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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

18.10.2022 um 09:20
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was wäre vor allem gewesen, wenn der Bruder zwischenzeitlich in der Pause mal ins Apartment gegangen wäre?
Wenn das Apartment wirklich der Tatort gewesen wäre, ich denke, dann wäre die Leiche nicht mehr verbracht worden.
Auch muss der Täter Frau Ameis sehr gut gekannt haben. Wenn sie wirklich am Appartement getötet worden ist, kann es keine Zufallstat gewesen sein.

Welcher Täter würde denn ein Auto umparken und warum. Das macht doch niemand, der sie nur zufällig ein paar mal gesehen hat. Er würde so schnell wie möglich auf einem unauffälligen Weg versuchen die Leiche wegzubrinnen. Sich doch nicht als erstes Gedanken um ihr Auto machen.

Wie kommt dann der Autoschlüssel zum Fundort und warum sollte der Täter den Schlüssel dann dorthin zur vorher abgelegten Leiche bringen ?

Wenn der Täter Frau Ameis ihr Auto umgeparkt hat, müsste er sie sehr gut gekannt haben. Auch bescheid wissen, ob ihr Bruder während seiner Arbeitszeit überhaupt die Möglichkeit hat, am Nachmittag zu seinem Apartment zu laufen und somit ihm ihr Auto dort zu der ungewöhnlichen Zeit aufgefallen wäre.
Ansonsten macht doch das umparken wenig Sinn.


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18.10.2022 um 09:36
@brigittsche
@Rotkäppchen
An einen Mord im Apartment glaube ich aus diesen Gründen auch nicht, außerdem müsste derTäter dann bei Tageslicht die Leiche vom Haus ins Auto verbracht haben(Leichengeruch nach 2 Stunden) So was so zu planen wäre ja völlig dumm.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

18.10.2022 um 09:43
lucyvanpelt schrieb:
Wenn der Täter Frau Ameis ihr Auto umgeparkt hat, müsste er sie sehr gut gekannt haben.
Es reicht vollkommen aus, dass der Täter BA gekannt hat, so wie es die Tochter beschreibt:
Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html

Der Täter brauchte lediglich zu wissen, dass der Bruder des Opfers ihr Kollege war, auch im Apartment nächtigte und an diesem Tag Dienst hatte.

Diese Informationen sind vollkommen ausreichend, um den Täter davon zu überzeugen, dass es zwingend notwendig ist, dass Auto umzuparken, um zu verhindern, dass spätestens um 19 Uhr eine große Suche in Lautzenhausen beginnt.

Und diese Information hätte jeder Mitarbeiter am Flughafen, der das eine oder andere Schwätzchen mit BA gehalten hat, haben können.
Auch jeder Mitarbeiter oder Bewohner im Apartmenthaus hätte diese Informationen haben können.
Dazu ist kein tieferer Kontakt notwendig.
Und auch kein gutes oder gar sehr gutes Kennen.


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18.10.2022 um 12:15
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Meine Frage war daraufhin, was es für einen Sinn habe, das Auto sofort wegzufahren, und die Leiche im Zimmer liegen zu lassen. Ob das Auto nun eine Stunde länger da steht oder nicht ist doch ziemlich unerheblich, Hauptsache, es ist am Nachmittag weg, da hätte doch niemand auf die genaue Uhrzeit geachtet, viel wichtiger sei es doch, sofort die Leiche verschwinden zu lassen.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was wäre vor allem gewesen, wenn der Bruder zwischenzeitlich in der Pause mal ins Apartment gegangen wäre?
Wenn das Apartment wirklich der Tatort gewesen wäre, ich denke, dann wäre die Leiche nicht mehr verbracht worden.
Für den Fall, dass das Appartement der Tatort war, hatten beide Aktionen (Leiche wegbringen und Auto umparken) für die kurzfristige Verschleierung der Tat doch die gleiche Priorität. Wäre der Bruder zwischendurch zurückgekommen und hätte das Auto noch vor dem Haus stehen sehen, hätte er vielleicht gedacht, dass BA wohl verschlafen hat. Aber wenn er aus irgendeinem Grund zurückgekommen wäre, wäre er ja nicht VOR dem Appartement wieder umgedreht, sondern rein gegangen.
Wenn dann BA weg gewesen wäre, aber das Auto noch stand, hätte er sich wahrscheinlich gewundert. Aber wenn das Auto weggewesen wäre und die Leiche noch da war, hätte der Täter doch ein Problem gehabt.

