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Brand in Hamburg-Altona

89 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hamburg, Brand, Brandstiftung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brand in Hamburg-Altona

09.02.2014 um 16:58
http://www.mopo.de/polizei/todesfeuer-in-altona-uke-professor-ist-sich-sicher---er-wollte-das-haus-nicht-anzuenden--,7730198,26136400.html (Archiv-Version vom 02.03.2014)
@Tussinelda hatte auch schon den entsprechenden SpON-Link.
Finde ich gut, was Prof. Schulte-Markwort dort sagt. Ob Pyromanie, scheint interessanterweise gar nicht sicher.
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Das kann dem Wesen nach nicht fahrlässig sein.
Das Zündeln als solches sicher nicht, wohl aber die massiven Folgen, von denen auch ich glaube, dass der Junge die so nicht wollte.


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Brand in Hamburg-Altona

09.02.2014 um 19:01
Da der Junge noch nicht strafmündig ist, wird ihm juristisch auch nichts passieren. Und das ist auch gut so, denn vielleicht war er sich den Folgen seine Handelns nicht bewusst.

Höchstens, dass er in die Geschlossene wandert, wenn die "Therapie" nicht anschlägt.


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10.02.2014 um 06:26
@z3001x
weil etwas "meistens" gut geht (ich sehe das übrigens anders) ist es dann für Erwachsene also völlig in Ordnung, sich verantwortungslos zu verhalten, da ja die Konsequenzen nur scheisse sind, wenn sie auch tatsächlich eintreten? Aber ein Kind soll absehen können, das ein angezündetes Papierchen in einem Kinderwagen 3 Menschen umbringt? Und sich sämtlicher Konsequenzen bewusst sein? Verstehe ich nicht

@KillingTime
die Therapie dient eher dazu, dem Kind zu ermöglichen, mit dem, was die Brandstiftung verursacht hat, leben zu können, so habe ich es zumindest verstanden


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Brand in Hamburg-Altona

10.02.2014 um 13:45
@Tussinelda
Das wichtigste Unterscheidungskriterium ist Fahrlässigkeit bzw Gewohnheit (Schnellfahren) gegenüber Mutwilliger Brandstiftung. Das sollte man nicht vergleichen, ist eine andere Kategorie.


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10.02.2014 um 13:54
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Das Zündeln als solches sicher nicht, wohl aber die massiven Folgen, von denen auch ich glaube, dass der Junge die so nicht wollte.
Stimmt vermutlich. Aber erinnere Dich mal, als Du 13 warst, was Du da verstanden hast, was nicht.
Es wird oft so getan, also Jugendliche völlig unbedarft und weltfremd wären. Das stimmt aber nicht. Gerade bei Jungs ist oft ziemliches Interesse für pysikalische, technische etc Vorgänge vorhanden.
Ich kenne etliche, die schon früher mit Chemie-Baukästen und anderen Experimenten angefangen haben, inkl Schwarzpulver zusammenmixen und andere Feuerkünste, ich hab das ehrlich gesagt auch gemacht, allerdings im Garten. Und der Umgang mit Feuer und seinen Gefahren ist schon etwas was Erziehunsberechtigte ihren Kids beibringen sollten und i.d.R. auch tun, schon aus eigenen Interesse, damit sie eigen Hütte nicht abgefackelt wird.

Man kann es natürlich nicht wirklich wissen, was in dem ich sag mal: jungen Mann vor sich ging und was er abschätzen konnte. Aber nicht vergessen: er gehörte der Jugendfeuerwehr an, da kriegt man schon mehr beigebracht als der gleichaltrige Schnitt.


