Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Nach weiteren Informationen der "Bild" stammt der Mann aus Stendal, ganz in der Nähe von dem Ort Wilhelmshof, wo Inga damals im Mai 2015 spurlos verschwand. Die Soko "Inga" stürmte daraufhin das Horrorhaus in der Hoffnung, Hinweise zu Inga zu finden. Das Haus war komplett zugemauert, die Fenster nur zum Anschein da. Es soll laut Angaben der "Bild" alles dagewesen sein, um ein Kind zu entführen. Leider gab es keine Anzeichen zu Inga.

Quelle: https://www.news.de/panorama/855655380/vermisste-inga-aus-schoenebeck-paedophiler-lebt-in-bauernhaus-in-bitterfeld/1/
Hier nochmal ein alter Bericht dazu. Mglw wurdem keine Spuren von Inga IM Haus gefunden?
Baggereinsatz und Auto zerlegen war mir nicht bekannt.

Doch damals war von den Puppen die Rede.

https://www.tag24.de/nachrichten/berlin-polizei-entdeckt-paedophilen-haus-suche-nach-inga-vermisst-kinderporno-ring-194225

Wegen was sitzt er eigentlich ein? Ich hab es gegoogelt finde aber nur die Berichte von 2016

Der zitierte Beitrag von Leppy wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag

Es handelt sich nicht um gewöhnliche Spielzeugpuppen, sondern um äußerst realistisch und in Lebensgröße angefertigte Puppen, die man angeblich bis vor einigen Jahren noch über Amazon Marketplace kaufen konnte.

sallomaeander schrieb:Es handelt sich nicht um gewöhnliche Spielzeugpuppen, sondern um äußerst realistisch und in Lebensgröße angefertigte Puppen

Ja, für Erwachsene sind mir diese Sexpuppen geläufig. Aber ich kann nicht glauben, dass man legal Puppen kaufen kann, die Kindern nachempfunden sind und der sexuellen Befriedigung dienen
Beantwortet auch die Frage von @Zeralda

Durch die Festnahme konnten die Ermittler dennoch die Entführung eines kleinen Mädchen verhindern. Martin H. sitzt jetzt in einer Einrichtung für psychisch kranke Straftäter.

Quelle: https://www.tag24.de/nachrichten/berlin-polizei-entdeckt-paedophilen-haus-suche-nach-inga-vermisst-kinderporno-ring-194225

Weiß jemand, um welchen Fall es damals ging?

JamesRockford schrieb:Weiß jemand, um welchen Fall es damals ging?

Ich glaube, der Satz ist nur mies formuliert und soll sowas bedeuten wie: "er hätte bestimmt irgendwann ein Kind entführt, so wie der das Haus präpariert hat, das konnten die Ermittler nun verhindern, weil er weggesperrt wurde."

Ich denke nicht, dass es da was konkretes gab.

Pony2.4 schrieb:Ich glaube, der Satz ist nur mies formuliert und soll sowas bedeuten wie: "er hätte bestimmt irgendwann ein Kind entführt, so wie der das Haus präpariert hat, das konnten die Ermittler nun verhindern, weil er weggesperrt wurde."

Eine solche Mutmaßung erwarte ich eigentlich nicht in einem Artikel. Wenn es so ist, dass dieser Satz mies formuliert ist, dann gehört das in einen Kommentar und ist dann auch die Einschätzung des Journalisten. So ist der Satz vollkommen irreführend. Aber er generiert Clicks.

Eichhörnchen schrieb am 10.02.2023:Konkretes Beispiel ist eine 2019 eingesetzte Prüfgruppe, die den Fall nochmal untersuchen sollte. Sie wurde bereits nach elf Tagen wieder aufgelöst. Ein Jahr später wurden der Akte dann aber Dutzende Seiten hinzugefügt, die der Prüfgruppe möglicherweise bei ihrer Arbeit hätten helfen können, so Tzschoppe.
Quelle: https://www.radiobrocken.de/nachrichten/Der-Fall-der-vermissten-Inga-wird-neu-aufgerollt-id829665.html

Eichhörnchen schrieb am 10.02.2023:Wer hat das eigentlich bemerkt das diese Dutzende Seiten erst später hinzugefügt wurden? Der jetzige Anwalt?

