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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

06.11.2023 um 23:07
Zitat von DewDew schrieb:Das kommt doch sehr darauf an, in welcher Beziehung zu Deinen normalen Wegen der Fundort Deines Autos stände.
Zitat von DewDew schrieb:Also muss der Vorteil im Zusammenhang mit einem Vorhaben B.A.´s für oder gemeinsam mit einem uns Unbekannten entstanden sein, der bislang nicht aufgedeckt werden konnte.
Genau das ist es.
Der Gemeindeparkplatz ist weniger als 5 Autominuten vom Apartment entfernt, ich bin die Strecke selbst abgefahren, es waren bei mir 2,5 min und ich bin nicht gerast. Und der Parkplatz liegt ABSEITS der Straße, die zur Hunsrückhöhenstraße führt, er liegt schlicht und einfach in dem Kaff Lautzenhausen, wo nichts, aber auch gar nichts ist. (Ich weiß nicht, wie oft man das hier noch wiederholen muss...)
Es ist schlicht und einfach Schwachsinn, zu diesem Parkplatz zu fahren, wenn man nicht etwas sehr Spezifisches vorhat. Dass man den vom Apartmenthaus anfährt um ein T-Shirt zu wechseln oder eine Stulle zu essen, kann man zu 100pro ausschließen.

P.S. google maps gibt da auch Aufschluss.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

06.11.2023 um 23:21
Zitat von DewDew schrieb:Der von B.A. zum Zeitpunkt des Verschwindens erwartete Weg ( Richtung Heimat ) lag eben genau in der entgegengesetzten Richtung. Das ist das eigentlich Verdächtige am Fundort des Autos, dass es B.A. für ihre normalen und erwartbaren Vorhaben keinen logisch nachvollziehbaren Vorteil brachte.

Also muss der Vorteil im Zusammenhang mit einem Vorhaben B.A.´s für oder gemeinsam mit einem uns Unbekannten entstanden sein, der bislang nicht aufgedeckt werden konnte. Dass der Autoschlüssel bei B.A. gefunden wurde, verstärkt die Annahme, sie wäre selbst dort hingefahren.
Genauso wie @Dew sehe ich es auch.

Und aus Sicht des Täters macht die Idee mit dem Gemeindeparktplatz optimal Sinn, wenn Birgit Ameis ihr Auto selbst wegfährt vom Parkplatz ihres Apartments, da dann etwaige Beobachter sagen würden, sie selbst sei weggefahren. Und ihr Auto ist dann sofort an dem Platz, den der Täter ausgewählt hat, wo es eben nicht sofort gefunden werden würde.

Wenn er zuerst Birgit Ameis überfallen und in seine Gewalt gebracht hätte, um danach sich um ihr Auto zu kümmern, dann würde ihn der Gedanke an ihr Auto gestört haben bei allem, was er sich an Untaten ausgedacht hatte.

Deshalb ist es logischer aber nicht beweisbar, dass er einen Trick angewendet hatte, damit Birgit Ameis ihr Fahrzeug nach Abfahrt vom Apartment selbst auf den Gemeindeparkplatz fährt. In ihrem Fahrzeug wurden dann ja auch keine Fremdspuren gefunden.

Als Trick käme z. B. Starthilfe geben in Frage, was hier auch schon ausführlich diskutiert wurde. Im Grunde würde auch jeder andere Trick passen, der in die Planung von Birgit Ameis passte. Und was zu ihrer Planung passte, das können wir nicht wissen.


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06.11.2023 um 23:32
@Füchschen
Vielleicht haben sie sich dort eben doch schon öfter getroffen und telefonischen Kontakt bewusst vermieden, wer weiß.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 00:11
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Vielleicht haben sie sich dort eben doch schon öfter getroffen und telefonischen Kontakt bewusst vermieden, wer weiß.
So hatte ich es nicht gemeint.

Für mich ist denkbar, dass Birgit Ameis diesen Mann nur von einigen, für sie belanglosen Begegnungen kannte, so wie man eben mit Tischnachbarn beim gemeinsamen Mittagessen spricht zum Beispiel. Wer weiß, vielleicht gab es hin und wieder - aus Sicht von Frau Ameis - zufällige Begegnungen bei Kaffee und Kuchen beim Bäcker oder beim Mittagessen im Flughafenrestaurant. Was ich damit sagen möchte ist, dass dieser Mann Birgit Ameis nach einigen Begegnungen irgendwie so vertraut wurde, dass sie ihm auf dem Gemeindeparkplatz z. B. Starthilfe geben würde.