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Brand in Hamburg-Altona

10.02.2014 um 14:25
Dass er zur Jungfeuerwehr gehört, zeigt schon eine latent vorhandene Faszination fürs Feuer. Viele (auch erwachsene) Feuerwehrmänner entpuppten sich schon als Brandstifter, den absoluten Kick bekommend, wenn sie zu einem ihrer selbst gelegten Brände zum Löschen gerufen wurden. Gerade die Jungfeuerwehrleute bekommen eine konkrete Einweisung und in eindrucksvollen Versuchen vorgeführt, wie schnell sich auch kleinste Brände ausbreiten und unkontrollierbar werden können. Von daher glaube ich sehr wohl, dass der Junge genau wusste, was er da tut und dass er damit das ganze Haus anzünden kann. Und hat dabei billigend in Kauf genommen, dass dabei die darin wohnenden Menschen zu Schaden kommen, verletzt oder gar getötet werden können.

Ansonsten kann man wohl sagen: Gib einem Kind ein Feuerzeug und etwas, was man anzünden kann, und die Wahrscheinlichkeit, DASS es etwas anzünden wird, ist ziemlich hoch.


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Brand in Hamburg-Altona

10.02.2014 um 17:00
Keine Strafe: 13-jähriger Brandstifter wird nicht belangt

Drei Menschen kamen bei dem dramatischen Brand in Altona-Nord ums Leben, der Brandstifter ist ein erst 13-jähriger Junge. Nachdem sich der zuständige Professor des UKE zur Wort meldete, erklärte jetzt die Staatsanwaltschaft, dass sie keine Maßnahmen gegen ihn ergreifen werden.

Der 13-Jährige sei nicht strafmündig und deshalb strafrechtlich auch nicht zu belangen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag.

Auch einen Antrag auf Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie werde es von Seiten ihrer Behörde nicht geben.

Der 13-Jährige hatte zugegeben, am vergangenen Mittwochabend in einem Mehrfamilienhaus das Feuer gelegt zu haben. Dabei waren eine 33-jährige Mutter und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen.

Der minderjährige Brandstifter wurde zunächst in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hamburger UKE untergebracht und behandelt.

http://www.mopo.de/nachrichten/feuer-in-altona-nord-keine-strafe--13-jaehriger-brandstifter-wird-nicht-belangt,5067140,26145732.html


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Brand in Hamburg-Altona

10.02.2014 um 17:03
"Keinesfalls wollte er das Haus anzünden"
Ein 13 Jahre alter Junge ist verantwortlich für die Brandstiftung in einem Hamburger Flüchtlingsheim. Jetzt meldet sich die Familie des Jungen zu Wort. Psychologen untersuchen ihn.

Ein 13-Jähriger ist für den Brand mit drei Toten in einer Flüchtlingsunterkunft im Hamburger Stadtteil Altona verantwortlich – und nun meldete sich dessen Familie über einen behandelnden Psychologen zu Wort. Am Vortag war der Junge in die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) gebracht worden.

Deren Chef, Professor Dr. Michael Schulte-Markwort, veröffentlichte eine Stellungnahme: "In Absprache mit den ebenso tief erschütterten Angehörigen des Jungen können wir folgendes mitteilen: Die Tat war weder politisch noch persönlich motiviert. Der Junge kannte weder das Haus noch seine Bewohner. Er ist kein notorischer Brandstifter, der die Feuerwehr einmal bei einem bei einem Einsatz erleben wollte." Seine Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr sei ihm aufgrund des Zugehörigkeitsgefühls sehr wichtig gewesen.

Bei der Tat habe es sich "um einen ungerichteten aggressiven Impuls, der nicht vorhersehbar war" gehandelt. Und weiter: "Am Mittwoch hatte er für alle unvorhersehbar und plötzlich den Impuls, Papier in einem ihm unbekannten Haus anzuzünden. Die Folgen seines Handelns waren ihm nicht klar. Keinesfalls wollte er das Haus anzünden. Unsere Aufgabe ist es, den Jungen so zu behandeln, dass er trotz dieser schweren Schuld weiterleben kann", so Schulte-Markwort.

Junge ist Mitglied der Jugendfeuerwehr

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass der Junge Mitglied der Jugendfeuerwehr Hamburg sei und die Tat eingeräumt habe. "Hinweise auf eine politisch motivierte Tat liegen nicht vor", hieß es auch in dieser Erklärung. Konkretere Angaben zu dem Jungen wollte Oberstaatsanwältin Nana Frombach aus Gründen des Sozialdatenschutzes nicht machen.

