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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.984 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 18:38
Inga soll mutmaßlich in der Nähe einer öffentlichen Straße gewesen sein?
Dann ist doch ein Mitnehmen des Mädchens durch einen fremden Autofahrer nicht ausgeschlossen.

Ihr habt euch so in diesen Jäger verrannt. Wenn da etwas dran gewesen wäre, hätten die Ermittler seine Zeugenaussage ernst genommen.
Dass er von der Suche nach dem Mädchen nichts mitbekommen hat, halte ich für ausgeschlossen. Unsere Jäger hier sind über alles informiert, was im Wald passiert.
Dass er dennoch in den frühen Morgenstunden unterwegs war, um zu jagen , - beweist doch, dass er in einem anderen Wald war. Nicht in der Nähe des Hofes.
Nach der Aufregung für die Tiere hätte es dort keinen Sinn gehabt, zu jagen. Das Wild hat sich in ruhigere Gefilde verzogen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 18:45
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich lese hier zum ersten Mal, dass der Jäger die Polizei morgens um 4 über die gehörter Papa-Schreie informiert hat.
Ich lese hier zum ersten Mal, dass der Jäger zu dem Zeitpunkt von Ingas Verschwinden nichts mitbekommen hat.

Könnt ihr das durch Quellen belegen?
Dass der User @x-aequitas das geschrieben hat, genügt mir nicht.
Der Jäger wird hier https://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1477063_Mit-3250-Plakaten-auf-der-Suche-nach-Inga.html erwähnt:
Unterdessen wurde bekannt, dass sich bereits in der Nacht des Verschwindens ein Jäger um etwa vier Uhr nachts an die Polizei gewandt hat, weil er im Wald eine Stimme gehört hatte, die "Papa, Papa" gerufen habe. "Wir sind der Sache nachgegangen", sagte von Hoff. Der Jäger sei in großer Entfernung zu den Lauten gewesen. "Das kann auch ein Tier gewesen sein."
Es "wurde" also "bekannt" (durch wen, weiß man nicht, die Formulierung deutet darauf hin, dass etwas an die Medien durchgesickert ist, daraufhin musste die Polizei widerwillig offiziell das Nötigste bestätigen), dass sich eben dieser Jäger gegen vier Uhr morgens an die Polizei gewandt hat.

Wann der Jäger die Rufe gehört hat, wo er sich da befand, aus welcher Richtung und aus welcher Entfernung sie kamen, hat die Polizei nicht geäußert. Der war es wahrscheinlich sowieso schon ein Dorn im Auge, dass die Jägergeschichte überhaupt bekannt wurde. Denn man wollte sicherlich nicht, dass jetzt der Jäger von den Medien bestürmt wird, was garantiert geschehen wäre, wenn man irgendetwas seitens der Polizei gesagt hätte, was zur Identifizierung des Jägers hätte führen können.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 18:57
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Ein 5 jähriges Kind kann ungehindert "Papa, Papa" rufen und das jemand dieses über einer großen Entfernung wörtlich noch versteht?
Ich Zweifel absolut nicht die Wahrnehmung des Jägers an, sondern hinterfrage, aus welcher Situation heraus würde Inga sowas machen und wann wäre es ihr überhaupt möglich.

Für mich wäre eine mögliche Situation, wenn sie dieses aus einem Versteck heraus getan hat, wo sie sich zu diesem Zeitpunkt alleine befunden hat.
Für mich wäre eine mögliche Situation, dass das rufende Kind in seiner Nähe eine männliche Person wahrnahm!
Eine Person, die aufgrund der Dunkelheit nur am Gang oder an der tiefen Stimme als Mann erkannt wurde.
Oder ein Mann, der verkleidet und maskiert war (wie zB. Ney).
Oder, falls das Kind gar nichts sehen konnte, weil die Augen verbunden/bedeckt waren, hat das Kind am festen Griff/ an der Derbheit / am Gesamtgeschehen (an der Art, es wegzutragen) gemerkt, dass es ein Mann ist.
Also "Papa" ist für mich die Ansprache an den Mann in ihrer Nähe, vllt verbunden mit der Hoffnung, dass sich hinter der dunklen Männergestalt wirklich ihr Vati verbirgt, der sie abholen kommt.
(Aber ich weiss nicht, ob die Rufe weinerlich oder hoffnungsvoll oder abwehrend klangen.)