Ich glaube auch nicht, dass sie sich auf dem Gemeindeparkplatz öfters getroffen hatten, damit sie telefonischen Kontakt vermeiden. Das hätte das Interesse der Anwohner in dem kleinen Lautzenhausen, wo Ereignisse rar sind, doch bestimmt angestachelt und bald hätte jeder gewusst, was da auf dem Gemeindeparkplatz geschieht.

Ich gehe davon aus, dass jede Frau und jeder Mann auf so einen unspektakulären Menschen, der freundlich wirkt, hereingefallen wäre.

Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, dass dieser Täter Birgit Ameis monatelang akribisch gestalkt hatte, um ihre Abläufe zu kennenzulernen. Das ist viel zu aufwendig. Die meisten Menschen erzählen gerne von sich und unterhalten sich angeregt, wenn zwei Gesprächspartner auf ähnlicher Wellenlänge, oberflächlich betrachtet, liegen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 00:28
@Füchschen
Na, warum nicht? Dafür muss ja nix Spektakuläres auf dem Parkplatz stattfinden. Und das Auto kann ja mal hier, mal da geparkt gewesen sein. Die können ja auch locker befreundet gewesen sein und sich wöchentlich da zum Waldspaziergang oder Pilzesammeln, Vögel gucken, Thai Chi oder whatever treffen....Marke: Und? Kommst Du nächste Woche mal wieder mit?
O.k. keine Hundebesitzer. (Da kennt es jeder so)


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 00:48
@Zeralda

Ich denke, wenn Birgit Ameis und ihr zukünftiger Mörder locker befreundet gewesen wären und sich zum Pilzesammeln z. B. verabredet hätten, dann hätte sie zu Hause gesagt: "Wir gehen jetzt oft mit so einem Pilzkenner in den Wald Pilze sammeln. Der Thomas kennt sie alle. Und dann machen wir Pilzpfanne. Den müsstet ihr auch mal kennenlernen." So ungefähr wäre doch ein Gespräch zu Hause abgelaufen, sei es mit ihrer Familie oder Freunden. Man spricht doch über so etwas.

Es wurde doch gesagt, dass Birgit Ameis zurückgezogen lebte während ihrer Tage in Lautzenhausen und in ihrer Freizeit hauptsächlich strickte oder Rätsel löste. Da passt nicht Thai Chi oder Vögel gucken oder sonst etwas. Das hätte sie erzählt und der Bruder hätte etwas mitbekommen, dass sie sich für Vögel interessiert oder etwas anderes außer rätseln, stricken und lesen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 00:57
Nein, warum? Grade, wenn sie ein eher introvertierter Typ war, erzählte sie vielleicht nicht alles unbedingt gleich brühwarm und ohne besonderen Anlass, wenn das vielleicht mal ihre privaten 60 min waren oder so? Müssen ja keine Jahre gewesen sein?


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07.11.2023 um 03:15
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Für mich ist denkbar, dass Birgit Ameis diesen Mann nur von einigen, für sie belanglosen Begegnungen kannte, so wie man eben mit Tischnachbarn beim gemeinsamen Mittagessen spricht zum Beispiel. Wer weiß, vielleicht gab es hin und wieder - aus Sicht von Frau Ameis - zufällige Begegnungen bei Kaffee und Kuchen beim Bäcker oder beim Mittagessen im Flughafenrestaurant.
Aber, zu Ende gedacht, da stellt sich doch die Frage aller Fragen: welchen Grund hatte dieser Mensch, BA planvoll zu töten? Denn nach dieser Version muss ein Plan dagewesen sein, sogar ein sehr ausgeklügelter. Das kann dann nur ein Psychopath gewesen sein. Bloß warum sollte wiederum jemand, auf den der Verdacht eh nicht fallen würde, so viele Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, z.B. das Handy in den Flugmodus stellen? Das passt alles nicht zusammen.


