Tritonus schrieb:Überhaupt warum sollte der Täter das Auto sofort vom Apartment entfernen: Für welchen Täter wäre es sofort zwingend von Nutzen ?
Für einen, dem es wichtig ist, dass Birgit A. in den Augen anderer Richtung Lohmar unterwegs ist.
Frage ist, welche anderen könnten das sein?
KollegInnen am Flughafen sind wohl eher auszuschließen. Erstens gab es außer dem Bruder keine und zweitens könnten die im Vermisstenfall auch nicht mehr aussagen als höchstens "Ja, Birgit ist vor X Stunden losgefahren" oder "Ich hab sie um X Uhr ihr Auto packen sehen".
Dann die Familie. Aber auch hier gibt es einen gewissen Terminus post quem, ab dem die Familie nicht mehr zu täuschen gewesen wäre, beispielsweise wenn Frau A. in der Regel zwischen 14 und 15 Uhr in Lohmar ankam und an diesem speziellen Tag aber um 20 Uhr immer noch nicht da gewesen wäre und sich auch nicht von unterwegs gemeldet hätte, dass es später wird weil Stau oder etc. pp.
Meiner Meinung nach zielt die Verbringung des Autos also gezielt auf etwaige Suchende aka Polizei o.Ä. ab, die logischerweise davon ausgehen, es ist en Route nach Lohmar was passiert und sich ergo in den Gräben und Wäldern entlang der Strecke deppert suchen. Das war schon ein geschickter Schachzug nach dem Prinzip: Am Ort des Verschwindens sucht man als letztes.
Und wer weiß, ob das nicht auch mit der Leiche genau so passiert ist...
cododerdritte schrieb:selbst wenn er BA recht gut kannte und wusste, dass auch der Bruder im Appartement wohnt, aber gerade an seinem Arbeitsplatz ist, sicher sein, dass der nicht plötzlich zurückkommt, weil er irgendwas vergessen hat, weil er plötzlich schreckliche Kopfschmerzen bekommen hat und sich hinlegen muss, oder warum auch immer, kann er nicht sein. Auch so ein Täter würde das Appartement sicher möglichst schnell verlassen wollen. Er würde aber sicher nicht erstmal das Auto wegfahren, um sich danach der Leiche zu widmen, die er bis dahin im Appartement liegen lässt. Denn in der Zwischenzeit könnte ja zufällig der Bruder zurückgekommen sein, diese entdeckt und längst die Polizei benachrichtigt haben.
Da bliebe für mich ein Täter, der ebenfalls im Apartmentkomplex wohnt, übrig. Einer, der Birgit A. in sein eigenes Apartment lockt oder zerrt, sie dort umbringt und in Ruhe liegen lassen kann, um die Auto-Sache zu inszenieren. Die Leiche wird dann erst spät(er) zum eigentlichen Fundort verbracht. Ich weiß, dass das "Zwischenlagern" von Leichen eigentlich unüblich ist und kaum je passiert, aber nur so kriege ich die meisten Details unter einen Hut: Auto morgens am Parkplatz, Flugmodus am Nachmittag, Schlüssel bei der Leiche, weil diese erst viel später an den eigentlichen Ablageort gebracht worden ist.
Dass Hunde nicht angeschlagen haben in einer der Wohnungen dort, kann ja viele Gründe haben. Auch Hunde sind nicht unfehlbar, und vielleicht wurde auch speziell dieses eine Zimmer gar nicht durchsucht, weil, keine Ahnung - "hier hat in letzter Zeit eh niemand drin gewohnt", und dann war es aber doch vom Sub eines Sub einer Unterfirma an jemanden für ein paar Nächte vermietet oder sowas.