Damit ging die Fahndung nach dem mutmaßlichen Brandstifter relativ schnell zu Ende. Nach Angaben von Polizeisprecherin Ulrike Sweden brachte eine Anwohnerin die Ermittler auf die Spur des 13-Jährigen. Die Zeugin habe beobachtet, wie ein Junge in einer Jacke der Jugendfeuerwehr vom Brandort in Richtung Alsenplatz lief und in einen Bus stieg. Die Polizei habe den Jungen so auf Bildern der Videoüberwachung im Bus identifizieren können, sagte Sweden.

Die "Bild"-Zeitung berichtete, der Junge sei in einen Bus gestiegen und habe "aufgeregt und wirr" gesagt: "Ich bin von der Feuerwehr und muss ganz dringend zu einem Einsatz. Es geht um Menschenleben." Bei dem Brand in einem Mehrfamilienhaus waren am Mittwochabend eine 33-jährige Pakistanerin und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen. 27 Bewohner wurden laut Polizei verletzt. Die Ermittler waren frühzeitig von Brandstiftung ausgegangen.

Hamburger Feuerwehr fassungslos

Die Hamburger Feuerwehr vernahm fassungslos, dass ein Angehöriger ihrer Jugendfeuerwehr für den Brand verantwortlich sein soll. Die Bestürzung sei umso größer, da es sich um einen der folgenschwersten Brände der vergangenen Jahre in der Hansestadt gehandelt habe, teilte die Feuerwehr mit.

Man werde diesen Vorfall analysieren und aufarbeiten, um gezielte Rückschlüsse für die Jugendarbeit – aktuell sind demnach mehr als 900 Jungen und Mädchen in den 53 Jugendfeuerwehren der Feuerwehr Hamburg aktiv – zu erlangen.

Auch Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) zeigte sich bestürzt und traurig. "Dass offenbar ein 13-Jähriger, der sich gerade einer Jugendfeuerwehr angeschlossen hatte, den Brand verursacht hat, hat mich mehr als erschrocken und wütend gemacht", erklärte er. Zugleich betonte Neumann, dass die schreckliche Tat eines Einzelnen nicht die Leistungen der Jugendfeuerwehren in Misskredit bringen dürfe.

Nicht strafmündig: Verfahren eingestellt

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte erklärt, ihm sei wichtig, dass die Stadt und ihre Behörden nun insbesondere dem Mann, der seine Frau und zwei Söhne verloren hat, hilfreich zur Seite stehen.

Unter den Trauernden war am Sonntagnachmittag auch Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) der gemeinsam mit dem Geschäftsführer des städtischen Unternehmens "Fördern und Wohnen", Rambert Vaerst, an den Brandort kam. "Ich wollte mir selbst ein Bild machen", sagte der Senator, nachdem er einige Minuten still vor dem Haus verharrt hatte. "Verquerer kann das Schicksal nicht sein, dass ein 13-Jähriger für den Tod der Familie verantwortlich ist."

Da das Kind nicht strafmündig ist, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren jetzt ein. Es kommen nur erzieherische Maßnahmen in Betracht. In Hamburg steht aber auch bei Jugendlichen (ab 14 Jahre) grundsätzlich der Einzelfall im Vordergrund und die Überzeugung, dass regelmäßig straffällig werdende Kinder nichts in Gefängnissen verloren haben, sondern Unterstützung brauchen, wenn sie straffällig geworden sind.

Versicherungen haften nicht

Für Kinder gilt dies schon deshalb, weil der Gesetzgeber nur erzieherische Maßnahmen zulässt. Das kann von "Hilfen zur Erziehung" über einen Familienhelfer in der Familie bis hin zur Behandlung in der Psychiatrie reichen.

