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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.08.2022 um 23:21
@EchoM1
Ich weiß, aber darum ging's nicht. Es stand die Möglichkeit einer Art von Superprofi im Raum, der in der Lage war, die "Vergangenheit" eines Handys so zu entfernen (genauer: einen Teil davon), dass keine (neuen) Spuren entstanden. Darauf bezog sich meine Antwort.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 02:21
Zitat von sören42sören42 schrieb:Grundsätzlich wäre beides vorstellbar, wir wissen es nicht. Wenn das Fahrzeug wirklich seit morgens dort auf dem Gemeindeparkplatz stand, was ja ein Zeuge festgestellt haben will, spricht Vieles dafür, dass es direkt vom Appartment-Parkplatz dorthin gefahren wurde.

Allerdings lehrt die Erfahrung, dass Zeugen sich öfter mal irren. Es gibt ja auch den Spruch "ein Zeuge ist kein Zeuge". Also ich wäre da vorsichtig. Eswäre natürlich diskreter, wenn BA erst zum Täter und dieser dann von dort, wo immer das war, muss ja nicht bei ihm zuhause gewesen sein, zum Gemeindeparkplatz gefahren wäre.

Lange Rede, kurzer Sinn: Da möchte ich mich nicht festlegen.
Ja hier kann man sich kaum festlegen da ja einige Szenarien infrage kommen könnten.
N
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Zu Überlegen wäre auch , warum der Täter sein Opfer nicht viel weiter weg verbringen konnte. Das wirkt tatsächlich so, als wäre er zeitlich stark eingeschränkt gewesen. Im übertragenen Sinne lag das Opfer vor ihrer Arbeitsstätte dazu quasi noch in Sichtweite der Polizeihochschule. Der Täter muss sich bis heute sehr überlegen
vorkommen.
Weil der Fundort nicht allzuweit von ihrer Arbeitsstelle entfernt war, läge es nahe das es aus Zeitgründen war. Es war immerhin Karsamstag. Hatte der Täter vielleicht selbst Familie?
Und kam er aus der Gegend nur weil er Ortskenntnisse hatte? Muß nicht sein.
Das der Täter sich bis heute sehr überlegen vorkommt , das glaube ich auch.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 12:47
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:... das alles hat nach über sieben Jahre noch nicht mal zu einem Tatverdächtigen geführt. Das Versteck war immerhin "toll" genug, fünfeinhalb Jahre unentdeckt zu bleiben.
Ja, fünfeinhalb Jahre konnte der Täter seine Überlegenheit gegenüber der Polizei genießen, da er die Leiche quasi vor deren Haustüre abgelegt hatte und sie bemerkten nichts. Ich denke, er hat bewusst gegoogelt während seiner Vorbereitungszeit der Tat, um eine tolle Stelle für die Ablage zu finden, bevor er zur Tat schritt. Und er hat sich dabei für sein Bedürfnis "Polizei ärgern, vorführen, austricksen" entschieden und dabei sein Bedürfnis für absolut sichere Ablegestelle hintenangestellt. Vielleicht hielt er BA so lange fest bis die von ihm vermutete Suchaktion vorüber war, so dass er sie danach ablegte. Oder er hatte ein Anti-Spürhund-Mittel (?). Irgendetwas in dieser Art muss es gewesen sein, dass die Leiche unentdeckt blieb. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, das der Täter schon mehrere Personen hat verschwinden lassen, im Verborgenen getötet hat, im Verborgenen abgelegt hat, wo sie bis heute nicht entdeckt wurden. Und er hat getötet, wo die Leiche zu finden war, in einer Ablageart wie er wollte, dass sie gefunden wird. Irgendwelche Spuren wird er dabei hinterlassen haben, auch wenn es nur wenige sind.