Dass der Jäger sich verhört hat, denke ich nicht. Die Polizei wird wohl angenommen haben, dass sich Inga allein zu Fuss in der Dunkelheit nicht so weit vom WH entfernen konnte, da es ja hiess, sie hätte sich verlaufen. Ob man bei dem Hinweis des Jägers schon in Betracht gezogen hatte, dass Inga mittels Fahrzeug vom WH verbracht und zunächst "in den tiefen Wald" geschafft wurde, ehe sie von dort woandershin gebracht wurde, bezweifele ich.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 19:16
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Dass der Jäger sich verhört hat, denke ich nicht. Die Polizei wird wohl angenommen haben, dass sich Inga allein zu Fuss in der Dunkelheit nicht so weit vom WH entfernen konnte, da es ja hiess, sie hätte sich verlaufen. Ob man bei dem Hinweis des Jägers schon in Betracht gezogen hatte, dass Inga mittels Fahrzeug vom WH verbracht und zunächst "in den tiefen Wald" geschafft wurde, ehe sie von dort woandershin gebracht wurde, bezweifele ich.
Ich denke schon, dass dem Hinweis des Jägers nachgegangen wurde, wie jedem anderen Hinweis auch. Denn es gab ja nun nicht nur die These des Verlaufens, an der man als einzige bis zum Schluss festgehalten hätte.

Man hat ziemlich schnell auch in andere Richtungen ermittelt und alternative Geschehensabläufe ins Auge gefasst und geprüft, wie etwa die Durchsuchung des Wilhelmshofs und die bundesweite Fahndung zeigen. In diesem Rahmen wird man auch dem Hinweis des Jägers nachgegangen sein. Und dabei kommt es dann natürlich darauf an, wann der Jäger die Rufe bzw. Laute hörte, wo er sich da gerade aufhielt, in welcher Entfernung er da zu den Lauten war etc. All das wissen wir nicht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 19:36
Zitat von MarliPubMarliPub schrieb:Gerne würde ich noch drei Fragen an dich adressieren:

Wie viele Jäger*innen haben deiner Erfahrung nach Hunde dabei? Sind die Hunde grundsätzlich dabei, oder nur bei bestimmten Jagdeinheiten (ich als Laie denke gerade an Treibjagd)?
Und wie reagieren Jagdhunde im "Normalfall" auf Wild vs. Mensch?
Man muss nicht zwingend selbst einen Jagdhund besitzen, als Jäger. Alllerdings muss nach §4 NJAGD

1. den Jagdausübungsberechtigten muss ein für den Jagdbezirk brauchbarer Jagdhund, der geprüft ist, zur Verfügung stehen.

2. Bei jeder Such- Drück- oder Treibjagd, sowie bei jeder Jagd auf Federwild muss ein hierfür brauchbarer, geprüfter Jagdhund mitgeführt werden.

3. Bei der Nachsuche ist ein hierfür, brauchbarer, geprüfter Jagdhund einzusetzen. Wild, das offensichtlich schwer krank ist und sofort zur Strecke gebracht werden kann, darf ohne Hund verfolgt werden.

4. Außerhalb befriedeter Bezirke ( dort ruht die Jagd) ist Jagdhundeausbildung einschließlich der Prüfung Jagdausübung. Dabei ist das Arbeiten auf der Wildspur in der Zeit vom 1. April bis 15. Juli nur an der Leine zulässig, soweit nicht Junghunde bis zum 15. April ausgebildet und geprüft werden.

Von der Jagdbehörde gibt es außerdem für jeden Jagbezirk bestätigte Schweisshundeführer. Wenn man als Jäger egal ob mit oder ohne eigenen Jagdhund Probleme hat, krankgeschossens oder schwerkrankes Schalenwild aufzufinden, muss man sich an einen Schweisshundeführer wenden.

Wenn man also alleine auf z. Bsp. Schwarzwild oder Rehwild ansitzt, muss man nicht zwingend einen Jagdund dabei haben.
Die Hunderasse sollte so ausgewählt werden, dass sie passend für den jagdlichen Einsatz ist.

Einen Apportierhund in einem z. Bsp. reinen Hochwildrevier anzuschaffen, macht keinen Sinn. Bei gemischten Revieren ist die Anschaffung eines Vorstehhundes ( z.Bsp. Deutsch Kurzhaar, Weimaraner, Großer oder kleiner Münsterländer etc.) am Sinnvollsten.
Der Hund muss "wesensfest" sein und Schussfestigkeit aufweisen, er darf zum Beispiel wenn ein Schuss gefallen ist, nicht einfach Richtung Wild loslaufen, aber auch nicht scheu oder nervös werden.
Ein Vorstehhund zeigt das Wild zunächst durch "Erstarren "an. Der Vorstehhund ist für alle Arbeiten vor und nach dem Schuss geeignet, außer Bauarbeit ( Füchse, Dachse) und Brackieren.