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07.11.2023 um 07:17
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Bloß warum sollte wiederum jemand, auf den der Verdacht eh nicht fallen würde, so viele Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, z.B. das Handy in den Flugmodus stellen? Das passt alles nicht zusammen.
Das Problem ist aber doch, dass wir gar nicht wissen, welche Vorsichtsmaßahmen der Täter nun wirklich ergriffen hat. Das fängt doch schon mit dem Auto an, was wurden hier nicht hitzig dutzende Seiten vollgeschrieben, ob BA das Auto dort abgestellt hat oder der Täter. Aber nüchtern betrachtet ist da außer der persönlich präferierten Annahme eines jeden Users nichts handfestes bei herausgekommen. Und ebenso das Handy, auch wenn immer gesagt wird, es müsse der Täter gewesen sein, so gibt es dafür aber auch keinen wirklichen Beweis.

Ich will diese Diskussion jetzt nicht wieder aufwärmen, aber letztlich ist immer das Problem bei fast jedem Einzelaspekt, dass es so oder so gewesen sein könnte, oder vielleicht auch wieder anders.

Aber, und das jetzt zu der Frage, ob der Täter es nötig hatte, Vorsichtsmaßahmen zu ergreifen: Ich persönlich bin schon lange der Meinung wie sie auch @Füchschen vertritt, dass es eine lose Bekanntschaft war, von der BA nichts erzählt hat, weil es eben so nebensächlich (aus ihrer Sicht!) war.

Nur: Das konnte der Täter ja nicht wissen. Nehmen wir mal an, BA kam bei ihren Wanderungen immer mal wieder an einem bestimmten Grundstück irgendwo an einem Ortsrand vorbei, wo der Täter ein Wochenendhaus hat und er war zufällig dort. Und man kam halt so ins Gespräch, plauderte ein paar Minuten und BA ging dann weiter. Irgendwann etablierte es sich, dass sie schon fast bewusste dort vorbeiging, so nach dem Motto: "Ach, vielleicht ist da wieder der Typ an seinem Häuschen und wir können ein Schwätzchen halten!" - in so einem Fall kann der Täter ja nicht wissen, was sie daheim davon erzählt. Kann (aus seiner Sicht!) möglich sein, dass sie sagt: "Ach, ich gehe jetzt immer mal gerne nach XY-Hausen wandern, da ist 'ne schöne Strecke. Neulich habe ich mit so einem Mann gesprochen, der hat da ein Wochenendhaus direkt am Weg, der hat mir erzählt, dass da immer viele Wanderer vorbeikommen......"

Also läge es sehr im Interesse des Täters, möglichst weit (räumlich gesehen) von seinem Wochenendhaus abzulenken, weil er ja, selbst bei einer so nebensächlichen Erwähnung, als möglicher Zeuge in Frage käme, weil z. B. BAs Mann, nach Kontakten gefragt, sagen könnte: "Ja, hm, nein, ich weiß nicht, wen sollte sie denn da kennen? Sie hat gearbeitet oder sie ist wandern gewesen in der Freizeit, aber immer alleine....Obwohl, ne, halt, warten Sie mal, sie hat mal gesagt, dass sie in XY-Hausen mal mit einem Mann geplaudert hat, der hat da eine Jagdhütte oder sowas. Vielleicht hat der sie ja mal mit jemandem gesehen?"

Und zack, würde die Polizei versuchen den Mann zu finden und ihn befragen. Und wenn er dann sagt: "Ja, also, wenn ich mir das Bild so anschaue, dann kann es schon sein: Die Frau kam öfter mal hier vorbei, wir haben manchmal kurz gesprochen, wissen Sie, so Smalltalk über den Gartenzaun, wie man das halt so macht....Aber ihren Namen kenne ich gar nicht, wie soll die heißen, Arends? Und was hat die gemacht, auf dem Flughafen gearbeitet, war die Stewardess oder was? Nee, keine Ahnung... Aber wenn sie hier vorbeikam, da war sie immer alleine unterwegs. Ich dachte, die wohnt hier vielleicht irgendwo in der Region und geht halt gerne Wandern. Ich hätte jetzt auch eher gedacht, die wäre Lehrerin oder sowas. Warum? Ja, weiß nicht, die sah so aus, die Klamotten...."

