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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.11.2021 um 17:59
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wenn sich an die Fakten gehalten wurde, bedarf es doch auch keiner Erinnerung an diese?
Auch hier ist es hilfreich, meinen Beitrag zu lesen. Ich habe doch erklärt was ich meine.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.11.2021 um 18:06
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und an diesem Punkt ist es gut, sich die wirklichen Fakten noch einmal in Erinnerung zu rufen.
Zunächst mal trenne ich Fakten nicht in wirkliche und unwirkliche Fakten ... so what.
Aber ferner sehe ich es nicht als unsere Aufgabe als User, anderen Usern die Fakten "in Erinnerung" zu bringen, so sich diese an die Fakten halten, und nur mMn. das Gespräch in eine Richtung geht, die mir nicht gefällt. Die Diskussion braucht Luft, um "atmen" zu können. Bist Du etwa derjenige, der hier vorgeben kann, wieviel Luftzufuhr angemessen ist?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.11.2021 um 21:48
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Die Diskussion braucht Luft, um "atmen" zu können. Bist Du etwa derjenige, der hier vorgeben kann, wieviel Luftzufuhr angemessen ist?
Nein, natürlich nicht. Nur ist es einer Diskussion ebenso abträglich, wenn man seine persönliche Meinung als feststehende Tatsache behandelt und gleich ungehalten ist, wenn man dummerweise auf die Realität hingewiesen wird. Damit wird die Diskussion nämlich genauso abgewürgt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.11.2021 um 22:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nur ist es einer Diskussion ebenso abträglich, wenn man seine persönliche Meinung als feststehende Tatsache behandelt und gleich ungehalten ist, wenn man dummerweise auf die Realität hingewiesen wird. Damit wird die Diskussion nämlich genauso abgewürgt.
Wohl wahr. Und das gute an diesem Forum ist ja u.A., dass es moderiert wird.
Und nun wünsche ich Dir eine schönen Abend.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.11.2021 um 22:49
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Sicher mögen Handschuhe vor der Verunreinigung von Griffflächen schützen, aber vor allem mit dem Sitz muss auf jeden Fall ein längerer Kontakt bestanden haben. Dabei keine Hautschuppen zu hinterlassen, ist so gut wie unmöglich.
Wieso? Wenn man zB Handschuhe und Mütze trägt. Dann ist es eher unwahrscheinlich Hautschuppen zu hinterlassen


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 00:16
Zitat von HaRuKaHaRuKa schrieb:Wieso? Wenn man zB Handschuhe und Mütze trägt. Dann ist es eher unwahrscheinlich Hautschuppen zu hinterlassen
Quatsch.du würdest staunen was wir Menschen eigentlich in mikroskopischen partikeln alles verlieren..an den Handschuhen und Mützen können sich innen und aussen auch Hautschuppen/Härchen befinden.. eine mütze bedeckt auch nicht das ganze gesicht..die backen/augen/nase alles frei wo genug Schuppen rausfallen..
Da brauch auch mal die nase auslaufen oder ganz wenig speichel irgendwo...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 01:15
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Insofern halte ich die Version, die lebende oder die tote BA sei durch einen Täter mit dem Auto transportiert worden, für sehr unwahrscheinlich. Ich glaube eher, dass sie selbst zu dem Parkplatz in Lautzenhausen gefahren ist und dort jemanden getroffen hat, zu dem sie ins Auto gestiegen ist bzw. der die Leiche vom Tatort mit dem eigenen Auto zum Ablageort transportiert hat.
Also unwahrscheinlich ist eigentlich jede Theorie gleichermaßen. Allerdings vermute ich, dass ein Täter zur Verbringung eines toten Opfers eher nicht sein eigenes Fahrzeug verwenden wird, wenn es auch anders geht. Das Risiko ist höher, wenn er damit gesehen wird und später irgendwelche Leichenrückstände nachweisbar sind. Auch ist nach wie vor fraglich, was zur Hölle Frau Ameis in Lautzenhausen gewollt haben soll bzw. mit wem sie sich dort hätte treffen sollen und warum.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 10:50
Wie in jedem anderen Fall hier auch, geht es auch bei dem Mordfall BA um Wahrscheinllichkeiten. In anderen Fällen wird von den Schwergewichten und alten Hasen des Forums unermüdlich darauf hingewiesen, doch folgende Grundannahmen zu beherzigen:

  • Die Spurenlage, die durch die EB kommuniziert wird, ist mit großer Wahrscheinlichkeit zutreffend.
  • Gegenstände, die von den EB im Zusammenhang mit der Tat präsentiert werden, haben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit der Tat zu tun.
  • Die bekannten und dem Tatopfer nahestehenden Personen sind überprüft, und wenn sie nicht als TV geführt werden, sind sie es für uns auch nicht.
  • Der luxemburgische Mafiosi, der bolivianische Gehirnchirurg und der Lottogewinner aus der Nachbarschaft sind Fiktion.