Aber nun hat der Täter verloren. Noch ein Fall ist offenbar geworden. Die Polizei wird somit immer schlauer. Man kann bei Alexander Horn, Die Logik der Tat, erschienen 2016 nachlesen, was das magische Dreieck der OFA ist: Tatort, Täter, Opfer. Ein verschwundenes Opfer ist für die Polizei sehr schwer in der Logik der Tat unterzubringen. Aber ein Leichnam füllt die Stelle. "Tote schweigen nicht", wie es in dem Buch von Klaus Püschel so schön heißt. Somit hat BA ab 2020/2021 begonnen zu sprechen.

Dieser Täter wird risikofreudiger, weil er das Bedürfnis hat zu protzen mit seiner Tat. Der Unsichtbare stellt sich selbst unsichtbar quasi vor die Polizeihochschule und protzt mit seiner Tat. Das wird ihm nun zum Verhängnis werden. Ab Entdeckung der Leiche wirkt nun die Operative Fallanalyse in einem geschlossenen Kreis, den man beim BKA nachlesen kann:

https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/OperativeFallanalyse/operativefallanalyse_node.html
=> Tatortbericht, Rechtsmedizinisches Gutachten, Opferpersönlichkeit

Ein neues Zeitalter hat für den Täter begonnen! Jetzt wird er den Druck der Polizei spüren. Da der Täter ein aufgeblähtes Ego hat, aus dem man nicht Luft ablassen kann, wird er den Druck spüren, aber er prallt mit geringem Kraftaufwand seitens des Täter ab. Aber es wird immer anstrengender werden, immer wieder dem Druck standzuhalten und je mehr offenbar wird in den Medien, um so mehr muss er sich anstrengen, damit seine Hülle keinen winzigen Pieks abbekommt. Mit Pieks würde langsam seine Luft abgelassen werden und er würde am Ende als sichtbarer Unhold dastehen. Wer weiß, vielleicht wird dem Täter, für ihn selbst unmerklich, seine Luft genommen? Ich spüre, so richtig frei atmen kann er nicht mehr. Ja, es soll sich jetzt gruselig für den Täter anfühlen. So wie es sich schrecklich angefühlt haben muss für BA, als sie ihre Ausweglosigkeit erkannte. Meine Intuition ist ausgebildet: Ähnlich wie ein Fuchs mit seinem feinen Gehör den Regenwurm unter der Erde hört, habe ich meine Antennen weit ausgefahren. Irgendwie spüre ich jetzt noch feiner, wie der Täter tickt: "Man kann mich nicht pieksen. Mir gehts gut. Mein Ego ist groß und das ist gut so. Es ist nicht aufgebläht. Ich habe alles unter Kontrolle." Ich möchte betonen, das ist nicht wilde Spekulation, sondern Intuition.

Als Tatort vermute ich den schönen Aussichtspunkt, wo die Klappbox gefunden wurde. Wir können nun noch lange hin-und herschreiben, wo der Tatort ist. Aber aus den spärlichen Hinweisen, die die Öffentlichkeit hat, ergibt sich für mich als Tatort der Aussichtspunkt. Die Polizei weiß da sicher mehr und wahrscheinlich ergibt sich ein sehr deutliches Bild, wenn man alle vorliegenden Hinweise unterbringen muss. Welches Bild das ist, werden wir erst erfahren, sobald der Täter vor Gericht gestellt wird.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 13:13
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Unsichtbare stellt sich selbst unsichtbar quasi vor die Polizeihochschule und protzt mit seiner Tat.
Ich habe hier schon mehrfach geschrieben, dass der Leichenfundort zwar in relativer Nähe (Luftlinie) zur Polizeischule liegt, aber beide eigentlich keine direkte Verbindung zueinander haben (Wald, keine unmittelbaren Wege). Am Osterwochenende hatte die Schule eh Ferien.
Der Ablageort ist perfekt für einen Täter, der vom Flughafen kommt und keine Zeit bzw. keine Nerven hat, zig Kilometer zu fahren sondern die Leiche so schnell wie möglich loswerden will. Perfekter gehts nicht. Ich bin die Strecke ein paar Mal abgefahren bzw. abgelaufen, sie führt durch vollkommen verlassenes Gelände (Ausnahme: Polizeischule). Diese stillgelegte Straße selbst ist auch perfekt, weil da kein Verkehr ist, man aber, wenn man will, trotzdem entlangfahren kann und keine Reifenspuren hinterlässt wie z.B. auf unbefestigten Wald- und Feldwegen. Bei Kälte und Nässe habe ich da auf der gesamten Strecke keinen einzigen Menschen getroffen.
Aber wahrscheinlich meinst du das alles, was du schreibst, gar nicht so ernst :-)


