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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.829 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 00:43
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Was ich halt nicht verstehe. Wieso hatte sie keinen Spielkameraden oder Spielkameraden bei sich. Wieso war sie alleine unterwegs gewesen?
Es wurde, glaube ich, immer gesagt, dass Inga das jüngste Kind innerhalb dieser Familien war, die sich dort getroffen haben. Bei Kindern spielen ja oft schon kleine Altersunterschiede eine große Rolle, ob jemand als Spielkamerad akzeptiert ist oder einfach nur mit dabei sein darf.

Und Kindern kann man keinen Vorwurf daraus machen, dass sie dann eher auf die Gleichaltrigen achten als auf ein jüngeres Kind, das eben auch noch mit dabei ist.
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Wir hatten tatsächlich mal als Kinder im Wald eine Grube ausgehoben. Bestimmt 1,70 m tief. Darüber eine Holzplatte gelegt. Darüber wieder Erde.
Mir ist noch eingefallen, dass Abwasserleitungen oft Revisionsschächte haben, in die eine ganze erwachsene Person hineinklettern kann. Oft ist der Zugang zu den Schächten von Erde überdeckt, so dass niemand weiß, wo dieser sich befindet.

Erst in jüngster Zeit ist es ja Vorschrift geworden, dass die Abwasserleitungen mit Kameras untersucht werden, damit kein Abwasser direkt und ungeklärt ins Grundwasser geht. Dabei wird so mancher Revisionsschacht entdeckt, von dem die Besitzer u.U. gar nichts wussten. Wenn nun die Abdeckung, also der Schachtdeckel, defekt ist oder fehlt, und dieser Revisionsschacht heute irgendwo im Gebüsch liegt, dann merkt man doch gar nicht, wenn da beispielsweise ein Kind hineinfallen würde, das vielleicht mal austreten wollte.

Zugegeben, das klingt alles sehr unwahrscheinlich, aber das spurlose Verschwinden der kleinen Inga ist ja bis heute ungeklärt, da darf man mMn auch mal in unkonventionelle Richtungen denken.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 03:47
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zugegeben, das klingt alles sehr unwahrscheinlich, aber das spurlose Verschwinden der kleinen Inga ist ja bis heute ungeklärt, da darf man mMn auch mal in unkonventionelle Richtungen denken.
Sicher.
Aber schaue Dir mal den Wilhelmshof „von oben“ mal an.
Den überhaupt zu finden ist „schon eine Kunst“.

Denke auch in Richtung Vertuschung (Unfall o.ä.)


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 08:21
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:s wurde, glaube ich, immer gesagt, dass Inga das jüngste Kind innerhalb dieser Familien war, die sich dort getroffen haben. Bei Kindern spielen ja oft schon kleine Altersunterschiede eine große Rolle, ob jemand als Spielkamerad akzeptiert ist oder einfach nur mit dabei sein darf.

Und Kindern kann man keinen Vorwurf daraus machen, dass sie dann eher auf die Gleichaltrigen achten als auf ein jüngeres Kind, das eben auch noch mit dabei ist.
Die Kleine war 5 Jahre alt. Sie half der Mama, während die anderen Kinder......? Eine Fünfjährige ist keine Zweijährige, die der Mama unbedingt helfen will. Sie kann sich nur noch nicht so erfolgreich vor der Arbeit drücken wie die größeren Kinder. Inga schleppte allein Wasser, während die anderen Kinder etwas anderes machten, Ball spielten? Unter Gelächter den Platz fürs Abendessen herrichteten? Ich glaube, dass Inga müde und frustriert war. Kleine Mädchen nerven die Älteren auch, besonders wenn sie nur noch quengeln. Vielleicht hatte die Mutter sie aus der Situation nehmen wollen und bat sie darum, ihr zu helfen.

Wir haben hier auch eine Fünfjährige. Die will durchaus mal allein sein in für sie nicht mehr beherrschbaren Situationen und versteckt sich im Haus, dass wir sie eine halbe Stunde nicht mehr finden und schon die Straßen absuchten. Und je mehr sie Ihren gerufenen Namen hört und merkt, wie alle nach ihr suchen, umso mehr verkriecht sie sich. 5jährige schlanke Mädchen passsen in einen Spalt von 23 cm (ich habe gerade mal nachgemessen, wo wir sie das letzte Mal gefunden haben), niemand hat sie dort vermutet.

Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass Inga auch freiwillig die Gruppe verlassen hat und an einer Stelle verunglückte, die nicht abgesucht wurde. Oder sich im Wald verlief.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 10:58
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Denke auch in Richtung Vertuschung (Unfall o.ä.)
Auf Vertuschung hatte ich mit meinem Beitrag nicht hindeuten wollen. Es gibt auch Unglücksfälle, für die man keinen direkten Verantwortlichen benennen kann. Das ist manchmal schwer erträglich, aber nicht an allem ist jemand schuld.
Zitat von MomomoMomomo schrieb:5jährige schlanke Mädchen passsen in einen Spalt von 23 cm (ich habe gerade mal nachgemessen, wo wir sie das letzte Mal gefunden haben), niemand hat sie dort vermutet.
Das ist doch mal eine höchst interessante Feststellung. Vielen Dank für diesen Hinweis.
Zitat von MomomoMomomo schrieb:Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass Inga auch freiwillig die Gruppe verlassen hat und an einer Stelle verunglückte, die nicht abgesucht wurde. Oder sich im Wald verlief.
Wenn das kleine Mädchen mal austreten musste und sich in irgendein Gebüsch o.ä. zurückgezogen hat - kleine Kinder vergessen doch manchmal übers spannende Spiel oder andere Dinge, dass sie eigentlich auf Toilette müssen, und dann pressiert es irgendwann.

Andererseits, und das spricht natürlich gegen meine Unfall-Hypothese, müssten Suchhunde dann doch das verunglückte Kind entdeckt haben? Wenn es irgendwo hineingefallen wäre, wären doch Spuren zum Unfallort vorhanden gewesen, denen die Hunde gefolgt sein müssten?

Es ist alles sehr rätselhaft.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 11:18
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Andererseits, und das spricht natürlich gegen meine Unfall-Hypothese, müssten Suchhunde dann doch das verunglückte Kind entdeckt haben? Wenn es irgendwo hineingefallen wäre, wären doch Spuren zum Unfallort vorhanden gewesen, denen die Hunde gefolgt sein müssten?
Wurde wirklich in allen Häusern hinter jeder Tür, in jedem Schrank, in jedem alten Kühlschrank (wenn es sowas gab) gesucht? Auch in jedem Privatzimmer? Kann sein, dass das verunglückte Kind erst nach Tagen gefunden wurde von jemand, der sie dann erst vom Wilhelmshof wegbrachte, damit er selbst nicht mit ihrem Verunglücken in Zusammenhang gebracht wurde.

So hundertprozentig traue ich den Hunden nicht. Wenn sie vorher schon in den Wald lief, evtl. mit anderen Kindern, und spaßeshalber Huckepack zurückgebracht wurde? War nicht die Rede von Holzsammeln? Gab es dafür einen kleinen Wagen, auf dem Inga als Kleinste draufgesetzt wurde und zurückfuhr? Wie würden die Hunde reagieren?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 11:42
Zitat von MomomoMomomo schrieb:Wurde wirklich in allen Häusern hinter jeder Tür, in jedem Schrank, in jedem alten Kühlschrank (wenn es sowas gab) gesucht? Auch in jedem Privatzimmer? Kann sein, dass das verunglückte Kind erst nach Tagen gefunden wurde von jemand, der sie dann erst vom Wilhelmshof wegbrachte, damit er selbst nicht mit ihrem Verunglücken in Zusammenhang gebracht wurde.
So ähnlich sehe ich das auch, nur für eine Vertuschung fehlt mir persönlich die Fantasie. Aber gut, vielleicht gibt es Menschen, die so gestrickt sind, dass sie sich so verhalten. Was sie damit den Eltern und Angehörigen unnötigerweise zusätzlich antun, muss man ja nicht eigens hervorheben.
Zitat von MomomoMomomo schrieb:So hundertprozentig traue ich den Hunden nicht.
Natürlich sind Hunde nicht unfehlbar; aber ebenso machen Hundeführende Fehler. Der Hund sucht ja nicht auf eigene Initiative hin, sondern weil man ihm einen bestimmten Auftrag gibt. An einem bestimmten Ausgangsort. Wenn dieser Ausgangsort z.B. falsch gewählt war, kann man es schwerlich dem Vierbeiner anlasten.
Zitat von MomomoMomomo schrieb:Gab es dafür einen kleinen Wagen, auf dem Inga als Kleinste draufgesetzt wurde und zurückfuhr? Wie würden die Hunde reagieren?
Das würde mich auch einmal interessieren, vielleicht äußert sich ja jemand der mitschreibenden Experten dazu. Auch z.B. auf den Schultern eines Erwachsenen wird ein Kind doch nicht so viel eigene Spuren am Boden hinterlassen.