Auf diesen Fall angewendet heißt das, wenn die Poizei im Auto keine Fremdspuren sichern konnte, ist das Auto sehr wahrscheinlich nicht von einem Unbekannten gefahren worden.
Wenn die Polizei auf einer riesigen Tafel eine Klappbox abbildet, spielt sie wahrscheinlich eine Rolle in dem Fall.
Wenn die Polizei keine Kontakte vor Ort ermitteln konnte, gab es wahrscheinlich keine.
Des weiteren scheiden Ostereier, Lammfleisch, Biogemüse usw. aus, da man aus derlei Einkaufgewohnheiten für gewöhnlich kein Geheimnis macht.

@mitH2CO3 Was die "Containertheorie" anbelangt, ist dann das weiter entfernte Parken aus zweierlei Gründen denkbar:


  1. BA scheute keine Bewegung und keinen Fußmarsch. Ein paar Meter zum Container zu gehen, war für sie wohl eher sportliche Herausforderung denn lästiger Gang.
  2. In unmittelbarer Nähe von Glascontainern sind oft Scherben. Wer jemals eine im Reifenprofil hatte, parkt grundsätzlich nicht direkt neben einem Glascontainer.


Der oder die Täter können BA auch beim Glaseinwurf überwältigt haben. Es geht ja nicht nur um Trinkflaschen. Wenn im Appartement kein TK-Fach vorhanden war, kommen auch andere Gläser in Betracht. Im Glas werden verkauft Sauerkonserven, Senf, Gewürze, Nudelsaucen, andere Saucen, Kompott, Obstkonserven. Außerdem wollte BA wohl ihre Zelte am Hahn abbrechen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 10:54
@sallomaeander
Aber wie wahrscheinlich ist es, dass sie mitten im Ort überwältigt wird? Ich finde weiterhin, dass sich der Ort, an dem die gewohnt hat, viel mehr anbietet. Und dass keine Spuren im Auto gefunden wurden, kann tatsächlich viele Gründe haben. Wirklich schade, dass dieser Fall immer noch nicht gelöst werden konnte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 12:22
Danke erst mal für Deine Analyse nach Wahrscheinlichkeiten und das "erden" der Diskussion. Leider läuft in der Diskussion sehr oft einiges durcheinander, z.B. werden die Aussagen der Ermittler angezweifelt, das Statement der Tochter aber dann als Tatsache hingestellt - obwohl das lediglich nur eine sehr persönliche Einschätzung ist. Insofern hilft es, sich hin und wieder mal bewußt zu machen, welche Eckpunkte als gesichert gesetzt werden können und welche Erklärungen für die Leerstellen wie wahrscheinlich sind.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Der oder die Täter können BA auch beim Glaseinwurf überwältigt haben.
Allerdings frage ich mich hier, ob es sich dabei um einen Bekannten von BA gehandelt haben soll - also jemand der ihr gezielt aufgelauert hat und auch genau sie dort treffen wollte - oder um einen Zufallstäter.

Den Zufallstäter halte ich für eher unwahrscheinlich, aufgrund:

- des Ortes - einerseits mitten im Ort, allerdings auch in einem sehr kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, ein Fremder schnell auffällt und man auch wenn es recht früh am Samstagmorgen ist, jederzeit damit rechnen muss, dass zufällig jemand um die Ecke biegt oder aus dem Fenster schaut

- der Uhrzeit - wenn ich auf der Suche nach einem Opfer wäre, würde ich mich eher nicht zu der frühen Stunde am Samstagmorgen auf die Lauer legen, denn es kommen eher wenig geeignete Opfer vorbei, gleichzeitig ist es aber hell und man kann gut gesehen werden

- dem Tatmotiv - wie soll man sich das vorstellen? Eine triebgesteuerter Täter fasst den Entschluss, "sich jetzt mal eine Frau zu holen" und fängt dann die erstbeste weg? Oder jemand kommt zufällig vorbei, sieht eine einzelne Frau und denkt, dass die Gelegenheit gerade günstig ist.