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13.08.2022 um 14:08
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Als Tatort vermute ich den schönen Aussichtspunkt, wo die Klappbox gefunden wurde. Wir können nun noch lange hin-und herschreiben, wo der Tatort ist. Aber aus den spärlichen Hinweisen, die die Öffentlichkeit hat, ergibt sich für mich als Tatort der Aussichtspunkt. Die Polizei weiß da sicher mehr und wahrscheinlich ergibt sich ein sehr deutliches Bild, wenn man alle vorliegenden Hinweise unterbringen muss. Welches Bild das ist, werden wir erst erfahren, sobald der Täter vor Gericht gestellt wird
Welcher Aussichtspunkt ? Da ist m.W kein Aussichtspunkt. Ein Aussichtspunkt ist per Definitiion eine gewisse Höhe mit Weitblick. Das kann ein Turm sein, eine Bergkuppe oä. Der Fundort der Box ist kein Aussichtspunkt.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Dieser Täter wird risikofreudiger, weil er das Bedürfnis hat zu protzen mit seiner Tat. Der Unsichtbare stellt sich selbst unsichtbar quasi vor die Polizeihochschule und protzt mit seiner Tat. Das wird ihm nun zum Verhängnis werden
Defintiv Nein. Die Tat war 2015 . Wie leben mittlerweile im Jahr 2022. In den 7 Jahren ist kein vergleichbarer Fall bekannt.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Aber nun hat der Täter verloren. Noch ein Fall ist offenbar geworden.
Welcher Fall ? Wieso hat der Täter verloren ?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 14:59
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Vielleicht hielt er BA so lange fest bis die von ihm vermutete Suchaktion vorüber war, so dass er sie danach ablegte. Oder er hatte ein Anti-Spürhund-Mittel (?). Irgendetwas in dieser Art muss es gewesen sein, dass die Leiche unentdeckt blieb.
Man ist ja sogar dem durch zwei Jogger gemeldeten Verwesungsgeruch nachgegangen, ohne den Leichnam bereits zu dieser Zeit zu finden. Die bereits nach dem entsprechenden RTL-Bericht aufgekommene Frage, wie es möglich ist, dass von Menschen wahrnehmbarer Verwesungsgeruch nicht bereits damals zum Auffinden des Leichnams geführt hat, wurde, so weit ich weiß, bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet.

Von einem Jäger weiß ich, dass Hunde mit ihrer feinen Nase bestimmte Gerüche meiden. Besonders unangenehm für Hunde sei, so sagte mir der Waidmann, der Geruch von Dieselkraftstoff bzw. dem chemisch eng verwandten Heizöl. Durchaus nachvollziehbar, wenn man sich beim Tanken ohne Handschuhe schon einmal Dieselkraftstoff auf die Haut gebracht hat.

