Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Tritonus schrieb:Also ich weiß nicht, wie seht ihr das: das hört sich doch nicht nach den zwei getrennten Zimmern, die nur durch ein Bad verbunden sind, an. In diesem Doppelapartement hätte man doch gar nicht so ohne weiteres Zugang zu dem anderen Zimmer, aber hier klingt das so, als habe der Bruder alles im Blick, also als hätten sie an diesem Tag die eine Hälfte zusammen gehabt.
Wir haben früher schon oft drüber gesprochen, warum der Bruder an dem Abend BA's gepackte Sachen gesehen hat.

In dem Haus gibt es ausschließlich Doppelappartments, eins hatte der DWD gemietet. Und nein, es wurden keine halben Doppelappartments vom Vermieter angeboten. Es gibt 12-Stunden-Schichten mit einer Person im Tower. Für eine Belegung der anderen Hälfte durch eine weitere Person fehlt mir die Phantasie. Wer soll da drin gewesen sein?

Ich vermute, auch und gerade bzgl der Auffindesituation, dass es dich bei dem Täter um jemanden handelt, der sich dort gut auskennt. Der entweder dort noch immer wohnt oder zumindest lange genug dort gewohnt hat, um einen solch „guten“ Ablageort zu nutzen.

Tritonus schrieb:Also ich weiß nicht, wie seht ihr das: das hört sich doch nicht nach den zwei getrennten Zimmern, die nur durch ein Bad verbunden sind, an

Wenn die beiden Badezimmertüren offen standen, war es ja für ihn gar kein Problem durch das Bad von seinem Zimmer aus in die andere Hälfte zu kommen.

Ich denke mal, das Problem resultiert z. T. auch einfach daraus, dass sich die berichtenden Journalisten nicht die Mühe gemacht haben, zu recherchieren und daher nicht wussten, was das für seltsame Räume waren.

Die haben halt irgendwo gelesen, dass er ins Apartment ging und die Sachen von BA sah - und daraus dann ganz selbstverständlich geschlossen, dass er ja in einem und demselben Raum gewohnt haben muss, was ja auch erst einmal logisch erscheint.

Dass es a) dieses seltsame "Verbindungsbad" gab und b) diesen Laubengang, von dem aus man durchs Fenster hineinschauen kann, wussten die Journalisten möglicherweise nicht.

brigittsche schrieb:Dass es a) dieses seltsame "Verbindungsbad" gab und b) diesen Laubengang, von dem aus man durchs Fenster schauen kann, wussten die Journalisten möglicherweise nicht.

Und selbst wenn. Die Appartements wurden durchsucht, es wurde nichts gefunden.

@brigittsche
Ja, das leuchtet ein.

Pura schrieb:Und selbst wenn. Die Appartements wurden durchsucht, es wurde nichts gefunden.

Es wurde aber auch gesagt, das heißt nicht 100pro, dass da auch nichts passiert ist. Es gibt keine Spuren, es kann trotzdem was passiert sein.

sören42 schrieb:Für eine Belegung der anderen Hälfte durch eine weitere Person fehlt mir die Phantasie. Wer soll da drin gewesen sein?

Andere MitarbeiterInnen des DWD?
Darum gehts doch grade, dass BA und der Bruder nicht die einzigen waren, die dort zeitweise wohnten.

brigittsche schrieb:diesen Laubengang, von dem aus man durchs Fenster hineinschauen kann, wussten die Journalisten möglicherweise nicht.

Wobei man den ja nun wirklich sehen kann, Google reicht hierfür, da muss man nicht mal vor Ort sein 😉

Tritonus schrieb:Es wurde aber auch gesagt, das heißt nicht 100pro, dass da auch nichts passiert ist. Es gibt keine Spuren, es kann trotzdem was passiert sein.

Ja, sicher. Sie können es nicht ausschließen, klar. Aber Hinweise gibt es eben nicht

Tritonus schrieb:Andere MitarbeiterInnen des DWD?
Darum gehts doch grade, dass BA und der Bruder nicht die einzigen waren, die dort zeitweise wohnten.