- der DNA - ich gehe davon aus, dass die Polizei mittlerweile Täter-DNA hat (von Gegenständen am Fundort). Ein Triebtäter würde ich nicht als Einzeltäter einschätzen, denn er war je erfolgreich mit seiner Tat in dem Sinne, dass er nicht erwischt wurde, es wäre dann sehr wahrscheinlich, dass er nach einiger Zeit eine solche, ähnlich gelagerte Tat wieder begehen würde. Dann wäre der Polizei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zumindest eine Passung mit den DNA-Spuren im Fall BA aufgefallen (außer die Tat ist bisher nicht entdeckt worden oder es konnten auch da zunächst keine Fremd-DNA-Spuren gesichert werden).

- Wahrscheinlichkeit - solche Zufallstäter sind statistisch gesehen einfach total selten.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 12:55
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Aber wie wahrscheinlich ist es, dass sie mitten im Ort überwältigt wird? Ich finde weiterhin, dass sich der Ort, an dem die gewohnt hat, viel mehr anbietet. Und dass keine Spuren im Auto gefunden wurden, kann tatsächlich viele Gründe haben. Wirklich schade, dass dieser Fall immer noch nicht gelöst werden konnte.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf diesen Fall angewendet heißt das, wenn die Poizei im Auto keine Fremdspuren sichern konnte, ist das Auto sehr wahrscheinlich nicht von einem Unbekannten gefahren worden.
Wenn die Polizei auf einer riesigen Tafel eine Klappbox abbildet, spielt sie wahrscheinlich eine Rolle in dem Fall.
Wenn die Polizei keine Kontakte vor Ort ermitteln konnte, gab es wahrscheinlich keine.
Des weiteren scheiden Ostereier, Lammfleisch, Biogemüse usw. aus, da man aus derlei Einkaufgewohnheiten für gewöhnlich kein Geheimnis macht.
Es gibt zum einen die Aussagen des Bruders und Arbeitskollegen sowie die Aussage der Flughafenkollegin aus dem Terminal.

Der Bruder sagte aus, dass er abends anreiste und da ihr Auto geparkt vor dem App.Haus 669 gesehen haben will. Er hätte dann seines daneben geparkt. Weiter will er die Klappkiste in ihrem App. gesehen haben. An den Inhalt erinnert er sich nicht.
Der Bruder sagte weiter aus, dass die Geschwister am Karsamstag ab 7.00 Uhr ca. eine dreiviertel Stunde gequatscht hätten, bevor die Schwester den Tower verließ.

Die Flughafenangestellte will Birgit Ameis um 8.00 Uhr am Karsamstag nach Dienstsschluss im Terminal auf Höhe eines Backshops gesehen haben.

Bei einer Untersuchung der Polizei am Parkplatz am Gemeindehaus in Lautzenhausen in der Mühlenweg wurden Hunde eingesetzt, nachdem das Auto freitags in der Osterwoche gefunden wurde. Am roten Renault wurde begonnen und gleich danach brach der Hund ab. Das heißt eigentlich, dass es von Birgit Ameis am Parkplatz keine Spur gab, sonst hätte sich der Hund in Bewegung gesetzt und eine Fährte verfolgt. Hat er aber nicht gemacht.
Wir sind wieder beim Thema Mantrailerhunde. Ein Mantrailer verfolgt nur Geruchspartikel von lebenden Menschen. Wäre sie an diesem Parkplatz zu Tode gekommen, ändern sich die Geruchspartikel. Einfach gesagt, für einen Mantrailer endet dann neben ihrem Auto die Spur, weil sich auch der Geruchscocktail des Opfers ändert. Der Hund stellt quasi nur einen Vergleich an: Geruchsspur zu Ende. Er stellt die Arbeit ein. Er würde selbst einen möglichen Leichnam, der da folglich da abgelegt ist nicht erkennen bzw. er kann mit Leichengeruch nichts anfangen. Denn er ist nicht darauf trainiert. Spekulation: War es Glück oder Wissen für den Täter, wenn er den leblosen Körper von Birgit Ameis jetzt schnellstmöglich verdingen bzw. wegschaffen konnte?
Die abreißende Spur hieße dann aber auch, dass sie ihr Auto nicht abgestellt hatte und dann mit Altglas an den Container lief. Ihr Geruchsspur war ja nicht vorhanden.

