Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst
04.05.2023 um 21:57Bundesferkel schrieb:Aber sie könnte etwas gesehen haben; sie könnte mit etwas konfrontiert worden sein, was sie verstörte.Ich muss hier doch noch etwas dazu schreiben, weil es mich in meinem Lesefluß der Beiträge hier immer wieder aufwühlt.
Vielleicht hat sich ihr jemand nicht kindgerecht „gezeigt“.
Der Begriff "sich einem Kind zeigen" ist eigentlich ein etwas ältlicher Begriff für "exhibitionistische Handlungen an einem Kind vornehmen", der hier im Kontext gewiss von @Bundesferkel so nicht gemeint war. Insofern empfinde ich die Wortwahl als etwas unglücklich. Ich stolpere eben immer wieder über diesen Ausdruck.
Ich halte aber, davon abgesehen, den Gedanken, dass jemand einschüchternd oder in irgendeiner Weise traumatisierend auf das Kind eingewirkt hat, bevor es verschwand, nicht ganz abwegig. Das muss eben nicht zu dieser Zeit bereits ein direkter sexueller Übergriff gewesen sein, der ja für einen Täter die Gefahr in sich barg, dass das Kind davon sofort berichtet hätte.
Ich könnte mir vielmehr eine Äußerung, eine Ansprache durch einen Täter vorstellen, die das Kind zutiefst verunsichert und ihren Eltern gegenüber ängstlich oder schuldbewusst gemacht, oder in einer anderen Weise versucht hat, es ihnen zu entfremden. Oder ein Täter hätte das Kind "kleinlaut" gemacht, so dass es sich von seinen Eltern eine Weile fernhalten würde.
Dann wäre die "sedierte" Stimmung des Kindes oder sein Verhalten vor dem Verschwinden erklärbar. Aber auch das wirft natürlich die Frage auf, wer dazu räumlich und zeitlich in der Lage gewesen wäre.