@alle:
Da zieht man sich mal ein paar Wochen ins outback zurück und hier brennt die Luft. Habe mich gestern durch die Reaktionen auf den L.B.-Film gearbeitet und bin verblüfft. Es hat sich was getan. Den Film habe ich mir ( noch ) nicht angesehen, dafür recht aufmerksam Eure Beiträge gelesen. Sind tolle Analysen dabei. Unbegreiflich, dass die Selbstmordthematik noch mal aufflackerte.
Gefallen hat mir natürlich auch, dass meine Vor-Ort-Recherche-Beiträge mal wieder nützlich waren.
Und das hier:
Kreuzbergerin schrieb:Die Beiträge des Users Dew sind durchgehend empfehlenswert.
musste schlicht und einfach auch mal gesagt werden. ;-) Vielen Dank für die Blumen. Sie machen mich erröten...
Weil´s gerade aktuell ist:
Mickelangelo schrieb:Weil auf dem Schild, welches @Dew gesehen hat, ausdrücklich drauf stand, daß man im Pink Hotel waschen kann/soll. Vielleicht gab es die Waschmaschinen im Appartmentkomplex ja erst später, also nach 2015, oder was weiß ich.
Das sehe ich ähnlich, 2015 kann die Situation eine andere gewesen sein. Die Diskrepanz zwischen dem Waschverbot und den 2017 vorhandenen Waschmaschinen hat sich mir nicht erschlossen. Möglicherweise richtete sich das Verbot auch nur an die "students" und deren private Wäsche und in der Waschküche wurde nur die gestellte oder meinetwegen die Bettwäsche gewaschen. Oder das Putzzeug.
Dass B.A. dort oder im "pink hotel" wusch, halte ich für wenig wahrscheinlich. Zu Hause hätte sie dazu mehr als genug Zeit gehabt. Und so lange, dass ihr die Wäsche ausging, war sie nicht durchgängig am Hahn.
Zurück zu Euren Reaktionen/dem L.B.-Film:
Für mich sind zwei Hauptpunkte interessant, aus denen sich aber viele Fragen ergeben. Leider weiß ich nicht, wie intensiv sich die Polizei damit befasst hat. Sicher sind alle Personen befragt worden, die Zutritt zu den beiden Appartements hatten oder im betreffenden Zeitraum im Gebäude untergebracht waren.
1.) Die Sache mit den geteilten Doppelappartements bis hin zu dem geradezu bizarr anmutenden Detail mit den Wechselmatratzen. Je mehr man darüber nachdenkt, desto absurdere Fragen/Möglichkeiten/Kombinationen fallen einem ein. Wie verrückt kann/darf ein Polizist da denken?
Ich muss zugeben, dass ich mir bis dahin nicht zu viele Gedanken darüber gemacht habe, wobei ich aber auf die Idee, die verschiedenen Nutzer der Zimmer hätten verschiedene Matratzen zum Selberwechseln, niemals gekommen wäre. Zumal es einen Wäscheservice für die Hausbewohner gab.
Leider fehlen hier Details. So ein Bett besteht ja nicht nur aus der ( mit einem ( Spann-? ) Betttuch ) bezogenen ( ? ) Matratze. Was war mit Deckbett, Kopfkissen, Überdecke? Diese Minimalausstattung gab´s wenigstens bei der Bundeswehr.
Schmiss man sich 2015 beim DWD in voller Montur auf den ( immerhin eigenen ) Strohsack, wenn man vor oder nach der Schicht noch ´ne Mütze voll Schlaf brauchte?
Wie oft wurde was gewechselt und von wem? Wer hatte da alles Zutritt?
Eine begrenzte Anzahl von Kollegen hatte also einen Schlüssel,
wahrscheinlich für
jeweils eins der zwei Appartements.
