@sören42 sören42 schrieb:Nein, das riskierte man nicht. Denn der Bruder musste ja arbeiten und hätte erst um 19:00 Feierabend gehabt. Da es Ein-Mann/Frau-Schichten zu jeweils 12 Stunden immer waren und der DWD dort kein anderes Personal unterhielt, war das sogar vollkommen ausgeschlossen.
O.k., lassen wir den im Tower festgenagelten Bruder mal für 12 Stunden weg. Bleibt trotzdem die Möglichkeit, dass der Kollege für die nächste Schicht schon früher anrückte und sich im zweiten Appartement einrichtete. Und vorher auf dem Parkplatz das Auto stehen sah.
Oder einer der anderen Hausbewohner, der sie vielleicht kannte.
sören42 schrieb:Sie hätte also auch dort prima in ein anderes Fahrzeug einsteigen können. Und falls es irgendwer sonst im Appartmentkomplex gesehen hätte, im Zweifel irgendwie plausibel erklären können.
Klar
hätte sie können. Entscheidend ist aber: Sie
hat es nicht gemacht. Genausowenig, wie sie irgendjemandem erzählt hat, dass sie jemanden in der Umgebung des Hahn kannte.
Und wenn man nicht wollte, dass irgendjemand schief guckt oder dumme Fragen stellt, dann war das der effektivste Weg, das zu vermeiden.
sören42 schrieb:Sie hatte ja einen Parkplatz - kostenlos und dauerhaft. Meinst du, sie hat Einheimische nach einer diskreten Parkmöglichkeit in der Nähe des Flughafens gefragt, bei der Wahrscheinlichkeit, dort in den Fokus der Ordnungshüter zu geraten, möglichst gering ist? Ich würde mal sagen, auffälliger geht es ja kaum.
Hatte sie im Zusammenhang mit ihrer Arbeit. Solange es da nur B.A. und die Arbeit gab oder meinetwegen B.A. und die Wanderung von der Unterkunft aus in der schichtfreien Zeit, war das in Ordnung.
Wochenarbeitszeitende, noch ´ne Mütze voll Schlaf oder sofort auf den Heimweg und dort ausruhen. Alles in Ordnung.
Keine Auffälligkeit, keinerlei Ansatzpunkt für Fragen in dem Stil: "Du, der Dings hat mir erzählt, er hätte Dein Auto mittags noch vor der Unterkunft gesehen. Hat gedacht, Du hättest vielleicht ´ne Panne, wollte fragen, ob er helfen kann und hat Dich nicht angetroffen. Was war denn da los? Muss der Wagen mal in die Werkstatt?"
Nun scheint es, dass es dort ab einem Zeitpunkt X jemanden gab, mit dem B.A. zumindest einen Teil ihrer Freizeit am Hahn verbrachte. Ohne das an die große oder irgendeine Glocke zu hängen. Warum auch nicht?
Sie musste also nicht rumrennen und Einheimisch
e fragen.
Einer reichte, ihr Bekannter. Und der war so unauffällig, dass ihn bislang noch keiner kennt. Und, um Dich abgewandelt zu zitieren: "Ich würde mal sagen,
unauffälliger geht es ja kaum."
sören42 schrieb:Viel einfacher wäre es doch gewesen, wenn einem schon der Parkplatz vor dem Appartmentkomplex 669 zu gefährlich erscheint, obschon sie ja nichts zu verbergen hatte (Wanderbekanntschaft), einen regulären bewirtschafteten Parkplatz aufzusuchen. Aber der hatte vor allem aus Tätersicht einen Haken: Eine Woche steht man da nicht unbeobachtet.
Die Parksituation in Lautzenhausen war zu der Zeit recht "speziell". Durch den Flughafen völlig überfordert. Ein paar öffentliche Parkplätze mit Höchstparkdauer von zwei Stunden, sonst jedes Handtuch horrend teuer und von den Einheimischen mit Vorliebe an Flugreisende vermietet. Es war Ostern. Reisebetrieb. Da ging einfach nix.
Der Gemeindehausparkplatz war in der Situation
die Parkoase und, weil für Gäste des Gemeindehauses ohne zeitliche Begrenzung, eine parkscheiben- und knöllchengeierfreie Zone.
Um dort eine Knolle zu kassieren musste erst ein Gemeindehausangestellter ( eine gemeindehausassoziierte Person, die Organisationsform des Gemeindehauses ist mir nicht näher bekannt, man kann es für Feiern oder Veranstaltungen buchen ) das Ordnungsamt rufen. Das war an Ostern wohl nicht zu erwarten. Also hatte man den Samstag ein paar Stunden frei parken. Wie der Nachgang zeigt, sogar länger bis sich auf Aufruf jemand meldete, der das vermisste Auto gesehen hatte.
sören42 schrieb:Deshalb erscheint mir die Wahl dieses Parkplatzes tätermotiviert zu sein.
Deshalb erscheint mir die Wahl dieses Parkplatzes von einem einheimischen Bekannten ( der später Täter wurde ) zumindest beeinflusst zu sein. So weit sind wir doch gar nicht auseinander. Wer weiß, wie oft das Auto da vorher schon ein paar Stunden unauffällig rumgestanden hatte.
MfG
Dew