Brand in Hamburg-Altona

@pfiffi
wenn man nicht weiß, weshalb und wie lange diese psychiatrische Behandlung war, wenn man nicht weiß, warum der Junge wirr und aufgeregt redet (Angst?) und warum genau er das Feuer legte, dann ja, habe ich objections. Man muss hier nicht dermaßen übertreiben, schon gar nicht, wenn es um ein Kind geht und erst Recht nicht, wenn die Info aus nicht gerade den seriösesten Zeitungen kommt

Tussinelda schrieb:habe ich objections

Ich nicht. Wenn die Berichte stimmen und sich in der Pressekonferenz demnächst bestätigen, können wir "Case closed" sagen. Die Tat war nicht die Tat eines "Feuerkillers", sondern ein psychisches Unglück: Ein labiler/vorgeschädigter 13jähriger zündelte. Tragisch.

@pfiffi
na ist ja toll welch herrliche Ferndiagnose Du stellen kannst. Ich möchte nur mal bemerken, dass Kinder/Jugendliche einen besonderen Schutz haben, auch wenn sie straffällig werden, nicht umsonst gibt es das Jugendgericht, die Jugendgerichthilfe, sind 13jährige sowieso nicht schuldfähig.......also kann man sich auch hier zurückhalten, was Schlussfolgerungen aus den paar Informationen betrifft. Auch die Medien werden nicht in der Lage sein, so schnell ein psychiatrisches Gutachten zu erstellen, wie Du das kannst, ist mir ein Rätsel

Also,mir tun die Kinder,die OPFER,mehr leid als der Täter im Augenblick!! Hoffe,das der Täter,auch wenn er noch ein Kind ist,behandelt wird...in der Psych

@Tussinelda hab ich Dir was getan? Wenn Du Dir die Mühe machst, die beiträge, die Du kritisierst, denn auch zu lesen: das mit der Strafunmündigkeit sagte ich selber. Und auch, wenn ich wie @minu16 natürlich primär mit den Opfern fühle - auch dieser Junge scheint einer zu sein, der einem eher leid tut. Massives Zündeln als Kind - nicht Freude an einem Lagerfeuer, sondern Anzünden von Dingen - ist forensisch übrigens schon ein recht deutliches Zeichen, so ähnlich wie Tiere-Quälen. Das verweist deutlich auf erhebliche Störungen. Mal schauen, was die Pressekonferenz noch bringt.

@pfiffi

pfiffi schrieb:den Fall jetzt nicht symbolisch-politisch überladen

Richtig.

Der ganze Fall ist zunächst mal nur eine Brandstiftung. Wenn man da gleich fremdenfeindliche Motive hineininterpretiert, dann ist das völlig daneben. Es würde etwa auf dem gleichen Niveau rangieren, wie ein sexuelles Motiv zu unterstellen, oder Habgier, oder Versicherungsbetrug.

Wenn ich sowas lese, könnte ich kotzen:

Die Organisation Pro Asyl zeigte sich erschüttert über den Tod der Flüchtlingsfamilie. Dass Brandstiftung als Ursache des Feuers in einer Flüchtlingsunterkunft vermutet werde, erfülle Pro Asyl mit großer Trauer und Anteilnahme "und mit Besorgnis um die Sicherheit von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland", sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt.

Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-02/asylbewerberheim-hamburg-brandstiftung

Bei der Quelle braucht einen das zwar nicht wundern, aber ich frage mich trotzdem, was die sich so für wichtig nehmen. Als wenn keine anderen Gründe für Brandstiftungen denkbar wären, als Fremdenfeindlichkeit. Der Narzissmus und die Wichtigtuerei von Flüchtlingsorganisationen ist schon fast krankhaft geworden.

Hamburger fassungslos

"Der Junge wird seines Lebens nicht mehr froh"

Hamburg - Nach dem Brand in einem Hamburger Wohnhaus für Flüchtlinge mit drei Toten hat die Polizei den mutmaßlichen Täter ermittelt. Der Verdacht fällt auf einen 13-Jährigen - er gehört einer Jugendfeuerwehr an.