Für mich macht es keinen Sinn, dass der Täter sich zuerst um das Auto und dann erst um die Beseitigung der Leiche gekümmert hat.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:So was so zu planen wäre ja völlig dumm.
Ich glaube nicht, dass das so geplant war. Wenn ich mir vorstelle, dass ich plötzlich mit einer Leiche dastehe, kann ich mir vorstellen, dass einem 1000 Dinge im Kopf rumwummern und man unter enormem Druck steht. Da trifft man sicher nicht unbedingt bei jeder Frage die klügste Entscheidung.

Insofern mag er durchaus auch Schritte gemacht haben, die wir vor unseren Computerbildschirmen mit reichlich zeitlichem, geografischem und emotionalem Abstand zur Tat für völlig irrational und deshalb für unwahrscheinlich halten.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Der Täter brauchte lediglich zu wissen, dass der Bruder des Opfers ihr Kollege war, auch im Apartment nächtigte und an diesem Tag Dienst hatte.
Zusätzlich musste er aber auch wissen, dass BA vor hatte, an dem Tag abzureisen und eben keine weitere Schicht hatte. Tatsächlich könnte er das aber auch aus der Beobachtung geschlossen haben, dass sie ihr Gepäck ins Auto geräumt hat.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

18.10.2022 um 12:24
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Es reicht vollkommen aus, dass der Täter BA gekannt hat, so wie es die Tochter beschreibt:
Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat.
Die Aussage der Tochter halte ich für völlig zu vernachlässigen. Man denkt immer, dass die Angehörigen von den Ermittlern ständig auf dem Laufenden gehalten werden, dass ist aber gerade in einem solchen Fall, in dem es kaum Spuren und keine konkreten Tatverdächtigen gibt, nicht der Fall.
Selbst wenn die Tochter niemals auch nur ansatzweise in Verdacht stand, die Täterin zu sein oder an der Tat beteiligt gewesen zu sein, würde die Polizei ihr keine umfangreichen Infos zum Ermittlungsstand geben.

Gerade wenn die Polizei denken würde, dass es jemand war, der BA nahe stand, kann es doch sein, dass er auch einen engeren Kontakt zur Tochter hat und das somit Infos über den Ermittlungsstand direkt an den Täter kommen können. Nur weil die Tochter bei der Polizei gesagt hat: "Nein, der XY würde meiner Mutter sowas nie antun. Der ist zu so einer Tat auch gar nicht fähig." heißt das doch nicht, dass er als Täter nicht in Frage kommt.

Insofern ist die Einschätzung der Tochter eher ein rein persönliches Statement, aber eben nicht mehr.


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18.10.2022 um 12:44
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für den Fall, dass das Appartement der Tatort war, hatten beide Aktionen (Leiche wegbringen und Auto umparken) für die kurzfristige Verschleierung der Tat doch die gleiche Priorität.
Wäre ein Ort im Apartmenthaus der Tatort, hätte das Umparken des Autos höhere Priorität.

Dies spricht eher für einen Tatort außerhalb des Apartments, was dadurch unterstützt wird, dass es im Apartment keine Spuren gab.
Im Apartmenthaus gäbe es mehrere mögliche Tatorte: der Aufenthaltsraum, der Lagerraum, ein anderes Apartment bzw. Büro …


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18.10.2022 um 13:49
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Wäre ein Ort im Apartmenthaus der Tatort, hätte das Umparken des Autos höhere Priorität.
Ja, das stimmt allerdings. Vor allem, wenn der Täter ein eigenes Appartement nur für sich gehabt hätte, wo die Tat geschah und wo die Leiche erst mal nicht ohne weiteres von Dritten entdeckt werden konnte.