Aber interessant ist doch der ausgewählte Parkplatz an der Mühlenweg. Er ist der letzte bei der Einfahrt von der Dorfmitte/Hauptstraße. Direkt danach gibt es den großen Parkplatz hinter dem Gemeindezentrum. Zum einen ist dieser Parkplatz von der Hauptstraße überhaupt nicht einsichtbar und zum anderen kann man zu Fuß weiterlaufen, um wieder zum Flughafen zu gelangen. Sollte der mögliche Täter sein Auto dort im Umkreis abgestellt haben, hatte er zwei Möglichkeiten wieder auf die B 50 zu gelangen. Er musste an der Einmündung Hauptstraße links oder rechts gefahren sein. Links ist die kürzere Variante, die ihn auch wieder zurück zum Flughafen bringen würden und rechts fährt er bis zur Büchenbeuerer Straße. Dort kommt man dann direkt an der Shell-Tankstelle und Bohr-Busunternehmen heraus, die eine Auffahrt zur B50 hat. So gesehen hätte der Täter den Parkplatz am Gemeindehaus gut gewählt. Auto bleibt verborgen, was sich sieben Tage bewahrheitete und er konnte sich schnell aus dem Mikrokosmos Flughafen/Lautzenhausen entfernen. Die Abfahrt über die Tankstelle scheint sogar noch besser gewesen zu sein, denn erfahrungsgemäß herrscht am (Kar)-Samstag ab 8.00 Uhr schon eher viel Verkehr um und an der Tankstelle und da fallen ehrlich gesagt einzelne Autos nicht auf bzw. durchs Raster. Wobei der Täter auch noch die Möglichkeit hatte, dort im Carwash sein vlt. verdrecktes Auto zu waschen und erste Spuren außen am Auto zu entfernen. Fällt auch nicht auf, weil viele Verkehrsteilnehmer ihr Heilix Blechle am Wochenende und speziell vor Ostern waschen, hegen und pflegen, um hernach mit einem glänzenden Auto die österlichen Pflichtbesuche zu absolvieren.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 13:33
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Ein Mantrailer verfolgt nur Geruchspartikel von lebenden Menschen.
Woher stammt den diese Aussage? Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen einem Mantrailer- und einem Leichenspürhund. Aber ich hätte gerne einen Beleg für die Behauptung, dass Mantrailer-Hunde die Spur eines frisch-toten Menschen nicht verfolgen würden - denn in diesem Fall müsste BA ja am Parkplatz getötet und dann in einem anderen Auto fort geschafft worden sein, d.h. das Opfer wäre bei der Losfahrt maximal wenige Minuten tot. Zu diesem Zeitpunkt ist also nicht davon auszugehen, dass sich schon Fäulnisprozesse und damit Leichengeruch entwickelt hätte.


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15.11.2021 um 14:17
@cododerdritte

im Thread Kriminalfälle und Spürhunde - was können diese Tiere leisten?
hat eine Ausbilderin für Leichenspürhunde auf viele Fragen zum Thema geantwortet, bspw.:
Zitat von Evil-EveEvil-Eve schrieb am 22.11.2016:Es gibt zwei Kategorien von Diensthunden. Zur ersten zählen Mantrailer, Fährtenhunde und Bluthunde. Diese Suchhunde folgen einer Spur, einem Trail. Der Weg ist also das Ziel. Zur zweiten gehören Sprengstoffspürhunde, Brandmittelspürhunde, Rauschgiftspürhunde, Geruchsmittelvergleichshunde und eben Leichenspürhunde. Diese folgen keinem Trial, sondern suchen gezielt einen bestimmten Ort. Das Ziel ist das Ziel.
Zitat von Evil-EveEvil-Eve schrieb am 22.11.2016:Hat nun jemand Versterbendes oder frisch Totes in einem Auto gelegen, riecht das ein Leichenspürhund meiner Meinung nach SOFORT. Weil aber nicht jede Leiche in für die Hundenase idealen Umgebungsgegebenheiten liegt, geht man davon aus, dass ein Hund ab einer Verweildauer von 2-4 Stunden absolut zuverlässig erkennt. Aber: in der Regel werden Leichen eingepackt, in Decken die später weggeworfen werden, in Säcke oder Kisten. Ist der Hund dann quasi ausschliesslich auf einen Duftkanal, also eine Duftwolke, angewiesen, rechnet man nochmals einige Stunden Mindestverweildauer, weil Moleküle so lange brauchen um sich in der Luft zu entfalten. Es kommt also wie immer auf die Umstände an.
Kriminalfälle und Spürhunde - was können diese Tiere leisten? (Beitrag von Evil-Eve)