Als "Anti-Spürhund-Mittel" könnte der Täter also die Zuwegung zum Ablageort mit Dieselöl präpariert haben - allerdings ist es schwer vorstellbar, dass Hundeführenden das Vermeidungsverhalten ihrer Hunde nicht aufgefallen sein sollte. Interessant wäre es dennoch, zu wissen, ob im Umfeld des Ablageortes Bodenproben entnommen wurden, mit denen sich eine solche Vorgehensweise beweisen ließe. Es könnte ein weiteres Mosaiksteinchen darstellen, dem Täter auf die Spur zu kommen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 15:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man ist ja sogar dem durch zwei Jogger gemeldeten Verwesungsgeruch nachgegangen, ohne den Leichnam bereits zu dieser Zeit zu finden.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Als "Anti-Spürhund-Mittel" könnte der Täter also die Zuwegung zum Ablageort mit Dieselöl präpariert haben - allerdings ist es schwer vorstellbar, dass Hundeführenden das Vermeidungsverhalten ihrer Hunde nicht aufgefallen sein sollte.
Wenn angeblich zwei Jogger den Verwesungsgeruch wahrgenommen haben, dann hätte er genauso auch den Leuten von der Polizei aufgefallen sein müssen. Ganz ohne die Reaktion der Hunde.

Daher glaube ich, dass entweder die Wahrnehmung der Jogger in irgendeiner Weise falsch war, oder dass man aufgrund eines Missverständnisses an der falschen Stelle gesucht hat. Also z. B. weil die Jogger sich nicht mehr an die Stelle erinnern konnten, wo sie den Geruch wahrgenommen haben.


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13.08.2022 um 16:19
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Welcher Aussichtspunkt ? Da ist m.W kein Aussichtspunkt.
Man kann von da ganz gut Büchenbeuren überblicken und umgekehrt ist der Platz vom Ort gut einsehbar, aber unter "Aussichtspunkt" würde ich auch was anderes verstehen. Es ist halt eine kleine Anhöhe.


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13.08.2022 um 17:42
@brigittsche Der Geruchssinn bei Menschen ist höchst unterschiedlich ausgeprägt. Ich hatte selbst früher einen phänomenal feinen Geruchssinn, den ich leider bei einer starken Erkältung eingebüßt und nie wieder ganz zurück gewonnen habe.

Was ich sagen will: Da haben wohl Jogger etwas wahrgenommen, das vielleicht nicht jeder Durchschnittsmensch riechen konnte, sonst wären ja auch weitere Hinweise eingegangen. Allerdings glaube ich, dass viele Menschen heute gar keinen Verwesungsgeruch kennen bzw. diesen ggf. gar nicht als solchen zuordnen können. In der Natur finden sich ja allerhand unterschiedliche Gerüche, und nicht alle davon sind angenehm.

Hunde im allgemeinen, und Leichenspürhunde erst recht, müssten Verwesungsgeruch, den Menschen vernommen haben, allemal wittern können. Und hier wurden ja später tatsächlich die sterblichen Überreste gefunden; insofern halte ich ein fehlerhafte Wahrnehmung der Jogger für unwahrscheinlich.

Ich finde tatsächlich die Frage interessant, warum ausgebildete Hunde darauf hin nichts gefunden haben sollen.

Ich finde die Überlegung schon gerechtfertigt, ob auch hier der Täter einfach nur Dusel hatte, oder über spezielles Wissen verfügte, das eine schnellere Entdeckung verhindern konnte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 18:29
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Hunde im allgemeinen, und Leichenspürhunde erst recht, müssten Verwesungsgeruch, den Menschen vernommen haben, allemal wittern können.
Nun, es ist ja wohl so: Die Hunde haben den Geruch nicht wahrgenommen UND die Leute von der Polizei (mit oder ohne Hund) nicht UND es gibt keine anderen Zeugen für diesen Geruch. Dass die jetzt alle keinen ausgeprägten Geruchssinn haben, während die Jogger Supernasen sind (die dann aber komischerweise nicht mehr zu der Stelle zurückfinden) glaube ich eher nicht.