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18.10.2022 um 13:57
Mal angenommen, dass es tatsächlich der Täter war, der das Auto nach Lautzenhausen gefahren haben soll, weil er die Lebensumstände und den geplanten Tagesablauf von BA am Hahn kannte (geplante Abreise für den Samstagvormittag, mit dem Bruder geteiltes Appartement, Rückkehr des Bruders von der Schicht gegen 19.00 Uhr) und er es für den Bruder so aussehen lassen wollte, dass BA wie geplant abgereist ist und dieser das der Familie auf deren Nachfrage, weil BA am Nachmittag nicht zu Hause ankommt, auch so mitteilt.

Dann stellt sich aber doch die Frage, warum er sich die Mühe gemacht hat, das Auto nach Lautzenhausen zu fahren und zurück zu laufen. Es hätte ja gereicht, das Auto vom Appartementparkplatz zu entfernen und irgendwo auf einem der größeren Passagierparkplätze abzustellen. In der Masse der Autos wäre es in meinen Augen sogar besser versteckt gewesen als auf dem leeren Parkplatz in einem kleinen Ort, wo es ja erstmal an sich schon auffallen könnte, weil es da als einziges steht und tagelang nicht bewegt wird.

Dass das Auto in Lautenhausen erst eine Woche später aufgefallen ist, war meiner Meinung nach reines Glück des Täters und so nicht einkalkulierbar für ihn.


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18.10.2022 um 14:22
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dass das Auto in Lautenhausen erst eine Woche später aufgefallen ist, war meiner Meinung nach reines Glück des Täters und so nicht einkalkulierbar für ihn.
Das gilt aber für so ziemlich jeden anderen Ort auch. Falls der Täter das Auto dahin gefahren hat, ist das schon sehr schlau: BA kommt nicht zu Hause an, das Auto steht nicht mehr auf seinem Platz, evtl sucht man da erst mal die anderen Flughafen-Parkplätze
ab bevor man die Strecke Hahn - Lohmar abgrast. Aber man sucht ganz bestimmt nicht in Lautzenhausen, denn was will sie denn da, 2 min vom Apartment weg, in diesem doofen Kaff? Fakt ist, man hat fast eine Woche dort tatsächlich nicht gesucht! Das zeigt auch, wie abwegig es eigentlich ist, dass sie selbst dahin fuhr.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Wäre ein Ort im Apartmenthaus der Tatort, hätte das Umparken des Autos höhere Priorität.
Ich weiß nicht. Das hätte Sinn, wenn BA immer zu einem ganz genauen Zeitpunkt, also sagen wir 13 Uhr, wegfuhr. Bringt der Täter sie ca 12.30 oder später um, dann hätte das Wegfahren des Autos schon Priorität, aber in allen anderen Fällen doch nicht. Wenn sie mal um 11 Uhr, mal um 10, mal um 13 Uhr oder 15 Uhr losfuhr, ist es doch vollkommen egal, wann er das Auto umstellt, da würde doch niemandem was auffallen, Hauptsache es steht zu einer Zeit nicht mehr da, zu der BA eigentlich weggefahren sein müsste.
Für seinen Adrenalinspiegel war es sicher besser, die Leiche zuerst wegzubringen und dann das Auto. Ich glaube auch, dass das jeder so machen würde.
Irgendwie stört mich an der Diskussion, dass jetzt auf Teufelkommraus ein Szenario konstruiert werden muss, in dem einerseits der Täter das Auto weggefahren hat, andererseits aber der Autoschlüssel bei der Leiche lag.


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18.10.2022 um 14:33
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dass das Auto in Lautenhausen erst eine Woche später aufgefallen ist, war meiner Meinung nach reines Glück des Täters und so nicht einkalkulierbar für ihn.
Da habe ich auch schon darüber nachgedacht, wenn er es fix am Flughafen umgeparkt hätte, wäre es auch nicht aufgefallen.
Wir betrachten alles im Nachhinein. Unterstellen dem Täter, daß er so kontrolliert gehandelt hat, mit Auto umparken nach Lautzenhausen,keine Spuren zu hinterlassen usw. Aber in diesem Zusammenhang wird auch klar, daß er über Frau Ameis ihren normalen Ablauf sehr viel gewusst haben muss. Zusätzlich braucht der Täter für so einen geplanten Ablauf ein Motiv.
Nun gibt es aber keinerlei Anzeichen für eine Bekanntschaft am Flughafen.