Und wenn man so harmlos tut, dann würde jedes Detail, das auf einen hindeutet, sehr gefährlich sein, weil es Zweifel daran säht, dass das wirklich nur so ein Smalltalk über den Gartenzaun war.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 09:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn man so harmlos tut, dann würde jedes Detail, das auf einen hindeutet, sehr gefährlich sein, weil es Zweifel daran säht, dass das wirklich nur so ein Smalltalk über den Gartenzaun war.
Und das ist wirklich ein wichtiger Gedanke: Ein Täter wird, wenn er wirklich sehr planvoll und vorsichtig vorgeht, alles tun, um nicht namentlich, und sei es nur als Zeuge, in die Akte zu geraten. Das ist mMn eine sehr richtige und wichtige Überlegung.

Die Akte bleibt, alles andere fällt früher oder später dem Vergessen anheim.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 09:57
@Tritonus
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Genau das ist es.
Der Gemeindeparkplatz ist weniger als 5 Autominuten vom Apartment entfernt, ich bin die Strecke selbst abgefahren, es waren bei mir 2,5 min und ich bin nicht gerast.
Ich habe das auch schon abgefahren und -gelaufen und kann Deine Angabe bestätigen.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Und der Parkplatz liegt ABSEITS der Straße, die zur Hunsrückhöhenstraße führt, er liegt schlicht und einfach in dem Kaff Lautzenhausen, wo nichts, aber auch gar nichts ist.
Ergänzung: durch das Geländeniveau und die Bebauung kann man den Abstellplatz auch nicht von der Straße zur Hunsrückhöhenstraße aus einsehen.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es ist schlicht und einfach Schwachsinn, zu diesem Parkplatz zu fahren, wenn man nicht etwas sehr Spezifisches vorhat. Dass man den vom Apartmenthaus anfährt um ein T-Shirt zu wechseln oder eine Stulle zu essen, kann man zu 100pro ausschließen.
Absolut. Und auch eine Panne ( die an B.A.´s Auto nicht festgestellt wurde, nur der Vollständigkeit halber ), also ein von B.A. ungeplanter Aufenthalt, hätte sie nicht dort ereilt, sondern in Richtung Lohmar. Also genau entgegengesetzt.

@brigittsche
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber, und das jetzt zu der Frage, ob der Täter es nötig hatte, Vorsichtsmaßahmen zu ergreifen: Ich persönlich bin schon lange der Meinung wie sie auch @Füchschen vertritt, dass es eine lose Bekanntschaft war, von der BA nichts erzählt hat, weil es eben so nebensächlich (aus ihrer Sicht!) war.
Das sehe ich auch so.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur: Das konnte der Täter ja nicht wissen. Nehmen wir mal an, BA kam bei ihren Wanderungen immer mal wieder an einem bestimmten Grundstück irgendwo an einem Ortsrand vorbei, wo der Täter ein Wochenendhaus hat und er war zufällig dort. Und man kam halt so ins Gespräch, plauderte ein paar Minuten und BA ging dann weiter. Irgendwann etablierte es sich, dass sie schon fast bewusste dort vorbeiging, so nach dem Motto: "Ach, vielleicht ist da wieder der Typ an seinem Häuschen und wir können ein Schwätzchen halten!" - in so einem Fall kann der Täter ja nicht wissen, was sie daheim davon erzählt.
Warum sollte der Täter das nicht gewusst haben können?
Wenn diese Bekanntschaft schon etwas andauerte, dann kann B.A. dem Täter durchaus, bewusst oder unbewusst, Hinweise darauf gegeben haben, ob ihre Familie davon wusste.
Ich halte es für naheliegend, dass der nur zeitweilige Aufenthalt von B.A. am Hahn ein Gesprächsthema war. In dem Zusammenhang kann schon ein Satz wie: "Ich muss jetzt aber los, zu Hause wissen sie ja nicht, wo ich jetzt noch bin." genügt haben, oder zu genauso zwanglosen Rückfragen geführt haben, die dem Täter ein Bild vermittelten.