Ich bezweifle irgendwie, dass es nach 2019 noch soviel „Neues Material“ an Ermittlungen gegeben hat, und die Akte um mehrere Dutzend Seiten dicker wurde.

In der Presse wurde es so kommuniziert, dass der Akte, eine Jahr nach dem die prüfgruppe ihre Arbeit beendet hat, wieder „Dutzende Seiten“ hinzugefügt wurden.

Der zitierte Beitrag von Kohlhaas wurde gelöscht. Begründung: Folgebeitrag

Welche Seiten das waren, und welchen Sinn und Zweck das hatte, können nur die stendaler beantworten. Ich hoffe dass der Ausschuss und Herr Tzschoppe was raus findet!

Rechtsanwalt Steffen Tzschoppe hat sich ja bereits im Februar über die Stendaler wie folgt geäußert:

Ich möchte ihnen jetzt nichts unterstellen. Ich glaube, die meisten von denen sind auch Eltern, und die möchten das auch nicht. Und jeder Polizeibeamte oder jede Polizeibeamtin möchte natürlich seine Sachen auch aufgeklärt wissen. Davon lebt man. Seine Arbeit macht man ja, um ein Ziel und einen Erfolg zu haben. Ich bin mir auch sicher, die meisten würden vielleicht gern noch etwas tun, können aber nicht, weil bestimmte Strukturen das verhindern.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/inga-vermisst-anwalt-sucht-weiter-100.html

xTrina schrieb:Ich bin mir auch sicher, die meisten würden vielleicht gern noch etwas tun, können aber nicht, weil bestimmte Strukturen das verhindern.

Da würde ich jetzt aber keine Verschwörungserzählung hineininterpretieren. Auch ich arbeite z.B. im öffentlichen Dienst. Ich arbeite immer gegen die Statistik. Gerne würde ich manchen Fällen noch mehr Zeit widmen. Aber Arbeitszeit ist ein knappes Gut. Ich denke, so hat der Anwalt das gemeint. Polizeiarbeit kann nicht einfach ohne echte erfolgversprechende Ermittlungsansätze ins Blaue hinein betrieben werden. Der Anwalt als privatwirtschaftlicher Unternehmer kann anders kalkulieren. Wenn er dafür bezahlt wird, kann er in bestimmten Bereichen einen ganz anderen Aufwand betreiben. Und Behördenkritik ist immer wohlfeil.

PeterWimsey schrieb:Da würde ich jetzt aber keine Verschwörungserzählung hineininterpretieren

Ich denke nicht. Das ist ein Anwalt. Eher sogar, da hat er sogar schon weit mehr, wäre wahrscheinlich bei einem privaten Glas Wein deutlicher, kann aber juristisch nicht direkter formulieren.
Und formulieren können Juristen so gut, wie nahezu niemand sonst.
Ansonsten würde da wohl stehen: "sind an behördliche Wege und Abläufe gebunden" oder Dergleichen.
Ich finde das einen überaus klugen Zug, sich genau diesen Anwalt zu wählen.
Ich habe das auch mal gemacht, für ein fieses Gerichtsverfahren und mir jemanden genommen, der schon extrem oft mit der Gegenseite zutun hatte.
Der darf zwar nicht darüber reden, was er über die Jahre alles so von anderen Mandanten erfahren hat, aber selbst alte Mandanten kontaktieren und sie sogar nochmal neu dies oder das fragen und dann damit strategisch arbeiten kann er durchaus. Und eben danach liest es sich.