Dann findet man ihren Autoschlüssel, eine Handtasche, Geld, persönliche Wertgegenstände, keine Spuren für ein Sexualdelikt, die Todesursache kann nicht mehr festgestellt werden. Warum sollte ein Täter, der so geplant vorgeht zum Beispiel den Autoschlüssel mit zum Fundort bringen, wenn er damit ihr Auto umgeparkt hat. Es wäre doch viel leichter ihn irgendwo zu entsorgen und somit zu vermeiden, daß er eventuell an ihm Spuren hinterlassen hat.

Das sind alles für mich Gründe warum ich anzweifel, daß jemand anderes ihr Auto umgeparkt hat.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Aber man sucht ganz bestimmt nicht in Lautzenhausen, denn was will sie denn da, 2 min vom Apartment weg, in diesem doofen Kaff? Fakt ist, man hat fast eine Woche dort tatsächlich nicht gesucht! Das zeigt auch, wie abwegig es eigentlich ist, dass sie selbst dahin fuhr.
Nein, wir kennen ja den Grund nicht, warum sie selber dahin gefahren sein könnte. Nur deshalb erscheint es uns so abwegig.


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18.10.2022 um 15:00
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Warum sollte ein Täter, der so geplant vorgeht zum Beispiel den Autoschlüssel mit zum Fundort bringen, wenn er damit ihr Auto umgeparkt hat. Es wäre doch viel leichter ihn irgendwo zu entsorgen und somit zu vermeiden, daß er eventuell an ihm Spuren hinterlassen hat.

Das sind alles für mich Gründe warum ich anzweifel, daß jemand anderes ihr Auto umgeparkt hat.
Das ist ein sehr guter Aspekt! Ein Autoschlüssel, selbst ein ganzer Schlüsselbund ist so klein, dass man ihn sowohl überall entsorgen kann als auch erst mal eine Zeit behalten kann, wenn man gerade keine Gelegenheit hat ihn nachhaltig zu entsorgen, ohne dass es jemandem auffällt. Selbst vor Personen, die mit dem Täter im gleichen Haushalt leben, wäre er leicht zu verstecken gewesen und man hätte ihn bei einer der nächsten Alleinautofahrten leicht in einem Mülleimer, einen Fluß oder in einem spatentiefen Loch versenken können.

Die einfachste Erklärung wäre, dass der Täter den Schlüssel überhaupt nie in der Hand hatte, also weder das Auto umgeparkt noch nachträglich den Flugmodus eingestellt hat (denn dazu hätte er das Auto auf- und wieder abschließen müssen), sondern dass BA selbst zum Parkplatz gefahren ist, sich dort mit jemandem getroffen hat und in dessen Auto umgestiegen ist. Ihren Autoschlüssel hat sie dabei in ihre Handtasche gesteckt, die der Täter später zusammen mit der Leiche im Wald entsorgt hat.

Einzig die zwei uns als Eckpunkte bekannten Zeitpunkte passen nicht ganz zu dieser Theorie. Denn wenn das Auto schon gg. 9:30 Uhr in Lautzenhausen stand, BA dort also am frühen Morgen verabredet war und von dort mit jemanden zusammen weggefahren ist, warum wurde der Flugmodus erst am frühen Nachmittag von ihr eingestellt? Und wie ist des dann danach zur Tat gekommen, wenn ihr zwischen 9.00 Uhr und frühem Nachmittag nichts passiert ist?


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18.10.2022 um 15:13
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die einfachste Erklärung wäre, dass der Täter den Schlüssel überhaupt nie in der Hand hatte, also weder das Auto umgeparkt noch nachträglich den Flugmodus eingestellt hat (denn dazu hätte er das Auto auf- und wieder abschließen müssen), sondern dass BA selbst zum Parkplatz
Den Flugmodus habe ich total außer acht gelassen, danke für den Hinweis.

