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Brand in Hamburg-Altona

89 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hamburg, Brand, Brandstiftung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:16
http://www.mopo.de/nachrichten/feuer-tragoedie-von-altona-das-leben-des-brandstifters,5067140,26141690.html (Archiv-Version vom 02.03.2014)

Der UKE-Doc geht nach Rücksprache mit der familie an die Öffentlichkeit. Sieht jetzt wirklich alles nach einem psychologischen Unglück eines deutlich vorgeschädigten Menschen aus (Adoption, danach Verlusttrauma, Tourette-Syndrom o.ä., nuicht akzeptiert, womöglich Mobbing-Opfer). Ich glaub ihm jetzt einfach mal, dass er das nicht wollte, mir tut er ein bißchen leid.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:19
@pfiffi/wens interessiert
Schau mal auf YT/Trigger TV. Da gibt es Kurzbiographien von Serienmördern. Mir ist schon bewusst, dass es selektiert ist, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass zumindest die vorgestellen Täter alle eine scheiß Kindheit und/oder Jugend und/oder Erwachsenenalter hatten.

Tja-ha und wegen Aufsichtspflicht würde ich als Kostenträger nun wirklich mal nachhaken ;)


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:22
@hallo-ho Modellfall ist ja Jürgen Bartsch, der einfach eine Horrorkindheit hatte, ganz furchtbar.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:24
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Modellfall ist ja Jürgen Bartsch
Einer von vielen, vielen... Ich weiß, das schwere-Kindheit-Geblubber klingt für viele nach fauler Ausrede, aber da besteht nunmal ein Zusammenhang. Ich frag mich, wie viele Verbrechen man verhindern könnte, wenn man sich solcher Kinder intensiver annehmen würde und könnte. Ich tippe auf: sehr viele.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:26
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb: Ich weiß, das schwere-Kindheit-Geblubber klingt für viele nach fauler Ausrede
Für mich absolut nicht.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:29
@pfiffi
Du weißt es, ich weiß es, aber Stammtischdeutschland...

Anderseits, wenn ich beispielsweise Mutter eines missbrauchten, getöteten Kindes wäre, würde mich die Kindheit des Mörders auch herzlich wenig jucken. Es gibt halt immer mindestens zwei Perspektiven.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 13:35
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Anderseits, wenn ich beispielsweise Mutter eines missbrauchten, getöteten Kindes wäre, würde mich die Kindheit des Mörders auch herzlich wenig jucken. Es gibt halt immer mindestens zwei Perspektiven.
Natürlich. Manfred Nytsch kämpft mit allem darum, dass Ronny Rieken (wurde in der Kindheit mit schlimmer Regelmäßigkeit striemig geprügelt) wieder rauskommt. Wer will es Herrn Nytsch, dem Rieken das Leben zerstört hat, verdenken? (Ob Rieken irgendwann wieder raus sollte, weiß ich nicht...wäre einen eigenen Thread wert: Wie geht man um mit Menschen, die ihr destruktives Potenzial einfach nicht in den Griff kriegen?) Ich selber bin, meine Eltern wussten es damals halt nicht besser, wie schon gesagt auch nicht völlig gewaltfrei aufgewachsen, aber gemessen an dem, was Bartsch und Rieken erleben mussten, war meine Kindheit natürlich voller Samt und Seide...

Hier in diesem Fall war es wohl weniger/gar nicht Gewalt im Elternhaus, sondern waren es andere, allerdings ebenfalls schwer verstörende Erlebnisse.


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 17:20
FEUER-TRAGÖDIE VON ALTONA
Das Leben des Brandstifters

Er hat Verlustängste, wird in der Schule gemobbt, gilt als unruhig und hyperaktiv: Amar (13, Name geändert) leidet schon seit Jahren an psychischen Störungen. Jetzt hat der Gymnasiast auch noch drei Menschenleben auf dem Gewissen. Wie konnte es nur so weit kommen?

Wilde schwarze Haare, strahlendes Lächeln: Auf einem Selbstporträt von Amar wirkt der Junge glücklich. Doch innerlich ist der Jugendliche offenbar ziemlich zerrissen.