Andererseits muss man ja bei jemandem, der so eine Tat begeht, mit einer gewissen Instabilität rechnen. Es kann dem Täter im Moment der Tat auch einfach alles egal gewesen sein. Danach setzte der Verstand wieder ein und es ergab sich eine Mischung aus Ortskenntnis, Kalkül und Glück, die uns nur so planvoll erscheint.

Da die Polizei nach der Auffindung der toten B.A. über die angebrachten Schilder nochmal ansetzte, etwas in Erfahrung zu bringen, vermute ich weiterhin den Täter in der räumlichen Umgebung von Lautzenhausen.

MfG

Dew


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 11:06
@Dew
@brigittsche
Ihr beschreibt die Möglichkeit einer beiläufigen Bekanntschaft. Das klingt auch erst mal plausibel, aber ihr beschreibt das Szenario nicht bis zum Ende.
Aus welchem Grund soll dieser Mann Birgit umgebracht haben? Diese Frage habe ich auch schon @Füchschen gestellt. Kommt nur ein Psychopath in Frage, meiner Meinung nach. Der aber anscheinend durch nichts in seiner Umgebung auffiel, also eine Art Jekyll/Hyde vom Hunsrück. Der aber auch keinen weiteren Mord weder vorher noch nachher beging. Aber vielleicht ist er in der Zwischenzeit ja nach Bad Orb umgezogen. Meine ich jetzt nicht ironisch, kann ja wirklich sein.
Dieses Szenario mit einer lockeren Bekanntschaft ist hier ja schon oft aufgetaucht. Ein einleuchtendes Mordmotiv hat mir immer gefehlt. Nach einem Psychopathen sieht mir das Ganze irgendwie nicht aus. Kann mich aber irren.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 12:07
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, dass dieser Täter Birgit Ameis monatelang akribisch gestalkt hatte, um ihre Abläufe zu kennenzulernen. Das ist viel zu aufwendig. Die meisten Menschen erzählen gerne von sich und unterhalten sich angeregt, wenn zwei Gesprächspartner auf ähnlicher Wellenlänge, oberflächlich betrachtet, liegen.
Könnte es sein, dass sie tatsächlich beobachtet wurde und ihr an jenem Morgen bewusst wurde, dass ihr jemand folgte und sie deshalb eine andere Richtung einschlug um zu sehen, ob es tatsächlich so war und deshalb anhielt, in der Hoffnung dass der vermeintliche Verfolger vielleicht doch weiterfahren würde? War das vielleicht auch der Grund, dass sie rückwärts einparkte (natürlich vorausgesetzt dass sie überhaupt selbst fuhr), da sie so besser beobachten und ggf schneller wegfahren konnte und sich sicherer fühlte?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 12:40
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Könnte es sein, dass sie tatsächlich beobachtet wurde und ihr an jenem Morgen bewusst wurde, dass ihr jemand folgte und sie deshalb eine andere Richtung einschlug um zu sehen, ob es tatsächlich so war und deshalb anhielt, in der Hoffnung dass der vermeintliche Verfolger vielleicht doch weiterfahren würde? War das vielleicht auch der Grund, dass sie rückwärts einparkte (natürlich vorausgesetzt dass sie überhaupt selbst fuhr), da sie so besser beobachten und ggf schneller wegfahren konnte und sich sicherer fühlte?
Das ist ein sehr interessanter Gedankengang!
Aber würde man da in eine Art Sackgasse fahren bzw. zu einer Stelle, die so abgelegen und an einem kalten frühen Samstagmorgen so einsam ist?

Wenn ich mich in die Situation versetze, wäre ich lieber in einen der Kreisel an den Auffahrten zur B50 gefahren, wäre dort einmal rundgefahren und dann zurück in Richtung Flughafen, weil dort, zumindest in unmittelbarer Nähe zum Eingang der Abflughalle, einfach einige Menschen unterwegs gewesen sein dürfen. Und überprüfen, ob mir jemand folgt, wäre so ja auch möglich gewesen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 12:46
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Aus welchem Grund soll dieser Mann Birgit umgebracht haben?
Weil sie eine Frau war und den Vorstellungen des Täters, hinsichtlich seiner sexuellen Präferenzen, und, nicht zu vergessen, dem Maß an vorhersehbarer Wehrhaftigkeit entsprach?
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Kommt nur ein Psychopath in Frage, meiner Meinung nach.
Wenn man Sexualstraftäter als Psychopathen (und nicht etwa als böse, egoistische und brutale Menschen) ansieht, dann ja.

