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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

21.829 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Wald, Mädchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 14:49
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Der Begrüßungsabend war am Freitag, die Seminargrösse war bei einem anderen Termin dieser Art 18 Personen und die Gruppe hatte schon den ganzen Samstag über Seminare zusammen, da gehe ich bei einer so kleinen Gruppe davon aus, dass jemand der nicht am bunten Abend teilnimmt, auffällt.
Hm. Klingt nicht nach offizieller Abklärung. Für mich gibt es keine Grundlage, auf der die Teilnehmer registriert wurden.

Also NULL Erkenntnis/Ergebnis.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 14:53
Zitat von CuchulainCuchulain schrieb:Klingt nicht nach offizieller Abklärung. Für mich gibt es keine Grundlage, auf der die Teilnehmer registriert wurden.
Das ist keine offizielle Abklärung, das hat auch niemand behauptet.
Aber ich schaffe es, am Abend des zweiten Tages eines Wochenendseminares festzustellen ob alle 18 oder auch 20 Teilnehmer dabei sind oder ob einer fehlt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 14:54
Zitat von CuchulainCuchulain schrieb:Kreuzbergerin schrieb:
Der Begrüßungsabend war am Freitag, die Seminargrösse war bei einem anderen Termin dieser Art 18 Personen und die Gruppe hatte schon den ganzen Samstag über Seminare zusammen, da gehe ich bei einer so kleinen Gruppe davon aus, dass jemand der nicht am bunten Abend teilnimmt, auffällt.
Hm. Klingt nicht nach offizieller Abklärung. Für mich gibt es keine Grundlage, auf der die Teilnehmer registriert wurden.

Also NULL Erkenntnis/Ergebnis.
aus eigener Erfahrung weis ich, dass solche Gruppen fast immer zusammen sind. Man will auch gemeinsam daran teilnehmen..wenn hier jemand längere Zeit fehlen würde, ja das würde auffallen.

das würde sogar schon beim gemeinsamen Frühstück auffallen...

bei Ausflügen von Vereinen, größere Personenzahl, ist sogar oft der Busfahrer direkt dabei.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Aber ich schaffe es, am Abend des zweiten Tages eines Wochenendseminares festzustellen ob alle 18 oder auch 20 Teilnehmer dabei sind oder ob einer fehlt.
richtig, genau so ist es.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 18:28
Beim Essen ist der Busfahrer mglw dabei, bei Seminaren nicht. Hat sich zB um Betanken zu kümmern.
Bei Selbstanreise ist man mobil und kann zwischen Seminar und geselligem Abend im nächsten Ort Getränkenachschub einkaufen, weil es da billiger ist, als in der Cafeteria.
So viel zur Mobilität.

In so einer kleinen Gruppe wird man wissen, wer abwesend war. Aber darum gehts nicht. Vielmehr, ob die Erklärung der Abwesenheit GLAUBWÜRDIG und ggf. NACHPRÜFBAR war. Das gilt für diese kleine Gruppe genauso wie zB für MA-Angehörige.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 19:20
Zum Thema Jäger

In einem Beitrag von einer Journalistin der BamS (ja, nicht die vertrauenswürdigste Quelle, aber immerhin Reporterin mit Ortsbezug), wurde am 14.6.2015 geschrieben, nachdem ein Spaziergänger befragt wurde:
„Dass hier niemand etwas mitbekommen haben will, kann ich nicht glauben. Anfang Mai hat die Bockjagd begonnen, der Mond schien in diesen Tagen leuchtend hell. In der Nacht, als Inga verschwand, waren bestimmt 50 Jäger auf ihren Hochsitzen, weil die Sicht so klar war.“
https://www.bild.de/news/inland/kriminalfall-inga/wie-mein-heimatdorf-seine-unschuld-verlor-41332144.bild.html

Gut, das Thema wurde hier schon diskutiert, und das ist jetzt ein x-beliebiger Spaziergänger, und es ist nur dessen Meinung, dennoch auch ich kann mir vorstellen, dass sich ein paar Jäger mehr im Wald aufgehalten haben, als dieser eine. Was ich mich frage, warum erlies man zum Zeitpunkt, als man Inga noch im Wald vermutete kein Jagdverbot? Ich denke einen Rundruf hätte man da schon absetzen können? Meist kennt man sich doch untereinander.