Kann eigentlich nicht sein. 12 Stunden Schichten mit jeweils einer Person im Tower (es gibt Quellen dazu im Thread) schließen eine Belegung durch weiteres DWD Personal aus.

Pura schrieb:Und selbst wenn. Die Appartements wurden durchsucht, es wurde nichts gefunden.

Natürlich. Aber hier geht es ja auch um die Frage, ob und wie der Bruder gesehen haben kann, dass das Gepäck, und vor allem die ominöse Kiste, noch in dem Apartment standen.

Und ob das vielleicht auch jemand anderer sehen konnte.

Pura schrieb:Wobei man den ja nun wirklich sehen kann, Google reicht hierfür, da muss man nicht mal vor Ort sein 😉

Dazu muss der unbezahlte Praktikant, der für Frau Benecke die Zuarbeit macht, aber erst einmal auf die Idee kommen, dass es eben NICHT ein gemeinsamer Raum war.

Sonst ist es doch ziemlich Latte, wie die Grundrisse des Gebäudes aussehen. Und da Zeit Geld ist, werden halt Sachen, die eindeutig erscheinen, nicht noch mal extra überprüft.

Wenn es heißt, dass BA im Wald gefunden wurde, wird man ja auch nicht noch mal extra nach "Wald" googeln, weil man sich denken kann, wie das aussieht. Und so hat man sich eben gedacht: "Ach ja, die haben sich einen Raum geteilt, naja, warum auch nicht, geht ja, wenn sie nicht gleichzeitig dort sind."

brigittsche schrieb:Dazu muss der unbezahlte Praktikant, der für Frau Benecke die Zuarbeit macht, aber erst einmal auf die Idee kommen, dass es eben NICHT ein gemeinsamer Raum war.

:)

brigittsche schrieb:Sonst ist es doch ziemlich Latte, wie die Grundrisse des Gebäudes aussehen. Und da Zeit Geld ist, werden halt Sachen, die eindeutig erscheinen, nicht noch mal extra überprüft.

Genau das denke ich eben auch und verstehe nicht, warum das immer wieder Thema ist

sören42 schrieb:Was trägt man da vermutlich auf dem Weg zwischen Tower und Appartment? Richtig, eine Jacke.

Nö, da man die eh gleich wieder auszieht und es für den kurzen Weg nicht zwingend erforderlich ist.

ankaijan schrieb:Nö, da man die eh gleich wieder auszieht und es für den kurzen Weg nicht zwingend erforderlich ist.

Ich gehe ganz stark davon aus,daß BA auf dem Weg vom Tower zum Apartment ihre blaue Outdoor Jacke trug.
Dafür gibt es einen guten Grund.
Ihre erste Personen Beschreibung war mit einer Jeanshose und blauer Outdoor Jacke.
Ihr Bruder hat sie an diesem Morgen noch gesehen und als sie sich verabschiedet haben, bin ich mir ziemlich sicher, zog sie diese Outdoor Jacke an.
Der Weg zum Apartment ist nicht so kurz wie du denkst. Ohne Jacke bei Null Grad und Graupelschauer, kann ich mir nicht vorstellen.
Kannst dir das ja gerne einmal auf einer Karte ansehen.
Über die Flughafenhalle ist übrigens ein Umweg und man läuft auch ein großes Stück im Freien.

@alle:

Ich lese hier seit Anbeginn mit, kenne also alle Beiträge, um gleich im Vorhinein den Vorwurf zu entkräften, dass ich hier nicht eingelesen bin:)

Zu alldem hier ein paar Gedanken:

1. Die Frau hatte einen eigenen Schlüssel zu dem Wunderappartement - lt mehr als nur oft hier schon zitiertem Artikel im *, wo dieser im Fond ihres Wagens in der Mittelkonsole mitsamt ihrem Hausschlüssel aufgefunden wurde.

2. Ladekabel im Appartement: Nirgendwo, aber wirklich nirgendwo habe ich lesen können, dass dieses Kabel von der Frau war. Teilen sich mehrere Personen eine Wohneinheit, haben wohl alle davon ein Mobiltelefon, heißt für mich, das Kabel kann jede/r Wohneinheiten-Bewohner*in vergessen haben. Sogar der Bruder! Namenschild war keines drauf auf dem Kabel. Ich glaube nicht, dass jede*r Appartementeinlieger*in für sich definitiv ausschließen kann, dass dieses Kabel NICHT ihr/ihm gehört.

