Retsiemfoh schrieb am 29.07.2023:Woher will man wissen ob Frau A. diese Box an dem Morgen überhaupt noch ins Auto gestellt hat?
Enterprise1701 schrieb am 29.07.2023:Bedeutet, aber die Box gab es noch am Vorabend und wurde nicht selbst von BA entsorgt. Die Box befand sich im Apartment...
Alles dreht sich um die Box. Dabei wissen wir fast nichts darüber. Die Klappbox von BA soll am Vorabend ihres Verschwindens im Apartment gewesen sein. BA sei auch die einzige gewesen, die diese Box benutzt haben soll. Von anderen Nutzern sei bisher keine Rede gewesen. Zusammen mit BA ist auch ihre Klappbox verschwunden. Die Frage lautet: Wo ist die Box? Sie war nicht mehr in der Wohnung. Sie war auch nicht im Auto. Sie wurde auch nirgends sonst gefunden oder von jemandem zurückgegeben. Wo könnte sie sein?
Dazu gab es verschiedene Hypothesen, ich fasse mal grob zusammen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
1) Die Box wurde von BA selbst am Ostersamstag verborgt, verschenkt, entsorgt etc. In dem Fall stellen sich die Fragen: Wer war der/die Empfänger/in, und warum meldet er/sie sich nicht? Warum wurde sie nicht im Müllcontainer am Apartment gefunden? Sie kann auch auf dem Weg nach Lautzenhausen entsorgt worden sein? Gibt es evtl eine/n Finder/in? Wo auch immer die Box abgeblieben sein mag, in diesem Zufalls-Szenario käme ihr entweder a) keine weitere Bedeutung zu, weil sie bereits durch BA abgegeben o. entsorgt war oder b) könnte sie im Zusammenhang mit einem unerwarteten, spontanen Tatgeschehen (z.B. auf dem Weg zum Müllcontainer) noch im Besitz des Opfers gewesen sein. In diesem Fall wäre die Annahme zulässig, dass die Box in Täterhand war bzw. durch diesen angeeignet wurde.
2) BA hatte die Box im tatrelevanten Zeitraum bei sich, weil sie die Box für eine geplante Aktivität nutzen und später mit nachhause nehmen wollte. Sie hat die Box für den Transport von irgendwas gebraucht (z.B. Altglas, Papier/Karton), oder etwas damit abholen wollen (z.B. Holz, Zweige, Ostereier). In diesem Fall ginge es um eine gezielte Verabredung des Opfers mit dem mutmaßlichen Täter. Wenn sie irgendwo auf dem Weg zu dieser Verabredung abgefangen worden wäre, bliebe die Frage, warum hat sich die Verabredung nicht bei der Polizei gemeldet? Um Bescheid zu geben, dass BA nicht zum Termin erschienen ist? Egal wie, auch hier ist die Annahme zulässig, dass die Box in Täterhand war bzw. durch diesen angeeignet wurde.
Im Folgenden lautet die Frage: Was hat der Täter mit der Box gemacht? Wenn die Box beim Täter war, hätte er sie wahrscheinlich entweder a) entsorgt oder b) z.B. als Trophähe behalten oder c) z.B. als Trophähe behalten und inzwischen entsorgt. Mitnehmen und selbst nutzen oder an jemand anderen weiter geben, wäre eher unwahrscheinlich. Es sei denn der Täter lebte allein, wo niemand fragt und eine weitere Box im Schuppen nicht weiter auffiele. Angesichts der öffentlich bekannten Spurenlage (nämlich eine kaum vorhandene, verwertbare) erscheint es unwahrscheinlich, dass die Box im öffentlichen Raum bzw. am mutmaßlichen Tatort zurückgelassen würde. Wenn jemand darauf achtete, keine Spuren zu hinterlassen, warum dann das Auffinden der Box riskieren?
Bis heute kennen wir keine Details zu BAs Box? War sie rot, blau, schwarz, grün? Hatte sie Aufkleber o. Hersteller-Logo? War irgendwo etwas abgeplatzt? Gab es markante Kratzer? Vllt. Farbflecken?