Da würde ich es schlichtweg für wahrscheinlicher halten, dass die Wahrnehmung nicht korrekt war oder ein Irrtum in der Örtlichkeit vorlag als dass der Täter über irgendwelches Geheimwissen verfügt, mit dem es ihm gelingt, Hunde in die Irre zu führen obwohl der Verwesungsgeruch zumindest zeitweise selbst für Menschen wahrnehmbar gewesen sein soll.

Eine andere Erklärung könnte sein, dass sich z. B. die Wetterbedingungen geändert haben und der Geruch dann (z. B. bei niedrigerer Temperatur oder anderen Windverhältnissen) innerhalb kurzer Zeit nicht mehr feststellbar war. Aber da kenne ich mich nicht aus.


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13.08.2022 um 18:58
@brigittsche
Es ist sehr schwierig a.m.S. den Geruch zu lokalisieren, durch veränderte Luftströme, Wind, Windrichtung, Temperaturen u.ä..
Ich hatte in jungen Jahren so ein schlimmes Erlebnis, in der Wohnung meines damaligen Freundes. Meine Nase roch immer im
zu dieser Zeit, teilweise schlimmer, bis weniger starke Verwesungsgerüche. im Liegen in der Nacht war es am Schlimmsten.

Ich Habe nicht locker gelassen, dass zu lokalisieren, und wir sind dann auf eine Wohnung, im Innenhof viele Meter entfernt
gekommen, die schräg gegenüber lag, wo eine Katze schrecklich miaute, am offenen Fenster. Wir haben die Polizei verständigt,
und dort fand man eine tote Person, es war ein Drogensüchtiger Mann, der Briefkasten quoll über. Es war ein schreckliches
Erlebnis, dass sich tief in meinem Bewusstsein eingegraben hat, und der Gestank ist, je näher man kommt, bestialisch.

Es war sehr heiß auch im Hochsommer, und da wir uns dort selten aufhielten in der Wohnung meines Freundes, und mehr bei
mir gewohnt haben, hat es 14 Tage gedauert, bis wir diese Meldung machen konnten.

Ich wollte damit sagen, dass es auch im Fall B.A. schwierig gewesen sein kann, für die Jogger, für die Polizei, Spürhunde, die
Stelle zu lokalisieren, wo es genau her kam.


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13.08.2022 um 19:29
Zitat von ClearWaterClearWater schrieb:Ich wollte damit sagen, dass es auch im Fall B.A. schwierig gewesen sein kann, für die Jogger, für die Polizei, Spürhunde, die
Stelle zu lokalisieren, wo es genau her kam.
Das meinte ich ja, als ich schrieb, dass die Jogger möglicherweise einem Irrtum erlegen sind und die Stelle dann nicht mehr wiederfinden konnten.


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13.08.2022 um 19:56
@brigittsche Das, was @ClearWater geschrieben hat, klingt doch nachvollziehbar. Ich habe auch einmal Verwesungsgeruch im Freien wahrgenommen und war gleichfalls über mehrere Tage nicht in der Lage, die Herkunft des Geruchs zu lokalisieren.

Dieser Geruch ist allerdings zugleich so unangenehm wie charakteristisch, dass eigentlich kein Vertun möglich ist. Insofern halte ich einen Irrtum der Jogger für unwahrscheinlich, glaube aber auch, dass es ausgesprochen schwierig sein kann, die Herkunft eines solchen Geruchs zu lokalisieren.

Ich vermute, wenn das Tier bzw, der Mensch vergraben ist, sich der Geruch möglicherweise keinen direkten Weg zur Nase eines Menschen bahnt. Das wäre ein denkbarer Grund dafür, dass die Lokalsiierung so schwierig ist.


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13.08.2022 um 20:15
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das meinte ich ja, als ich schrieb, dass die Jogger möglicherweise einem Irrtum erlegen sind und die Stelle dann nicht mehr wiederfinden konnten.
Da gibt es mMn noch einen Grund, warum die Stelle für
alle Beteiligten so schwer (wieder-) zu finden war...

