste. Für die Polizei sei aber jede Beobachtung von Interesse. Spezielles Augenmerk liege auch auf der Zeit zwischen den zwei Tatsträngen.
Brandstiftungen im April und Mai 2015
Rückblick: Eine Serie von Brandstiftungen im April und Mai 2015 – ebenfalls in Bettringen – hat vor etwa einem Jahr nicht nur die Bettringer Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Die Polizei hat den 38-jährigen Stephan S. aus Bettringen Ende Mai 2015 als Täter ermittelt. Er bekam eine Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren. Die Zweite Strafkammer am Landgericht Ellwangen ordnete an, dass er in die Psychiatrie kommt.Elf Brandstiftungen mit fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen und zwei Sachbeschädigungen wurden dem Täter zur Last gelegt.
© Gmünder Tagespost 24.04.2016
Brandstifter ist noch nicht gefasstNein, ernsthaft, man weiß hier wirklich nicht recht, was man davon halten soll - es hat jedenfalls irgendwie was Absurdes angesichts der Kulisse des kleinen beschaulichen Bettringen.
Polizei hat noch keine Tatverdächtigen zur Brandserie – Bettringer in Sorge
Bettringer Bürger sind nach den Brandstiftungen am Wochenende in Sorge, dass es wieder mit einer ganzen Serie losgeht – wie im April und Mai 2015. „Nichts Neues in Bettringen“, meldet unterdessen Polizeisprecher Bernhard Kohn am Montag. Wer die acht Fahrzeuge in der Nacht zum Sonntag angezündet hat, ist weiter unklar.
MARIE ENSSLE
Schwäbisch Gmünd-Bettringen. Die Kriminalpolizei ermittle, spreche mit Betroffenen und mit Anwohnern, sagt Polizeisprecher Bernhard Kohn. Bislang aber ohne einen konkreten Tatverdacht. In zwei Phasen haben Unbekannte in der Nacht zum Sonntag sieben Autos und einen Wohnwagen im Bereich Lindenfeld angezündet. Der Wohnwagenbrand breitete sich auf den Carport und die Hausfassade aus, sodass die betroffene Familie kurzzeitig ihr Haus verlassen musste. „Hoffentlich ist das nicht wieder der Anfang einer Serie“, diese Aussage hört Bettringens Ortsvorsteherin Brigitte Weiß aktuell immer wieder von besorgten Bürgern. „Keine Hysterie, aber Sorge“, fasst sie die Gefühlslage vieler Bettringer zusammen. Weiß findet es schade, dass Bettringen wieder in die Negativschlagzeilen gerate, „weil wir in unserem Stadtteil viel gute Arbeit leisten“, beispielsweise in Vereinen oder in den Kirchengemeinden. Im April und Mai 2015 – also vor genau einem Jahr – gab es eine Serie von 13 Brandstiftungen im Stadtteil. Der Brandstifter, der 38-jährige Stephan S., war Ende Mai 2015 gefasst worden. Er bekam eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Ihm wurden elf Brandstiftungen mit fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen und zwei Sachbeschädigungen zur Last gelegt.
Zu Brandstiftungen und Bränden, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten in Bettringen ereignet haben, dränge sich laut Kohn bisher kein Zusammenhang auf.
Am 4. April brannte eine Mülleimer-Box mit neun Mülleimern in der Donaustraße. Sachschaden: 1000 Euro.
Ein technischer Defekt führte am 21. Februar zu einem Brand mit zwei Leichtverletzten in der Weichselstraße. Schaden: 15 000 Euro.
Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus am 10. Februar in der Konrad-Adenauer-Straße verletzte sich eine Bewohnerin, weil sie sich mit einem Sprung aus dem Fenster retten wollte. Die Polizei geht davon aus, dass ein technischer Defekt die Ursache war.
Brandstifter zündelten am 28. Januar an einem Wohnmobil in der Donaustraße. Schaden: rund 1800 Euro.
10 000 Euro Schaden entstanden, als Unbekannte am 20. Februar zwei Autos bei einem Autohändler in der Güglingstraße anzündeten.
