Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Tritonus schrieb:Wenn sie sie kennt, wäre es zumindest seltsam, dass sie die Farbe nie erwähnt, ja sogar von 2015 bis 2021 überhaupt nicht öffentlich nach der Kiste gefragt hat (dafür aber 6 Jahre später aufwendig ein Schild aufgestellt wird). Dass das zu viel Aufwand und Stress bedeutet hätte, ist ja nun kein Argument; an die 3000 Fluggäste anzuschreiben war ja auch nicht zu viel.
Das ist jetzt keine Meckerei an der Ermittlungsarbeit. Ich frage mich einfach nur, was diese merkwürdige Kommunikation für einen Sinn hat. Irgendeinen wird sie schon haben.

Das sehe ich ganz genauso. Daher kam ich ja auch auf die Gedankengänge der letzten zwei Tage, die ich jetzt aber nicht mehr wiederhole.

Enterprise1701 schrieb:Einen Zusammenhang halte ich auch für sehr gering. Die Box wurde zwar in den Niederlanden hergestellt aber für den deutschen Markt produziert. Das erklärt das TÜV Siegel. Diese KOMO Industriebeutel werden auch für das Ausland produziert. Diverse Onlineshops und Baumärkte bieten Komo Artikel an.

Ja genau, das sehe ich auch so.
Und auch das:

Tritonus schrieb:Ich frage mich einfach nur, was diese merkwürdige Kommunikation für einen Sinn hat. Irgendeinen wird sie schon haben.

Enterprise1701 schrieb:Wie soll die Öffentlichkeit unterstützen wenn diese Dinge nicht gezeigt werden ?

Und warum wird nichts erwähnt, ob man z.B. am Handschuh überhaupt irgendeine DNA gefunden hat oder nicht? Und auch an dem Müllsack, der ja wohl von besonderes großem Interesse ist?

Bedingt durch einen Gedankengang werfe ich die Frage hier in die Runde. Der Täter hatte ja besonders viel Glück, dass:

a) das Auto erst eine Woche später gefunden wurde durch die Achtsamkeit eines Postboten
b) nach einer Woche die Überwachungsaufzeichnungen nicht mehr verfügbar waren, weil auch niemand sicherheitshalber diese Aufnahmen für eine weitere Nutzung blcokierte.

Ein Anwohner gab das Auto am Samstagmorgen am Gemeindehausparkplatz gesehen zu haben. Ein Postbote meldete das Fahrzeug eine Woche später aufgrund der Suchplakate. Es gibt keine Aussage in den Medien darüber ob der Postbote bei der Befragung angegeben hat ob ihm das Auto in den Tagen zuvor zumindest dort schon aufgefallen ist. Von Dienstag bis Samstag wird er vermutlich öfters dort Post ausgetragen haben. Im positiven Fall wäre es eine Tendenz dafür , dass das Auto tatsächlich auch schon am Samstag dort gestanden hat.

Ich denke einem Anwohner des Mühlenwegen bleibt ein Auto am letztmöglichen Parkplatz bevor es in die Anwohnerschaft geht länger im Gedächtnis als wenn ein Auto irgendwo vorher auf Parkplatz steht.

Desweiteren noch eine technische Frage zu den Informationen die Navigerät speichert. Es wurde mitgeteilt, dass das Navi keine abweichenden Routen hatte. BA bewegte sich immer auf den gewohnten Strassen. Bedeutet das automatisch, dass man weiß, wann das Auto zuletzt bewegt wurden ist weil das Navi auch ein Datum speichert ?

Enterprise1701 schrieb:Bedeutet das automatisch, dass man weiß, wann das Auto zuletzt bewegt wurden ist weil das Navi auch ein Datum speichert ?

Interessanter Gedanke, der auch erklären könnte, warum die Ermittler ja der Aussage des Zeugen ja offensichtlich glauben. Möglicherweise wird seine Aussage auch durch das Navi gestützt und mal will genau DAS aber aus irgendeinem Grund nicht mitteilen.