Laut Stern und da glaube ich der detaillierten Beschreibung, befand sich das Handy in ihrer Umhängetasche. Für mich ist es eigentlich total abwegig, daß der Täter zum Auto zurückkehrt, das Handy aus dieser Tasche herausholt, den Flugmodus eingestellt und dann wieder mitsamt der Umhängetasche in den Kofferraum legt. Danach verschließt er ihr Auto und bringt diesen Autoschlüssel mit zum Ablageort der Leiche.

Woher sollte dieser Täter überhaupt wissen, daß sich das Handy von Frau Ameis in einer weiteren Tasche im Kofferraum ihres Autos befindet?

In seiner Gegenwart hat sie eine Handtasche dabei, diese wurde am Fundort gefunden. Hat er diese Tasche durchsucht, kein Handy gefunden. Fährt dann zu dem Auto am Gemeindehaus, durchsucht das Auto nach ihrem Handy, nur um den Flugmodus einzustellen ? Hinterlässt dabei keinerlei Spuren.

Schon alleine vom logischen Ablauf kann da ganz gewaltig etwas nicht stimmen.


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18.10.2022 um 15:28
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Schon alleine vom logischen Ablauf kann da ganz gewaltig etwas nicht stimmen.
Nachtrag:
Ich meinte damit, es gibt keinen vernünftigen logischen Ablauf, den man mit der Zeugenaussage des Bröchtenholers, der Zeit des einstellen des Flugmodus und dem Fund des Autoschlüssels am Fundort erklären kann.
Da gibt es irgendwo einen großen Fehler.


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18.10.2022 um 15:29
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Laut Stern und da glaube ich der detaillierten Beschreibung, befand sich das Handy in ihrer Umhängetasche. Für mich ist es eigentlich total abwegig, daß der Täter zum Auto zurückkehrt, das Handy aus dieser Tasche herausholt, den Flugmodus eingestellt und dann wieder mitsamt der Umhängetasche in den Kofferraum legt. Danach verschließt er ihr Auto und bringt diesen Autoschlüssel mit zum Ablageort der Leiche.
Auch für mich ist das abwegig. V.a. dass er den Autoschlüssel anschließend zur Leiche gebracht haben könnte. Das Risiko, dabei beobachtet zu werden, ist viel zu hoch. Und wie gesagt, einen Autoschlüssel oder Schlüsselbund kann man schnell unauffällig und unauffindbar woanders entsorgen.

Der Haken ist halt der Brötchenzeuge. Wenn es diese Aussage nicht gäbe oder der Zeuge sich im Datum geirrt hat, dann wäre der Ablauf viel einfacher zu erklären:

BA geht zum Appartement, ruht sich bis Mittags dort aus, bepackt das Auto, fährt zu einer Verabredung nach Lautzenhausen, stellt dort ihr Auto ab, stellt den Flugmodus ein, nimmt nur ihre kleine Handtasche mit, in der sie den Autoschlüssel verstaut, schließt ihr Auto ab und steigt in das Auto des Täters ein, der sie im Laufe des Nachmittag umbringt und die Leiche mitsamt Handtasche im Wald versteckt.

Aber selbst dann ergeben sich noch ein paar Fragen:

z.B. warum sollte sie den Flugmodus eingestellt haben? Sie hat ja das Handy offensichtlich eher wenig benutzt, störende ständige Anrufe waren also eher nicht zu erwarten. Und selbst wenn es sich um ein heimliches Treffen mit einer Affäre gehandelt hätte, hätte man einen eingehenden Anruf z.B. der Familie aus Lohmar mit der Frage, wo sie denn bleibt und warum sie noch nicht angekommen ist, ja entweder einfach ignorieren können oder wäre dran gegangen und hätte gesagt, man sei schon auf dem Weg, oder man sei noch mal im Appartement eingeschlafen und führe dann in Kürze los.

