Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Dew schrieb am 14.06.2017:Die Milchflasche kommt viel zwangloser auf den Beifahrersitz, wenn man unterstellt, B.A. wollte irgendetwas übergeben oder in Empfang nehmen, wozu auch die verschwundene Klappbox benutzt wurde. Die Milchflasche hätte entweder nicht zum Übergabegegenstand gehört, weshalb sie auf dem Beifahrersitz zwischengelagert wurde.

Diesen gedanklichen Ansatz dazu, wie die Milchflasche auf den Beifahrersitz kam, finde ich einleuchtend und er erklärt gleich beides: Das Verschwinden der Klappbox und das -für die Fahrt unübliche- Ablegen der Flasche.

Die Milchflasche auf dem Beifahrersitz kommt dann aus der (für Lebensmittel verwendeten) Klappbox, die im Fußraum stand und die sie herausnahm. Dabei legte sie die Milchflasche auf den Beifahrersitz.

Ich denke, sie nahm die Klappbox mit. Ob noch etwas darin war und was sie mit Box oder dem Inhalt vorhatte, ist mir schleierhaft.

Sie nimmt also die Klappbox, aber kein Geld, keine Tasche und keine Jacke und schließt das Auto ab.

Nun steht sie vor dem verschlossenen Auto in der Kälte mit einer Klappbox. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Sie hat keinen Plan und läuft herum, bis sie zuletzt im Wald landet.
Sie hat etwas vor. Das Vorhaben beinhaltet aber keinen längeren Spaziergang, denn:

Es deutet auch nichts darauf hin, dass Birgit Ameis nach der Nachtschicht noch spazieren gegangen ist", sagt Lothar Schenk. "Ihre Outdoorjacke lag auf den Taschen. Bei null Grad geht niemand ohne Jacke los."

Es gibt zudem auch keine Hinweise auf eine Verabredung.
Die Verabredung hätte sie also geheim halten wollen und auch über den Tod hinaus geheim halten können und sie wäre zudem unter recht merkwürdigen Umständen geschehen.

Ich glaube nicht, dass es eine Verabredung gab. Dann wäre der Grund für ihren Abweg nach nur 600 Metern aber nichts Geplantes, nicht bei anderen Menschen und nicht in einem Defekt des Fahrzeugs zu suchen.

Es bleibt eigentlich nur eine gesundheitliche Einschränkung - Sie merkt gleich nach Fahrtantritt, dass sie zu müde ist oder dass es ihr nicht gut geht, biegt ab und hält auf dem nächsten Parkplatz.

Dann geht sie mit der Klappbox los. Hat man hier die Wegstrecke zum Fundort schon nachvollzogen? Ist die einsam?

Noch etwas zur These Einkauf mit Box bei einem Hofladen oder Landwirt: BA hätte dafür Geld mitgenommen.

Falls sie aus ihrem Appartment ausgezogen ist, könnte sie auch Altglas (in der Klappbox) weggebracht haben. Was auch immer danach passiert ist :-(

Fliesenriese schrieb:Aber nicht wenn ich allein auf der Dienststelle bin.
Darum ging es.

So gaaaanz allein war sie ja im Tower nicht. Über ihr - und Frankfurt Hahn hat ja auch -damals wie heute- kein Nachtflugverbot, waren deswegen sicherlich einige Mitarbeiter der Flugsicherung. Mit denen sie über Sprechanlage etc. verbunden war. Von daher kann ich mir eine "Ein-Personen-Schicht" bei der weitgehend automatisierten Arbeit durchaus vorstellen. Sollte sie ihre halbstündigen Meldungen nach Offenbach einmal nicht abgesetzt bzw. bestätigt haben, könnte ich mir darüber hinaus vorstellen, daß dann -nach erfolglosen Anrufen auf der Etage des "DWD"- bei den "Fluglotsen" nachgefragt worden wäre.

Palio schrieb:Sie merkt gleich nach Fahrtantritt, dass sie zu müde ist oder dass es ihr nicht gut geht, biegt ab und hält auf dem nächsten Parkplatz.

