@Klarmann Nein, ich vermute keinen Ex-Polizisten, der in Unehren oder aus einem sonstigen Grund entweder entlassen wurde oder selbst den Dienst quittierte.
Vielleicht wird es deutlicher, wenn ich alles skizziere, wobei diese Skizze nur Phantasie oder eine Laien-Hypothese ist, denn was sonst bleibt uns in diesem Kriminalforum übrig bei den Gegebenheiten.
Der Täter fährt oft in Richtung Frankfurt. Vielleicht ist er Lieferant oder auch nicht, jedenfalls ist er kein Polizist.
Er hat schon mehrere Morde hinter sich, die nicht entdeckt wurden und hält immer Ausschau nach geeigneten Örtlichkeiten und Menschen, um weiterhin seinen Bedürfnissen nachgehen zu können. Er ist einer der zwanzig oder dreißig unerkannten Serienmörder, über die Stephan Harbort im STERN schrieb vor einigen Jahren.
Als der Täter mal wieder in Frankfurt ist, fällt ihm ein, dass er noch gar nicht den Flughafen-Hahn kennt und beschließt, die Gegend zu erkunden per Handy/Navy.
Er entdeckt diesen von
@Tritonus uns vorgestellten Lost Place, wo auch noch eine Polizeihochschule ist. Die kann er auf dem Navi sehen, als er daran vorbeifährt mit dem Google-Hinweis Polizeihochschule.
Er fährt die ganze Gegend ab auf den Straßen und macht sich ein umfassendes Bild von den Örtlichkeiten: Wälder, Wiesen, Lautzenhausen, Büchenbeuren etc.
Er prüft die Autokennzeichen auf dem Parkplatz des Apartements, in dem Birgit Ameis wohnt und stellt Autokennzeichen aus entfernten Gegenden fest. Sofort weiß er, dass hier die soziale Kontrolle fehlt. Vielleicht hatte er vorher - ganz unverfänglich - jemanden angesprochen, der am Auto war und der Anwohner berichtete, dass dort Beschäftigte am Flughafen wohnen.
Er beschließt, eine Frau nach seinem Geschmack, eben so eine wie Birgit Ameis, kennenzulernen, um sie charmant und locker in ein Gespräch zu verwickeln. Er erfindet eine Geschichte über sich selbst - z. B. Wanderrouten für Insider-Bücher zu erkunden, da er Journalist sei - um bei Frau Ameis Eindruck zu hinterlassen und um immer wieder mal gern gesehen bei ihr zu sein, sollte er sich entscheiden, diese Örtlichkeit für einen Mord zu benutzen.
Dieser Kontakt zu dem nur „zufällig“ anwesenden „Journalisten“ war so oberflächlich für Frau Ameis, dass sie ihn fast sofort wieder vergaß und nirgends erwähnte.
Geschickterweise hatte der Täter Birgit Ameis von sich erzählt, seinen unsteten Arbeitszeiten, woraufhin Frau Ameis bereitwillig ihre Arbeitszeiten nannte, so dass er sich beim Stalking darauf einstellen konnte.
Es könnte sein, dass er durch sein erstes, charmantes Auftreten schon alles erfuhr und das Vertrauensverhältnis gegeben war, so dass sie ihm spontan folgte, ohne jemandem Bescheid zu geben, um seinem, wie der „Journalist“ berichtete, „auf dem Gemeindeparkplatz liegengebliebenem Auto Starthilfe zu geben“.
@sören42 Der Täter hat sie gleich abgefangen vor ihrem Apartment, als sie von der Arbeit kam. Frau Ameis hatte am Vortag alles fertig gepackt. Nur das Ladekabel war noch im Apartement.
sören42 schrieb:Mir kommt es darauf an, dass das, was BA an Kleidung (inklusive Handtasche als Accessoire) trug und die Tatsache, dass sie "etwas Geld" dabei hatte, nach meiner Ansicht sehr gut dazu passt, dass sie gerade von der Arbeit kam.
Ein zweites Treffen mit Birgit Ameis, um Wichtiges zu erfahren, wäre aus Sicht des Täters zu aufwendig gewesen und hätte ein Risiko bedeutet, dass sie doch noch etwas herumerzählt von dem „Journalisten“. Beim zweiten Treffen musste es also schon geschehen.
Ich gehe von einem sehr, sehr erfahrenen Täter aus angesichts der Gesamtsachlage des Mordfalls, der am Anfang ein Verschwindefall war.
Der Täter hatte den für ihn selbst humoristischen Effekt, eine Leiche im Vorgarten der Polizei zu vergraben, als „nettes“, „lustiges“ Beiwerk einfach mitgenommen oder sogar als Krönung seiner Tat gesehen.
Ein Täter, der so erfahren ist, hätte eine bessere Fichtenschonung gefunden, wenn er gewollt hätte, nämlich eine unauffindbare Ablagestätte. Die Leiche sollte zu gegebener Zeit gefunden werden. Das gehörte auch zum Plan des Täters.