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 14:30
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:im Thread Kriminalfälle und Spürhunde - was können diese Tiere leisten?
hat eine Ausbilderin für Leichenspürhunde auf viele Fragen zum Thema geantwortet, bspw.:
Ich lese da die umgekehrte Information: ab wann nach dem Eintritt des Totes ist ein Leichenspürhund in der Lage, eine Leiche zu riechen.

Aber die Behauptung, dass ein Mantrailer mit Eintritt des Todes die Person nicht mehr verfolgen kann, ist dort nicht belegt.

Natürlich verfolgen Mantrailer eine Spur, und eine Leiche läuft ja nicht mehr, legt also in der Regel auch keine kontinuierliche Spur.
Aber Mantrailerhunde können den Weg von Personen aufspüren, die in einem Auto gefahren sind, da die darin sitzenden Personen Duftpartikel auf der gefahrenen Strecke hinterlassen. Ich bezweifele, dass das Partikelverteilen in der Sekunde mit Eintritt des Totes abrupt aufhört. Einige der Geruchspartikel mögen aus dem Atemluft stammen (und die Atmung hört ja mit Todeseintritt sofort auf), aber andere sollten auch einfach Ausdünstungen von der Oberfläche der Person sein und da gehe ich von aus, dass das noch eine ganze Zeit anhält.

Ist aber meine Spekulation, ich habe dazu keinen Beleg gefunden. Aber eben auch nicht dafür, dass es andersherum ist, wie da behauptet wurde.


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15.11.2021 um 15:23
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:mitH2CO3 schrieb:
Wenn ich das mal komplett vereinfacht betrachte, könnte sie also irgendwo etwas geholt oder hingebracht haben (in dieser Box).
Sie zog keine Jacke an (die lag ja im Kofferraum), weil sie sich vermutlich nur kurz draussen befand.

So dachte ich auch mal , kann aber ein Trugschluss bedeuten. Der Täter könnte durchaus die Sachen nachträglich in den Kofferraum gelegt haben (Jacke, Umhängetasche). Falls der Täter den Flugmodus einstellte könnte das sogar sehr gut sein.
Ja genau, es kann ein Trugschluss sein, es muß aber nicht. Mit der derzeitigen Faktenlage sind zwei, drei Varianten vorstellbar.


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15.11.2021 um 16:30
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich verfolgen Mantrailer eine Spur, und eine Leiche läuft ja nicht mehr, legt also in der Regel auch keine kontinuierliche Spur. Aber Mantrailerhunde können den Weg von Personen aufspüren, die in einem Auto gefahren sind, da die darin sitzenden Personen Duftpartikel auf der gefahrenen Strecke hinterlassen.
Ich habe neulichden Mann einer Bekannten aufgetan, von dem ich zwar wusste, dass er bei einer Polizeibehörde arbeitet, aber eben nicht, dass er dort ein Hundeführer ist. Einer seiner beiden Hunde ist ein Drogenspürhund am Flughafen, der andere ist ein Mantrailer.

Letztlich stimmt es, was du oben geäußert hast, aber ich wollte unbedingt wissen, wie die Erfolgsquote dieser Hunde ist. Das habe ich mich schon immer auch früher im Thread gefragt und habe nie eine zufriedenstellende Antwort bekommen. Jedenfalls erklärte mir dieser Polizist, dass die Erfolgsquote des Drogenhundes letztlich höher ist als die des Mantrailers. Es kann vorkommen, dass Mantrailer die Spur einer Person verlieren bzw. nicht richtig aufnehmen können. Das hängt von vielen (äußeren) Umständen ab. Die Quote eines Mantrailers liegt seiner Erfahrung nach bei 65-80 Prozent, aber niemals bei 100 Prozent... Wie gesagt, es ist die Berufserfahrung dieses Polizisten bzw. seiner Kollegen.