Dann wären die Jogger nicht einem Irrtum erlegen(!),

sondern: es herrschen schlicht und ergreifend nicht jeden
Tag die gleichen Wetter- bzw. die gleichen Windverhältnisse.

Eine exakt gleiche Richtung, aus der der eigentlich unverkennbare
Geruch kommt, wird es auf den darauffolgenden Tagen kaum
gegeben haben.

Ganz im Gegenteil sollte man Joggern, die so umsichtig sind,
und diese Geruchswahrnehmung der Polizei melden, was sehr
löblich ist, nicht einfach ihre Wahrnehmung absprechen,
sondern eigentlich dankbar sein...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 20:28
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:nsofern halte ich einen Irrtum der Jogger für unwahrscheinlich, glaube aber auch, dass es ausgesprochen schwierig sein kann, die Herkunft eines solchen Geruchs zu lokalisieren.
Also wenn ich irgendwo im Wald Verwesungsgeruch zu riechen glaube und dies melde, dann führe ich doch die Polizei an die Stelle, wo mich diese Empfindung (=Verwesungsgeruch) ereilt hat: "Hier, hier war das!".

Und dann beginnt man naturgemäß von dort aus mit der Suche. Nun reden wir hier aber nicht von einer Situation wie sie @ClearWater oben beschrieben hat, nämlich mehreren aneinanderstoßenden Gebäuden mit jeweils mehreren Stockwerken und darin Wohnungen mit teils verschlossenen Fenstern und Türen.

Sondern von einem ebenen Gelände in dem der Geruch nicht durch verschlossenen Türen oder durch Wände abgehalten bzw. umgelenkt wird sondern sich einigermaßen frei ausbreiten kann und wo man auch nicht erst einmal treppauf, treppab laufen muss um überhaupt einordnen zu können, wo das denn herkommt.

Und ich glaube nicht, dass sich Verwesungsgeruch im Freien über Kilometer weit verbreiten kann, so dass es ewig weit bis zum Ausgangspunkt ist. Heißt also: Die Stelle, wo das gerochen wurde, muss einigermaßen nahe zu der Stelle sein, wo die Leiche lag. Ich verweise hier auf Tanja Gräff, die in einem Baum nicht weit entfernt von einem Haus mit zahlreichen Wohnungen hing, und wo keiner der Bewohner etwas gerochen hat, wo sich also der Geruch nicht so weit ausgebreitet hat (Unsicherheitsfaktor ist hier aber, zugegebenermaßen, die Art und Weise, wie die Verwesung abgelaufen ist, das könnte anders als im Fall BA gewesen sein, weil die Leiche nicht auf dem Boden lag).

Also gibt es doch nur zwei Möglichkeiten: a) die Stelle, von der aus gesucht wurde war nicht die richtige, oder b) der Geruch hatte sich, durch irgendwelche äußeren Umstände (Temperatur, Wind....) verflüchtigt. c) dass man nicht sorgfältig gesucht hat, glaube ich eher nicht, wenn sogar Hunde angefordert wurden.
Zitat von RedRobinRedRobin schrieb:Eine exakt gleiche Richtung, aus der der eigentlich unverkennbare
Geruch kommt, wird es auf den darauffolgenden Tagen kaum
gegeben haben.
Ich glaube kaum, dass die Jogger überhaupt etwas dazu gesagt haben, aus welcher Richtung ihrer Meinung nach der Geruch kam. Wenn sie das hätten einordnen können ("Der Geruch kommt von da hinten links, hinter dem dicken Baum!") wären sie doch wohl selbst erst einmal gucken gegangen, alleine schon um sich nicht zu blamieren und die Polizei zu einem verendeten Wildschwein zu führen.
Also werde sie etwas gesagt haben, wie bereits oben angedeutet "Hier, hier war das wo ich die Verwesung gerochen habe!"