Und die Frage, warum sie die Jacke im Auto gelassen hat? Wenn sie dort in ein anderes Auto gestiegen ist, hätte sie doch wahrscheinlich die Jacke mitgenommen. Es war immerhin ein kalter nasser Tag.

Ich bin nicht der Meinung, dass man den Brötchenzeugen einfach weglassen darf, aus dem Sternartikel schließe ich, dass die Polizei ihn sehr gründlich und mehrmals befragt hat und seine Aussage ernst nimmt. Aber wenn alle bekannten Eckpunkte so gar nicht zusammenpassen, dann mach es vielleicht Sinn, gedanklich mal jeweils einen zu streichen und zu schauen, ob es dann passt oder ob dann immer noch Widersprüche bestehen bleiben oder sich sogar neue ergeben.

Den Flugmodus kann man denke ich für gesetzt ansehen. Es ist ein rein technisches Detail und durch die Log-Daten im Handy von der Polizei wahrscheinlich mit hoher Präzision und Zuverlässigkeit rekonstruier- und überprüfbar.


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18.10.2022 um 15:49
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und die Frage, warum sie die Jacke im Auto gelassen hat? Wenn sie dort in ein anderes Auto gestiegen ist, hätte sie doch wahrscheinlich die Jacke mitgenommen. Es war immerhin ein kalter nasser Tag.
Die fehlende Jacke kann man erklären. Man fand ihre Outdoor Jacke im Kofferraum. Aber Frau Ameis besaß bestimmt auch eine Fleece Jacke, die viele bei kälteren Temperaturen auch unter einer Outdoor Jacke tragen. Bei einem Wanderfoto von ihr sieht man zum Beispiel so eine schwarze Fleece Jacke unter der lila Outdoor Jacke.
Wenn die Angaben von SAT 1 stimmen, hat man nur ihre Hose gefunden, keine Oberbekleidung. Theoretisch könnte sie demzufolge ein T-Shirt und zum Beispiel diese schwarze Fleece Jacke bei den Temperaturen getragen haben.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Den Flugmodus kann man denke ich für gesetzt ansehen. Es ist ein rein technisches Detail und durch die Log-Daten im Handy von der Polizei wahrscheinlich mit hoher Präzision und Zuverlässigkeit rekonstruier- und überprüfbar.
Den Flugmodus kann ich ohne Verrenkungen zu machen mir nicht erklären.


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18.10.2022 um 16:09
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Den Flugmodus kann ich ohne Verrenkungen zu machen mir nicht erklären.
Die einzige Erklärung die ich hätte wäre, dass die ihn direkt vor dem geplanten Antritt der Fahrt selber eingestellt hat. Das setzt für mich aber voraus, dass sie das immer so gemacht hat, um sich beim Autofahren nicht von einem Handyklingeln ablenken zu lassen. Und ich denke, wenn sie das immer gemacht hat, dann wüsste dass die Polizei aus den Logdaten des Handys und dies wiederum wäre dann wahrscheinlich auch so im Sternartikel erwähnt worden.

Also: BA packt ihr Auto und fährt nach Lautzenhausen um sich dort mit jemandem zu treffen. Sie steigt dort in ein anderes Auto, ihr AUto bleibt erst mal auf dem Parkplatz stehen und wird dort vom Brötchenzeugen gesehen. Am frühen Nachmittag kommen BA und ihr Begleiter zurück, BA will jetzt die Rückfahrt nach Lohmar antreten. Die zieht ihre Jacke aus, die z.B. durch einen gemeinsamen Spaziergang nass geworden ist und packt sie in den Kofferraum. Dann stellt sie wie immer ihr Handy in den Flugmodus. Und dann erst kommt es zur Tat.

Z.B. weil der Täter sie überredet, doch noch mal kurz irgendwohin mitzukommen, noch etwas länger zu bleiben etc. BA steigt also nochmal in das andere Auto ein und man fährt wieder irgendwohin, wo es zum Streit und damit zur Tat kommt.

