Der Fall Birgit A. aus Lohmar

@Rotmilan
Warum sollte eine Frau ohne Grund in der Pampa herumlaufen? Wenn der Hund nicht wäre müsste sie nicht in den Wald.

MettMax schrieb:...und ohne ihre geliebte Stickmütze die bekannterweise ebenfalls in der Tasche mit dem Handy war? Bei dem Wetter? Niemals.

Aber wir wissen doch gar nicht ob sie überhaupt weg wollte, bzw wohin sie überhaupt wollte bzw wie lange es gedauert hätte. Also kann man auch nicht beurteilen ob sie es zu diesem Zeitpunkt für notwendig hielt die Mütze mitzunehmen.

mister schrieb:Wenn der Hund nicht wäre müsste sie nicht in den Wald.

Ok, Du willst mich nicht verstehen. Ein Hund bietet einen gewissen Schutz und findet eben auch immer den Weg zurück. Und ohne Hund wäre Deine Frau halt gar nicht in den Wald gegangen, wie Du selbst schreibst, die Voraussetzungen sind doch ganz andere als bei BA hier...die Begründung für ihre Waldspaziergänge auch, der Hund braucht Auslauf. Alles vernünftig und nachvollziehbar. Bei einem vierbeinigen Kumpel als Begleitung braucht man da nicht so unbedingt noch ein Handy s.oben... Du verstehst?

Aber BA hatte keinen Hund dabei, also weder Hund noch Handy...und die Frage, warum sie da überhaupt in der Pampa unter diesen Bedingungen, mieses Wetter, lange Schicht davor und lange Autofahrt noch vor sich, den Weg in die Pampa angetreten haben soll und abseitig geparkt hat...die stellt sich doch hier.

Evtl. wurde sie auch nur dort abgelegt und zuvor ermordet.

@Rotmilan
Es geht nicht um den Hund. Sie nahm das Ding auch nicht zum einkaufen mit. Wenn ich ihr sagen wollte bring mir das oder das mit , klingelte das Telefon auf dem Flur. Ich könnte noch weitere Situationen aufführen, zb beim Mädelsabend, bei einer Versammlung. Es kam sehr häufig vor das das Handy zuhause war.

@mister
Mädelsabend und Einkauf im Supermarkt ist auch ne sichere Sache und was anderes als alleine durch einen Wald zu wandern. Wer im Supermarkt zusammenbricht bekommt sofort Hilfe, andere rufen dann einen RTW.
Im Supermarkt wird man auch als Frau kaum vergewaltigt oder ermordet. Und beim Mädelsabend traut sich auch kaum ein Perverser an eine Gruppe Frauen heran.
Wenn bei diesen Unternehmungen kein Handy an der Frau ist, helfen einem halt andere und das Unglück wird schnell bemerkt.

Rotmilan schrieb:warum sie da überhaupt in der Pampa

Die Frage stellt sich mir nicht. Sie hatte nicht vor spazieren oder gar wandern zu gehen. Nicht dort und nicht woanders an diesem Tag. Das passt für mich nicht ins Bild. Mit dem Auto erst 600m fahren und dann 5km laufen... Ein Spaziergang durchs Unterholz... Also plausibel geht anders.

Sie ist nicht dort in den Wald gegangen, sondern gebracht worden.

MettMax schrieb:Mit dem Auto erst 600m fahren und dann 5km laufen... Ein Spaziergang durchs Unterholz... Also plausibel geht anders.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

MettMax schrieb:Sie ist nicht dort in den Wald gegangen, sondern gebracht worden.

Kann ich mir auch gut vorstellen, sie wurde von ihrem Mörder am Fundort abgelegt.

Was ich damit ausdrücken wollte ist folgendes.
Das Auto wurde von BA auf den Parkplatz abgestellt.
Es gibt keine Fremd DNA im Kraftfahrzeug, auch wurde die Sitzposition nicht geändert.
Ohne Spuren zu hinterlassen wird kein Fremder das Fahrzeug bewegen können. Dafür ist die KTU viel zu gut.
Dann befinden sich im Kofferraum die Handtasche mit Handy und auch dieser „Lieblingsmütze“
Dann haben wir eine Leiche, bzw Leichenteile die 5 Jahre Später im Wald gefunden worden. Am Fundort konnte gemäß der Spurenlage ein Suizid ausgeschlossen werden.

Jetzt bleiben nur noch einige Fragen offen.
Wo war der Tatort? Wie kommen Täter und Opfer zu diesem Tatort?
Wie kommt das Opfer zum Ablegeort?
Man darf sich auch fragen warum die Tasche im Kofferraum war. Was mir aber grundsätzlich fehlt ist das niemand von uns ihre Gewohnheiten kennt. Wie ist die Gewohnheit mit dem Flugmodus? Wie ist es mit dem Umgang des Mobiltelefon im allgemeinen. Dazu fehlen entschiedene Aussagen von Familie oder Kollegen die BA kannte und deswegen auch etwas dazu sagen könnten. Ich habe im gesamten Forum nichts über die normalen Abläufe von BA gelesen. Das hat wohl auch Ermittlungsgründe.