Mir ist z.B. schon klar, dass das Kind auf einem Wagen oder auf den Schultern eines Erwachsenen auch Hautschuppen verliert und auch dort irgendwelche Geruchsspuren hinterlässt - aber was hat man einem Hund für diesen Fall beigebracht?

Weitersuchen, wo das Kind offenbar nicht mehr auf eigenen Füßen lief oder eher nach einer anderen Bodenspur suchen?

So was muss man doch einem Hund entsprechend beibringen. Folgt er der "Luftspur" oder sucht er stattdessen nach einer weiteren, deutlicheren Bodenspur? Wie ist da der Standard in der Ausbildung?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 12:16
Bzgl. Hunde-Suche: Ich bin kein Experte, aber Hunde suchen nach Geruchspartikel, die jeder Mensch ständig verliert. Man darf sich das nicht als sichtbare Hautschuppen, oder so vorstellen. Hunde riechen extrem gut und können diese Geruchspartikel bestimmten Menschen zuordnen.
Meines Wissens nach gibt es verschiedene Arten der Suche. Wobei sich Hunde meines Wissens nach nicht immer nur am Boden, sondern auch mal an der Luft orientieren, wo die Spur weiterführt. Die Geruchspartikel können auch von Witterung verweht werden, sodass sich z.B. eine grössere Ansammlung eines speziellen Geruchs an einer Stelle "sammelt", ohne dass der Mensch z.B. an dieser STelle ursprünglich speziell viel Geruch verloren hätte.


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13.07.2022 um 12:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Mir ist z.B. schon klar, dass das Kind auf einem Wagen oder auf den Schultern eines Erwachsenen auch Hautschuppen verliert und auch dort irgendwelche Geruchsspuren hinterlässt - aber was hat man einem Hund für diesen Fall beigebracht?
Nehmen wir doch mal an, Inga lief von einem Punkt X in den Wald. Dort lief sie kreuz und quer, zum Spielen oder Holzsammeln. Danach zurück zum Punkt X.

Der Punkt X ist jetzt Beginn einer Vorwärts- und Ende einer Rückwärtsspur. Würden das die Hunde wirklich korrekt erschnüffeln? Oder gilt das mit Vor- und Rückwärtsspur nur, wenn sie sich von einem Punkt aus zu einem anderen bewegt?


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13.07.2022 um 14:40
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Wie sieht das Alternativszenario aus.?
Ich hatte schon einmal angemerkt vor längerer Zeit, dass Inga eventuell gar nicht das Opfer sein sollte, sondern eines der Kinder , welches eh auf dem Wilhelmshof lebt?
Durch die günstige Situation, dass alle abgelenkt waren, war sie eventuell ein leichteres, zugänglicheres Opfer?
Leichter eventuell zu händeln als das eigentliche Opfer? Weil kleiner, nicht so schwer..?
Somit war sie ein Zufallsopfer im Austausch für ein geplantes Opfer?
Dann kann es sehr wohl ein Täter auserhalb des Wilhelmshofes sein , der zu Beobachtungszwecken ungesehen ab und zu zum Wilhelmshof kam, weil er da ab und an zu tun hatte und das eigentliche Opfer an dem Tag beobachtete.