Aber auch da gibt es natürlich ein paar Fragezeichen:

- wo waren die beiden, und warum sind sie von niemandem irgendwo gemeinsam gesehen worden? Um stundenlang spazieren zu gehen, war das Wetter zu ungemütlich. In einem Cafe, z.B. zum gemeinsamen Frühstück, sind sie nicht gesehen worden.

- hat sie das Handy während des Treffens einfach in ihrem Auto liegen lassen oder haben die beiden den Radius der Funkzelle nicht verlassen? Denn laut Sternartikel war das Handy bis zum Einstellen des Flugmodus ununterbrochen in der Funkzelle, in der der Flughafen und auch Lautzenhausen liegen.

- wenn sie sich so mit jemandem verabredet hat, dann würde man doch ausgehen, dass sie das vorher auch schon so öfter oder zumindest ab und zu gemacht hat, und das andere Personen wüssten, weil sie davon erzählt hat oder weil sie die beiden beobachtet haben.

- und wieso fährt man zu einem Treffen nach Lautzenhausen, wenn man sich auch am Appartement treffen könnte? Derjenige hätte BA ja auch dort abholen können.

Aber dieses würde die Zeitdifferenz zwischen Sichtung und Flugmodus erklären und auch die Tatsache, dass die Suchhunde keine Spuren von BA vom Fahrzeug weg gefunden haben.


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18.10.2022 um 16:26
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber dieses würde die Zeitdifferenz zwischen Sichtung und Flugmodus erklären und auch die Tatsache, dass die Suchhunde keine Spuren von BA vom Fahrzeug weg gefunden haben.
Das meinte ich mit Verrenkungen. Klar bringt man bei so einem Ablauf alles unter, nur du schreibst ja selbst aus welchen Gründen es so nicht gewesen sein kann.

Man muss nicht mit aller Macht alle Gegebenheiten bei einer Theorie unterbringen sondern stattdessen überlegen, wo die Schwachstelle in der Kette der Hinweise sein könnte, wenn es Ungereimtheiten gibt. Ein guter Ermittler wird nichts anderes machen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

18.10.2022 um 16:31
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Ein guter Ermittler wird nichts anderes machen.
Das denke ich auch. Und die wahrscheinlich noch einen Haufen zusätzlicher Infos haben, die wir nicht kennen.


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18.10.2022 um 17:18
Die Kripo konnte im Hunsrück weder Freunde von Birgit Ameis noch Bekannte ausmachen, selbst zu den Kollegen aus der Region hatte sie keinen privaten Kontakt. "Sie war keine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Freundeskreis, es spricht auch nichts für ein Doppelleben, obwohl sie aufgrund ihrer besonderen Lebensform die Möglichkeit dazu gehabt hätte", sagt Bernd Kreuter.
Nur die Spurensuche am Lenkrad gab nichts her: Am porösen Leder ließen sich keine Fingerspuren sichern, die darauf gefundenen Partikel waren vermischt und konnten niemandem zugeordnet werden. "Aber so viel steht fest: Keiner hat das Lenkrad abgewischt", sagt Bernd Kreuter. "Und Sitz und Spiegel waren so eingestellt, dass sie zu Birgit Ameis passten."

Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden. "Wir hatten so sehr gehofft, dass die Ermittler fremde DNA finden, das wäre wenigstens ein Ansatzpunkt gewesen", sagt Tristan Ameis, der Sohn.
Da steht es klar und deutlich: Keiner hat das Lenkrad abgewischt.
Sitz und Spiegel waren so eingestellt, dass sie zu Birgit Ameis passten

Im Gegensatz zur - für mich - fragwürdigen SAT1 "Gold" Doku, in der das negiert wird, mit Verweis auf einen Staatsanwalt.
Wem glaube ich mehr: Natürlich dem Kriminalbeamten, durch die zeitnahe Ermittlungen 2016 und nicht einer
'Püschologin' mit einem Namen des Exmannes 7 Jahre später. Diese sogenannte Gold Doku (was sie nicht ist, sondern pure Unterhaltung) weicht in vielen Punkten entscheidend von den Ermittlungsergebnissen der Mordkommission ab.
Das ist Schwurbelei und Augenwischerei, hat den Namen Doku nicht verdient.