3. The Box - why?????? Warum wird auf dieses Stück Plastik so immenser Wert gelegt? Mit so einer Box kann man weder Selbstmord begehen (iSv "Schemelersatz" während des Ergängevorganges), noch kann man mit so einem Trumm jemanden erschlagen usw. Der Bruder kann die Box irgendwann gesehen haben, die Box kann auch einem der anderen Appartement-Bewohner gehört haben. Was weiß man schon.

Für den Täter hatte die Box eine Bedeutung. Am Freitag stand sie noch bei den gepackten Taschen. Beim Autofund war sie Verschwunden.

kf1801 schrieb:2. Ladekabel im Appartement: Nirgendwo, aber wirklich nirgendwo habe ich lesen können, dass dieses Kabel von der Frau war. Teilen sich mehrere Personen eine Wohneinheit, haben wohl alle davon ein Mobiltelefon, heißt für mich, das Kabel kann jede/r Wohneinheiten-Bewohner*in vergessen haben. Sogar der Bruder! Namenschild war keines drauf auf dem Kabel. Ich glaube nicht, dass jede*r Appartementeinlieger*in für sich definitiv ausschließen kann, dass dieses Kabel NICHT ihr/ihm gehört.

Ich denke, dass die Anzahl der Bewohner dieses Appartements bekannt war und befragt wurde, wem das Ladekabel gehörte.
Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen in gewisserweise abhängig von ihrem Mobilphone sind und somit auch von ihrem Ladekabel. Man hätte es sicher gemerkt, wenn es gefehlt hätte.
Zudem passt nicht jedes Ladekabel automatisch in jedes Handy/Smartphone.

kf1801 schrieb:3. The Box - why?????? Warum wird auf dieses Stück Plastik so immenser Wert gelegt? Mit so einer Box kann man weder Selbstmord begehen (iSv "Schemelersatz" während des Ergängevorganges), noch kann man mit so einem Trumm jemanden erschlagen usw. Der Bruder kann die Box irgendwann gesehen haben, die Box kann auch einem der anderen Appartement-Bewohner gehört haben. Was weiß man schon.

Wenn man aber ausschließen könnte, dass es die Box von BA war, bleibt die Frage, wo ist denn ihre und warum ist diese weg? Es macht das Puzzle nicht vollständig, wäre aber ein weiteres kleines Element. Ebenso andersherum hätte man diese Box eindeutig BA zuordnen können, hätte man ein weiteres Detail zum Bewegungsablauf des Täters gehabt.
In so einem Fall, sollte man grundsätzlich erst einmal nichts als unwichtig betrachten.

@Enterprise1701
The Box stand in der Appartementhälfte, die nicht die Dimensionen eines Palastes hat.
Die stand halt da rum, und der Bruder hat sie gesehen und nahm an, dass sie der Frau gehört.
Muss aber nicht so sein, das Ding kann auch einem*r der anderen Appartementbewohner*innen gehört haben.
Das ist so wie mit dem Handykabel - Wiedererkennungswert fraglich.

Ich sehe es anders, und ich hoffe, das ist für die Schreiber*innen in Ordnung, auch wenn ich bei weitem nicht die Zeit und das Herzblut beim Lesen dieses Falles investiert habe, als manch' andere hier:)

sören42 schrieb:Kann eigentlich nicht sein. 12 Stunden Schichten mit jeweils einer Person im Tower (es gibt Quellen dazu im Thread) schließen eine Belegung durch weiteres DWD Personal aus.

Warum denn? Birgit und der Bruder hatten jeweis nur 3 Tage in der Woche Dienst. Die restlichen 4 Tage können doch andere da gewohnt haben, warum denn nicht? Auch wenn die beiden mal nicht gleichzeitig da wohnten, kann doch, grade weil es zwei getrennte Zimmer waren, in dem jweils anderen eine andere Person gewohnt haben. Verstehe deinen Einwand nicht.

brigittsche schrieb:Dazu muss der unbezahlte Praktikant, der für Frau Benecke die Zuarbeit macht, aber erst einmal auf die Idee kommen, dass es eben NICHT ein gemeinsamer Raum war.