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13.07.2022 um 15:09
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Eine Entführung ist praktisch nicht wirklich planbar von externen. Die Familie wusste selber bis kurz vor Abendessen nicht, ob sie bleiben werden.
Ich zitiere einmal selbst meinen letzten Beitrag:
Zitat von StauderStauder schrieb am 01.07.2022:Aus meiner Sicht schon und zwar eine Planung, die nur den ursprünglich geplanten Verbleib berücksichtigt hat. Es ergab sich dann allerdings keine "gute Gelegenheit", den Plan ( - während des geplanten Verbleibs - ) auszuführen. Der mögliche Täter musste die Aktion verwerfen und durch die Verlängerung des Aufenthaltes um des Abendbrotes wegen ergab sich ihm noch eine weitere Chance.
Seine ursprüngliche Planung (regulärer Aufenthalt, von dem er wissen konnte) konnte demnach zeitlich nach hinten verschoben worden sein (Aufenthaltsverlängerung, die sich zufällig ergab).
Vorstellbar ist es aus meiner Sicht demnach schon. Sich daraus ergebende Fragestellungen wurden hier bereits diskutiert.

Vorstellbar ist aber tatsächlich auch ein Verlaufen / Unglück im Wald.

An eine, auch in anderen Fällen immer wieder auftauchende Theorie, jemand hätte nach einem Unglück das Kind woanders versteckt, um nicht in Verdacht zu geraten, glaube ich nicht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 18:06
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es ist alles sehr rätselhaft.
Letztlich ist jedes Szenario vorstellbar. Und auch darstellbar.

Normalerweise wenn jemand verschwindet verliert er doch etwas. Ein Handschuh. Eine Mütze. Einen Schuh. Etwas aus der Hosentasche. Ein Spielzeug.
Was ist denn mit dem Wasser passiert welches Inga geschleppt hatte. Sie sollte doch Wasser tragen von der Küche zum Grillplatz. Ist das Wasser auf dem Grillplatz angekommen? Wo ist dieses Wasser hingekommen.
Diese vermutlich Plastikflaschen? Die können sich doch nicht in Luft auflösen.

Aber anscheinend hat sich die kleine Inga in Luft aufgelöst. Weil nichts mehr von ihr übrig ist. Sie wurde nicht mehr gesehen.

Als wenn sich der Boden aufgetan hätte. Der Boden tut sich kurz auf. Dann geht er wieder zu.

Andererseits, ist der Radius von einem fünfjährigen Mädchen. Nicht allzu groß. Denke sie war ein aufgewecktes Mädchen. Den Fotos nach zu urteilen.

Mich würde brennend interessieren, was an diesem Tag aus der sichtweise von Inga passiert ist.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.07.2022 um 18:09
Es gab augenscheinlich kein Erpresser Brief - Also schließe ich eine Entführung gegen eine Leistung aus.

Gibt es auf diesem Wilhelmshof einen Brunnen? Wurde an diesem Tag eventuell der rasen gemäht und das schnitt gut wurde dann großflächig weggeräumt?
Wenn ich mit diesen Riesenwald anschauen. Dieses riesige Waldgebiet. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Wald jemanden verschluckt. Und du findest ihn nie wieder.

Während meiner Bundeswehr Zeit haben sich Kameraden im Wald versteckt. Du hattest keine Chance. Sie zu finden.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.07.2022 um 20:59
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Gibt es auf diesem Wilhelmshof einen Brunnen?
Dazu passt dieser Artikel recht gut, ich bitte um Entschuldigung für die Quelle, ich weiß, dass die "Bild" für manche hier ein rotes Tuch ist:

https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/ebersberg-das-geheimnis-unter-der-betonplatte-im-wald-80667600.bild.html

Man müsste sich von Stendal bzw. Uchtspringe einmal alte Flurkarten besorgen; im verlinkten Fall, in der Nähe von München, war der Brunnen auch auf einer Flurkarte aus dem 19. Jahrhundert noch verzeichnet.

Die Betonplatte, die bezeichnenderweise eine Öffnung zum Brunnen hin aufwies, war vor ca. 60 Jahren als Absicherung auf den Brunnen aufgebracht worden und war anschließend zunehmend von Humus und Waldboden verdeckt und wurde erst in unserer Zeit von einem Jäger wiederentdeckt.

