@alle:
Und wieder ein Jahr rum und wieder scheint nichts passiert zu sein. Zumindest, soweit wir es sehen können. Ich habe trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben.
Als hier wieder Aktivität entstand, dachte ich schon...
Trotzdem Danke für die Erwähnung des traurigen Jahrestages.
Wo stehen wir mit etwas Abstand zum Ereignis, den letzten tatsächlich erkennbaren Ermittlungsergebnissen und den Diskussionen darum? Es ist alles gesagt, trotzdem lässt es keine Ruhe.
Enterprise1701 schrieb:Den Gedankengang der Ablage möchte ich nochmal aufgreifen.
brigittsche schrieb:
Das finde ich einen überzeugenden Gedanken - das Beste wäre vermutlich gewesen, die Leiche UND das Auto weiter entfernt vom Flughafen abzulegen bzw. zu -stellen. Und zwar möglichst auch noch weiter voneinander entfernt.
Enterprise1701 schrieb:Ich vermute der Täter konnte das nicht durchführen.
Ich sehe das ähnlich. Wie so oft dürfte die "ideale Lösung" einfach an der Realität gescheitert sein. In diesem Fall an der erforderlichen Logistik, wenn man das mal so trocken formulieren darf.
Für mich spricht in dem Fall
nach der Auffindung von B.A.´s Leiche nichts mehr für eine umfangreiche Tatvorbereitung oder -planung. Bis zur Auffindung konnte man das anders sehen, eben weil B.A. spurlos verschwunden war.
Was hätte denn bei der allgemein schlechten Wetterlage dagegen gesprochen, vorher irgendwo im Wald ein Loch zu graben? Gestört wäre man dabei wohl kaum worden, Wald gibt´s da genug.
Ich halte es daher auch für unwahrscheinlich, dass der Täter B.A. vorher beobachtet hat, um ihr auflauern zu können. Das würde aus meiner Sicht bedeuten, dass er von vornherein etwas vorhatte, was B.A. nicht wollte.
Da hätte er eben auch damit rechnen können oder müssen, dass sie sich weigert oder wehrt. In dem Fall vielleicht vorsorglich doch schonmal ein Loch in etwas größerer Entfernung graben...
Enterprise1701 schrieb:Daher wirkt es auf mich im Fall BA eher nach einer Spontantat oder gar Unfall mit Todesfolge.
Das sehe ich auch so. Nur dass der Täter B.A. und im Großen und Ganzen auch ihre Abläufe kannte. Und sie ihn eben auch.
Nicht der Täter kam an einem Ihrer gewohnten Wege auf B.A. zu, sondern sie auf ihn
abseits ihrer allgemein bekannten und gewohnten Wege. Keinerlei Spuren von Gewalt an ihrem Arbeitsplatz, am Weg zu ihrer Unterkunft, in ihrer Unterkunft, auf ihrem normalen Parkplatz, an oder in ihrem Auto bis hin zu dem Parkplatz, wo es gefunden wurde. Nichts.
Allein aus dieser Spurenlage ergibt sich für mich geradezu zwingend,
dass B.A. sich abseits ihrer allgemein bekannten und gewohnten Wege auf den Täter zubewegte. Verabredet aber Arglos.
Auf dem Parkplatz war sie nur so kurz im Freien, dass sich keine für Mantrailer verwertbaren Spuren fanden. Was liegt näher, als ein weiteres Auto?
Anwohner des Gemeindehausparkplatzes scheiden für mich mittlerweile nahezu vollständig aus.
Nach dem Geschehnis, das zu B.A.´s Tod führte, hatte der Mensch, der zum Täter geworden war, ein Problem: die Leiche und alles, was ihn mit B.A. und ihrem Tod in Verbindung brachte, loswerden.
B.A.´s Auto stand gut da, wo sie es abgestellt hatte.
Was aber tun mit der Leiche?
Enterprise1701 schrieb:Eine Leiche nach einem Mord zu vergraben oder abzulegen hat immer ein Risiko.
In der Tat, wie könnte man das Risiko klein halten?
Indem man die Zeit, in der man die Leiche im Auto hat, kurz hält. Das begrenzt die Entfernung, die man mit der Leiche zurücklegt.
Indem man Plätze mit viel Straßen- und Publikumsverkehr meidet.
Der Ablageort weist für mich auf einen gewissen Zeitdruck hin, unter dem der Täter zusätzlich stand. Und sehr wahrscheinlich darauf, dass er sich dort auskannte. Wiederum möglicherweise sogar darauf, dass er wusste, wann im Ablagebereich die nächste forstwirtschaftliche Maßnahme anstand.
Denn: wer geht schon freiwillig in eine dichte junge Schonung?
Zu einem ortsansässigen Täter würden für mich auch die Aktivitäten der Polizei passen. Das Aufstellen der Schilder würde in dem Fall nicht nur eventuellen Zeugen oder Mitwissern ( nach der Zeit fürchte ich, es gibt keine ), sondern auch dem Täter aufgefallen sein.
Dass er am Hahn arbeitet ( e ), ist m. E. möglich, nicht zwingend notwendig. Ortsansässig halte ich mittlerweile für höchstwahrscheinlich.
MfG
Dew