Als die Nachricht die Runde macht, dass ein Kind den tödlichen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft gelegt haben soll, herrscht Entsetzen unter vielen Hamburgern. „Der 13-Jährige wird seines Lebens nicht mehr froh, das ist eine Katastrophe für ihn und seine Familie“, sagt etwa Hansjürgen Menzel-Prachner, der am Samstag am Brandort steht. Seine Gedanken sind aber vor allem bei der 33 Jahre alten Pakistanerin und ihren beiden sechs und sieben Jahre alten Söhnen, die am Mittwochabend in den giftigen Rauchschwaden ums Leben kamen: „Es überkommt einen große Trauer, dass es wieder Flüchtlinge getroffen hat.“

So denken und fühlen auch die meisten der rund 650 Teilnehmer eines Trauermarschs, die am Samstagmittag schweigend vom S-Bahnhof Sternschanze zum Unglücksort im Stadtteil Altona ziehen. Dort halten sie vor dem vollständig abgeriegelten Gebäude, an dem die Spuren der Verwüstung deutlich sichtbar sind, inne.

Ein kleiner Junge stellt ein großes Bild hinter Dutzenden Tulpen- und Rosensträußen ab. „Gute Reise in den Himmel. Wir vermissen euch“, steht auf dem Plakat. Vor den Absperrgittern haben Bekannte und Freunde Grablichter, Blumen oder Spielzeuge niedergelegt. Andere lassen weiße Luftballons zum Gedenken an die Opfer aufsteigen.

Die Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Hamburg und Umgebung, Nebahat Güçlü, sagt: „Die Erleichterung, dass es kein fremdenfeindlicher Übergriff war, wiegt nicht viel, wenn Menschen ihr Leben verloren haben, die Trauer wiegt viel schwerer.“ Die Nachbarin Shakali Tavakoli fügt hinzu: „Wir haben eher an einen Unfall gedacht. Dass jemand das Feuer gelegt hat, tröstet uns nicht.“

Nach dem verheerenden Brand drang sich in der Stadt teilweise die Befürchtung auf, dass womöglich ein fremdenfeindliches Motiv hinter dem Feuer stecken könnte. Nun aber soll ein 13-Jähriger, der nicht strafmündig ist, für den verheerenden Brand verantwortlich sein. Er gehört offenbar einer Jugendfeuerwehr an. Der mutmaßliche Täter zündelte wohl an einem Kinderwagen im Hausflur - und verursachte so das Unglück. „Es deutet alles darauf hin, dass der Brand durch dieses Zündeln am Kinderwagen außer Kontrolle geraten ist“, sagt Polizeisprecherin Ulrike Sweden.

Während sich zahlreiche Trauernde vor dem fünfstöckigen Wohnhaus in Altona versammeln, eilt auf der anderen Straßenseite zufällig der Entertainer Heinz Strunk vorbei. Auch er ist entsetzt: „Wie die armen Leute zu Tode gekommen sind, ist grauenhaft. Es ist sehr selten, dass so etwas Schreckliches in Hamburg passiert.“

Hinter dem Feuer habe er zuerst eine rassistische Tat vermutet, „bei einer Flüchtlingsunterkunft denkt man reflexhaft daran“. Umso schockierter ist Strunk, dass nun womöglich ein Minderjähriger verantwortlich ist. „Wenn der 13-Jährige tatsächlich der Brandstifter war, bin ich bestürzt über den Grad der rohen Verwahrlosung in dem Alter. Aber den Tod von drei Menschen hat er sicher nicht billigend in Kauf genommen, das kann man sich kaum vorstellen“, sagt er.

http://www.tz.de/welt/der-junge-wird-seines-lebens-nicht-mehr-froh-zr-3356175.html?cmp=defrss

Vernazza2013 schrieb:Hinter dem Feuer habe er zuerst eine rassistische Tat vermutet, „bei einer Flüchtlingsunterkunft denkt man reflexhaft daran“.

Nun, offensichtlich hat die Konditionierung der Bevölkerung gut funktioniert.

Das ist wie bei den pawlowschen Hunden, die anfangen zu sabbern, wenn jemand auf den Knopf drückt.

@KillingTime
ein rassistisches/fremdenfeindliches Motiv grundsätzlich auszuschliessen hilft aber auch nicht, man denke an die NSU Morde ;)

@KillingTime

Der Brandanschlag von Lübeck ist bis heute nicht aufgeklärt; Vwerdachtsmomenten in Richtung Neonazi-Szene wurde nicht nachgegangen, bermutlich deswegen nicht, weil - wie auch beim NSU - V-Leute involviert waren. Den Verdacht konnte man hier schon haben.

ich war mir in diesem Fall relativ früh sicher "diesmal nicht", weil früh relativ klar war "kein Brandbeschleuniger". Somit: Unfall wg Elektrik oder "dummes" Zündeln. Aber Brandanschläge von rechts gab es nun mal, das wollen wir nicht beschönigen.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:ein rassistisches/fremdenfeindliches Motiv grundsätzlich auszuschliessen hilft aber auch nicht