Wenn Inga in so einen Brunnen gefallen wäre, dessen Öffnung zunächst mit Brettern gesichert und anschließend von Waldboden bedeckt war, vielleicht innerhalb eines Gebüschs - dann wäre sie auch spurlos verschwunden und wahrscheinlich schon durch den Sturz in mehrere Meter Tiefe sofort ums Leben gekommen.

Solche vergessenen Brunnen gibt es also wirklich - der in Ebersberg gehörte auch zu keiner Siedlung, sondern diente, möglicherweise im 17. Jahrhundert, mutmaßlich als Viehtränke.

Wie kommt man an alte Flurkarten?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.07.2022 um 21:22
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie kommt man an alte Flurkarten?
Nachfragen beim jeweiligen (Landes-) Vermessungsamt / Katasteramt, im Landes-/Staatsarchiv, Landesforstamt. Archivbestände sind teilweise digital erschlossen. Direkt vom WH wären auch die alten Bauakten interessant, einzusehen im Bauaktenarchiv (Gemeinde oder Landkreis).


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.07.2022 um 21:39
Flurkarten, Forstkarten, Bauakten vom WH
in der Gemarkung Uchtspringe-Deetz
Der Wilhelmshof wurde als Schäferei und Vorwerk 1808 vom Rittmeister Scheiter erbaut.[5] Im Jahre 1842 wurde vom Schäfereivorwerk Wilhelmshof mit einem Hof auf der Heide berichtet.[6]

Die Hofstelle mit einer Fläche von 110 Morgen wurde vom „Trinkerheilstättenverein für die Provinz Sachsen und das Herzogthum Anhalt“ angekauft und die „Trinkerheilstätte Kurhaus Wilhelmshof“ errichtet.[
Das Vorwerk Wilhelmshof gehörte früher zur Gemeinde Deetz im Landkreis Gardelegen.[9] Im Jahre 1908 wurden Flächen vom Gemeindebezirk Deetz in den Gutsbezirk Uchtspringe umgegliedert,[10] zu denen das Vorwerk Wilhelmshof gehörte, das in der Folge in den Ortsverzeichnissen als Wohnplatz geführt wurde. Im Jahre 1986 wurde Wilhelmshof dann als Ortsteil der Gemeinde Uchtspringe geführt,[11] so auch im Jahre 2008.[12] Seit der Eingemeindung von Uchtspringe in die Hansestadt Stendal am 1. Januar 2010 gehört der Ortsteil Wilhelmshof zu Stendal und zur neuen Ortschaft Uchtspringe.
Quelle: Wikipedia: Wilhelmshof (Stendal)
https://www.geodatenportal.sachsen-anhalt.de/mapapps/resources/apps/viewer_v40/index.html?lang=de


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14.07.2022 um 23:47
@Kuno426 Wow, das hört sich stark danach an, dass du Ahnung von der Materie hast.

Könntest du nicht vielleicht versuchen, an eine alte Karte heran zu kommen und einmal schauen, ob es da mal einen Brunnen gab?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.07.2022 um 03:12
Moin zusammen,

ich lese hier eigentlich nur immer mal quer, kann aber vielleicht zu der Kartensache was beitragen. Es gibt relativ easy online zugänglich das Denkmalinformationssystem für Sachsen-Anhalt. Grob erklärt ist das eine interaktive Karte, die auf einer Zusammenschau verschiedenen Kartenmaterials (alt, aktuell, topographisch, geologisch etc) basiert. Sie zeigt z.B. die Umrisse heute stehender Gebäude an, aber - als darübergelegte rote "Patscherl", auf die man klicken kann - auch "Denkmäler" aller Art, u.A. auch archäologische Bodendenkmäler. Darunter würden z.B. Stollen, Schächte, Burgställe etc. fallen, sofern sie halt jemals auf irgendeiner der verarbeiteten Karten dokumentiert worden sind. Ich hab mal für den Wilhelmshof geschaut, und zumindest kann man aussagen, dass es dort keine historisch bekannten, größeren, erforschten unterirdischen Strukturen im Bereich des Hofareals gibt. D.h. sowas wie "altes Bergwerk" oder so fällt schon mal raus, da das definitiv bekannt wäre. Nicht ausgeschlossen werden können natürlich kleinere Wirtschaftslöcher wie z.B. Brunnen, oder bisher unentdeckte Schächte, Gräben, oder einfach Löcher. Ich gebe zu bedenken, dass die Gegend um Magdeburg im 30jährigen Krieg verheerend vom Schwedenheer heimgesucht wurde; aus dieser Zeit gibt es heute noch vielfach unentdeckte sog. Schanzen oder Grabenwerke (Verteidigungsanlagen), von denen oberirdisch nicht mehr viel zu sehen ist, die aber unteriridisch (und aus der Luft sichtbar, sofern nicht Wald draufsteht) durchaus noch existieren. Wenn da mal was nachrutscht oder einbricht....