Wenn man durch das Navi wüsste, wann genau das Auto wohin bewegt wurde, könnte man sich ja die Zeugenbefragungen eigentlich schenken. Ich habe keine Ahnung, wie genau diese Aufzeichnungen sind; aber wenn sie auf ca. 10m genau sind, dann weiß man auch, ob BA jemals durch Lautzenhausen gefahren ist oder immer nur die Umgehungsstraße. Wenn Letztres zutrifft, dann ist die Annahme, sie sei eigenhändig auf den Gemeindeparkplatz gefahren, noch unwahrscheinlicher als sie eh schon ist. Es ist die Frage, wie genau die Aussage, sie sei "nie von ihrer Route abgewichen", sein kann; ob man das nur so im Groben sagen kann oder ob wirklich jeder Meter nachvollziehbar ist. Kenne mich da nicht aus.

brigittsche schrieb:Interessanter Gedanke, der auch erklären könnte, warum die Ermittler ja der Aussage des Zeugen ja offensichtlich glauben. Möglicherweise wird seine Aussage auch durch das Navi gestützt und mal will genau DAS aber aus irgendeinem Grund nicht mitteilen.

Genau und je nach Handytyp und und GPS Einstellung geht das auch beim Handy. Ich verstehe bis heute nicht warum der Täter das Handy nicht vernichtet hat und verschwinden liess.

Zu dem Navigationsgerät: es kommt mWn sehr darauf an, welches sie benutzt hat und wann und wie oft es eingeschaltet war.
Ich selber habe 2 Navis von 2 Herstellern.
Navi 1 speichert alles, wirklich alles. Ziele, gefahrene Strecke, Uhrzeit, Höhenmeter und ich meine sogar die Geschwindigkeit. Dies kann man jederzeit mit einem Tool auslesen, geht sogar als Privatperson.
Navi 2 speichert mWn so gut wie gar nichts, ausser natürlich die eingegebenen Adresse, die zum späteren wiederfinden in einer Liste stehen (letzte Ziele oä)
Das geht natürlich nur bei eingeschaltetem Navi, wobei ich für bekannte Ziele in der näheren Umgebung das Navi nicht einschalte. Wie Frau A. dies gehandhabt hat und welches Navi sie hatte, wissen wir ja nicht und selbst wenn sie ein Navi besass, das alles speicherte, muss es auch eingeschaltet gewesen sein, meiner Kenntnis nach.
Vielleicht gibt es aber auch noch andere Hersteller, die noch anders agiere, dies entzieht sich meiner Kenntnis.

@Brausebonbon
Danke.
Ja, eigentlich schaltet man auf Strecken, die man auswendig kennt, das Navi nicht an. Andererseits, woher kommt dann die Info, sie sei immer auf der selben Route geblieben? Dann muss es ja doch eingeschaltet gewesen sein.

Enterprise1701 schrieb:Desweiteren noch eine technische Frage zu den Informationen die Navigerät speichert. Es wurde mitgeteilt, dass das Navi keine abweichenden Routen hatte. BA bewegte sich immer auf den gewohnten Strassen. Bedeutet das automatisch, dass man weiß, wann das Auto zuletzt bewegt wurden ist weil das Navi auch ein Datum speichert ?

Tritonus schrieb:Ja, eigentlich schaltet man auf Strecken, die man auswendig kennt, das Navi nicht an. Andererseits, woher kommt dann die Info, sie sei immer auf der selben Route geblieben? Dann muss es ja doch eingeschaltet gewesen sein.

Ich meine, die Formulierung sei anders gewesen, es ging nicht um " immer die selbe Route" sondern um "ungewöhnliche Ziele ". Leider stammt dur Info aus dem Sternartikel und ich weiß nicht mehr, wie es genau formuliert war.