Amar wurde in Indien geboren. Seine leiblichen Eltern waren jedoch so arm, dass sie ihn weggaben. Ein deutsches Ehepaar aus Altona adoptierte den Jungen, da war er fünf Jahre alt. Ein Jahr später schulten sie ihn ein. Dann wieder ein Schicksalsschlag: Im Jahr darauf starb sein Adoptivvater.

Obwohl ihn Bekannte als „liebenswerten Jungen“ kannten, hatte es die Adoptivmutter nicht leicht mit ihm. Amar war sehr hibbelig, hatte eine Schreibschwäche und war psychisch labil. Die Frau, die selbst Pädagogin ist, ging mit ihm zu Ärzten, Therapeuten und Logopäden. Sie nahm ihn mit in die Kirche, vor vier Jahren hatte Amar seine Kommunion.

Amar kämpfte, er wollte anerkannt werden. Er meldete sich in diversen Sozialnetzwerken an, trat vor zwei Monaten in die Jugendfeuerwehr Altona ein, präsentierte sich im Internet mit einer eigenen Webseite. Doch in der Schule soll der 13-Jährige gemobbt worden sein. Amar hatte es nicht leicht in seinem jungen Leben. Doch was unmittelbar vor seiner folgenschweren Tat vorgefallen war, ist bislang unbekannt.

Der Junge wurde in eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hamburger UKE untergebracht und dort derzeit behandelt. „Wir nehmen uns jetzt die Zeit, die wir brauchen“, sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hamburger UKE, Prof. Michael Schulte-Markwort, am Montag. Es sei schwer zu sagen, wie es genau weitergehe, der Klinik stünden aber alle Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. In Notfällen gebe es für Kinder, die sich einer Behandlung verweigerten, mit Zustimmung der Eltern und des Familiengerichts auch die Möglichkeit einer geschlossenen Unterbringung. „Wir können das handhaben, wie wir das für angezeigt halten.“

Schulte-Markwort zeigte Verständnis für das öffentliche Interesse an dem Fall, bat die Medien aber gleichzeitig um Zurückhaltung. Das sei erforderlich, damit in Ruhe mit dem 13-Jährigen gearbeitet werden könne. Aus diesem Grunde sei er auch am Sonntag in Abstimmung mit den Angehörigen des 13-Jährigen offensiv an die Öffentlichkeit gegangen.

Dabei hatte Schulte-Markwort erklärt, dass der Junge kein notorischer Brandstifter und die Tat weder politisch noch persönlich motiviert gewesen sei. Die Folgen seines Handelns seien ihm nicht klar gewesen. Keinesfalls habe er das Haus anzünden wollen. Aufgabe der Klinik sei es nun, „den Jungen so zu behandeln, dass er trotz dieser schweren Schuld weiterleben kann“.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft unterstrich unterdessen, dass sie keinerlei strafrechtliche Maßnahmen gegen den 13-Jährigen ergreifen werde. Der Junge sei nicht strafmündig und daher strafrechtlich auch nicht zu belangen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Auch einen Antrag auf Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie werde es daher vonseiten ihrer Behörde nicht geben.

http://www.mopo.de/nachrichten/feuer-tragoedie-von-altona-das-leben-des-brandstifters,5067140,26141690.html


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Brand in Hamburg-Altona

11.02.2014 um 18:17
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Doch was unmittelbar vor seiner folgenschweren Tat vorgefallen war, ist bislang unbekannt.
Ich denke mal, sowas hat es auch "früher" schon gegeben. Aber heutzutage nehmen wir diese Informationen anders wahr, durch das Internet, durch die Medien, da wirken solche Sachen dramatischer als sie sind. Wenn jemand ums Leben kommt, ist das natürlich auch dramatisch, aber Brände und sowas ist mit Sicherheit kein Phänomen der Neuzeit.


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Brand in Hamburg-Altona

12.02.2014 um 16:29
BRANDSTIFTER (13) VON ALTONA
Er legte das Feuer am Todestag seines Vaters

Für ihn war es ein Tag der Trauer. Amar (13, Name geändert) zündete am 5. Februar einen Kinderwagen im Treppenhaus einer Flüchtlingsunterkunft an der Eimsbütteler Straße an, drei Menschen starben. Jetzt kommt heraus: Der Adoptivvater des Jungen war am 5. Februar vor sechs Jahren gestorben.

