"Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten, Fichten."
Wer das große Glück hat, öfter in naturnah belassenen Mischwäldern unterwegs zu sein, wird alsbald merken, dass sich die düstere, von wenig Licht durchdrunge unterste Etage des fortwirtschaftlich genutzten Nadelwaldes zur Leichenablage schon deshalb besser eignet, weil man nicht viel sieht - sie ist viel dunkler, weil sich weit oben die Wipfel um das wenige Licht zanken und nur wenige Strahlen bis zum Boden gelangen, der sauer und dunkel ist. Wenig Bewuchs zwischen den kahlen Stämmen dürfte auch das Graben erleichtern.
Da auch Sturmschäden sofort weggeräumt werden und kein Baum das Alter erreicht, wo er von selbst umfällt und dann den Insekten etc. Lebensraum bietet, ist der reine Fichtenforst seltsam tot - passt ja auch irgendwie dazu.
Wenn ich es recht erinnere, wurde ja nach der Tat im Wald angeblich Verwesungsgeruch wahrgenommen, angeblich von Joggern, vielleicht handelte es sich ja dabei sogar um Polizeischüler. Genaueres wissen wir darüber aber nicht.
Dem von
@Füchschen eingebrachten Gedanken, der Täter könne eine abseitige Lust daran verspürt haben, quasi im Vorgarten der Polizei ein Kapitaldelikt begangen und auch noch die Leiche ganz in der Nähe abgelegt zu haben, kann ich durchaus etwas abgewinnen - das würde aber dann für ein Motiv sprechen, das wenigstens teilweise auch darin bestehen würde, die Polizei vorzuführen, zu demütigen oder ihre Kernkompetenz (Verbrechensbekämpfung) in Frage zu stellen.
Nun darf in einer Demokratie jeder die Arbeitsweise der Polizei kritisch hinterfragen, das ist ja auch in Ordnung. Menschen aber, die Parolen wie "ACAB" (All cops are bastards) an Wände schmieren, Streifen in Hinterhalte locken und ganz allgemein die Polizei als ihren persönlichen Feind ansehen- die gibt es, und sicher dürfte es sich dabei um keine angenehmen Zeitgenossen handeln - wie auch immer diese Feindschaft entstanden sein mag.
Aber einen Mord im Vorgarten der Polizei, nur um diese vorzuführen, erscheint mir als abwegig. Aber andersherum wird ein Schuh daraus: Ein Mordbube, der als hässliche Krönung seines Tuns damit auch noch die Polizei vorführt. Weil ein solches Verhalten zur "Personifizierung" der Tat gehören würde, da nicht notwendig zur Ausführung, würde es einen starken Hinweis auf einen konkreten Täter liefern. Jemand, der notorischen Stress mit den Ordnungshütern hat.
Denkbar, aber in meinen Augen etwas unwahrscheinlich. Aber wer weiß.