Palio schrieb:Dann geht sie mit der Klappbox los.

An der Stelle komm ich einfach nicht mehr mit.
Hier wird angenommen das es ihr möglicherweise nicht gut genug zum Autofahren ging, und dann soll sie mit der Klappbox möglichst noch 5km in das tiefste Unterholz im Wald laufen...

Kann mir das bitte mal eine/r erklären?

Es gibt 51 mit Personal besetzte Wetterwarten (darunter 16 Flugwetterwarten)
und 131 hauptamtliche Wetterstationen in Deutschland.
Der DWD hat über 2100 Bedienstete.


Na dann rechnt mal schön, wieviel auf einer Station arbeiten. Nich schwer.

MettMax schrieb:An der Stelle komm ich einfach nicht mehr mit.
Hier wird angenommen das es ihr möglicherweise nicht gut genug zum Autofahren ging, und dann soll sie mit der Klappbox möglichst noch 5km in das tiefste Unterholz im Wald laufen...

Kann mir das bitte mal eine/r erklären?

Das kann man nicht erklären, es wäre ja kein rationales Handeln. Sie wartet evtl. auch erst noch eine Weile im Auto, bis es ihr besser geht und läuft dann aus nicht nachvollziehbaren Gründen weg.

Alternativ geht sie mit der Klappbox Altglas wegbringen, (wo wäre der nächste Glascontainer?) wird überfallen, in ein Auto gezerrt, getötet und dann im Wald abgelegt.

Ich bin im Moment bei: Suizid eher nicht, Verabredung auch unwahrscheinlich, trotzdem sofort nach Fahrtbeginn umschwenken und auf den Parkplatz fahren, Milchflasche aus der Box nehmen und auf den Sitz legen, Box raus, Auto abschließen.

Hier darfs gern auch plausibel anders weitergehen. Mir fällt gerade nur nichts ein.

Palio schrieb:(wo wäre der nächste Glascontainer?

Das würde im Thread beschrieben, da es User gab die sich hier sehr engagiert haben.

Jeder kann für sich entscheiden, ob er im Thread einfach mitschreiben möchte oder vorher nachlesen möchte.

Kreuzbergerin schrieb:Das würde im Thread beschrieben, da es User gab die sich hier sehr engagiert haben.

Jeder kann für sich entscheiden, ob er im Thread einfach mitschreiben möchte oder vorher nachlesen möchte.

Danke für den freundlichen Hinweis.

Fliesenriese schrieb:Ich lese, da wurden über 100 Personen, die im Tower von Freitag bis Samstag gearbeitet haben,überprüft.
Und beim DWD arbeitet nur 1 Person?? Wo steht das?

Ich hab mal am Flughafen München nachgeguckt und dort sind es tatsächlich Ein-Mann/Frau-Schichten:

Wetterbeobachtung:
Rund um die Uhr ist das Tower-Büro des Deutschen Wetterdienstes besetzt - von je einer
Person in Zwölfstundenschicht. Alle 30 Minuten verschickt der Wettertechniker die wichtigsten Augenbeobachtungen und Messergebnisse als Wettermeldung. Bei zu
erwartenden auffälligen Veränderungen telefoniert er mit dem DWD-Wetterberater im Büro im Munich Airport Center.

Quelle: https://www.munich-airport.de/arbeiten-im-tower-408880

Palio schrieb:Danke für den freundlichen Hinweis.

Ich hoffe, dass diese Bemerkung nicht ironisch oder sarkastisch gemeint ist.

https://www.allmystery.de/ng/search?thread=118188&query=Glascontainer

Ich finde es eine Frage der Höflichkeit sich vorher in den Thread einzulesen.

@Plyxe
Dacht ich mir schon so, scheinbar nur ein Appartement vom DWD angemietet, nur ein Zeuge für den Morgen (Bruder)...
Für die halbstündliche Übermittlung von einer Handvoll Daten auch völlig ausreichend. Was sollen dann mehrere Mitarbeiter noch tun?