Die Eltern haften nur, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben und ihnen dies nachgewiesen werden kann. Dass ein 13 Jahre altes Kind sich tagsüber allein auf der Straße bewegt, gilt als selbstverständlich und kann keine Schuld begründen. Versicherungen wie etwa eine Haftpflicht-Versicherung treten im Fall von Straftaten nicht ein.

Für das Unternehmen "Fördern- und Wohnen" steht nun die Sanierung des Gebäudes im Vordergrund. Anfang der Woche sei ein Treffen mit dem Hauseigentümer geplant, um Maßnahmen zur Brandsanierung zu besprechen, sagte Geschäftsführer Vaerst.

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article124699162/Keinesfalls-wollte-er-das-Haus-anzuenden.html


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10.02.2014 um 18:14
Zitat von ComtesseComtesse schrieb: Gerade die Jungfeuerwehrleute bekommen eine konkrete Einweisung und in eindrucksvollen Versuchen vorgeführt, wie schnell sich auch kleinste Brände ausbreiten und unkontrollierbar werden können. Von daher glaube ich sehr wohl, dass der Junge genau wusste, was er da tut und dass er damit das ganze Haus anzünden kann. Und hat dabei billigend in Kauf genommen, dass dabei die darin wohnenden Menschen zu Schaden kommen, verletzt oder gar getötet werden können.
Naja, kommt schon drauf an, wie lange er dort war. Wenn ichs recht erinnere - habe da jetzt keine Quelle parat - erst wenige Wochen.


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10.02.2014 um 18:16
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Stimmt vermutlich. Aber erinnere Dich mal, als Du 13 warst, was Du da verstanden hast, was nicht.
Es wird oft so getan, also Jugendliche völlig unbedarft und weltfremd wären. Das stimmt aber nicht. Gerade bei Jungs ist oft ziemliches Interesse für pysikalische, technische etc Vorgänge vorhanden.
Ich kenne etliche, die schon früher mit Chemie-Baukästen und anderen Experimenten angefangen haben, inkl Schwarzpulver zusammenmixen und andere Feuerkünste, ich hab das ehrlich gesagt auch gemacht, allerdings im Garten.
Ich auch. Unterirdische Sprenungen, Schiffchen voller D-Böller, und aufm Teich dann versenkt ;-) Und natürlich wusste ich, dass dem gewisse gefahren eignen.

Hier geht es aber einzig und allein um die Frage, ob er die volle Tragweite seines Tuns begriffen hat, und da glaube ich, dass wir mit einem "Nein, hat er nicht" gut leben können.


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10.02.2014 um 18:30
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Therapie dient eher dazu, dem Kind zu ermöglichen, mit dem, was die Brandstiftung verursacht hat, leben zu können
Naja hoffentlich. Mit 13 Jahren für den Tod von Menschen verantwortlich sein, da möchte wohl niemand mit ihm tauschen.

@diegraefin
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Dass er zur Jungfeuerwehr gehört, zeigt schon eine latent vorhandene Faszination fürs Feuer.
Was ist das für ein Quark? In dem Alter zündeln alle Jungs, das ist völlig normal. Manche brennen komplette Äcker und Felder ab, andere nur Opas Schuppen. Wenn dabei jemand ums Leben kommt, dann ist das zwar bedauerlich, aber nicht die Regel.
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Gib einem Kind ein Feuerzeug und etwas, was man anzünden kann, und die Wahrscheinlichkeit, DASS es etwas anzünden wird, ist ziemlich hoch.
Das nennt sich "Spieltrieb" und ist Teil der normalen Entwicklung. Allerdings ist es Aufgabe der Erwachsenen, sowas zu lenken. Ich zum Beispiel kenne eine Mutter, die mit ihren zwei Söhnen zusammen auf dem Hof gezündelt hat, so dass nichts passieren konnte.

@Vernazza2013
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Der 13-Jährige sei nicht strafmündig und deshalb strafrechtlich auch nicht zu belangen
In anderen Fällen kommt das ebenfalls vor, zum Beispiel wenn sie minderjährige Räuber laufenlassen, daher ist das hier nur Recht und billig.