Und dann beginnt man von dort aus kreisförmig zu suchen.
Zitat von RedRobinRedRobin schrieb:Ganz im Gegenteil sollte man Joggern, die so umsichtig sind,
und diese Geruchswahrnehmung der Polizei melden, was sehr
löblich ist, nicht einfach ihre Wahrnehmung absprechen,
sondern eigentlich dankbar sein...
Darum geht es mir doch gar nicht! Nur muss ja wohl irgendetwas schiefgelaufen sein, denn sonst hätte man die Quelle des Geruchs ja gefunden, oder? Und dazu gehört eben auch die Möglichkeit, dass die Stelle "Hier, hier habe ich die Verwesung gerochen!" vielleicht schlichtweg nicht richtig war, weil man sich nicht mehr genau erinnern konnte, wo das denn nun gewesen ist.


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13.08.2022 um 21:02
@brigittsche
wenn man joggt hat man ein bestimmtes Tempo drauf, bis es in der Nase ankommt, kann man auch evtl. deshalb es schlecht lokalisieren,
zusätzlich durch die Geschwindigkeit, und Wind, etc. was ich geschildert habe.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.08.2022 um 21:08
Man sollte vielleicht in diesem Zusammenhang erwähnen, dass Hunde, im Gegensatz zum Menschen, auch räumlich riechen und sich eine entsprechende Vorstellung vom Szenario machen können:
Hunde können sogar räumlich riechen, da ihre Nase rechts und links unterscheiden kann. Das befähigt sie auch dazu, einer alten Duftspur zu folgen. Und sie „schmecken“ sogar Gerüche mit dem sogenannten Jacobsonschen Organ, das sich im Gaumen befindet.
Quelle: https://www.welt.de/kmpkt/article174280187/Hunde-koennen-sich-bildlich-vorstellen-was-sie-riechen.html

Im Umkehrschluss muss man sagen, dass wir Menschen das eben nicht können, und, wenn wir einen Geruch wahrnehmen, vermutlich nur heuristisch ermitteln können, woher dieser stammt. So wird es den Joggern ergangen sein - sie nahmen einen Geruch wahr, konnten aber nicht genau sagen, woher. Dass man sich in dem Moment einen markanten Punkt merkt, um die Stelle wiederzufinden, ist zwar hilfreich, sagt aber vermutlich nichts über Richtung und Entfernung der Geruchsquelle aus.


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13.08.2022 um 21:35
Zitat von ClearWaterClearWater schrieb:wenn man joggt hat man ein bestimmtes Tempo drauf, bis es in der Nase ankommt, kann man auch evtl. deshalb es schlecht lokalisieren,
zusätzlich durch die Geschwindigkeit, und Wind, etc. was ich geschildert habe.
Nochmal, da es offensichtlich nicht richtig rüberkam: Wenn ich Verwesungsgeruch bemerke, dann setzt diese Empfindung an irgendeiner Stelle ein. Und diese Stelle kann ich dann benennen.

Es geht nicht darum, dass die Jogger angeben konnten WOHER der Geruch kam, sondern WO sie ihn zuerst bemerkt haben. Also etwa: "Hier, ich bin gerade an diesem dicken Baum vorbeigelaufen, da habe ich den Geruch gespürt!"

Mir ist schon klar, dass man beim Laufen erst einmal ein paar Sekunden und damit Meter weiterläuft bis man dann vielleicht sagt: "Du, riechst Du das auch?" "Ja, genau, es stinkt nach Verwesung!" aber wir reden hier nicht von einem Weg von zehn oder zwanzig Kilometern, auf dem man "irgendwo" Verwesung gerochen haben will.

Also muss die Wahrnehmung schon in einem gewissen Umkreis der Entstehungsstelle entstanden sein und sich anhand der Erinnerung eingrenzen lassen.

Und da kann die Erinnerung eben falsch sein, weil es halt nicht dieser dicke Baum war, an dem man vorbeikam als einem der Geruch aufgefallen ist, sondern ein anderer dicker Baum.


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