In der Nacht zum 25. Dezember 2015 legten Unbekannte ein Feuer in einem Neubau für Flüchtlinge auf dem Hardt. Verletzt wurde niemand. Sachschaden: 20 000 Euro.
Zeugen dringend gesucht
Die Polizei sucht „dringend“ Zeugen zu den Brandstiftungen am vergangenen Wochenende in Bettringen, sagt Polizeisprecher Bernhard Kohn. Auch Dinge, die vordergründig nichts damit zu tun haben, könnten wichtig sein. Und nennt Beispiele: Etwa ein Mülleimer, der umgestellt, oder eine Hecke, die niedergedrückt wurde. Auch Videos oder Fotos vor, während und nach der Brandzeit seien für die Polizei von Interesse. Hinweise bitte an die Gmünder Polizei unter Telefon (07171) 3580.
© Gmünder Tagespost 25.04.2016
Rick_Blaine schrieb:Ja, das ist offensichtlich keine politische Sache wie in Berlin oder HamburgHa ja, weisch, des isch schwäbische Provinz. Schlimm, dass da das heiligs Bleche abgefackelt wird, aber wehe, der Kerle fackelt auch noch Häusle ab...
Wolters schrieb am 07.01.2016:Jeder mit einem klitzekleinen Sinn für Gerechtigkeit wünscht sich eine Sühne für solch ungeheuerliches Verhalten, aber wenn wir uns bemühen, sehen wir in der Maßnahme den Versuch des Beitrags einer gewaltlosen Gesellschaft. Und erst wenn wir als Bürger das auch als solches anerkennen, wird die Umsetzung des Rechtssystems auch als das funktionieren, was für uns und unsere Gesellschaft sinnvoll ist.Er hat eine Trennung erleben müssen. Das geschieht leider täglich überall.
Für mich als Außenstehenden sind die Haftanstalten, ebenso wie die psychiatrische Unterbringung genauso marode wie das Gesundheitssystem.
Kronprinzessin schrieb:Mit der/den Bettringer Brandserie(n) hat das ja jetzt irgendwie recht wenig zu tun, meine ich.Das muss nicht so sein.
Kurz nach Mitternacht wurden wir durch die Leitstelle Ostalb mit dem Stichwort "Brand eines Carport, direkt an Wohnhaus angebaut" alarmiert.
Bei unserem Eintreffen an der Einsatzstelle "In den Hagenäckern" stand ein PKW, sowie ein Motorrad im Carport, in Vollbrand und das Feuer hatte bereits auf den Dachstuhl übergegriffen. Die Hitze hatte zudem ein Fenster im EG zum platzen gebracht, weshalb das Feuer auch auf das dortige Zimmer übergreifen konnte. Daraufhin wurden umgehend 2 C-Rohre zur Brandbekämpfung eingesetzt. Zudem wurde zum sehr nahe danebenstehenden Nachbargebäude eine Riegelstellung aufgebaut. Die Brandbekämpfung mit zwei weiteren C-Rohren und einem B-Rohr zeigte rasch Wirkung. Somit konnte die Dachhaut geöffnet und noch vorhandene Glutnester abgelöscht werden. Die Feuerwehr war mit Lösch- und Aufräumarbeiten gut drei Stunden im Einsatz. Im Anschluss mussten im Feuerwehrhaus noch die Geräte geputzt und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht werden.
Kurz nach Mitternacht wurden wir mit dem Stichtwort "Brand 5" zum Einsatzort "In der Laube" alarmiert. Ein Anwohner hatte den Brand durch ausglöste Rauchmelder bemerkt.Der Typ ist gemeingefährlich. Es wird Zeit, dass @Kronprinzessin ihm eine Ladung Schrot in seinen Hintern verpasst.
Die Brandbekämpfung im Scheunenteil wurde umgehend von verschiedenen Seiten aufgenommen, um ein Übergreifen auf das gesamte Gebäude zu verhindern. Des Weiteren mussten einige Böden und Zwischendecken geöffnet und die darin befindlichen Glutnester abgelöscht werden.
Die Lösch- und Aufräumarbeiten wurden gegen 04.30 Uhr abgeschlossen.