Gegenüber Menschen verhält sich ein Jagdund wie jeder gut erzogene Hund, aber aufgrund der Erziehung und der Prüfungen ist der Jagdhund sicherlich disziplinierter, als andere Hunde. Das muss er auch sein, denn auf einer Drückjagd darf es kein Chaos geben, wenn Jagdhund auf unbekannte Jagdteilnehmer und andere, ihm fremde Jagdhunde trifft.

Für die Suche nach einem Menschen ist der Jagdhund aber nicht ausgebildet u geeignet. Denn diese Hunde sollen u dürfen sich nicht von der Wundfährte des Wildes abbringen lassen, die Suchen nach einem Menschen oder einem nicht erlegten, nicht verwundeten Stück Wild wäre eine sog. "Verleitfährte".


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14.08.2020 um 19:48
http://www.wald-und-forst.de/wald-laermschutz.php
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und dabei kommt es dann natürlich darauf an, wann der Jäger die Rufe bzw. Laute hörte, wo er sich da gerade aufhielt, in welcher Entfernung er da zu den Lauten war etc. All das wissen wir nicht.
Es wäre wirklich interessant zu wissen, wo und in welchem Waldgebiet der Jäger die "Papa, Papa" Rufe gehört hat. Wenn das Waldgebiet nicht zu hügelig ist, kann man davon ausgehen, dass die Rufe auch aus größerer Entferung kamen. Bergiges Gelände schluckt Schall eher als halbwegs, ebenes Gelände.
Dann müsste man noch wissen, welcher Baumbestand dort vorherrschend war, wo der Jäger angesessen und die Richtung aus der dieser die Laute gehört hatte.
Evtl. war einfach der Suchradius zu klein, denn die Polizei nach Anruf durch den Jäger evtl. abgelaufen ist.


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14.08.2020 um 19:59
Auch wenn einige sich das nicht vorstellen können, der Jäger hatte sich bei der Polizei gemeldet, als das Verschwinden von Inga noch nicht öffentlich bekannt war.
Hier noch einmal die Quelle zu dieser Information, obwohl ich befürchte dass das von einigen nicht wahrgenommen wird.
Der Artikel ist vom 18.05.2015.
Einen Hinweis, dass ein Jäger das Kind in der Nacht des Verschwindens, im Wald gehört haben will, hat die Polizei immerhin bestätigt. Der Mann hatte sich bei der Polizei zu einem Zeitpunkt gemeldet, als das Verschwinden des Mädchens noch gar nicht öffentlich bekannt war.
Quelle:

https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1478025_Jetzt-wird-bei-XY-nach-Inga-gefahndet.html


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 20:25
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Auch wenn einige sich das nicht vorstellen können, der Jäger hatte sich bei der Polizei gemeldet, als das Verschwinden von Inga noch nicht öffentlich bekannt war.
Nun ja, nichtöffentlich bekannt war Ingas Verschwinden schon einigen Personen, bevor es "öffentlich" bekannt war. Die Suchaktion noch am Abend des 2. Mai haben nicht nur anwesende Mitarbeiter des Wilhelmshofs mitbekommen, sondern womöglich auch Bewohner der umliegenden Ortschaften, die gesehen haben, als die Mannschaftswagen der Polizei anrollten. Wie schnell sich da ein Gerücht verbreitet hat, dass ein Kind vermisst wird, wissen wir nicht. Und ob und was von diesen Gerüchten der Jäger mitbekommen hat, wissen wir erst recht nicht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 20:33
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und ob und was von diesen Gerüchten der Jäger mitbekommen hat, wissen wir erst recht nicht.
Nun ja, da die Informationen im Text des Artikels in der Volksstimme vom Polizeisprecher Mike von Hoff stammen und wenn dieser im Zusammenhang mit der Meldung des Jägers ausdrücklich erwähnt:
Der Mann hatte sich bei der Polizei zu einem Zeitpunkt gemeldet, als das Verschwinden des Mädchens noch gar nicht öffentlich bekannt war.
Link dann kann jeder für sich selbst überlegen, ob die Polizei damals davon ausging ob der Jäger zu dem Zeitpunkt der Meldung Kenntnis vom Verschwinden hatte oder nicht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 20:38
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Nun ja, da die Informationen im Text des Artikels in der Volksstimme vom Polizeisprecher Mike von Hoff stammen und wenn dieser im Zusammenhang mit der Meldung des Jägers ausdrücklich erwähnt:

Der Mann hatte sich bei der Polizei zu einem Zeitpunkt gemeldet, als das Verschwinden des Mädchens noch gar nicht öffentlich bekannt war.
Die Frage ist jetzt, ob der Polizeisprecher dies so gesagt hat (dann wäre er wohl im Konjunktiv vom Journalisten zitiert worden) oder ob das ein eigener Zusatz des Journalisten bzw. eine eigene Info der Zeitung ist. Beides ist möglich. Unabhängig davon wird nirgendwo gesagt, dass der Jäger nicht irgendwo gehört haben kann, dass in der Gegend ein Kind vermisst wird, auch wenn die "öffentliche Bekanntmachung" des Verschwindens von Inga erst später erfolgte


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14.08.2020 um 20:44
Der Satz
Der Mann hatte sich bei der Polizei zu einem Zeitpunkt gemeldet, als das Verschwinden des Mädchens noch gar nicht öffentlich bekannt war
Quelle: Link

ist ein Fakt und daran läßt sich nichts rütteln. Natürlich kann man immer mehr oder weniger wilde Vermutungen anstellen wie der Jäger eventuell, möglicherweise vielleicht doch trotz noch nicht öffentlicher Bekanntgabe des Verschwindens des Mädchens, davon gehört haben könnte.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 20:57
Die Frage ist , was die Tatsache der "öffentlichen Bekanntheit" von Ingas Verschwinden betrifft. Wenn damit gemeint ist, dass zu dem Zeitpunkt, als sich der Jäger meldete, nämlich am 3. Mai morgens gegen 4:00, die Öffentlichkeit noch nichts wusste, st die Sache eigentlich ganz einfach: zu dem Zeitpunkt lag unstrittig noch keine polizeiliche Information an die Öffentlichkeit resp. die Medien vor, dass Inga vermisst wird. Da hat die Zeitung also völlig recht, wenn sie das so schreibt.

Ich behaupte gar nicht, dass der Jäger, als er sich meldete, konkret wusste, dass Inga vermisst wird, von wo sie verschwunden ist oder sonstige Einzelheiten. Woher hätte er derlei am 3. Mai um 4:00 morgens auch wissen sollen?

Ich stelle lediglich die Vermutung in den Raum, dass das allgemeine Gerücht, dass ein Kind vermisst und gesucht wird, sich noch am Abend des 2. Mai in der näheren Umgebung verbreitet haben könnte. Das riesige Polizeiaufgebot wird in der Gegend, wo sonst nicht viel passiert, aufgefallen sein. Mitarbeiter des Wilhelmshofs, die "nach außen" telefonierten oder irgendwann an dem Abend oder in der Nacht nach Hause kamen, könnten von den Suchaktionen erzählt haben. Natürlich muss das nicht so gewesen sein, aber es kann.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 21:55
https://www.az-online.de/uelzen/stadt-uelzen/eine-familie-will-gewissheit-3192859.html

Ich verlinke hier einmal einen älteren Fall, wo auch eine Jägerin Rufe, nämlich Hilferufe Nachts in einem Waldgebiet bei Räber ( Landkreis Uelzen) Niedersachen gehört hatte und die Polizei verständigt hatte.
Da kam gerade mal eine mit zwei Personen besetzte Streife an, die die nächste Umgebung um den Hochsitz abgelaufen ist. Zu gleicher Zeit war ein Österreicher Biologe vermisst, der mit einem Metronom aus Hamburg seine Heimreise nach OE angetreten ist. Der Österericher kam jedoch nicht mehr in OE an.
Ursprünglich hatte der Chef des Biologen ein Rückflugticket nach Wien für ihn bezahlt. Den Flug trat Anton Koschuh aber nicht an, sondern fuhr mit der Bahn.
Die Polizei konnte ermitteln, dass die Lok des Metronom am Bahnhof Suderburg einen Schaden hatte. Der Zug, den der Österreicher benutzte, hielt dort also länger und Koschuh stieg dort laut Ermittlern hochwahrscheinlich am Bahnhof aus. Wie lange sich Koschuh in dem Waldgebiet aufgehalten hat und was die Gründe dafür konkret waren, ist ungewiss.
Die Ermittler gehen von Suizid oder einem Unfall mit Todesfolge, des Österreichers aus, evtl. durch den Sog nachfolgender Züge , insofern könnte die Jägerin durchaus seine Hilferufe gehört haben.
Ein Streckenwärter fand ca. 3 Monate später dann Koschuhs Rucksack und Ausweise, sowie eine Kamera nahe an der Bahntrasse. Bei einer nachfolgenden Absuche des Waldgebietes wurden menschliche Knochen gefunden, die die Hamburger Rechtsmedizin untersuchte. Es waren die Knochen von Anton Koschuh.