Nun, aber wenn der unbezahlte Praktikant gleichzeitig hört, dass sich dieses Appartement "mehrere" Personen geteilt haben, die alle ihre eigene Matratze haben, könnte er schon stutzig werden. DWD-Mitarbeiter in Jugendherbergsbedingungen untergebracht?

ankaijan schrieb:Nö, da man die eh gleich wieder auszieht und es für den kurzen Weg nicht zwingend erforderlich ist.

700m, 0 Grad, Graupel.

Enterprise1701 schrieb:Für den Täter hatte die Box eine Bedeutung.

"Bedeutung" weiß ich nicht. Falls er es war, der die Sachen ins Auto packte, kann er sie schlichtweg vergessen und später entsorgt haben. Oder er war in großer Eile und hat sie einfach stehenlassen, später weggebracht usw. Für die Tat selbst muss sie nicht unbedingt eine Rolle gespielt haben.

@Rotkäppchen

Rotkäppchen schrieb:Zudem passt nicht jedes Ladekabel automatisch in jedes Handy/Smartphone.

Das lasse ich sofort gelten. Nicht aber das Argument, jemand hätte merken müssen, dass ihm/ihr ein Kabel fehlt. Ich habe mehrere Kabel, und kann nicht auf Anhieb sagen, wo ich die überall rumliegen habe. Da nützt die beste Befragung nichts.

Rotkäppchen schrieb:Wenn man aber ausschließen könnte, dass es die Box von BA war, bleibt die Frage, wo ist denn ihre und warum ist diese weg

Hatte sie denn gesichert eine Box, genau diese Box, eine Box bei sich? Weiß man das?
Man schrieb, man sagte, man sah - so sicher klingt das für meine Begriffe gar nicht.

kf1801 schrieb:1. Die Frau hatte einen eigenen Schlüssel zu dem Wunderappartement - lt mehr als nur oft hier schon zitiertem Artikel im *, wo dieser im Fond ihres Wagens in der Mittelkonsole mitsamt ihrem Hausschlüssel aufgefunden wurde.

@kf1801
Danke für den guten Hinweis.
Damit dürfte feststehen, dass BA einen eigenen Apartmentschlüssel hatte und daraus läßt sich folgern, dass die anderen Nutzer des Apartments auch eigene Schlüssel hatten.
Was bedeutet, dass diese rein theoretisch jederzeit in das Apartment hätten kommen können.*

Unberücksichtigt lasse ich dabei die Überlegung, dass die Möglichkeit besteht, dass BA den Apartmentschlüssel hätte zurückgeben sollen, dazu aber nicht mehr gekommen ist.

*SpoilerUm Missverständnisse zu vermeiden, weise ich darauf hin, dass die Ermittler nach Informationen des SAT1 Gold Beitrags das nahe Umfeld wie Kollegen und Angehörige ausschließen konnten

kf1801 schrieb:Nicht aber das Argument, jemand hätte merken müssen, dass ihm/ihr ein Kabel fehlt. Ich habe mehrere Kabel, und kann nicht auf Anhieb sagen, wo ich die überall rumliegen habe. Da nützt die beste Befragung nichts.

Ich habe auch mehrere Kabel, mehr als Ladegeräte, von denen ich auch ein paar besitze.
Ich vermute, dass das Kabel samt Ladegerät in dem Appartement war? Vielleicht sogar in der Steckdose (weiß das jemand?).
Wenn ich verreisen, nehme ich sicherheitshalber mehr als ein Kabel und mehr als ein Ladegerät mit, aber nicht alle.
Wenn ich heimkomme und habe statt drei Ladekabel nur noch zwei und statt zwei Ladegeräte nur noch eins, fällt mir das schon auf. Vielleicht weiß ich nicht, wie viele Kabel ich genau daheim habe, aber ich weiß doch, wie viele ich mitgenommen habe.