Kreuzbergerin schrieb:Konnte ein Täter sicher sein, dass der Bruder, der gleichzeitig Kollege des Opfers war, nicht mal kurz zum Apartment kam?
Beispielsweise weil er etwas vergessen hat.
Die halbe Stunde Zeit, die zwischen den Meldungen lag, reicht locker um die 700 m zwischen Tower und Apartmenthaus hin und zurückzugehen.
Ab spätestens 14 Uhr wäre der Bruder stutzig geworden, wenn BAs Auto noch neben seinem am Apartmenthaus stand.
Um das einschätzen zu können musste er wissen, dass der andere Bewohner des Appartements des Bruder des Opfers ist und die gleiche Aufgabe wie BA (diese halbstündliche Datenkontrolle) ausübt. Wenn er BA nicht näher kannte, sondern nur oberflächlich oder gar völlig fremd war, konnte er gar nicht einschätzen, ob und wann der andere Appartementbewohner ins Appartement kommen würde.
Einfaches Gedankenexperiment: ein zufällig vorbei kommender Fremder beobachtet eine Frau beim Bepacken ihres Autos vor einem eher verlassen wirkenden Appartementhaus. Als die Frau zurück ins Haus geht, um weitere Taschen zu holen, folgt er ihr durch die offene Haupteingangstür, an der Zimmertür zu ihrem Appartement überwältigt er sie und drängt sie ins Appartement, wo er die Tür von innen schließt und sie dann umbringt.
Er kann vielleicht erkennen, dass das Appartement von einer weiteren Person benutzt wird (einfach, weil auch Männerkleidung rumliegt, oder weitere Taschen etc.). Dann kann er aber überhaupt nicht sagen, ob die zweite Person nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten zurückkommen wird, weil sie z.B. nur mal kurz zur Flughafenhalle gegangen ist, um Zigaretten oder Brötchen zu holen. So ein Täter wird zusehen, dass er das Appartement und damit den Tatort möglichst schnelle verlässt. Dabei die Leiche mit rauszuschleppen wäre ein enormes Risiko, da er nicht einschätzen kann, wie viele Menschen in dem Haus wohnen und in welcher Frequenz sie kommen und gehen.
Und wie
@Kreuzbergerin schrieb, selbst wenn er BA recht gut kannte und wusste, dass auch der Bruder im Appartement wohnt, aber gerade an seinem Arbeitsplatz ist, sicher sein, dass der nicht plötzlich zurückkommt, weil er irgendwas vergessen hat, weil er plötzlich schreckliche Kopfschmerzen bekommen hat und sich hinlegen muss, oder warum auch immer, kann er nicht sein. Auch so ein Täter würde das Appartement sicher möglichst schnell verlassen wollen. Er würde aber sicher nicht erstmal das Auto wegfahren, um sich danach der Leiche zu widmen, die er bis dahin im Appartement liegen lässt. Denn in der Zwischenzeit könnte ja zufällig der Bruder zurückgekommen sein, diese entdeckt und längst die Polizei benachrichtigt haben.