Wie das im Fall Ameis zu beurteilen ist, können wir hier nicht wissen.
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Aber interessant ist doch der ausgewählte Parkplatz an der Mühlenweg.
Der wurde meines Erachtens vom Täter so gewählt, dass er schnellstmöglich über diese Art Feldweg wieder zurück Richtung Flughafenareal kommen konnte. Man muss den Parkplatz mal bei Maps googeln, dann Richtung Eckwäldchen und "Feldweg" drehen und Richtung Hahn gehen, da sieht man, dass dies fußläufig zum Hahn ist, und man ungefähr am Parkplatz des Flughafens wieder rauskommt.

Und ja, ich weiß, dass es keine Fremd-DNA im Wagen von Frau Ameis gab.
Es hat aber auch nie jemand behauptet, dass es die bei jeglicher Variante des Tathergangs geben müsste.


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15.11.2021 um 23:06
@sallomaeander : Alles richtig, was du schreibst, danke für die Zusammenfassung. Aber deutet dann nicht das
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf diesen Fall angewendet heißt das, wenn die Poizei im Auto keine Fremdspuren sichern konnte, ist das Auto sehr wahrscheinlich nicht von einem Unbekannten gefahren worden.
und das
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn die Polizei keine Kontakte vor Ort ermitteln konnte, gab es wahrscheinlich keine.
doch wieder auf einen Täter aus dem engsten Freundes- oder gar Familienkreis?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber Mantrailerhunde können den Weg von Personen aufspüren, die in einem Auto gefahren sind, da die darin sitzenden Personen Duftpartikel auf der gefahrenen Strecke hinterlassen.
Das wurde, u.A. kürzlich im Scarlett-Thread, als Urban Legend dargestellt. Die Mantrailer können vieles, aber wohl nicht alles. Ich kenne mich da auch nicht aus, aber als Laie kommt mir das Verfolgen von Duftpartikeln aus Autos auch komisch vor. Wie soll das gehen? Es heißt immer, durch die Lüftung, aber was wenn die zu ist? Überhaupt wenn das Auto zu ist, dann kommt da nix mehr raus. Und selbst wenn - Hautschuppen oder Geruchsmoleküle aus einem 150 / 180 /200 km/h fahrenden Auto kann glaub ich der beste Mantrailer nicht mehr erriechen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.11.2021 um 23:59
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Und selbst wenn - Hautschuppen oder Geruchsmoleküle aus einem 150 / 180 /200 km/h fahrenden Auto kann glaub ich der beste Mantrailer nicht mehr erriechen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Spur bei einem sehr schnell fahrenden Auto sehr dünn wird, ggfls. auch zu dünn für die Nase eines Hundes. Allerdings geht es hier ja um ein Auto, dass aus der Parkposition über den Parkplatz, dann innerhalb des Ortes und dann evtl. über Feld-/Wald-/Wirtschaftswege zum Fundort der Leiche gefahren sein müsste. Auf dem Parkplatz und innerhalb des Ortes wird das Auto recht langsam unterwegs gewesen sein.

ZU der Frage, ob Mantrailer in der Lage sind, die Spur einer Person, die im Auto gefahren ist, nachverfolgen können, habe ich gerade einen interessanten Podcast gehört, in dem zwei Mantrailer die Polizisten unabhängig von einander vom Fundort eines ausgebrannten Autos auf einem Autobahnparkplatz bis zum Wohnhaus des Täters geführt haben (der Täter war mit einem zweiten Auto von dort weg gefahren):

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/spurdertaeter/audio-spur-taeter-mord-goldhaendler-mantrailer100.html


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16.11.2021 um 09:39
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Aber deutet dann nicht das

Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:
Auf diesen Fall angewendet heißt das, wenn die Poizei im Auto keine Fremdspuren sichern konnte, ist das Auto sehr wahrscheinlich nicht von einem Unbekannten gefahren worden.

und das

Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:
Wenn die Polizei keine Kontakte vor Ort ermitteln konnte, gab es wahrscheinlich keine.

doch wieder auf einen Täter aus dem engsten Freundes- oder gar Familienkreis?
Ich denke, dass diese Folgerung einerseits naheliegend, andererseits aber nicht weitreichend genug ist. Die fehlenden Fremdspuren im Auto können am einfachsten dadurch erklärt werden, dass nicht etwa ein weiterer legitimer Benutzer das Auto gefahren hat, sondern gar niemand anderes als BA selbst. Dass es wahrscheinlich keine Kontakte vor Ort gab, die außerhalb der Arbeitssphäre liegen, lenkt die Aufmerksamkeit zum einen auf diesen berufsbedingten Bekanntenkreis, zum anderen aber auch auf eine bislang mehr oder weniger unbekannte Person.