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Brand in Hamburg-Altona

10.02.2014 um 21:33
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Was ist das für ein Quark? In dem Alter zündeln alle Jungs, das ist völlig normal. Manche brennen komplette Äcker und Felder ab, andere nur Opas Schuppen. Wenn dabei jemand ums Leben kommt, dann ist das zwar bedauerlich, aber nicht die Regel.
Ob "alle" Jungs zündeln, nun ja. ich habs getan, klar, aber eben niemals "inhouse", das war mir schon klar, dass man das nicht tut. Was für ein psychisches Unglück dort passiert ist, werden wir, aus Datenschutzgründen und wg Persönlichkeitsrecht (und das ist gut so!), wohl nie genau erfahren. Vielleicht wirklich ne bescheuerte Mutprobe - dass Kinderwagen im hausflur angezündelt werden ist ja leider so ungewöhnlich nicht -, und dioesmal ists schief gegangen. Vielleicht massive destruktive tendenzen. Who knows! ich habe Mitleid mit den Opfern, aber, ich gesteh es, ich habe auch ein wenig Mitleid mit dem Bengel. Dass er keineswegs drei Menschen töten wollte, das glaub ich ihm bis zum Beweis des Gegenteils sofort.


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10.02.2014 um 22:50
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Ich auch. Unterirdische Sprenungen, Schiffchen voller D-Böller, und aufm Teich dann versenkt ;-) Und natürlich wusste ich, dass dem gewisse gefahren eignen.
Unterirdische Sprengungen.^^ Sehr grossartig :D :D
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Hier geht es aber einzig und allein um die Frage, ob er die volle Tragweite seines Tuns begriffen hat, und da glaube ich, dass wir mit einem "Nein, hat er nicht" gut leben können.
Naja. Letztendlich scheint das nur eine Sprachregelung zu sein, was da von dem Psychiater betrieben wird. Die StA macht nichts, weil das "Kind" unter 14 ist. Kein Handlungsbedarf. Also taucht man alles in Watte und verkauft es Tragik, Unglück, Verkettung ungl. Umstände, bemitleidet den Täter etc, weil es eh nicht ändern würde.
Aber wenn man diesen Ausruf des "Jungen" nüchtern bewertet:
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:"Ich bin von der Feuerwehr und muss ganz dringend zu einem Einsatz. Es geht um Menschenleben."
Dann kann man nur zu diesem Schluss kommen:
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Von daher glaube ich sehr wohl, dass der Junge genau wusste, was er da tut und dass er damit das ganze Haus anzünden kann. Und hat dabei billigend in Kauf genommen, dass dabei die darin wohnenden Menschen zu Schaden kommen, verletzt oder gar getötet werden können.
Nämlich, dass er weitgehend wusste was et tat. :(
Die armen Kinder und die arme Mutter udn der arme Vater, dem sie nun fehlen.


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10.02.2014 um 23:04
Lieber @z3001x

Hmmm, also: Jein. Ein ehrliches "Jein". Wir hätten damals als 12jährige Bengels beinahe ein Feld abgefackelt, worauf, nebenbei bemerkt, schlechter alter, dörflicher 70/früh80er Erziehunsgsitte folgend, natürlich ein Kochlöffeltanz folgte (= Eltern setzten voraus, dass wir wussten). Wussten wir, was unser Feuerchen auslösen kann? darauf gibt es nur eine, sehr klare, Antwort: Jein! Das Feld abbrennen wollten wir sicher nicht. Andererseits: Wenn uns jemand kurz vorm Abnfackeln zur Vernunft gebracht hätte, wäre uns das natürlich so irgendwie klar gewesen. Also: ich weiß es nicht. Im Zweifelsfall ist das in Ordnung so, wie es läuft. Sollte der Junge massive destruktive Tendenzen haben, hoffe ich, dass die Forensik das erkennt und helfend eingreifen kann. Ist besser als der Kochlöffel ;-)