Alles in allem finde ich, beinhaltet eine Entführung in den Wald ein ziemliches Risiko und wäre auch nicht ungefährlich, es sei denn man muss da eine Verbindung zu einer bislang unbekannten Person sehen, welche im Bereich Forst, Wild tätig ist und sich auskennt. Er kann sämtliche Wege befahren, ohne das jemand Fragen stellt.
Dann würde es Sinn ergeben, dass der Jäger in der Nacht diese Rufe eines Kindes vernommen hat.

Ich bin vor einigen Jahren sehr viel nachts in ländlichen Gebieten unterwegs gewesen. Seltsame Tierlaute, die man nicht immer sofort zuordnen kann, gehören dazu. Wer Rotwild gehört hat, kann schon mal auf die Idee kommen, da übergibt sich gerade jemand. Wenn sich Menschen unterhalten, kann man das, je nach Windrichtung sehr gut und weit hören. Selbst im Wald.

Zum Handyempfang schrieb die Reporterin, dass dort um den Wilhelmshof gar kein Handyempfang herrscht. Was sich sicher mit allgemeinen Erfahrungen decken wird. Egal in welchem Wald, man hat schlecht bis kaum Empfang. Das könnte ein Grund sein, warum der Jäger es erst gegen 4 Uhr bei der Polizei meldete, als er wieder Empfang hatte?

Die beste Zeit zur Jagd ist umstritten. Aber generell gilt wohl abends ist die beste Zeit.

Auch sehr interessant finde ich die Frage einer Servicekraft aus dem nahen Uchtspringe, warum man im Ort nach Inga nicht mehr gesucht hat.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 20:13
http://www.deutsches-jagd-lexikon.de/index.php?title=Nachtjagdverbot
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Was ich mich frage, warum erlies man zum Zeitpunkt, als man Inga noch im Wald vermutete kein Jagdverbot? Ich denke einen Rundruf hätte man da schon absetzen können? Meist kennt man sich doch untereinander.
Denkst Du die Jäger können nicht zwischen Wild und Kleinkind unterscheiden? Als Jäger besitzt man ein qualitativ sehr hochwertiges Fernglas, die Chancen ein im Wald befindliches Kind zu entdecken, steigen ja an, je mehr Jäger sich gerade auf ihren Ansitzen befinden.
Und die Jäger hätten sich sicher bereit erklärt bei der Absuche der an den WHF angrenzenden Reviere zu helfen , da man als Jäger in der Regel sein Revier besser kennt, als die Polizei.
Reviernachbarn kennen sich untereinander und es wäre schon sehr sinnvoll, hätte die Polizei diese informiert, dass Inga vermisst wird.
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Die beste Zeit zur Jagd ist umstritten. Aber generell gilt wohl abends ist die beste Zeit.
Nein, die "beste" Zeit zur Jagd ist nicht wirklich umstritten, denn da gibts konkrete Vorschriften, die jeder Jäger einzuhalten hat. Ansonsten ist der Jagdschein weg. Zum Beispiel das Nachtjagdverbot nach §19 Abs 1, Nr 4 BJG.
Als Nachtzeit gilt die Zeit von 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang, bis 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang. Da Du den Aufgang der Bockjagd erwähnst, das Rehwild gehört zur kleinsten Art des Schalenwilds und ist vom Nachtjagdverbot betroffen.
Und nach § 19 sind auch künstliche Lichtquellen, Spiegel, Vorrichtungen zum Anstrahlen bzw. Beleuchten des Zielobjekts verboten. Das fällt unter die sog. sachlichen Verbote.

Sicher sind zum Aufgang der Bockjagd viele Jäger im Wald, bzw. auf ihren Ansitzen. Ich bezweifle aber sehr, aus den vorgennanten Gründen, dass die Jäger die ganze Nacht auf ihren Ansitzen ausgeharrt haben. Natürlcih gibt es auch komfortable Schlafkanzeln, in der Regel erstreckt sich die Nachtjagd aber in Nord und Mitteldeutschland auf Schwarzwild, was mit der Jagdgesetzgebung konform geht.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 20:32
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Als Jäger besitzt man ein qualitativ sehr hochwertiges Fernglas, die Chancen ein im Wald befindliches Kind zu entdecken, steigen ja an, je mehr Jäger sich gerade auf ihren Ansitzen befinden
Das wäre eben der Punkt der für einen eventuellen Entführer gefährlich werden könnte.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Denkst Du die Jäger können nicht zwischen Wild und Kleinkind unterscheiden?
Ich weiß, dass Jäger sich sicher sein müssen, was sie da vor der Flinte haben.