Zu den Fakten in diesem Fall gehört auch die Physis des Tatopfers. In den https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/lohmar/zuletzt-am-flughafen-frankfurt-hahn-gesehen-birgit-a--aus-lohmar-wird-vermisst---polizei-schliesst-straftat-nicht-aus-988544?cb=1637045647035& wird BA als ca. 165 cm groß und schlank beschrieben. Laut einer Tabelle der gesunden Gewichtsspannen könnte BA demnach zwischen 54 und 68 kg gewogen haben, wobei ich nach den bekannten Fotos eher vom unteren Bereich dieser Spanne ausgehe.

Es stellt sich mir die Frage, ob BA nicht von einem sehr kräftigen Täter bzw. mehreren Tätern überwältigt und eventuell sogar über eine bestimmte Strecke weggetragen worden sein könnte.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:- des Ortes - einerseits mitten im Ort, allerdings auch in einem sehr kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, ein Fremder schnell auffällt und man auch wenn es recht früh am Samstagmorgen ist, jederzeit damit rechnen muss, dass zufällig jemand um die Ecke biegt oder aus dem Fenster schaut
Ob ein Mensch einem anderen Menschen an einem bestimmten Ort auffällt, hängt mMn von sehr vielen Faktoren ab. Je nach bestimmten Eigenschaften von Beobachtendem und Beobachteten ergeben sich bestimmte Attribuierungen. Davon hängt u.a. ab, ob wir eine Person als bedrohlich wahrnehmen oder ihr einen sozialen Status zuweisen, der diese Person überhaupt für uns "bemerkenswert" macht oder nicht.

Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass "Fremdheit" allein kein hinreichender Grund ist, Aufmerksamkeit zu erregen. Beispielsweise ist ein DHL-Zusteller in der Straße mit gewisser Wahrscheinlichkeit ortsfremd, erregt aber kein Aufsehen, da seine Anwesenheit beruflich motiviert ist. Durch seine soziale Rolle (Dienstleister) ist er als Person oder Individuum einem Betrachter vielleicht gleichgültig - es sei denn, er ist z.B. attraktiv und fällt dadurch einer annähernd gleichaltrigen Person besonders auf.

Zur Motivation des Täters: Ich schrieb bereits in einem früheren Beitrag, dass beim Tod einer Frau ein sexuelles Motiv immer im Raum steht. Wenn man sich ein wenig in die Incel-Thematik einliest, die ja u.a. auch beim Halle-Attentäter eine entscheidende Rolle gespielt hat, könnte auch ein sexuell frustrierter Täter ohne Chance auf eine Partnerschaft mit einem misogynischen Motiv in Frage kommen.

Aber das ist reine Spekulation. Ich denke, dass die eingesetzten Profiler der LKÄ NRW und RP sich aus den Fakten, die wir ja nur zum Teil kennen, bereits ein umfassendes Bild eines möglichen Täters gemacht haben werden.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.11.2021 um 13:57
@sallomaeander
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zur Motivation des Täters: Ich schrieb bereits in einem früheren Beitrag, dass beim Tod einer Frau ein sexuelles Motiv immer im Raum steht. Wenn man sich ein wenig in die Incel-Thematik einliest, die ja u.a. auch beim Halle-Attentäter eine entscheidende Rolle gespielt hat, könnte auch ein sexuell frustrierter Täter ohne Chance auf eine Partnerschaft mit einem misogynischen Motiv in Frage kommen.
Ich finde das Motiv auch für diesen Fall denkbar. Es wurde nichts geraubt/gestohlen (zumindest ist dergleichen nicht bekannt). Es handelte sich auch nicht um eine Geiselnahme. Man fand keine Hinweise auf mögliche, unbekannte Kontakte der Frau Ameis.

Ich finde da bleibt nicht wirklich viel übrig, außer ggf. ein Sexualdelikt. Während der Tat oder danach könnte sie getötet worden sein, und um seine Taten zu verdunkeln, legte der Täter das Opfer im Wald ab.


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