Der Fall Birgit A. aus Lohmar
15.08.2022 um 15:10brigittsche schrieb:Also muss die Wahrnehmung schon in einem gewissen Umkreis der Entstehungsstelle entstanden sein und sich anhand der Erinnerung eingrenzen lassen.Ja, das stimmt. Ich habe daheim diverse Bücher zum Thema ( Benecke, Tsokos etc. ) und irgendwo steht drin, dass Menschen im Freien Verwesungsgeruch normalerweise bis etwa 30 m Entfernung von der Quelle wahrnehmen können. Wenn man weiß, wie intensiv der aus der Nähe ist, wundert man sich.
Und da kann die Erinnerung eben falsch sein, weil es halt nicht dieser dicke Baum war, an dem man vorbeikam als einem der Geruch aufgefallen ist, sondern ein anderer dicker Baum.
Es mag besondere Geländegegebenheiten geben, unter denen Luftströmungen den Geruch etwas weiter tragen, aber die Wahrnehmbarkeit für uns ist tatsächlich recht begrenzt.
Auch Punkt zwei stimmt. Wer sich keine deutlichen Zeichen macht, kann sich in der Natur tatsächlich irren.
Ein weiterer Umstand wurde m. E. in dem Zusammenhang vergessen bzw. nicht beachtet. Verwesungsgeruch kann in deutlich wahrnehmbarer Form schon von relativ kleinen Leichen verursacht werden. Hase, Fuchs, Katze, Hund, die häufig an- oder totgefahren werden, sind nicht groß. Daher findet man die Quelle des Geruchs schon so nicht immer leicht.
Der Geruch selbst verschwindet allerdings normalerweise nicht so schnell, es sei denn, die Quelle verschwindet. Es ist also auch möglich, dass in dem Zeitraum zwischen Wahrnehmung, Meldung und Nachsuche irgendein Waldbewohner vorbeikam, der das tote Tier verschleppte, um es aufzufressen. Unter diesen Umständen ohne Hund die Stelle zu finden, wo die Leiche mal gelegen hat, ist fast aussichtslos.
Es gibt also diverse einfache Erklärungsansätze, warum auf den Hinweis der beiden Jogger eben "nichts" gefunden wurde.
MfG
Dew