Gibt sicher auch nur "Beobachtungstage", oder? Also ohne Beute.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 20:41
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Das wäre eben der Punkt der für einen eventuellen Entführer gefährlich werden könnte.
Das sehe ich auch so. Aber wie gesagt, ich halte das für fraglich, ob wirklich der ganze Wald noch am späten Abend und vor allem während der Nacht voller Jäger war.
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Ich weiß, dass Jäger sich sicher sein müssen, was sie da vor der Flinte haben.
Ganz genau, man kann nicht einfach mal so einen Schuss absetzen, das Ansprechen von Wild muss sehr sorgfältig erfolgen.
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Gibt sicher auch nur "Beobachtungstage", oder? Also ohne Beute.
Wer waidgerecht u tierschutzgerecht jagt, braucht im Durchschnitt 4 Ansitze, bis ein Stück Wild erlegt ist. Dazu kommen noch Revierarbeiten, das Anlegen von Wildäckern, Pirschwegen und Heckenanpflanzung etc. Was im Revier vorgeht, wo das Wild wechselt und in welchem Zustand es sich befindet, sollte man immer sorgsam beobachten.

In vielen Köpfen gibt es da Vorstellungen, dass Jäger es nur auf das Schiessen abgesehen haben, das ist aber nicht die Realität. Wem es hauptsächlich auf Waffen und auf das Schiessen ankommt, ist bei Sportschützen besser aufgehoben, als bei der Jagd.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

12.08.2020 um 21:01
Danke an @Rotmilan für deine Erklärungen zum Thema Jagd / Jäger.

Da möchte ich auch deinen Beitrag hier nochmal unbedingt hervorheben, denn du bist vom Fach. Daher hat für mich persönlich deine Einschätzung hier viel Gewichtung.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Offen gesagt, halte ich das durchaus für eine Möglichkeit. Ich bin selbst Jäger und halte es für so gut wie ausgeschlossen, Papa- Rufe mit den Lauten unserer Wildtiere zu verwechseln.
Gerne würde ich noch drei Fragen an dich adressieren:

Wie viele Jäger*innen haben deiner Erfahrung nach Hunde dabei? Sind die Hunde grundsätzlich dabei, oder nur bei bestimmten Jagdeinheiten (ich als Laie denke gerade an Treibjagd)?
Und wie reagieren Jagdhunde im "Normalfall" auf Wild vs. Mensch?

Sorry, wenn das jetzt irgendwie dämliche Fragen sind, aber ich weiß es tatsächlich nicht :)


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12.08.2020 um 22:39
@Cuchulain
In diesem Fall gibt es leider so gut wie keine Ansätze. Der Vorfall mit dem Jäger wurde mehrfach kommuniziert, durch Tageszeitungen, die Polizei etc.. Ansonsten gab es mögliche Verdächtige wie Martin H., oder C. B. (bisher lediglich Spekulationen). Achso, Du meinst, dass öfters Jäger bei der Polizei nachts anrufen und Kinderschreie im Wald hören? War mir bisher so nicht bekannt. Wieder was dazugelernt...


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13.08.2020 um 00:14
@Rotmilan
@NaturalJuice

Auch ich möchte mich bei Euch für Eure inhaltlich fundierten und wertvollen Beiträge zum „Thema Jäger“ bedanken.

Die Sichtweise von @NaturalJuice zu den ungeheuren Risiken, die ein waidmännisch unbefugter Verbrecher auf sich nehmen würde, des nachts über Feld- und Waldwege zu fahren in fremden Jagdrevieren, in denen ggf. gleich mehrere Jäger gerade aktiv sein können, diese sind für mich gut nachvollziehbar und einleuchtend - an ggf. mögliche Konfrontationen mit Förstern oder Jägern hatte ich in meinen Überlegungen hierzu bisher gar nicht gedacht. Sollte es dennoch so gewesen sein, dass in dem uns unbekannten Gebiet, in welchem eine ggf. mögliche Übergabe stattfand, diese tatsächlich auch dort abgelaufen sein sollte, dann ist somit anzunehmen, dass der Täter sich auch hier gut auskannte und einschätzen konnte, wen er hier wann und wo antreffen können würde - oder eben auch nicht. Das klingt dann in der Tat alles sehr unwahrscheinlich...