War der Jungfeuerwehrmann aufgrund von Trauer aggressiv geworden und hat deshalb gezündelt? Der gebürtige Inder war mit fünf Jahren von einem Ehepaar aus Altona adoptiert worden. Zwei Jahre später starb der Mann.

Amar litt seit Jahren an einer psychischen Störung, wurde therapiert. Der Gymnasiast ist strafunmündig und jetzt in einer Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

http://www.mopo.de/nachrichten/brandstifter--13--von-altona-er-legte-das-feuer-am-todestag-seines-vaters,5067140,26165104.html


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 01:09
Der Junge tut mir leid, hat schon so viel abbekommen, mit seinen 13 Jahren.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 06:36
@pfiffi
wie kommst Du auf Tourette-Syndrom?


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 08:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie kommst Du auf Tourette-Syndrom?
Vermutung meinerseits. Weil es irgendwo hieß: hippelig/nervös.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 09:03
@pfiffi
hibbelig und nervös bedeutet doch nicht Tourette-Syndrom oder überhaupt eine Erkrankung, vielleicht solltest Du Dich mal informieren, bevor Du so etwas raushaust


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 10:01
Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (kurz: Tourette-Syndrom oder GTS) ist eine neuropsychiatrische, ätiologisch weiter in Erforschung befindliche Erkrankung, die durch das Auftreten von Tics (von französisch tic „(nervöses) Zucken“) charakterisiert ist. Es wird zu den extrapyramidalen Hyperkinesien gerechnet.
Ich kenne das Syndrom aus recht persönlichen familiären Gründen. Es wird von Außenstehenden häufig als "der ist nervös/hippelig" etc beschrieben.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 17:40
Stimmt ja auch, mit hibellig, beruht aber wohl rein oder vorwiegend auf einem Transmitter-Defekt und ist soweit ich weiss keine psychische Krankheit, sondern eine neurologische. Auffällig sind aber v.a. die motorischen Ticks und das unvermittelte Ausrufen von unflättigem Vokabular zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten, sog "Koprolalie".
Gibt es einen extrem guten, schönen und paradoxerweise auch sehr lustigen Film drüber: "Ein Tick anders". Mit Jasna Fritzi Bauer.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 18:18
Nervös/Hibbelig würde man bei Kindern wohl heutzutage als ADHS-Verdacht diagnostizieren. Tourette-Patienten sind dagegen schon arg gehandicapt in ihrem Alltag durch ihre Tics und wirken je nach Ausprägung auf Außenstehende auch manchmal spastisch oder geistig behindert, obwohl das nicht zutrifft. Nervös/hibbelig würde man das wohl nur bei sehr schwacher Ausprägung nennen.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 18:24
@pfiffi
aha.......vielleicht hättest Du das noch zitieren sollen
Bei den Tics handelt es sich um unwillkürliche, rasche, meistens plötzlich einschießende und mitunter sehr heftige Bewegungen, die immer wieder in gleicher Weise einzeln oder serienartig auftreten können. Verbale, ungewollte Äußerungen zählen mit dazu sowie Ausrufe oder Geräusche.
ich denke es wäre sicherlich erwähnt worden, wenn er an dieser Erkrankung leiden würde, man muss ja nicht immer noch etwas hinzudichten


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 18:33
ADHS wurde doch parellel zum Medikament Ritalin entwickelt, damit man es auch massenhaft verschreiben kann. So wie Schweinepest für Tamiflu. Ich kenn mich total aus.


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Brand in Hamburg-Altona

13.02.2014 um 19:25
Obwohl, Vergleich hinkt. Tamiflu wurde gar nicht verschrieben, nur 2009 massenweise vorratshaltungsweise staatlich gebunkert. Und 2011 wieder alles mutwillig verbrannt, um noch zu sagen, was wenigstens 2% zum Thema passt. Ich kenn mich aus.


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