Es wird meiner Meinung nach oft falsch interpretiert, dass die Polizei keine Hinweise auf ein Sexualdelikt gefunden haben will. Die Polizei schließt ein solches jedenfalls nicht kategorisch aus, insofern ist das etwas anderes.


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07.11.2023 um 13:14
@Tritonus
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ihr beschreibt die Möglichkeit einer beiläufigen Bekanntschaft. Das klingt auch erst mal plausibel, aber ihr beschreibt das Szenario nicht bis zum Ende.
Aus welchem Grund soll dieser Mann Birgit umgebracht haben?
Habe ich schon öfters, aber gerne kurz nochmal:

Ich sehe diese "Beziehung" als asymmetrisch an. Eine Zufallsbekanntschaft in die der Mann mit der Zeit etwas hineininterpretierte, was aus Sicht von B.A. nicht vorhanden war. Nun stand für B.A. das Ende der Beschäftigung am Hahn an. Damit das Ende dieser "Beziehung".
Das konnte der Mann nicht hinnehmen. Ich vermute, dass er B.A. seine Gefühle noch nicht offenbart hatte und nun unter für ihn unerträglichen Handlungsdruck geriet.

Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, wie das am Ende abgelaufen sein könnte. Ich vermute, dass es sich bei dem Treffen am Tage des Verschwindens von B.A. um eine Art Abschied handelte. B.A. könnte ihren Bekannten schon vorher ganz beiläufig informiert haben und er könnte dieses Treffen als die letzte Möglichkeit der Offenbarung und des "Bleib´ hier!" gesehen haben. Hoher emotionaler Druck.

Sie könnte ihn auch damit überrascht haben. Kurzschluss.

Ich vermute eher die erste Möglichkeit. Im Hinterkopf hätte der Täter in dem Fall auch schon den endgültigen Abschied einkalkuliert haben. Enttäuschung, Eifersucht. Wenn ich sie nicht haben kann, dann niemand.

MfG

Dew


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 13:42
@Dew
Ja.... klar, so was in der Richtung wurde schon öfter geschrieben. Mir klingt das zu konstruiert, eben so, damit es zu den ganzen widersprüchlichen Fakten, die wir über diesen Fall haben, passt. Lebensnah ist das nicht.
Zitat von DewDew schrieb:Hoher emotionaler Druck.
Ja, eben. Es mag Menschen geben, die nach ein paar unverbindlichen Gesprächen über den Gartenzaun eine so tiefe emotionale Beziehung zu dem Gegenüber entwickeln, dass sie im Fall des "Verlassenwerdens" einen Mord begehen. Begegnet ist mir so was allerdings noch nie, gehört habe ich davon auch noch nie, bin aber offen für alles, also falls jemand von so was mal gehört hat, bitte schreiben (meine ich mal wieder nicht ironisch). Wie gesagt, für mich klingt das eher danach, dass man alle Fakten unter einen Hut kriegen will.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 13:48
Vielleicht sollte man nochmal in Erwägung ziehen das ihre Bekanntschaft falls es denn eine gab, auch in den Apartments wohnte, und ihr da schon etwas passiert sein könnte? Derjenige sah oder wusste das sie abreisen wollte und deswegen das Auto umparkte.
Ob man bei den 2 Minuten dann Dna hinterlässt mit glatter Steppjacke, Mütze und Handschuhen (z.Bsp.) möchte ich fast bezweifeln.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 14:08
Wir sind jetzt fast auf Seite 700 mit unseren Beiträgen- und fischen absolut im Trüben..

Um nochmal auf Null zu gehen: Ich frage mich in diesem Fall, wo ein möglicher Grund für ein Tötungsdelikt liegen könnte.
Für „klassische“ Gründe wie Eifersucht/ Nebenbuhler/ Erbe gibt es bislang keinerlei Anzeichen. Fallen Euch noch andere Gründe ein?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

07.11.2023 um 14:15
Zitat von TritonusTritonus schrieb:@Dew
Ja.... klar, so was in der Richtung wurde schon öfter geschrieben. Mir klingt das zu konstruiert, eben so, damit es zu den ganzen widersprüchlichen Fakten, die wir über diesen Fall haben, passt. Lebensnah ist das nicht.
Ich halte es auch für nicht lebensnah, dass ein ansonsten rechtschaffener Mann sich durch interessante Gespräche am Gartenzaun so verliebt, dass er plötzlich den fast perfekten Mord begeht, ein Mord, wo die Leiche lange nicht gefunden wird.