Rotmilan schrieb:Kann ich mir auch gut vorstellen, sie wurde von ihrem Mörder am Fundort abgelegt.

Wer sollte es sonst tun.

mister schrieb:Am Fundort konnte gemäß der Spurenlage ein Suizid ausgeschlossen werden.

Wo steht denn das? Davon habe ich noch nichts gehört.

Rotmilan schrieb:sie wurde von ihrem Mörder am Fundort abgelegt

Das denke ich auch, zumal der Ort bestens mit dem Auto anfahrbar ist und die Straße in wenigen Minuten in die B 50 mündet, also man kommt sehr schnell da weg.
Gegen einen Suizid spricht für mich auch genau die Lage des Fundortes. Angenommen sie hätte Suizid begehen und unauffindbar sein wollen, dann hätte sie das ohne Schwierigkeiten viel weiter von der Straße weg machen können.

Tritonus schrieb:Wo steht denn das? Davon habe ich noch nichts gehört.

Ich meine es hier im Forum gelesen zu haben, dass die Polizei dieses gegenwärtig ausschließen konnte.
Korrigiere mich wenn du da anderes hast.
Sie freute sich doch auch auf eine bevorstehende Geburt.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/fuenf-jahre-birgit-ameis-vermisst-100.html (Archiv-Version vom 07.04.2020)

Hier steht explizit, dass ein Suizid gegenwärtig ausgeschossen wurde.

Drei Dinge, die für mich gegen einen Eingriff durch eine fremde Person sprechen:

1. Keine Spuren im Auto: Jemand, der ein Auto so nah am Tatort und Ablageort abstellt, ist nicht so clever, keine Kleiderfaser oder Fingerabdrücke zurückzulassen. Nichtmal ein Haar.

2. Flugmodus: Als Täter nimmst du das Handy deines Opfers in die Hand und du weißt, dass dir dieses zum Verhängnis werden könnte, weil es dich zeitlich und örtlich lokalisiert. Du weißt, dass du die Verbindung trennen solltest. Dies tust du aber nicht, indem du es komplett ausschaltest, sondern nur in den Flugmodus stellst. Wäre das einem Täter, der nicht 100% sicher sein kann, dass der Flugmodus eine GPS Fahndung verhindert, nicht zu heikel?

3. Die sehr frühe Sichtung des Autos. Sie wurde laut Stern Bericht kurz vor 7 abgelöst, hat (übrigens am Flughafen, nicht vor dem Apartment!) knapp 45 Minuten mit ihrem Bruder geredet und fährt dann los. Um 10 Uhr wird das Auto vom Brötchenzeugen auf dem Parkplatz gesichtet. Das sind 2 Stunden für Überfall, Verschleppung (ob an einen anderen Ort oder an den späteren Fundort), Abstellen des Wagens, Reinigung von Spuren. Dazu passt das Abschalten in den Flugmodus nicht, da passiert 4 Stunden später. Bei diesen zeitlich umfangreichen und in der Öffentlichkeit riskanten Handlung wird der Täter nicht in der sehr ruhigen Straße beobachtet. Das ist möglich, aber deutlich unwahrscheinlicher als dass BA das Auto dort geparkt hat und ausgestiegen ist, ohne gesehen zu werden. (Grund dafür unbekannt.)

Ich frage mich beim Flugmodus, ob sie den vielleicht wegen der bevorstehenden Fahrt aktiviert hat, damit Signale nicht Radio oder Navi stören (oder sie damit signalisieren wollte: Ruf jetzt nicht an, ich fahre. Das finden einige ja höflicher als durchklingeln zu lassen.) Die Uhrzeit und der Zeuge passen nicht so richtig zueinander.

Edit: Gibt es nicht auch die Einstellung, dass sich bei Inaktivität der Flugmodus automatisch einstellt? Vielleicht war es das.

mister schrieb:Es gibt keine Fremd DNA im Kraftfahrzeug,

Nicht das ich die Fähigkeiten der KTU schmälern möchte, aber wenn ein ein Täter das Auto das kurze Stück vom Flughafen zum Gemeindehausparkplatz bewegte, mit mit Kleidung aus dem Outdoorbereich (quasi fusselfrei), Kapuze/Mütze auf dem Kopf und Handschuhen, ohne Schlamm an den Schuhen...

Dem Wetter also durchaus angemessen und damit unverdächtig gekleidet...

Wenn er also die paar Meter Fahrt schafft ohne z.B. herzhaft über das Armaturenbrett zu niesen, und zum Schluss den Sitz wieder in etwa Position BA einstellt,- was bleibt dann für die KTU?

@Aplysia

Aplysia schrieb:Edit: Gibt es nicht auch die Einstellung, dass sich bei Inaktivität der Flugmodus automatisch einstellt?

Da würde mich eine Quelle dazu sehr interessieren.
Und @Yoshimitzu bestimmt auch.

mister schrieb:https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/fuenf-jahre-birgit-ameis-vermisst-100.html

Hier steht explizit, dass ein Suizid gegenwärtig ausgeschossen wurde.