Anyway, hier der Link zum Denkmalinformationssystem, da könnt ihr ja selber mal schauen:

https://sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Landesaemter/LDA/Statische-Karte/index.html

Was auf jeden Fall auffällt ist, dass es schon eine Menge so Klein- und Kleinstgebäude dort geben zu scheint (die kleinen viereckigen "Kästchen" ohne Nummer).


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.07.2022 um 11:03
@Kuno426 @IreneAdler Interessante Links, vielen Dank.

Sind denn auch historische Kartenblätter irgendwo online verfügbar? Also richtig alte Karten, z.B. aus dem 18. oder 18. Jahrhundert? Oder habe ich bei den verlinkten Systemen etwas übersehen?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.07.2022 um 20:00
Doch , sowas gibt es teilweise für Google Earth. Da kann man über einen passenden link , komplett alte oder ältere Karten aufspielen. Sehr interessant. Kennt sich da zufällig jemand aus.
Ansonsten sind Karten vom Katasteramt oft schon digitalisiert und auch vom privat Mensch online abrufbar.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.07.2022 um 21:58
Zitat von ZorinaZorina schrieb:Ansonsten sind Karten vom Katasteramt oft schon digitalisiert und auch vom privat Mensch online abrufbar.
Das wäre schön, wenn da jemand einen Link hätte. Ich kenne mich mit Karten etc. nicht besonders gut aus.

Ich finde es interessant, dass es fast nirgendwo in Deutschland noch echte Natur gibt - also Landschaften, wo noch nie eine Säge oder ein Spaten das Land verändert hat. Fast alle Flächen hier sind Kulturlandschaft. Wir haben zwar keine untergegangenen Metropolen, auf deren Überresten heute, wie in Kleinasien, die Schafe weiden. Dennoch dürfte sich auch in Deutschland die eine oder andere Überraschung unter der Erdoberfläche befinden.

Genannt wurden bereits Brunnen, Schützengräben, Bergwerksstollen. Eine weitere Möglichkeit stellen Erdfälle dar, wobei das Gebiet um Stendal mWn dafür nicht anfällig ist.

Weiter befinden sich in vielen Teilen Deutschlands noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg oder Munitionsreste im Boden. Das kann man im Fall Inga allerdings ausschließen, da ein damit verbundenes Unglück Spuren hinterlassen hätte und gehört worden wäre.

Mir sind aus der Vegangenheit auch Fälle illegaler Müllentsorgung bekannt, wo z.B. von Landwirten Gruben ausgekoffert wurden, mit Sperrmüll befüllt und anschließend planiert wurden. Auch aus so einer Situation können sich Unfallgefahren ergeben, etwa, wenn sich im Boden entsorgtes Mobiliar über die Jahrzehnte zersetzt und gefährliche Hohlräume bildet. Bis so etwas passiert, kann sich oft niemand mehr an die illegale Müllbeseitigung erinnern.

Überhaupt kann es auch um den Wilhelmshof herum ehemalige, illegale Müllkippen geben, die heute nicht mehr bekannt und von Vegetation überwuchert sind. Auch das Militär, insbesondere fremde Truppen, hat oft Abfall im Boden beseitigt.

Früher wurden ja auch ganze Autowracks in Gruben gerollt oder vergraben. So etwas habe ich in meiner Kindheit selbst erlebt und spielte ja auch im Fall Monika Frischholz eine Rolle, wo ein ganzer Volkswagen vergraben wurde. Das wird aber auf dem Gebiet der ehemaligen DDR eher nicht üblich gewesen sein.


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