Dennoch habe ich in diesem Zusammenhang an den Jäger @Rotmilan auch noch eine Frage:
Ein länger andauerndes Geräusch wie ein Schrei oder Rufen... lässt sich dieses mitten im Wald über eine Horchpeilung in seiner Richtung ungefähr eingrenzen, oder hört man es eher „richtungsdiffus“ im Wald widerhallen?
Die Möglichkeit einer relativ genauen Peilung ist natürlich besser, je näher sich die Schallquelle am Ort der Wahrnehmung befindet, das ist schon klar. Aber sagen wir, ich kann in etwa 5km nachts im dichten Wald einen Ruf vernehmen, kann ich diesen dann noch reproduzierbar einer Himmelsrichtung zuordnen?

Die Faktenlage zu diesem Vorfall ist seitens der EB äußerst dünn kommuniziert worden, hier haben sich von Anfang an Dutzende Folgefragen ergeben, deren Antworten bis heute offenbleiben (s. z.B. auch Fragen von MarliPub von gestern: Beitrag von MarliPub (Seite 926)). Da hätten sie auch gleich ganz schweigen können.

Verstörend, dass es sogar Ingas Angehörigen ebenfalls so zu gehen scheint, obwohl sie vermutlich nähere Infos hierzu von den Ermittlern erhalten haben werden. So gibt dann schlussendlich diese halbgare Aussage des Sprechers der Polizeidirektion MD-Nord
„Wir sind der Sache nachgegangen", sagte von Hoff. Der Jäger sei in großer Entfernung zu den Lauten gewesen. "Das kann auch ein Tier gewesen sein."
Quelle: https://m.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1477063_Mit-3250-Plakaten-auf-der-Suche-nach-Inga.html

seit 5 Jahren allerhand Anlass zu den wildesten Spekulationen. Ein trauriges Bild, das dieser Behördenapparat da von sich abgibt...


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.08.2020 um 00:30
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Zum Beispiel das Nachtjagdverbot nach §19 Abs 1, Nr 4 BJG.
Als Nachtzeit gilt die Zeit von 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang, bis 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang.
Danke an @Rotmilan für die kompetente Information über die gesetzliche Regelung der erlaubten, bzw. untersagten Uhrzeiten bei der Jagd.

Am Samstag, 2. Mai 2015 (MESZ) war um 5:40 Uhr Sonnenaufgang in Stendal. Das bestätigt mich in meiner Vermutung, dass der Jäger erst kurz vorher zur Jagd gegangen ist, als er um vier Uhr die Polizei informierte, weil die Jagd erst ab 4:10 Uhr erlaubt war und das würde bedeuten, dass er die Schreie auch um diese Zeit wahrgenommen hat ( zwischen 3:30 Uhr und 4:00 Uhr meiner Schätzung nach).

*Als Nachtzeit gilt die Zeit von 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang, bis 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang.
Es soll sicherlich heißen "bis 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang".


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13.08.2020 um 00:57
@Fährtensucher
Zu dieser Zeit gingen die Ermittler wohl noch von einem ganz anderen Szenario aus. In anderen Kriminalfällen war es ähnlich, es wurde den ersten konkreteren Hinweisen nicht nachgegangen. Im Nachhinein hat sich dann aber herausgestellt, dass man dies wohl auf Seiten der EB wohl lieber getan hätte. Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen nur beipflichten! Hoffentlich gibt es noch irgendeinen Zufall, der zur Lösung des Falls beiträgt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.08.2020 um 10:57
Wenn aber tatsächlich Inga in den Wald verbracht wurde, spricht das sehr viel mehr für einen Täter vom Wilhelmshof als für CB oder einen Besucher. Die letzteren hätten einen ganz anderen Radius gehabt.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.08.2020 um 11:22
Zitat von WaldWald schrieb:Zu dieser Zeit gingen die Ermittler wohl noch von einem ganz anderen Szenario aus. In anderen Kriminalfällen war es ähnlich, es wurde den ersten konkreteren Hinweisen nicht nachgegangen. Im Nachhinein hat sich dann aber herausgestellt, dass man dies wohl auf Seiten der EB wohl lieber getan hätte.
Ich habe mich bisher nicht wirklich inhaltlich viel mit Kriminalfällen beschäftigt muss ich zugeben. Dieser Fall hier ist der erste und daher fehlen mir leider Vergleichsmöglichkeiten.