Ich würde sowas nie ausschließen, aber als erste Ursache käme es für mich auch nicht in Frage. Sehr wahrscheinlich sind Rauchen und andere Dinge. Ich habe mal von einem Fall gelesen, wo die Bewohner (auch Zuzügler) nicht mal ihr Haus verlassen haben, als die Sirene an ging, weil sie keine Lust dazu hatten.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/feuer-in-hamburg-jugendpsychiatrie-behandelt-13-jaehrigen-brandstifter-a-952376.html
Minderjähriger Brandstifter in Hamburg: "Die Folgen seines Handels waren ihm nicht klar"
Ein 13-Jähriger legte in Hamburg einen Brand, bei dem eine Mutter und ihre beiden Kinder starben. Der Junge wird in einer Klinik betreut. Deren Leiter wandte sich nun im Namen der Familie an die Öffentlichkeit.

13 ist aber nicht 3.
Die meisten Jugendlichen dieses Alters, dürften wissen, was ein Brand anrichten kann.
Kann er sehr froh sein, dass er nicht schon 14 ist und so gerade noch als nicht strafmündig einsortiert wird.
Und so ein spontaner "Impuls" eben mal in einem fremden Treppenhaus zu zündeln, ich weiß nicht, das ist kein Dummjungenstreich, das ist schon eine erhebliche innere Destruktivitat, die sich da geäußert hat. Zumindest im Moment scheint er dort zu sein, wo er hingehört.

"Darauf besteht lebenslange Haft." Wäre auch schlimm wenn es nicht so wäre. Brandstifter scheinen schwer zu fassen zu sein. Hier bei uns ist momentan auch ein Brandstifter zugange. Nur hat man jetzt schon länger nichts mehr gehört. Also immer wieder mal sporadisch. Tote gab es bisher allerdings noch nicht.

@Marina1984
lebenslang oder nicht unter 10 Jahren, wenn es Brandstiftung mit Todesfolge war......aber es handelt sich ja um ein nicht strafmündiges Kind

@z3001x
manchmal sind die Ausmaße oder Konsequenzen dem Täter eben nicht bewusst........denkst Du wirklich, jeder, der zu schnell fährt (und das sind ja in der Regel Erwachsene), ist sich der möglichen Konsequenzen immer komplett bewusst oder denkt man sich eher, naja, passiert ja nix, bis dann etwas passiert? Und man dann plötzlich erkennt, welches Risiko man tatsächlich eingegangen ist, und erst dann lernen manche es auch erst wirklich.

@Tussinelda
Schnellfahren geht meistens gut, Brandstiftung nur wenn sie misslingt.
Was hat jemand vor, der in einem Treppenhaus zündelt?
Das kann dem Wesen nach nicht fahrlässig sein.
Es kann sein, dass er nicht dachte, dass ganze Haus würde brennen und Menschen würden sterben,
aber etwas zu zerstören und Menschen in Angst und Entsetzen zu versetzen, dürfte schon das Ziel seines "aggressiven Impuls" wie's der Psychiater ausdrückt, gewesen sein.
Das sollte man mMn nicht "verkuscheln" eben wegen der Mutwilligkeit.
Er hat es ja auch so eingerichtet, dass andere zu schaden kommen, nicht seine Familie oder Umfeld, und auch noch Unterprivilegierte.
Das wirkt auf mich schon alles gezielt und gar nicht harmlos.

@z3001x
sehe ich genauso.wieso hielt der junge sich überhaupt in diesem Treppenhaus auf? Wieso zündelte er da? Und wieso in dem
Kinderwagen? Dass er damit Eigentum anderer zerstört ist mit 13 Jahren auf jeden Fall einleuchtend! Wäre er geistig behindert, so wäre es etwas anderes.Traurig dass die Eltern in so einem Fall nicht haften müssen. Bei uns wurde vor kurzem eingebrochen.Drei Mädchen im alter von je 13 Jahren.Die wussten ganz genau dass sie das nicht dürfen.Haben mit großen Steinen zwei Fenster eingeschlagen und sind eingestiegen.Und haben uns das später auch noch ganz dreist erzählt.Begründung: Wir waren neugierig was in dem Haus ist.
Fazit: Eltern müssen nicht haften-sondern können aus Kulanz die Reparaturen bezahlen.Passiert ist bis heute nichts.Keine Entschuldigung,kein Erscheinen der Eltern,garnichts! Wo leben wir eigentlich?

@allmy_my
Hast du das von einem Anwalt prüfen lassen, dass die nicht haften müssen? Falls nicht, würd ich mal nachfragen.

@Tussinelda

Grauenvoll. Sowas ist mit nichts zu verzeihen.