Tritonus schrieb:Also so ziemlich das Einzige, dessen ich mir in diesem Fall sicher bin, ist, dass sie als Leiche dorthin verbracht wurde.
Worauf gründet sich diese Sicherheit?
Tritonus schrieb:Wie soll er sie gegen ihren Willen bzw unter welchem Vorwand bis dahin gefahren haben?
1. Kommt drauf an, ob wir von einem ihr bekannten oder ihr fremden Täter ausgehen.
2. Wer sagt, dass der Täter fuhr - und nicht sie?
Tritonus schrieb:und nach dem Zurückfahren und Abstellen seines Autos ihr Auto vom Apartementparkplatz auf den Gemeindeparkplatz gefahren haben.
Warum sollte er das tun? Eine ganz ernstgemeinte Frage. Wenn wir von einem fremden Täter ausgehen - weswegen sollte er ihr Auto umparken, statt mit seinem Auto, in dem er ja nun schon mal sitzt und einfach wegfahren könnte, einfach tatsächlich auch wegzufahren?
Ich finde einige Anmerkungen in dem Stern-Artikel recht interessant, die mögliche Szenarien aufzeigen können. So z.B. den Hinweis, dass die Apartements, die auch BA für gewöhnlich nutzte, sich im Erdgeschoss befanden und gut einsehbar waren von den Langzeitparkplätzen aus gesehen. Und dass im gleichen Zeitraum dort viele angehende Stewardessen aus Südeuropa untergebracht waren.
Es wäre nicht ungewöhnlich, dass es Täter gibt, die sich gezielt an Orten aufhalten, wo sie eine bestimmte Opferzielgruppe beobachten und sich eines ggf. auch bemächtigen können. Hintergrund wäre in so einem Fall zumeist ein Sexueller. BA war zierlich, klein mit langen dunklen Haaren. Gut möglich, dass ein Täter sie für eine Stewardess gehalten haben könnte, die soeben Dienstende hat. An einem solchen Ort, an dem ein Täter davon ausgehen muss, dass potenzielle Zeugen jederzeit auftauchen können, muss er erstens eine günstige Gelegenheit abpassen und zweitens möglichst rasch dafür sorgen, dass er ein Opfer ohne große Gegenwehr und nach außen ohne großes Aufhebens schnell in seine Gewalt bringt. Daher dürfte ein solcher Täter eine Waffe bei sich tragen. Schusswaffe wäre wahrscheinlich am effektivsten, Taser oder Messer, wobei Letzteres als reines Mittel zur Bedrohung nicht allzu sehr geeignet sein dürfte. Sieht er sie aus einiger Entfernung aus dem Haus kommen, mit Taschen in der Hand und ihrer Kiste, bietet sich eine Gelegenheit.
In so einer Situation würde bei einem solchen Täter ein recht rascher Entscheidungsprozess einsetzen: ist die Gelegenheit günstig? Ist sie allein? Ist jemand im Umkreis, der mich sehen kann? Könnte ich sie problemlos überwältigen?
Theoretisch muss er dann nur noch abwarten, bis sie den Kofferraum öffnet und ihre Taschen verstaut. Dann wäre sie bereits in einer für ihn recht kontrollierbaren Lage. In einem solchen Szenario würde ich vermuten, dass der Täter den Überraschungsmoment ausnutzt und sie unter Bedrohung ins Auto nötigt, er sich selbst auf den Beifahrersitz setzt und sie anweist, loszufahren. Anders wäre auch denkbar, dass er die Bundy-Methode wählt und sie unter dem Vorwand, Hilfe zu benötigen, zu seinem eigenen Fahrzeug lotst, sie nötigt, einzusteigen und mit ihr dann in Richtung Tatort aufbricht. Letzteres würde zumindest erklären, warum in ihrem Fahrzeug keine Spuren gefunden wurden. Deswegen gehe ich auch davon aus, dass BA nicht in einem Fahrzeug zu Tode kam, sondern erst am Fundort. Hätte der Täter sie bereits in einem der Fahrzeuge blutig verletzt/getötet und sie erst dann zum Fundort verbracht und zudem noch ihr Fahrzeug umgeparkt, wäre wahrscheinlich, dass ihr Blut an seiner Kleidung anhaftet und Spuren davon in ihrem Auto zu finden gewesen wären. Deswegen würde ich auch davon ausgehen, dass die Bedrohung mit einer Waffe ausgeübt wurde, die aus Distanz heraus ausgeübt werden kann. Aber dieses Szenario lässt sicherlich Platz für tausend alternative Eventualitäten.
Ich finde das Areal, in dem sich der Tatablauf abgespielt haben muss, interessant. Ich denke auch, dass es ein Täter war, der sich örtlich sehr gut auskannte und: der anscheinend örtlich und möglicherweise auch zeitlich recht gebunden ist an dieses Areal. Zwischen dem Ort des möglichen Abgriffs und letztlichen Fundorts gibt es keine große Distanz, alles spielt sich im Nahbereich des Flughafens ab, sogar die Autoverbringung. Bei solchen Taten und Täterverhalten ist ja meist recht interessant, sich mal die Frage zu stellen, welche Handlungen ein Täter unterlassen hat. Wenn ihm schon ein oder sogar zwei Fahrzeuge zur Verfügung gestanden haben: warum hat er das Opfer nicht weiter weg verbracht, sondern ist im Nahbereich des Flughafens geblieben und sogar vermutlich auf gleichem Weg wieder zum Ausgangsort zurückgekehrt? Warum hat er (wenn er es war) ihr Auto umgeparkt, statt es einfach stehenzulassen wo es vermutlich stand?
Das nur lose Gedanken zu deiner Frage nach einem Szenario mit einem fremden Täter.