PeterWimsey schrieb:Polizeiarbeit kann nicht einfach ohne echte erfolgversprechende Ermittlungsansätze ins Blaue hinein betrieben werden.

So ist es. Die Anwälte zeigen solche alten oder neuen erfolgversprechenden Ermittlungsansätze auch nicht auf, sondern ergehen sich in allgemeiner Kritik, ohne bisher konkreter zu werden.

Immerhin haben sich zwei Prüfgruppen mit den Ermittlungen und den Ermittlungsergebnissen der StA Stendal befasst, ohne offenbar wesentliche Kritikpunkte zu finden.

Es ist sehr nachvollziehbar, dass Angehörige von Opfern eines mutmaßlichen Verbrechens von den Ermittlungsbehörden ständige Aktivität verlangen. Dass ein Fall nicht aufgeklärt werden kann, ist fraglos für Angehörige sehr schwer zu ertragen. Leider ist es allerdings so, dass es manchmal trotz aller Bemühungen der Ermittlungsbehörden zu keinem Ergebnis kommt, wie die in der Krimirubrik diskutierten Fälle Annika Seidel, Gabriele Speth, Birgit Ameis, die beiden verschwundenen jungen Mühlviertler u.a. zeigen.

Bei Unaufklärbarkeit einer Sache quasi automatisch von einem Versagen oder von „schweren Pannen“ bei Ermittlungsbehörden auszugehen, greift sicher zu kurz. Es kann nicht im Interesse eines Rechtsstaats sein, dass Ermittlungsbehörden gezwungen sind, auf Biegen und Brechen ohne ausreichende Beweise einen Täter zu präsentieren.

Wir müssen halt die Sitzung des Innenausschusses abwarten. Diese wird hoffentlich genauere Erkenntnisse mit sich bringen.
Auf der Seite vom Landtag Sachsen-Anhalt konnte ich für die Sitzung von heute keine Tagesordnung oder Protokolle finden.
Für morgen steht der Fall auf der Tagesordnung. Hierzu auf "Einladung" klicken dann öffnet sich eine PDF Datei.

Hier heißt es unter Punkt 7

a) Ermittlungen im Vermisstenfall G.
Selbstbefassung Fraktion DIE LINKE - ADrs. 8/INN/64

b) Ermittlungen zum Verschwinden der 5-jährigen G.
Selbstbefassung Fraktion SPD - ADrs. 8/INN/65

Berichterstattung durch die Landesregierung

Quelle:
https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/portala/browse.tt.html

Der gessmte Landtag von Sachsen-Anhalt, also das Plenum, hat den Fall bisherauch nicht auf der Tagesordnung.

Am 9. März befasst sich vielmehr der Ausschuss für Inneres und Sport des Landtages - neben anderen Tagesordnungspunkten - in seiner um 10:00 Uhr beginnenden Sitzung mit der Sache.

https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Downloads/Wochenuebersicht/8.wp_2023_wo10.pdf

Die geschieht im Rahmen einer sog. Selbstbefassung. D.h., die Ausschüsse des Landtages können nach Paragraph 14 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Landtages von Sachsen-Anhalt sich auch ohne besonderen Auftrag des Plenums mit Sachverhalten befassen, die ihren Geschäftsbereich betreffen (für einen Innenausschuss wäre das zB die Polizei, aber nicht Justiz einschliesslich Staatsanwaltschaften und Gerichten, da für Justiz ein anderer Ausschuss zuständig ist). Eine Beschlussempfehlung für den Landtag dürfen die Ausschüsse aus diesen Beratungen allerdings nicht herleiten.

Ein frei verfügbarer Artikel aus der BZ von heute nimmt nochmal Bezug zu dem Besitzer des umgebauten Hauses, welches 2016 gestürmt wurde.
Demnach wurde auf dem Grundstück kurz nach Ingas Verschwinden mit einem Bagger gearbeitet und der Besitzer hat sein Auto zerlegt.