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10.02.2014 um 23:36
Naja. Punkt ist wohl, dass man es irgendwie, als Jugendlicher, "weiss" aber eben nur so halb, man hat es eben noch nicht erlebt, deswegen macht man es ja, man will sehen, wie es wirklich ist, wie es sich anfühlt, wenn das Feld abbrennt und man hat es selbst verursacht. Teuflische Neugier. Und Freude am eigenen Werk. Man bekommt das ganze "Wissen" ja ständig vorgekaut und muss es immer glauben und nachbeten, und das nervt gewaltigst.
Angeblich auch eine sexuelle Komponente bei Pyromanie, daher besonders beliebt wenn man gerade in die Pubertät kommt.
Aber Punkt ist eben auch: Ihr habt das Feld gewählt und nicht das Asylantenheim, und das ist eben auch kein Zufall mMn. Mein Bruder hat mit seine komischen Freunden, die im Dorf verschrien waren z.B. immer im Sommer die Schmeissfliegen und Spinnen in der Garage mit irgendwelchen brennbaren Lacken aus Spraydosen abgefackelt. Die sind die schier ausgeflippt vor Entzücken als die Fliegen weggebrutzelt sind, und haben sich vorher irgendwelche Masken angezogen und sind ausräuchern gegangen. Das waren auch destruktive Tendenzen, aber eben im richtigen Kanal, den haben sie, obwohl auch nur 12, 13, 14, selbst richtig gewählt. Das ist eben der kleine, grosse Unterschied.
Aber OK, offiziell heisst es: der arme Junge, ist selbst am meisten gestraft, weiss nicht, was er tut (obwohl das eben ein bisschen schöngeredet wird)
Dass die drei Menschen nur durch ihn und seine Entscheidung ums Leben gekommen sind, geht dabei ein bisschen unter bei dieser Weichzeichnung dieses sehr schlimmen Ereignis.

Was ich auch ziemlich unglaublich finde, ist, dass, liesst man den von @Vernazza2013 eingestellten Welt-Artikel, niemand für den Schaden, der da angerichtet wurde, aufkommen muss, die Eltern nicht, die Versicherung nicht, der Staat nicht. Das ist unglaublich.


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11.02.2014 um 08:14
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Die Eltern haften nur, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben und ihnen dies nachgewiesen werden kann. Dass ein 13 Jahre altes Kind sich tagsüber allein auf der Straße bewegt, gilt als selbstverständlich und kann keine Schuld begründen.
Dass die Haftpflicht nicht bei Vorsatz und Straftaten haftet, ist geschenkt.

Was die Aufsichtspflicht betrifft, da ist was dran. Ich kenn Fallbeispiele, bei denen selbst Eltern von Kleinkindern z.B. für eine runtergeworfene Vase nicht haften mussten, wenn sie nachweisen konnten, dass sie ihrer Aufsichtspflicht ausreichend nachgekommen waren.

Nur frage ich mich in diesem speziellen Fall: Wenn ich mich recht erinnere ist es doch so, dass der Junge vorher schon psychisch irgendwas hatte, oder? Falls ja, würde ich als Heimbetreiber (die Stadt, vermutlich?) schon mal nachhaken, ob die Aufsicht ausreichend erfüllt wurde bei diesem psychisch labilen Jungen.


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11.02.2014 um 10:10
Nach Feuerdrama muss 13-Jähriger mit Schuld leben

Strafrechtlich hat das Feuer in Hamburg, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, keine Konsequenzen. Der geständige 13-Jährige ist nicht strafmündig. Er muss aber mit der schweren Schuld weiterleben.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft möchte keine Strafe für den 13-jährigen Jungen fordern, der für das Feuer mit drei Toten in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg-Altona verantwortlich sein soll. Er sei nicht strafmündig und daher strafrechtlich auch nicht zu belangen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Auch einen Antrag auf Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie werde es daher vonseiten ihrer Behörde nicht geben.