Nach dem Fund von BAs sterblichen Überresten 2020 wurden im Rahmen einer erneuten Öffentlichkeitsfahndung einige Gegenständen gezeigt, die man 2015 in einem Waldstück in Büchenbeuren gesichert hatte. Darunter Teile einer roten Klappbox. Die OFA hatte ergeben, dass die gesicherten Gegenstände möglicherweise in einem Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen an BA zu bewerten seien? Und es sich bei dem Fundort der Gegenstände eventuell auch um den mutmaßlichen Tatort handeln könne?
cododerdritte schrieb am 29.07.2023:Die Box ist schon mal insofern relevant, als dass sie einer der wenigen Gegenstände rund um das Tatgeschehen ist, die die Polizei öffentlich gezeigt hat und zu denen die Polizei bestimmte Fragen hat.
Bisher ist nicht bekannt, ob es sich bei der aufgefundenen roten Box um die von BA handelt? Warum man das nicht sagen möchte, kann verschiedene Gründe haben. So u.a., dass diese Box von den Angehörigen nicht eindeutig als die von BA identifiziert werden konnte. Und man außerdem keine Spuren daran gefunden hat, um diese Box eindeutig BA zuzuordnen. Da man nicht weiß, ob es ihre war, sucht man alternativ nach jemandem, dem sie sonst noch gehört haben könnte. Wie lange die Suche andauern soll, ist unbekannt? Auch ob eine erfolglose Suche die Vermutung nährt, dass es BAs gewesen sei, ist nicht bekannt? Insofern ist mMn der Beweiswert der roten Klappbox fraglich und nicht abschließend geklärt. Die Ermittler können schlicht nicht ausschließen, dass die Box nichts mit dem Fall BA zu tun hat. Das heißt aber nicht, dass sie zwingend etwas damit zu tun haben muss. Oder aber gehörte die Box vllt sogar dem Täter? Was eher unwahrscheinlich klingt. Überhaupt muss man sich die Frage stellen, warum wurde nicht bereits im Zusammenhang mit der Fahndung nach BAs Auto auch nach ihrer Klappbox gefragt? Vllt weil man a) die Farbe nicht angeben konnte und es b) eine 0815-Box ohne spezifische Merkmale war? Da hätte man eine Flut von Kisten befürchten müssen, an denen Spuren zu sichern gewesen wären. Evtl war aber zu dem frühen Zeitpunkt die Existenz bzw. die Bedeutung der Klappbox auch noch nicht bekannt?
Alle Überlegungen zur verschwundenen Box fußen hauptsächlich auf der Aussage des Bruders. Dies führt zu der Frage: Konnte die Aussage des Bruders die Box betreffend durch weitere Personen bestätigt werden? Korrespondierende Angaben wären hier wichtig. Mindestens, dass BA diese Box bei ihrem Aufenthalt dabeihatte. Hat ihr Mann das bestätigen können? Am Vorabend ihres Verschwindens will allein ihr Bruder die Box gesehen haben, so kolportiert es der Stern-Artikel.
Was wäre (rein hypothetisch u. spekulativ), wenn es keine Box gegeben hätte? Was würde sich ändern, wenn die Box nicht wie ein rosa Elefant im Raum stünde? Ressourcen wären gebunden, alle würden nach der Box suchen. Weil sie annehmen, damit etwas über die Tat und den Täter zu erfahren. Es wäre interessant zu erfahren, ob es solche Überlegungen bei den EB gegeben hat? Leider wird sich nicht mehr prüfen lassen, ob sich der Zeuge nicht vllt doch im Tag oder in der Woche geirrt haben könnte, denn er ist inzwischen verstorben. Insofern wird auch die Box, ebenso wie der Flugmodus, vermutlich für immer ein ungelöstes Rätsel bleiben. Was allererst für das Opfer und die restliche Familie äußerst bedauerlich ist. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass der Fall eines Tages doch noch aufgeklärt werden wird. Ob diese Box dabei eine Rolle spielen wird, wage ich eher zu bezweifeln.