Wenn es aber zutrifft was du sagst, dann macht für mich das seitens der EB immer wieder mantrahaft wiederholte “Wir ermitteln in alle Richtungen...“ keinen Sinn: Im Gegenteil - Man hätte eine viel zu kleine Brille auf der Nase getragen - auch und gerade im Fall des Jägers („Zu weit weg“, „vermutl. Verwechslung“ —> CHECK?)

Und diese „zu kleine Brille“ zieht sich für mich wie ein roter Faden durch diese Ermittlungshistorie. Beispiel Pfarrer, Funkzellencheck, Mantrailersuche, ominöse Briefe, fehlende Fahrzeugfeststellung und -überprüfungen, ...

Sorry, es wird mir hier der Eindruck vermittelt, als renne man mit eher Scheuklappen als einer Weitwinkeloptik durch die Gegend.
Den Ruf nach neuen und unvoreingenommen Ermittlern kann ich somit immer noch sehr gut nachvollziehen.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

13.08.2020 um 12:37
Zitat von RaissaRaissa schrieb:Wenn aber tatsächlich Inga in den Wald verbracht wurde, spricht das sehr viel mehr für einen Täter vom Wilhelmshof als für CB oder einen Besucher. Die letzteren hätten einen ganz anderen Radius gehabt
@Raissa
Das sehe ich anders.
Da es nicht bekannt ist, wo der Jäger war als er die Rufe hörte, kann es durchaus sein, dass sich der Jäger in gewisser Entfernung zum Wilhelmshof befand. Über den Radius, bzw. die Entfernung können wir nur Mutmassungen anstellen und demzufolge aus der Entfernung keine Schlussfolgerungen ableiten.


Generell könnte ich mir vorstellen, dass zwischen dem Ort, an dem der Jäger die Rufe wahrnahm und dem Wilhelmshof eine gewisse Distanz liegt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Jäger sich im Einzugsbereich einer anderen Polizeidirektion befand, weil das erklären würde, warum dieser Meldung nicht die Bedeutung zugemessen wurde, die sie möglicherweise hatte.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 14:44
Ich finde 2 Gegebenheiten was den Jäger angeht interessant.

Dieser wusste nichts von der Suche nach Inga und er wandte sich gegen 4 Uhr morgens an die Polizei.
Der Jäger muss sich sehr sicher gewesen sein, dass er "Papa" Rufe vernommen hat.

Ob er zeitnah vor dem Anruf an die Polizei diese Rufe vernommen hat, ist nicht bekannt, aber es wird nicht zum Zeitpunkt ihres Verschwindes zwischen 18:30 Uhr und 19:30 Uhr gewesen sein.

Selbst wenn die Polizei es als "kalte Spur" ansieht finde ich dieses immer noch interessant und nachdenkenswert.

Sollte das Inga gewesen sein, dann lebte sie noch und befand sich Stunden später immer noch in einem Waldgebiet.

Ich versuchte mich in die Situation zu versetzten und fragte mich, wann bzw. aus welcher Gegebenheit heraus ruft ein Kind im Wald nach seinem Vater?

Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass wie hier schon einmal gelesen, Inga im Wald einer anderen Person übergeben wurde.
Da hätte der Täter vorher schon dafür gesorgt, dass sie nicht laut rufen kann.

Mich irritiert etwas....
Zitat von x-aequitasx-aequitas schrieb:Unterdessen wurde bekannt, dass sich bereits in der Nacht des Verschwindens ein Jäger um etwa vier Uhr nachts an die Polizei gewandt hat, weil er im Wald eine Stimme gehört hatte, die "Papa, Papa" gerufen habe. "Wir sind der Sache nachgegangen", sagte von Hoff. Der Jäger sei in großer Entfernung zu den Lauten gewesen. "Das kann auch ein Tier gewesen sein."
Ein 5 jähriges Kind kann ungehindert "Papa, Papa" rufen und das jemand dieses über einer großen Entfernung wörtlich noch versteht?
Ich Zweifel absolut nicht die Wahrnehmung des Jägers an, sondern hinterfrage, aus welcher Situation heraus würde Inga sowas machen und wann wäre es ihr überhaupt möglich.

Für mich wäre eine mögliche Situation, wenn sie dieses aus einem Versteck heraus getan hat, wo sie sich zu diesem Zeitpunkt alleine befunden hat.

Ich kann nur absolut nicht verstehen, warum dieser Anruf des Jägers öffentlich gemacht wird, aber keine Örtlichkeit benennt.
Wenn die Örtlichkeit benannt wird, vielleicht auch nur das Waldgebiet oder das nächste Dorf, dann kann es immer noch eine andere Person geben, welche vielleicht für sich eine unbedeutende Beobachtung gemacht hat, aber diese Person die Wichtigkeit nicht sieht, weil es keinen Bezug zu den Papa-Rufen gibt.