Da steht, dass es laut Aussagen ihrer Angehörigen keine äußeren (!) Anzeichen für Suizidabsichten oder Depressionen gab. Wie sensibel das Umfeld wirklich war, wissen wir nicht. Es kann einfach nicht ausgeschlossen werden, weil das nur Zeugenberichte sind. Die Polizei lehnt sich mit einem völligen Ausschluß etwas weit aus dem Fenster. "Ein Suizid erscheint uns unwahrscheinlich" wäre da passender.

Währendessen steht hier immer wieder, dass ein Fremder ohne forensisch ermittelbare Spuren zu hinterlassen an ihrem Auto war oder dieses sogar gefahren hat. Die unterschiedliche Beurteilung dieser beiden Aspekte kann ich einfach nicht nachvollziehen.

@MettMax Eine ordentliche Spurensicherung kann Hautpartikel oder Haare finden, in einem Auto sollte das sogar einfacher sein, weil der Raum nur begrenzt ist und die Spuren vor äußeren Einflüssen versiegelt werden.

Die automatische Aktivierung des Flugmodus habe ich nicht behauptet sondern als Frage in den Raum gestellt.

Übrigens Flugmodus für Akkusparen ist auch eine Möglichkeit, vor allem wenn man sein Ladekabel vergessen hatte.

MettMax schrieb:Wenn er also die paar Meter Fahrt schafft ohne z.B. herzhaft über das Armaturenbrett zu niesen, und zum Schluss den Sitz wieder in etwa Position BA einstellt,- was bleibt dann für die KTU?

Ich arbeite nicht bei der KTU und kenne auch niemanden der dort arbeitet.
Aber warum sollte er ausgerechnet dort hinfahren und sich der Gefahr aussetzen, gesehen zu werden. Warum fahre ich nicht irgendwo in die Pampa und stelle das Fahrzeug dort ab.

mister schrieb:Warum fahre ich nicht irgendwo in die Pampa und stelle das Fahrzeug dort ab.

Weil er vielleicht auf Arbeit (Flughafen) zurück musste? Weil die längere Abwesenheit des Täters eventuell aufgefallen wäre? Der Parkplatz war doch gut gewählt. Der Wagen ist erst nach einer Woche aufgefallen, und war trotzdem nicht weit weg vom Hahn.

Bemerkenswert:Flughafen Hahn ist nicht gross. Eine Frau beendet die Schicht im Tower. Es gibt in Summe nur 2 Zeugen. Bruder und ein Angesteller der BA in Höhe Backshop gesehen hat. Bemerkenswert wenig Menschen. Eine Frau verschwindet spurlos in einem Umfeld wo es eigentlich mehr Zeugen geben müsste. Dazu noch die Nähe der Fundorte. Niemand hatte etwas gesehen.

Enterprise1701 schrieb:Flughafen Hahn ist nicht gross. Eine Frau beendet die Schicht im Tower. Es gibt in Summe nur 2 Zeugen. Bruder und ein Angesteller der BA in Höhe Backshop gesehen hat. Bemerkenswert wenig Menschen. Eine Frau verschwindet spurlos in einem Umfeld wo es eigentlich mehr Zeugen geben müsste. Dazu noch die Nähe der Fundorte. Niemand hatte etwas gesehen.

Hahn ist nicht Frankfurt, aber so klein ist der Flughafen auch wieder nicht. Anonym und flächenmäßig irgendwie weitläufig, wie Flughäfen halt so sind.
Als Beispiel: heute Abend war ich im Supermarkt, der ist ziemlich groß und ich bin da öfter und etlich Leute kennen mich bestimmt vom Sehen. Wenn jetzt nach einer Woche diese Leute befragt werden, ob sie mich am soundsovielten November zwischen x und y Uhr gesehen haben, dann weiß das kein einziger mehr sicher, wenn es überhaupt noch jemand weiß. Mir würde das umgekehrt genauso gehen. Man weiß eben nicht, dass man in einer Woche oder noch später dazu befragt werden wird, deswegen merkt man es sich nicht. Man hat ja noch tausend wichtigere Dinge, die man sich merken muss, und dass da evtl ein Mord begangen wird, zu dem man als Zeuge befragt wird, die Möglichkeit ist 1 zu einer Miliion. Man darf solche Geschehnisse eben nicht von rückwärts sehen.

mister schrieb:Hier steht explizit, dass ein Suizid gegenwärtig ausgeschossen wurde.

Der Bericht ist aber schon älter, zu dem Zeitpunkt war die Leiche noch nicht gefunden worden. Daher musste man von den äußeren Umständen ausgehen, die keine Anzeichen für Suizid erkennen ließen.

Mit dem Leichenfund hat man aber nun eine viel bessere Ausgangslage, weil man die sterblichen Überreste untersuchen kann, was aber dauert. Möglicherweise ergeben sich daraus dann ganz neue Fakten im Bezug auf die Frage ob Suizid oder nicht...