Das Thema ist zwar ernst, aber das schützt die Teilnehmer an der Diskussion nicht davor, dass man als Leser mitunter ins Schmunzeln gerät.
Geradezu ein "Brüller" war die Nummer mit dem Spargel. Der Hunsrück ist eine Gegend mit eher rauem Mittelgebirgsklima, ausgerechnet Spargel von dort aus und dann noch in die rheinische Tiefebene exportieren zu wollen, wird trotz Klimaerwärmung eine Geschäftsidee sein, die noch lange auf Eis liegt. Buchstäblich.
Ein wenig Grundinformation zum Schauplatz einzuholen, macht sich immer gut, bevor man eine Diskussion bereichert.
Jetzt gerade ist das Ausklammern von unbequemen Fakten "in", was auch mitunter zum Grinsen verführt.
@Rick_Blaine klemmt zugunsten seiner Theorie, die streckenweise sicher nah am wirklichen Geschehen liegt, den Täter zuerst mal in ein recht unbequemes Zeitkorsett. Das theoretisch gerade noch durchführbar erscheinende Abläufe hakelige Nebeneffekte haben können, schiebt er m. E. etwas großzügig beiseite.
Damit die angenommene Tat von einem Flugplatzbediensteten auf dem Gelände verübt werden konnte, wird zuerst mal der Zeuge "entwertet", damit mehr Zeit generiert werden kann.
Gut, die Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen in der Retrospektive ist wirklich ein Problem. Lassen wir also den Zeugen sich geirrt haben. Hier würde mich interessieren, um wie viel sich Deiner Meinung nach,
@Rick_Blaine der Zeuge geirrt haben soll. Haben kann, bevor´s auffiel.
Denn Achtung:
viel Zeit kann das nicht gewesen sein, denn B.A´s Auto musste bei Tat auf dem Hahn da nun mal weg wo es stand und da hin, wo es gefunden wurde. Hätte man es dort gefunden, wo es normalerweise stand, hätte man recht schnell nach B.A., die man ja auf dem Heimweg wähnte, gesucht.
Ein Flughafenbediensteter, womöglich Kollege von B.A., der etwa heimlich ein Auge auf Sie geworfen hatte ( so eine "asymmetrische" Beziehung halte ich auch für möglich ), demnach B.A. beobachtete und von daher kannte ( hält B.A.´s Tochter für wahrscheinlich ), hätte auch von ihrem Bruder gewusst. Eine enorme Druckerhöhung für einen Täter, der damit nicht nur die üblichen Kollegen im Wachkoma, die möglicherweise nach ihrer Schicht über B.A.´s noch da stehendes Auto hinweggesehen hätten, sondern eine Angehörigen als möglichen Alarmgeber am Hals hatte.
Der Täter hatte also ein Opfer ( lebend? tot? ) und deren Auto abzutransportieren. Und dafür begrenzte Zeit. Er stand also unter Druck. War es eine ungeplante Tat ( absolut vorstellbar aus der Situation heraus, die
@Rick_Blaine umrissen hat ), umso mehr.
Was zuerst? Wo das ( betäubte? gefesselte? tote? ) Opfer zwischenlagern? In welchem Auto abtransportieren? Wie dort hinkriegen? All´ das ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen
und ohne gesehen worden zu sein? Auf dem Flughafengelände...
O.k., nehmen wir mal an, der Täter hätte das Zwischenlagerproblem unauffällig ( vielleicht hatte er ein großes Auto mit nicht einsehbarer Ladefläche ) gelöst und zuerst B.A.´s Auto weggebracht.
Jetzt kommt die Sache mit der DNS. Wir haben einen aller Wahrscheinlichkeit aufgeregten Täter, der gerade eine tätliche Auseinandersetzung mit seinem Opfer hinter sich und dieses anschließend verstaut hat. Da gerät man auch an kühlen Tagen schon mal ins Schwitzen. Die Polizei hält es für recht unwahrscheinlich, dass jemand fremdes B.A.´s Auto gefahren hat, weil sie
keine Spuren isolieren konnte. Was schon unter "normalen" Bedingungen unwahrscheinlich ist, soll in Andy´s Szenario unter den anzunehmenden Begleitumständen passiert sein? Sorry, zweimal unwahrscheinlich ist praktisch schon so unwahrscheinlich, das man es vernachlässigen kann.
Ich halte es demnach für geradezu unmöglich, dass der Täter in der Situation
keinerlei Spuren in B.A.´s Auto hinterlassen haben soll.
Unter diesen Umständen als Vergleich ausgerechnet den NSU-Fallkomplex als Beispiel heranzuziehen, ist etwas ungeschickt. An zig Tatorten, an denen "die Uwes" gewesen sind, konnte keine DNS von ihnen nachgewiesen werden. Die anzunehmenden oder angenommenen Tatabläufe der NSU-Morde haben meines Wissens kaum sinnvolle Vergleichbarkeit mit dem B.A.-Fall, aber davon abgesehen darf in dem Zusammenhang sicher nicht vergessen werden, dass sich "Uwe-DNS" im Peggy-Knobloch-Fall fand. Wie sie dort hinkam, wissen wir sicher mittlerweile alle.
Ich würde zur Untermauerung einer ernstgemeinten Theorie nicht gerade eine solche Lage am Rande von Skandal und Blamage hernehmen.
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte halte ich eine Tat auf dem Flughafengelände und die Verbringung des Opferautos durch den Täter für sehr unwahrscheinlich.
Dass im Umkehrschluss die Tat auf dem Gemeindeparkplatz stattfand ist sicher möglich, aber wie wahrscheinlich soll das sein? Keine Zeugen, keine Spuren.
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass B.A. den Täter kannte ( von Andy´s heimlichem Bewunderer bis zu einer Wanderbekanntschaft, in jedem Fall aus der Gegend, alles möglich ) und dass B.A. an diesem Tag arglos in dessen Auto umstieg. um mit ihm an einen Ort zu fahren, der dann zum Tatort wurde.
MfG
Dew