Palio schrieb:Nun steht sie vor dem verschlossenen Auto in der Kälte mit einer Klappbox. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Sie hat keinen Plan und läuft herum, bis sie zuletzt im Wald landet.

Bleibt nur noch das Handy was dann später in den Flugmodus geschaltet wird.
Durch wen?

Das wuesste die Polizei ja auch gerne, das ist eben die grosse Frage die hier seitenlang besprochen wurde.

Einer der informativsten und beruehrendsten Beitraege der letzten Seiten war fuer mich das Video der Fundstelle. Es traegt nicht zur Loesung des Falls bei, aber ich bin froh dass B. A. nun ordentlich bestattet werden kann.
Jahrelang im Dickicht unbestattet neben der Strasse, selten hat mich ein Fall so beruehrt, komisch.

Plyxe schrieb:Zitat von FliesenRieseFliesenRiese schrieb:
Ich lese, da wurden über 100 Personen, die im Tower von Freitag bis Samstag gearbeitet haben,überprüft.
Und beim DWD arbeitet nur 1 Person?? Wo steht das?

Ich hab mal am Flughafen München nachgeguckt und dort sind es tatsächlich Ein-Mann/Frau-Schichten:

Wetterbeobachtung:
Rund um die Uhr ist das Tower-Büro des Deutschen Wetterdienstes besetzt - von je einer
Person in Zwölfstundenschicht. Alle 30 Minuten verschickt der Wettertechniker die wichtigsten Augenbeobachtungen und Messergebnisse als Wettermeldung. Bei zu
erwartenden auffälligen Veränderungen telefoniert er mit dem DWD-Wetterberater im Büro im Munich Airport Center.

Quelle: https://www.munich-airport.de/arbeiten-im-tower-408880

@Plyxe

...ein schöner recherche-erfolg, kompliment!

mfg: domlau

Altglasentsorgung:
Ich habe den genauen Standort der Container zwar noch nicht ausfindig machen können, aber sie scheinen fußläufig nach Meinung vieler User hier wohl doch zu weit weg gewesen zu sein:

Dew schrieb am 16.03.2017:Wenn B.A. an diesem Tag Altglas entsorgte, dann bestimmt nicht von dort aus zu Fuß zum Container,

Beitrag von Maine-Coon (Seite 63)

Robin76 schrieb am 16.03.2017:Es wurde ja des öfteren überlegt, ob Frau A Glasflaschen in ihrer Klapp-Box zur Entsorgung transportiert haben könnte, und wo wohl die nächste Entsorgungsmöglichkeit sei: telefonische Auskunft von heute "Rhein-Hunsrück-Entsorgung": http://www.rh-entsorgung.de/de/Abfall-Infos/Glas/Glas.html interessanter Weise stehen am Gemeindehaus Lautzenhausen Glascontainer; direkt am Flughafen gibt es keine.
Und hier schreibt @Maine-Coon, dass es direkt am Flughafen keine gibt. Es besteht deshalb immer noch die Möglichkeit, dass sie auf dem Heimweg kurz Altglas entsorgen wollte und dort von jemandem angesprochen wurde und um Hilfe gebeten wurde. Aber wer plant einen Überfall, Mord, Entführung auf eine fremde Frau ein? Jemand Kranker, der vor den Osterfeiertagen Panik bekam oder doch jemand Bekannter?

BirneHelene schrieb am 16.03.2017:Die Glascontainer stehen viel weiter vorn, nahe der Hauptstraße. Wenn Birgit A. dort etwas hätte einwerfen wollen, hätte sie mit Sicherheit auf den Stellplätzen nahe der Container geparkt und nicht so viel weiter hinten.

Rick_Blaine schrieb am 16.03.2017:Eine komplett unrealistische These, mit Verlaub. Wer läuft bei Graupelschauern ohne Jacke mit Altglas durch die Gegend, anstatt direkt neben dem Container zu parken?

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mister schrieb:Bleibt nur noch das Handy was dann später in den Flugmodus geschaltet wird.
Durch wen?