Ich habe das immer genau so verstanden, wie @Brausebonbon es für sein Navi beschrieben hat: die Polizei hat in der Liste der letzten Ziele keine Ortseingaben gefunden, die unüblich waren oder die man sich nach Befragung von BAs Familie nicht als gewöhnliches Ziel erklären konnte.

Allerdings wusste ich auch nicht, dass es überhaupt so ausgefeilte Navi-Systeme wie das von Brausebonbin beschriebene erste Navi gibt.

Weiß jemand um welches Renault Scenic Modell es sich hier handelt ? Modell 3 ?

cododerdritte schrieb:Ich meine, die Formulierung sei anders gewesen, es ging nicht um " immer die selbe Route" sondern um "ungewöhnliche Ziele ".

Es ging um den Hin- und Rückweg zum Hahn, dass sie immer die gleiche Route gefahren ist (ich habe im Kopf: "nicht von der üblichen Route abgewichen"). Nicht uninteressant wäre halt, ob das Navigerät so kleine Abweichungen wie einen Schlenker durch Lautzenhausen auch aufgezeichnet hat, aber das werden wir ja nicht erfahren, da es, wie @Brausebonbon sagt, vom Gerät abhängt.

Vorsichtig formuliert, wenn der oder die Täter sich der Sicherheitsvorkehrungen wie Ü-Kamers bewusst waren dann fand ein Treffen o.ä in der Art nicht am Flughafen statt. Dann würde ich auch fast ein kurzes Treffen am Morgen im Terminal ausschließen. Telefonat oder Mail gab es auch nicht. Bliebe eine Person direkt am oder in der Nähe des Arbeitsplatzes, eine Person am Apartmentgebäude ? Es gilt auch zu bedenken, dass BA an diesem Morgen 45 Minuten später als üblich zurück im Apartment war.
" Sie wirkte nicht in Eile und war unaufgeregt" sagte der Bruder. Hatte BA die Absicht einer bestimmten Person an dem Morgen aus dem Weg zu gehen und nutzte deshalb diese 45 Minuten ?

Also irgendwie bin ich jetzt zu dumm dazu, das zu verstehen und auch nicht auf dem neuesten Stand der Technik, da ich ein olles TomTom habe, das ich bei Bedarf an die Scheibe klemme.
Gibt es denn Navis, die jede Fahrt aufzeichnen, auch wenn sie nicht aktiviert sind?
Warum sollte sie ihr Navi immer eingeschaltet haben? Die Strecke vom Hahn nach Lohmar kannte sie doch.

Es gibt (ich glaube, inzwischen nur noch...) Navis, die fest im Auto verbaut sind. Aber die arbeiten natürlich nur, wenn sie eingeschaltet sind. Ob allerdings Birgit Ameis 2015 so eins hatte, ist halt die Frage. Wahrscheinlich eher nicht.

Tritonus schrieb:Es gibt (ich glaube, inzwischen nur noch...) Navis, die fest im Auto verbaut sind. Aber die arbeiten natürlich nur, wenn sie eingeschaltet sind. Ob allerdings Birgit Ameis 2015 so eins hatte, ist halt die Frage. Wahrscheinlich eher nicht.

Solche, wie ich es habe, kann man immer noch kaufen. Ich weiß ja nicht, wie alt ihr Auto war. Ich weiß nur, dass sich ein Bekannter Anfang 2015 einen Audi gekauft hat, der (meine ich) ein Jahreswagen war, der auf jeden Fall ein eingebautes Navi hatte.

Ich denke aber auch, dass die nur aufzeichnen, wenn sie eingeschaltet sind. Daher finde ich es etwas seltsam, daran festzumachen, sie sei nie ungewöhnliche Strecken gefahren, auch wenn das so gewesen sein mag.

Rotkäppchen schrieb:Ich weiß nur, dass sich ein Bekannter Anfang 2015 einen Audi gekauft hat, der (meine ich) ein Jahreswagen war, der auf jeden Fall ein eingebautes Navi hatte.