B.A. und ihr Bruder z. B. ,
wiederum wahrscheinlich für dasselbe. Weshalb ihr Bruder die von ihm gemachten Beobachtungen ( Matratze, Klappbox ) machen konnte, ohne dass wir dafür den Blick durch´s Fenster oder das offengelassene "Verbindungsbad" bemühen müssten. Und wie war das geregelt? Wenn man das Zimmer Richtung "nach Hause" verließ, ließ man dann das Bad offen oder machte man es zu? Und wenn es geregelt war, wurde sich da allgemein dran gehalten? Waren die Schlösser in Ordnung?
An irgendeine mechanische oder gar elektronische Einrichtung, die irgendwas an dem Verschlusszustand des Gemeinschaftsbades regelte, glaube ich nicht. Zu störanfällig für so ein Gebäude, in dem sich niemand gerne und lange aufhält und sich demzufolge niemand für irgendwas verantwortlich fühlt.
Nochmal zurück zu den Beobachtungen des Bruders.
Ist das zeitlich eingeordnet/einordnungsfähig,
wann er
welche Beobachtung machte? Die Klappbox ist hierbei fast egal, wann sah er die ordnungsgemäß weggeräumte Matratze?
Wenn die schon weggeräumt war, als er ankam, hatte B.A. nicht vor, sich nach der Schicht nochmal hinzulegen, bevor sie das Appartement verließ.
War sie hingegen noch im Bett, als er ankam, könnte das dafür sprechen, dass B.A. sich noch hinlegen wollte, bevor sie aufbrach.
Fragen über Fragen.
2.) Der Autoschlüssel. Einer von Euch hat die Erwähnung, dass der Autoschlüssel bei der Leiche gefunden wurde, als "Paukenschlag" bezeichnet. Das sehe ich genauso.
Für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass B.A. nicht nur ihr Auto selbst dort auf den äußersten Platz des Gemeindehauses brachte, und alles, was in dem Auto lag, selbst hineinlegte und auch in den Zustand brachte, in dem es aufgefunden wurde. So, wie es stand, konnte man
nicht den Parkplatz beobachten, sondern die Zufahrt, auf der sich jemand nähern würde, mit dem man sich treffen wollte.
Ich gehe davon aus, dass sie das freiwillig und arglos tat, obwohl ihr vielleicht der Parkplatz von einer orts- und knöllchengepflogenheitsvertrauten Person vorgeschlagen wurde oder auch die Drapierung des Abschleppseils oder die Flugmoduseinstellung des Handies nicht direkt auf "ihrem Mist gewachsen" sein müssen. Keine Kampfspuren, keine Fremdspuren.
Die Person, die ihr möglicherweise diese Vorschläge machte, hatte es auf Zeitgewinn abgesehen, bis das Auto auffiel. Selbst zum Zeitpunkt der Abstellung des Fahrzeuges
muss m. E. noch kein Verbrechen geplant gewesen sein, es kann aber.
Der Brötchenzeuge kann sich geirrt haben ( Zeugenaussagen schwächstes Glied ), muss aber nicht. In Anbetracht der Witterung verließ B.A. ihr Auto m. E. entweder einmal ( Brötchenzeuge hat sich geirrt, das Auto wurde erst nachmittags dort abgestellt ) oder zweimal ( Auto stand schon ab morgens da, B.A. und ihre Begleitung kamen nachmittags nochmal zurück, der Begleitung gelang es, nochmal Zeit mit B.A. rauszuschinden ) zu leicht bekleidet, da sie unmittelbar in ein anderes Fahrzeug stieg. Wenn das Auto schon seit morgens dort stand, hatte sie die Zwischenzeit ebenfalls wettergeschützt verbracht und sah auch keinen Grund, dass sich das jetzt ändern sollte.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass jemand anders das Auto dort hinbrachte,
nachdem B.A. tot war. An dem Auto war alles getan. Bzw. an dem Auto hatte derjenige, der wenig später zum Täter wurde, alles tun lassen.
Das sieht für mich alles sehr strukturiert aus. Nicht spontan. Geradezu geübt. Ich halte es mehr denn je für unmöglich, dass B.A. die Person, deren Opfer sie wurde, nicht gekannt haben soll. Und sie vertraute der Person.
MfG
Dew