Erklärungsmöglichkeiten:

Hodir schrieb am 15.02.2017:Das Handy schaltete sich von allein in den Flugmodus. Laut google scheint der Fall auch gar nicht so selten vorzukommen.

Coconut19 schrieb am 11.11.2020:Für den Flugmodus habe ich allerdings eine einfache Erklärung. Mein Handy, nichts tolles oder mit viel hightechschnickschnack , stellt sich automatisch nach 4 Stunden in den Flugmodus, wenn ich es nicht nutze in der zeit

Palio schrieb:Evtl. war die Verbindungsqualität zum Zeitpunkt des Umschaltens zu schlecht, so dass kein Trennungssignal übermittelt wurde und das Handy erst später "rausgeworfen" wurde.

Oder sie saß so lange im Auto/kehrte zurück und schaltete es selbst um (glaube ich eher nicht). Noch weniger denke ich, dass das ein Fremder getan hat.

Palio schrieb:Ich habe den genauen Standort der Container zwar noch nicht ausfindig machen können, aber sie scheinen fußläufig nach Meinung vieler User hier wohl doch zu weit weg gewesen zu sein:

Denkst du, dass der von @Maine-Coon recherchierte und eingezeichnete Standort falsch ist? Und wenn ja, was veranlasst dich zu der Annahme?

Ich habe gelesen ( über Google) , dass sich ein Handy auch automatisch in den Flugmodus schalten könnte. Kennt sich jemand damit aus? Geht das über App? Muss man das „programmieren“? Weiß leider die Seite nicht mehr.

Kreuzbergerin schrieb:Denkst du, dass der von @maine-coone recherchierte und eingezeichnete Standort falsch ist? Und wenn ja was veranlasst dich zu der Annahme?

Keine Ahnung, in Street View sehe ich dort keine Container. Aber vielleicht stehen sie jetzt auch woanders. Ich vertraue einfach darauf, dass der Standort für damals zutreffend ermittelt wurde und die These wegen der Entfernung zum Parkplatz nicht plausibel ist.

mister schrieb:Ich habe gelesen ( über Google) , dass sich ein Handy auch automatisch in den Flugmodus schalten könnte.

Flugmodus per Zeitplan? Leider nein!
Es gibt keinen vernünftigen Weg, ein aktuelles Android-Smartphone so einzustellen, dass es sich (ähnlich wie beim Nicht-Stören-Modus) zu bestimmten Zeiten automatisch in den funkfreien Flugzeugmodus versetzt. Eine Ausnahme wären nur Geräte, die das von Herstellerseite schon mitbringen. Scheints sollen etwa manche Samsung-Geräte eine App namens Routines an Bord haben, mit der das zu machen sein sollte.
Weil das Ein- und Ausschalten des Flugzeugmodus zu den Sicherheitseinstellungen gehört, wäre für diesen Vorgang Root-Zugriff erforderlich. Ein «Rooten» des Geräts erfordert das Aktivieren des Entwicklermodus und das Einspielen einer modifizierten System-Software. Dadurch würde das Gerät in einen unsicheren Zustand versetzt: Sie – und alle darauf installierten Apps – hätten Root-Rechte; das ist unter Linux (und Android) der Fachbegriff für Administrator-Rechte. Das bedeutet, dass jede App und auch jede Fehlmanipulation Ihrerseits viel Schaden auf dem Gerät anrichten könnte. Ein gerootetes Handy ist nicht mehr ausreichend geschützt. Der Root-Vorgang selbst kann schon fehlschlagen, worauf Sie Ihr Gerät nur mit Glück wieder in Gang bringen.

Quelle: https://www.pctipp.ch/praxis/android/android-kann-man-den-flugmodus-per-zeitplaner-einstellen-2020038.html#:~:text=Leider%20nein!,das%20von%20Herstellerseite%20schon%20mitbringen.

Es sei denn, das Gerät verfügt über eine installierte App, die aber die Ermittler wohl auch auf dem Handy gefunden und richtig zu interpretieren gewusst hätten.