Der Renault Scenic war aber bereits 2015 eine alte Möhre, Baujahr 2003 bis 2006. Er dürfte kein eingebautes Navi gehabt haben:

cododerdritte schrieb am 20.11.2021:Ehrlich gesagt bin ich immer von einem mobilen Navi-Gerät ausgegangen. Bei dem Auto von BA handelt es sich um einen Renault Scenic Typ JM, Phase I, Das Auto ist demnach Baujahr 2003 bis 2006. Zu diesem Zeitpunkt waren eingebaute Navis noch der letzte Schrei und dementsprechend teuer und nicht in der Serienausstattung inbegriffen. Ich weiß, dass zu der Zeit ein das eingebaute Navi beim Golf etwa 2.500 € Aufpreis gekostet hat (dann inkl. Radio und CD-Spieler), ein mobiles Gerät gab es für 150 €. Dementsprechend selten findet man in Autos dieser Baujahre eingebaute Navigationsgeräte. Das war meiner Erfahrung nach etwas, was sich eigentlich nur Unternehmen für Firmenfahrzeuge von Außendienstlern geleistet haben, private Nutzer haben sich die Ausgabe eher gespart.

Rotkäppchen schrieb:nicht auf dem neuesten Stand der Technik, da ich ein olles TomTom habe, das ich bei Bedarf an die Scheibe klemme.

Heutzutage ist der Markt für mobile Navigationsgeräte ja fast tot, weil viele Google Maps und die diesbezüglichen Navigationsmöglichkeiten nutzen (wenn sie kein Navi eingebaut haben), was im Fall BA aber unwahrscheinlich ist (Handy im Kofferraum).

sören42 schrieb:Der Renault Scenic war aber bereits 2015 eine alte Möhre, Baujahr 2003 bis 2006. Er dürfte kein eingebautes Navi gehabt haben:

Ok, ich konnte nicht einschätzen, wie jung/alt der war.

sören42 schrieb:was im Fall BA aber unwahrscheinlich ist (Handy im Kofferraum).

Wir wissen ja nicht, wer es dorthin gelegt hat.
Aber warum sollte sie überhaupt ein Navi für die ihr bekannten Strecken eingeschaltet haben?
Ok, ich mache das bei weiteren Strecken schon mal, da meins eine Funktion hat, die mich bei Geschwindigkeitsübetschreitung warnt (auch wenn die nicht immer aktuell sind) und weil es mir Staus und Umgehungsmöglichkeiten anzeigt.

Rotkäppchen schrieb:Aber warum sollte sie überhaupt ein Navi für die ihr bekannten Strecken eingeschaltet haben?

Bekannte Strecken muss ja nicht heißen, dass sie diese oft gefahren ist. Sie könnte z.b. Familienmitglieder 1,2 mal im Jahr besucht haben. Oder sie fuhr öfter mal in eine größere Stadt und hat dort das Navi zur Sicherheit genutzt.
Aber interessant ist natürlich wirklich ob das Navi eventuell irgendwas gespeichert hat ohne dass dies so offensichtlich ist wie die zuletzt programmierten Routen.

Rotkäppchen schrieb:Daher finde ich es etwas seltsam, daran festzumachen, sie sei nie ungewöhnliche Strecken gefahren, auch wenn das so gewesen sein mag.

Weil ich denken würde, damm man gerade bei Strecken, die neu sind oder die man nur sehr selten fährt, doch das Navi nimmt.

Ich meine nach wie vor, dass sich die Aussage auf die um Navi gespeicherte Liste der letzten eingegebenen Ziele bezieht und nicht auf Strecken, die das Navi aufgezeichnet hat.

Rotkäppchen schrieb:Aber warum sollte sie überhaupt ein Navi für die ihr bekannten Strecken eingeschaltet haben?

Wegen Stauumfahrung oder zur Warnung vor Unfällen auf der Strecke beispielsweise.