„Im Mai 2015, kurz nach dem Verschwinden von Inga, hatte dieser Straftäter einen Bagger auf seinem Grundstück im Einsatz“, sagt der Anwalt. Im gleichen Zeitraum hatte der Mann sein Auto auf dem Grundstück zerlegt.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/sex-puppe-aus-wohnung-sah-aus-wie-vermisste-inga

Ob das Außengelände damals auch genauer untersucht wurde, ggf. auch mit Hunden? Fanden Grabungen statt? In dem oben von @Eichhörnchen verlinkten Artikel von 2016 ist erstmal nur von einer "Durchsuchung" die Rede gewesen. Kann auf einem Grundstück einfach so gegraben werden oder braucht sowas einen richterlichen Beschluss? Denn ursprünglich stürmte man das Haus doch wegen Verbreitung von Kinderpornos?

Aktuell gibt es einen neuen Bericht ohne Bezahlschranke zum Verschwinden von Inga in der "Bild":

„Die Stendaler Ermittler ließen die Spur jedoch fallen, weil sie dem Alibi des Mannes glaubten“, so Tzschoppes Vorwurf. „Meiner Meinung nach ist das Alibi jedoch sehr zweifelhaft.“ Details dürfe er aber nicht verraten.

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/neue-spur-im-fall-inga-paedophiler-hatte-lebensgrosse-puppen-im-keller-83130378.bild.html

Sollte die Polizei hier einfach dem Alibi des Mannes "glauben", wäre das allerdings ein "dicker Hund".

Der Star-Anwalt Tzschoppe, der unter anderem den Rapper Bushido vertritt, stellt fest:

„Die Akten verraten, dass auch durch aktives Handeln Ermittlungsansätze gestoppt worden sind.“

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/vermisst-schwere-pannen-im-fall-inga-82826140.bild.html

Demnach habe ein ehemaliger Ermittler

seine spätere Ehefrau mit wenigstens einem Gutachten betraut und somit guten Grund, eine Neubetrachtung mit allen Kräften zu verhindern

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/vermisst-schwere-pannen-im-fall-inga-82826140.bild.html

Es gebe Tzschoppe zufolge reichlich Ermittlungsansätze, die noch niemals verfolgt wurden, wie man dem oben genannten Bericht entnehmen kann.

sören42 schrieb:Sollte die Polizei hier einfach dem Alibi des Mannes "glauben", wäre das allerdings ein "dicker Hund".

Wissen wir in welchem Bereich der Martin H. damals gearbeitet hat? War er Handwerker, IT-ler? Je nach Job kann er ja angegeben haben, dass er gearbeitet hat während Inga verschwand. Das hätten die EB dann beim Arbeitgeber erfragen können. Aber gerade wenn ein Mitarbeiter extern eingesetzt wird, kann ein Arbeitgeber es selbst nicht 100%ig überprüfen und hat dann auch nur den Stundenzettel oder die Zeiterfassung vom Mobiltelefon etc vorliegen.
Vielleicht ist so eine Art von Alibi gemeint. Etwas was man oberflächlich überprüfen kann, ohne absolut sicher zu sein.

sören42 schrieb:Sollte die Polizei hier einfach dem Alibi des Mannes "glauben", wäre das allerdings ein "dicker Hund".

Ohne das Alibi zu kennen, kann man das nicht bewerten, ob das ein "dicker Hund" ist.

fischersfritzi schrieb:Ohne das Alibi zu kennen, kann man das nicht bewerten, ob das ein "dicker Hund" ist.

Die Formulierung des Anwalts war, dass die Ermittler das Alibi "glaubten". Damit habe ich Bauchschmerzen. Sollte das Alibi überprüft worden sein, dann wäre es womöglich auch kein "dicker Hund". Wie es nun im Einzelnen war, wird sicher noch weiter beleuchtet werden.