Enterprise1701 schrieb:Wir haben den Parkpplatz vor dem Apartment , die Strasse und gegenüber ist auch ein großer Parkplatz. Im Apartmentgebäude sind in der Regel die Flugbegleiter die eine Ausbildung machen. In dem Gebäude sind auch Firmen mit ihren Büros. Auch wenn der Gemeindehausparkplatz nicht groß reflektiert wird, so ist er doch öffentilch. Dort wohnen Anwohner und dort ist das Gemeindehaus. Rätselhaft und mysteriös (O-Ton Polizei) ist etwas nur, wenn etwas übersehen wurde oder der Ablauf tatsächlich ganz anders ist. Als Täter versuche ich doch mein Risiko zu mindern, besonders dann wenn etwas geplant ist. Selbst wenn BA absichtlich in das Terminal ging um dort jemanden zu treffen (diese These gab es auch), dann wäre es ein weiterer öffentlicher Ort mit möglichen Zeugen.
Wenn ich Täter wäre und mir einen Tatplan überlegen müsste, würde ich spontan sagen, dass ich ein belebtes Terminal für ein Treffen oder überhaupt ein Flughafengelände eher meiden würde, weil es da ja hunderte von Zuschauern gibt. Aber wenn ich hier als unbeteiligter an meinem Schreibtisch sitze und drüber nachdenke, ist das die beste Tarnung, die man sich vorstellen kann. Jedenfalls für ein freundliches Treffen, also nicht für einen Überfall, bei dem ich plane, das Opfer gewaltsam zu verschleppen. So etwas würde da natürlich sofort von vielen Menschen bemerkt, einige würden sicher auch eingreifen und dem Opfer helfen (das hoffe ich doch zumindest....). Aber wenn im Terminalbereich zwei Menschen gemeinsam Kaffee trinken wird das kaum jemandem so auffallen, dass er sich am nächsten Tag noch dran erinnert. Die meisten Menschen dort sind gerade echt mit ihrem eigenen Kram beschäftigt, weil sie gerade dabei sind, etwas eher außergewöhnliches nicht alltägliches zu tun (verreisen) und das organisert bekommen müssen.
Sehr ungeeignet finde ich dagegen den Parkplatz am Gemeindehaus. Natürlich kann man sagen, dass da halt nur sehr wenige Personen lang kommen, dafür steht man da eben auch als einziger auf weiter Flur, sozusagen mitten auf dem Präsentierteller. Selbst wenn keiner direkt vorbei geht oder fährt, weiß man nie, wer gerade irgendwo aus dem Fenster genau auf diesen Bereich schaut. Selbst wenn man da nur steht und freundschaftlich eine Viertel Stunde quatscht kann das jemandem so sehr auffallen, dass er mehrmals hinschaut, auf die Uhr schaut ("Seltsam, jetzt stehen die da schon eine Viertelstunde...?!") und ihm das deshalb auch noch länger in Erinnerung bleibt.
Als Täter würde ich spontan sagen, dass es eher dumm ist, das Auto dort abzustellen (oder stehen zu lassen), weil es als einziges da rumsteht und somit schnell auffällt. Ich hätte eher überlegt, es in einen Seitenweg im Wals abzustellen (wenn es denn der Täter war, der es angestellt hat), aber hier von meinem Schreibtisch aus überlegt wäre das natürlich eine sehr dumme Idee. Denn selbst wenn es dort von viel weniger Menschen gesehen würde, aber im Wald würde es jedem sofort als außergewöhnlicher "Fremdkörper" auffallen, und ein Spaziergänger, der es an zwei aufeinander folgenden Tagen dort unbewegt stehen sieht, würde es vielleicht schon melden, einfach, weil ihm das ungewöhnlich vorkommt und er sich nicht erklären kann, warum es da steht.
Insofern finde ich es schwer zu sagen, welche Argumente ein einigermaßen intelligenter und nachdenkender Täter sich überlegen würde. Einiges was auf den ersten Blick dumm aussieht, ist vielleicht eigentlich eine ganz gute Idee. Und dann kommt einfach auch noch eine ganze Portion Unkalkulierbarkeit dazu. Im Prinzip kann ein Täter nur mit unterschiedlich großen Wahrscheinlichkeiten rechnen, aber selbst bei 99% Erfolgschance kann man Pech haben und es tritt der zu 1% wahrscheinliche Misserfolg ein.....
Aber, und das vergessen wir hier beim Diskutieren meiner Meinung nach zu oft: natürlich kann der Täter planen, aber er kann die Reaktion des Opfers nur bedingt einplanen und muss auf diese und zudem noch auf unplanbare Umstände der Umwelt dann wiederum reagieren. Wenn er dem Opfer einen aus seiner Sicht für einen Überfall idealen Treffpunkt vorschlägt, das Opfer sich aber lieber ganz woanders (oder an einem ganz anderen Tag) treffen will. Oder man trifft sich am Gemeindehaus und da stehen ausgerechnet an dem Tag 5 andere Autos und es ist ein ständiges kommen und gehen, weil ein Lautzenhausener seine Kumpels zum Osterbrunch eingeladen hat und ihnen gesagt hat, sie können ruhig am Gemeindehaus parken, "da stört ihr an dem Tag eh niemanden".
Insofern können wird überlegen, wieso der Täter etwas so oder so gemacht hat und was er sich dabei gedacht hat. Letzendlich kann es aber auch einfach eine dumme Idee von einem dummen Täter gewesen sein. Oder eben eine spontane Reaktion auf sich aus dem Ablauf des Tages ergebende Umstände. Oder eine dummer Entscheidung, die der Täter in Panik, also nicht mit klarem Kopf getroffen hat, weil er plötzlich mit einer Leiche da stand....