Ich habe nachgedacht, wie viele Male der Täter, ein Psychopath auf steter Suche nach Beute, benötigt haben mag, bevor er Bescheid wusste, was zu tun ist, um unentdeckt zu bleiben.

Ich vermute, es reicht eine Begegnung beim zufälligen Kaffeetrinken beim Bäcker zum Beispiel, wobei ich nicht weiß, ob Lautzenhausen überhaupt einen Bäcker hat, wo man auch sitzend Kuchen essen kann oder ein belegtes Brötchen mit Kaffee dazu.

Dem Täter gefällt Birgit Ameis und er ist sehr versiert im unauffälligen, unaufdringlichen Ansprechen. Vielleicht ist er dem Bäckereipersonal aufgefallen durch igendeine Kleinigkeit, vielleicht würden sie sich erinnern, wenn sie an die Kleinigkeit erinnert werden. Aber momentan ist diese Begegnung von Birgit Ameis und dem Täter vergessen, weil es insgesamt 1000x so vorkommt während einiger Jahre in einer Bäckerei.

Der Täter kann in einem einzigen Gespräch herausgefunden haben, dass

1. Birgit Ameis in der Wetterstation arbeitet
2. Schichtdienst hat, deshalb jetzt nur noch abhängen will
3. Er fragt nach der Länge der Schichten, nach dem Rhythmus der Schichten
4. Er wartet ab, ob Birgit Ameis bald aufbricht
5. Dann schließt er sich an und sagt, er muss in die gleiche Richtung zu seinem Auto
6. Er geht mit bis vor das Apartment
7. Durch eine geschickte Bemerkung zum Apartment erfährt er, das BA dort nur vorübergehend wohnt
8. Er lobt das Fahrzeug auf dem Parkplatz, z. B. "schöne rote Farbe, dieses Auto hier!"
9. BA sagt, dass es ihr Auto ist.
10. Der Täter merkt sich das Autokennzeichen und weiß damit, wo BA ungefähr wohnt.

Alles andere, ob der Bruder mit im Apartment wohnt, wie die Matratzen gewechselt werden usw., ist gar nicht wichtig für die Planung des Mordes.

Danach hat der Täter gegoogelt, wo denn der Ort ist, an dem BA wohnt. Er hat gegoogelt, wie Lautzenhausen beschaffen ist und den Gemeindeparkplatz entdeckt. Dann hat er eine Vor-Ort-Besichtigung gemacht, um zu sehen, wie geeignet der Gemeindeparkplatz wirklich ist. Er kann das alles noch am selben Tag in seinem Auto erforscht haben, so dass er sofort den Parkplatz besichtigen konnte aus allen Perspektiven.

Bei diesem Szenario könnte der Täter schon vorher einmal am Morgen dort vor dem Apartment erschienen sein. Da das rote Auto nirgends zu sehen war, schloss er, dass sie eventuell krank war oder jemand anderes und es deshalb einen Schichttausch oder Ähnliches gegeben hatte. Er zog wieder weg, um es noch einmal zu versuchen. Und das Vorbeifahren seines Autos war vollkommen unauffällig für Beobachter.
Zitat von curious13curious13 schrieb:Um nochmal auf Null zu gehen: Ich frage mich in diesem Fall, wo ein möglicher Grund für ein Tötungsdelikt liegen könnte.
Für „klassische“ Gründe wie Eifersucht/ Nebenbuhler/ Erbe gibt es bislang keinerlei Anzeichen. Fallen Euch noch andere Gründe ein?
Ja, dieser Täter war vermutlich ein erfahrender Serienmörder. Welche Motive haben Serienmörder? Die Persönlichkeit ist zerrüttet.... Er denkt 90% des Tages an Gewalt-Sex. Da ist diese nie zu stillende Mordlust....


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