Nur mal als Beispiel, dass die Polizei hier sehr wenig aktiv war, als die Jägerin sie verständigt hat. Evtl. dachten sie auch, die Jägerin bildet sich die Hilferufe nur ein. Dass ein aus Hamburg abgereister Österreicher vermisst wurde, war zu dem Zeitpunkt in und um Uelzen aber noch nicht bekannt.


Was Inga und die Papa Rufe betrifft, gehe ich evtl., davon aus, dass Inga von einem Täter evtl. in einem Waldgebiet/ am Waldrand an eine andere Person aus einem Fahrzeug heraus, weiter gereicht wurde. Diejenigen haben ihr in diesem Moment evtl. nicht den Mund zugehalten. Womöglich wähnten sie sich um die nächtliche Uhrzeit auch ganz alleine, da wo sie gerade waren.


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14.08.2020 um 22:36
@Rotmilan
Kommunizieren denn Jäger während der Jagd mit anderen Jägern? Was wenn kein Handyempfang ist? Ist das nicht auch gefährlich wenn er nachts im Wald so abgeschitten von der Außenwelt ist? Kann ja auch mal ein Unfall passieren, wer hilft dem Jäger dann bzw wie sendet er einen Notruf ab?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 23:53
@Blaubeeren
Zunächst mal gibt es die sog. Bruchzeichen, die auch heute noch eine, wenn auch untergeordnete Rolle zur Verständigung der Jäger untereinander spielen.
Früher gab es keine Mobiltelefone, die eine sofortige Kommunikation ermöglichten. Bei allen Bruchzeichen handelt es sich um abgebrochene Zweige, hauptsächlich einheimische Baumarten wie Eiche, Kiefer, Fichte, Weißtanne, die in einer bestimmten Weise geformt und befegt werden.
Dann gibt es Jagdleitsignale durch Jagdhornbläser. Ursprünglich war das Jagdhorn während größerer Jagden das einzige Mittel zur direkten Verständigung über große Distanzen. Heute gehören sie eher zum traditionellen Brauchtum.
Der Jagdleiter gibt vor Beginn der Jagd eine Unterweisung, welches Wild freigegeben ist, wie lange die Jagd dauert und ab wieviel Uhr nicht mehr geschossen werden darf etc.
Bei großen Jagden bekommt man das Ganze als Infoblatt ausgedruckt. Neue Schützen bekommen meist eine Standanweisung vom Jagdleiter. Sofern man seine Nachbarschützen auf ihren Ständen sehen kann, kann man sich auch per Handzeichen verständigen.
Ansonsten verständigt man sich heute überwiegend per Handy, Funkgerät, die Jagdhunde haben eine Halsung, wo die Handy Nr. des Hundeführers vermerkt ist und einen GPS Sender.
Dann gelten die Unfallverhütungsvorschriften der Jagd, die man alle wissen muss ( werden abgeprüft in der Jägerprüfung).
Bei großen Jagden werden meist auch ein Arzt und ein Tierarzt parat gehalten, da natürlich immer ein Unfall pasieren kann und je mehr Jäger, Treiber und Hunde dabei sind, desto größer ist das Risiko. Manchmal werden Hunde durch Wildschweine verletzt, die sie zu stellen versuchen, deshalb der Tierarzt.
Alleine bei der Ansitzjagd ist man natürlich auf sich gestellt. Es hat auch schon Unfälle gegeben, wenn Jäger alleine auf dem Ansitz waren, wenn gewisse Vorschriften halt nicht eingehalten wurden. So sollte man immer vor Betreten der Ansitzleiter prüfen, ob die Stangen auch alle fest und nicht evtl. von Jagdgegnern angesägt worden sind, nicht mit geladener Waffe hochklettern etc. , da sich unbeabsichtigt ein Schuss lösen könnte, wenn die Waffe nicht ungeladen ist, da keine Sicherung 100% ist.
Es ist ratsam Familienmitglieder oder Mitbewohner zu informieren, wo ganz konkret man ansitzt und wann man beabsichtigt wieder zu Hause zu sein.
Das Letzte ist ganz besonders wichtig, in Jagdbezirken, wo kein Handyempfang ist. Alkohol bei der Jagd ist absolut tabu und man sollte nur jagen gehen, wenn man sich gesund und fit fühlt.
Man kann Gefahren natürlich nur minimieren, indem man sich an die Vorschriften ( die ja ihre sinnvolle Begründung haben) hält und sich möglichst gut vorbereiten ( Schiessstandbesuche etc.)
Es gibt in vielen Wäldern sog nummerierte "Rettungspunkte" an best. Stellen, wo meist guter Handy Empfang ist. Diese sind hauptsächlich für die Sicherheit von Wald und Forstarbeitern eingerichtet worden. Man kann sie aber natürlich in jedem Notfall benutzen, auch als Spaziergänger, Jäger, Wanderer etc.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.08.2020 um 07:05
Zitat von AndanteAndante schrieb:Mitarbeiter des Wilhelmshofs, die "nach außen" telefonierten oder irgendwann an dem Abend oder in der Nacht nach Hause kamen, könnten von den Suchaktionen erzählt haben.
Aber die Mitarbeiter haben doch erst am Sonntag vom Verschwinden Ingas gehört, also können sie doch gar nicht rumtelefoniert haben und den Jäger informiert haben.
Am Sonntag hatten Arnold und seine Mitarbeiter vom Verschwinden Ingas gehört
Quelle:

https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stendal/1490857_Joachim-Arnold-Wir-beten-jeden-Tag-fuer-Inga.html


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.08.2020 um 10:45
@Kreuzbergerin

Ich denke, über die Gastfamilie(n) der Gehrickes hinaus kann es andere Personen auf dem Wilhelmshof gegeben haben, die die am Abend beginnende Suche nach Inga mitbekommen haben.

Das wird ja nun keine unsichtbare und geräuschlose Aktion gewesen sein. Im Gegenteil, es wird von Polizisten, Megaphonen und Scheinwerfern auf dem Gelände nur so gewimmelt haben, Polizeifahrzeuge parkten. Einige Bewohner und Nachtddienst habende Mitarbeiter könnten da sehr wohl aufmerksam geworden sein, zumal als die Polizei anrückte, noch keine Schlafenszeit war und es nur eine einzige Zufahrt gibt, auf der sich An- und Abfahrten abgespielt haben.

Wer zu dem Zeitpunkt an Mitarbeitern auf dem Gelände war (ganz allein ohne Betreuung werden die Bewohner nachts wohl kaum gelassen) ist zwar nicht uns, aber der Polizei bekannt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.08.2020 um 10:48
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das wird ja nun keine unsichtbare und geräuschlose Aktion gewesen sein. Im Gegenteil, es wird von Polizisten, Megaphonen und Scheinwerfern auf dem Gelände nur so gewimmelt haben, Polizeifahrzeuge parkten
So ist es, aber trotzdem hat der damalige Leiter geäußert, dass er und seine Mitarbeiter das Verschwinden von Inga erst am Sonntag mitbekommen haben. Ich vertraue da der Aussage des Leiters des Wilhelmshof.
Warum sollte er der Zeitung etwas Falsches sagen?


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.08.2020 um 11:02
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Warum sollte er der Zeitung etwas Falsches sagen?
Ich denke nicht, dass er etwas Falsches gesagt hat. Nicht ausnahmslos alle Mitarbeiter müssen schon an dem Abend die Suche mitbekommen haben. Wer an Mitarbeitern nicht auf dem Wilhelmshof wohnt (eher die Verwaltungs- und kaufmännische Ebene als das sozialpädogogische Personal) oder zwar dort wohnt, in dieser Nacht aber weiter auswärts war, hat von Ingas Verschwinden womöglich erst gehört, als er am Wilhelmshof wieder eintraf.

Vielleicht hat der Leiter solche Personen gemeint, und die Zeitung hat es etwas verkürzt dargestellt. Wir wissen es, wie so vieles, nicht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

15.08.2020 um 11:14
Zitat von AndanteAndante schrieb:Vielleicht hat der Leiter solche Personen gemeint, und die Zeitung hat es etwas verkürzt dargestellt.
Dann solltest du an die Zeitung einen Leserbrief schreiben, wenn du den Eindruck hast, dass die Aussage des damaligen Leiters verkürzt wiedergegeben wurde.

Ich finde die Aussage klar, deutlich und unmissverständlich.


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