Zudem finde ich es schon ein großer Zufall, dass jemand diese Rufe vernimmt und zeitgleich eine große Suchaktion nach einem Kind läuft.
Selbst wenn der Jäger sich dabei nur im gleichen Bundesland befunden hat, würde ich da einen Zusammenhang vermuten.

Auffallend in diesem Fall ist, egal was für ein Hinweis oder Spur von der Polizei verfolgt wird, es führt zu keiner einzigen Spur von Inga.


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 16:36
Es gibt ja wohl keine Informationen darüber, ob der Jäger dem Ursprung der Rufe vielleicht selbst nachgegangen ist. Möglicher Weise hätte er seine Hilfe anbieten können, sofern die Rufe nah genug waren. Daraus könnte man schließen, dass sie vielleicht von weiter weg kamen und dann eine Verwechselung mit Tierlauten möglich wäre. Ich finde die ganze Jägergeschichte mehr als merkwürdig.


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14.08.2020 um 17:51
Zitat von MarliPubMarliPub schrieb:Hast du eine Quelle zu der Uhrzeit, die du bzgl. der Rufe nennst? Meines Wissens nach wurde nie veröffentlicht, WANN der Jäger die Rufe hörte.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das steht so im von @x-aequitas gerade um 00:22 erwähnten Beitrag von Beitrag von whitelight, Seite 1

Und dass sich der Jäger um 4:00 gemeldet hat, hat auch @x-aequitas geschrieben, siehe oben um 23:34.
@x-aequitas

@Andante
Ich lese hier zum ersten Mal, dass der Jäger die Polizei morgens um 4 über die gehörter Papa-Schreie informiert hat.
Ich lese hier zum ersten Mal, dass der Jäger zu dem Zeitpunkt von Ingas Verschwinden nichts mitbekommen hat.

Könnt ihr das durch Quellen belegen?
Dass der User @x-aequitas das geschrieben hat, genügt mir nicht.
Ich bin da eben so skeptisch, wie @MarliPub


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Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

14.08.2020 um 18:03
https://www.spiegel.de/panorama/fall-maddie-ermittler-pruefen-zusammenhang-zu-weiterem-vermisstenfall-a-5f4eb56e-9981-41fc-b06a-5bc3951a34e9

"Die Beamten verfolgen Spuren, nach denen Christian B. in Kontakt mit einem Mitarbeiter der Suchteinrichtung gestanden haben könnte, von deren Gelände die kleine Inga verschwand. Der Mitarbeiter und mögliche Komplize hatte sich den Ermittlungen zufolge nach der Tat merkwürdig verhalten und soll unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Außerdem soll er ebenfalls ein höchst auffälliges Sexualverhalten erkennen lassen."

Der Jäger,der Pfarrer, der/dir Komplize(n), verwirrende Ermittlungsansätze, Zufälle ohne Ende: C.B. soll ausgerechnet zum Zeitpunkt des Verschwindens in der Nähe gewesen sein, der Leiter der Einrichtung erst am Folgetag davon erfahren haben, der Jäger ausgerechnet in der Nacht Rufe gehört haben,der Pfarrer auf dem Sterbebett und und und. Zu lesen und zu sammeln gibt es da einiges und alles wirkt nah dran aber die entscheidenden Beweise scheinen zu fehlen. Wie man dem Artikel entnehmen kann reichen selbst härteste kinderpornografische/missbrauchsvideos nicht für einen konkreteren Verdacht und geben nicht die entscheidende Spur. Die Ermittler halten sich (vermutlich aus taktischen Gründen) bedeckt aber ich glaube und hoffe der Durchbruch steht kurz bevor!
Auch spannend fand ich damals das der leitende Ermittler (H.Hermann) sich zuerst voll dahinter geklemmt hatte,auch als erfolgreich und kompetent beschrieben wurde und auch persönlich an der Aufklärung interessiert schien,bereits nach kurzer Zeit schon nicht mehr zuständig für den Fall Inga war. Was sollte das? Wurde ein noch kompetenterer Ermittler eingesetzt? Nach dem Artikel kaum vorstellbar.
https://www.welt.de/vermischtes/article141240124/Chefermittler-will-kleine-Inga-nicht-aufgeben.html


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