Das kann jede/r für sich selbst nachlesen. Es ist alles im Themen Wiki enthalten.
Im Kofferraum: Wanderschuhe, drei Taschen und ein Trolley mit schmutziger und sauberer Kleidung. In einer Umhängetasche entdeckten die Ermittler Geldbörse, Personalausweis und Handy. Und die rot-weiß-blaue Mütze mit dem Pompon und einen Kalender mit einer Eule auf dem Deckblatt.
In der Nicht-Doku dagegen dazu komplette Ungenauigkeit, keine Anzahl der Taschen, keine Umhängetasche, Geldbörse + Handy lose im Kofferraum (!)
Als sie verschwand, war ihre Tochter Tamara mit Zwillingen schwanger. Birgit Ameis freute sich sehr darüber, sie überlegte, im Job kürzerzutreten, um die Tochter besser unterstützen zu können. Im Kofferraum lagen selbst gestrickte Handschuhe für die Enkelkinder, kleine, bunte Fäustlinge.
Sehr tragisch, das rührt mich 😢
Wenn es stimmt, dass der Wagen bereits morgens auf dem Parkplatz stand, kann das nur zweierlei bedeuten: Birgit Ameis ist noch einmal zurückgekehrt, um das Telefon in den Flugmodus zu schalten - oder es war ihr Mörder.

Das Navi des Autos wurde ausgelesen. Birgit Ameis war nie von ihren üblichen Routen abgewichen. Auch die Durchsuchung des Hauses in Lohmar brachte die Ermittler nicht weiter: Nichts deutete auf ein Doppelleben der 54-Jährigen hin, auf einen Liebhaber oder auch nur einen neuen Bekannten. Kein Zettel mit einer unbekannten Telefonnummer, kein verräterisches Foto, kein Liebesbrief. Es gab auch keine ungewöhnlichen Abbuchungen von ihrem Konto.
Wenn es nicht stimmt, dann war der "Brötchenzeuge" der Mörder! [/Zynismus aus]

Zu Anfang, vor knapp einem Jahr, als ich hierher kam, sah ich durchaus eine Möglichkeit für ein geheimes Doppelleben und ein Zweithandy. Der Aufwand dieses stets zu verbergen erzeugt Stress, der für die Angehörigen, Kollegen, nicht unbemerkt bleiben kann.

Doch das schliesse ich mittlerweile absolut bestimmt vollkommen aus.
Frau Birgit Ameis ist eine ganz normale, natürliche positive, vollkommen bodenständige Frau gewesen.

Was bleibt, ist dann nur ein Zufallstäter im Bereich dieses Gemeindehauses in Lautzenhausen.
Am Flughafen Tower und Gebäude 669 ist das zu 99,9% tagsüber auszuschliessen, wenn auch der Kommisaar das nicht ausschliesst, weil er das nicht kann und darf und so sind diese 4 möglichen Tatorte: Tower, 669, Appartment 104, Gemeindehaus in Betracht gezogen worden, wobei die Wahrscheinlichkeit für letzteren am höchsten ist.

Dieser Mordfall wird niemals aufgeklärt werden können, in einer Reihe mit Roswitha Strohfuss (samt Auto), Helga Frings, u.a.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:die Tatsache, dass die Suchhunde keine Spuren von BA vom Fahrzeug weg gefunden haben.
Das ist durch die Zeitdifferenz von mehr als einer Woche und der Witterung, Schneefall und Streusalz, nebst vielen täglichen "Gassigängern" erklärbar. Auch Suchhunde haben ihre Grenzen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

18.10.2022 um 17:38
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:und so sind diese 4 möglichen Tatorte: Tower, 669, Appartment 104, Gemeindehaus in Betracht gezogen worden, wobei die Wahrscheinlichkeit für letzteren am höchsten ist.
@EchoM1
Kannst du bitte den Artikel verlinken, in dem das von mir fett hervorgehobene von den Ermittlern geäußert wird?

Oder handelt es sich dabei um deine persönliche Meinung und du hast einfach nur vergessen, das als solches zu kennzeichnen?


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