Der 13-Jährige hatte zugegeben, am vergangenen Mittwochabend in dem Mehrfamilienhaus, das als Flüchtlingsheim genutzt wird, ein Feuer gelegt zu haben. Dabei waren eine 33-jährige Pakistanerin und ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen.

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hamburger UKE, in der der 13-Jährige behandelt wird, wollte sich am Montag zum weiteren Vorgehen nicht äußern, sondern verwies auf die ärztliche Schweigepflicht.

Am Sonntag hatte der Direktor der Klinik, Prof. Michael Schulte-Markwort, in Abstimmung mit den Angehörigen des Jungen eine Erklärung herausgegeben. Darin hieß es: Der Junge sei kein notorischer Brandstifter, die Tat sei weder politisch noch persönlich motiviert gewesen.

"Keinesfalls wollte er das Haus anzünden"

"Es handelt sich um einen ungerichteten aggressiven Impuls, der nicht vorhersehbar war. Am Mittwoch hatte er für alle unvorhersehbar und plötzlich den Impuls, Papier in einem ihm unbekannten Haus anzuzünden", erklärte Schulte-Markwort. "Die Folgen seines Handelns waren ihm nicht klar. Keinesfalls wollte er das Haus anzünden." Aufgabe der Klinik sei es nun, "den Jungen so zu behandeln, dass er trotz dieser schweren Schuld weiterleben kann".

Nach Angaben aus der Hamburger Sozialbehörde kann in Fällen, wo Kinder betroffen sind, nichts gegen den erklärten Willen der Sorgeberechtigten unternommen werden. Wenn sie aber einer nach Ansicht der behandelnden Experten notwendigen Maßnahme nicht zustimmen, kann das Familiengericht eingeschaltet werden.

Das Gericht kann dann die entsprechenden Schritte anordnen – auch den vollständigen Entzug des Sorgerechts und die Einsetzung eines Vormunds. Konkrete Angaben zum Fall des 13-Jährigen konnte die Sozialbehörde am Montag aber noch nicht machen.

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article124717367/Nach-Feuerdrama-muss-13-Jaehriger-mit-Schuld-leben.html


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11.02.2014 um 10:11
@z3001x hm, ja, kann natürlich sein, dass man es etwas weichzeichnet. Natürlich weiß jeder, wenn nicht total plemplem, was Feuer anrichten kann. Ob man aber auch weiß, dass das Zündeln in einem Kinderwagen, der leider sehr ungünstig steht, zu so einem verheerenden Brand führt? Wir wollten damals ja auch nicht das feld anzünden, hätten es nur beinahe, weil der Wind doof stand.
@hallo-ho nur, wenn der Junge vorher schon sehr destruktive tendenzen aufwies. Etwa: Vorher schon gezündelt hat. Der Junge, aber das sind alles inoffizielle Gerüchte, soll auch gemobbt worsden sein.


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11.02.2014 um 10:15
@pfiffi
Darum mein ich ja: einfach mal nachhaken und prüfen lassen.


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11.02.2014 um 12:45
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:hm, ja, kann natürlich sein, dass man es etwas weichzeichnet.
Wie heißt es so schön: Man kann nicht in den Kopf sehen. Ich kann und will nicht beurteilen, ob er wirklich jemanden mit dem Feuer etwas antun wollte oder es zumindest in Kauf genommen hat.

Allerdings, in einem fremden Haus einen Gegenstand anzuzünden, der nicht ihm gehört, hat meiner (Laien-)Meinung nach schon eine besondere Qualität, die über "das Normale" hinausgeht.

Ich hab, als ich so 12 rum war, auch gern "gezündelt". Allerdings hab ich nie Tiere (nichtmal Sechs- oder Achtbeiner) dafür genommen und auch keine Gegenstände, die mir nicht mal gehörten. Ich war zufrieden, wenn es eine Kerze war oder ich hab fünf Streichhölzer hintereinander abgefackelt oder Zeugs mit meinem Chemiekasten, aber das war's dann auch.


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